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Liebe Leserinnen und Leser unserer Homepage.

Wir geniessen im Moment noch unser Zuhause in Cunter und die Skipisten in Savognin, aber schon bald werden wir unsere LaTouline aus ihrem Winterschlaf erlösen und in die neue Saison starten.

Hans konnte kürzlich seine Therapie abschliessen; es steht also einer langen Bootstour nichts im Wege. Wir starten voraussichtlich Anfang Mai und werden die für letztes Jahr geplante Tour nach Belgien, Luxembourg und Holland antreten.

Ihr braucht also noch etwas Geduld um hier wieder regelmässig unsere Tour nachlesen zu können. Wir nutzen die Zeit um die Route noch etwas genauer zu planen, freuen uns aber schon sehr darauf. Wir wünschen Euch bis dahin eine gute Zeit.

Donnerstag, 9. April 2015

Juhui wir waren drei Tage auf der LaTouline. Allerdings nicht zum fahren, sondern um sie für die Saison Startklar zu machen. Es gab  viel zu putzen, drinnen und draussen. Bettinhalt lüften und Betten anziehen etc. etc. Jetzt ist sie so sauber, dass wir eigentlich gleich losfahren könnten. Vorher bekommt sie jetzt aber noch vier neue Batterien, damit wir auf unserem geplanten Holland-Törn keine Startschwierigkeiten haben. Es ist halt jedes Frühjahr etwas, diesmal sinds nun die Batterien. Die Dinger sind fast 50 Kilo schwer und echt mühsam zum wechseln, also lassen wir das Probateux machen.

Ab nächsten Montag haben wir dann Marco und drei unserer Enkelkinder an Bord. Wir werden mit ihnen eine erste Tour machen Richtung Breisach, mit einem Abstecher nach Basel. Hoffentlich ist das Wetter so schön wie diese Woche. Tagsüber wars ja richtig toll, allerdings sind die Nächte schon noch kühl; unsere Bordheizung musste gestartet werden.

Montag, 13. April 2015

Diese Woche werden wir mit Marco und drei unserer Enkel auf der LaTouline verbringen. Mit zwei Auto's fahren wir, mit Zwischenhalt in Pratteln (Burger-King!) nach Mulhouse in den Hafen Probateau. Kaum angekommen, Grosseinkauf im Leclerc-Supermarché. Auf der LaTouline sind alle Vorratskammern leer. Gegen Abend stellen Marco und ich sein Auto nach Breisach, damit wir Ende Woche problemlos wieder abreisen können. Die Kojen werden verteilt und bald kehrt Ruhe ein.

Dienstag, 14. April 2015

Die Rechnung für die vier neuen Batterien muss am Morgen noch beglichen werden und schon fahren wir bei strahlendem Frühlingswettet los in die ersten beiden Schleusen dieser Saison. Wir fahren bis zum idyllischen Anleger Niffer im Kanal. Hier hat es eine tolle Feuerstelle. Jannik ist sofort am Holz suchen. Nele und Nils sind mit unseren Fahrrädern unterwegs. Hier ist es ideal mit den Kidds. Das Feuer glimmt noch lange im dunkeln, als wir schon lange im Innern des Schiffs an der Wärme sitzen. Es ist tagsüber so schön warm, aber so bald die Sonne untergeht wird's empfindlich kalt und der Ofen im Salon kommt zum Einsatz. Nach einigen Runden Rummikub verschwinden alle in die Betten.

Mittwoch, 15, April 2015

Nach dem Zmorge fahren wir um 10.00 Uhr los; zuerst muss in der Schleuse Niffer die Vignette gelöst werden. Wir lösen für einen Monat, damit Marco und Sabrina in ihren Ferien auch noch den Canal de Colmar, welcher zum französischen Schleusennetz gehört, befahren können. Anschliessend Einfahrt in die kleine Kammer der Schleuse Niffer, welche nach Eintragungen in unserem Logbuch die 1000. Schleuse mit der LaTouline ist. Wir stossen während dem schleusen mit alkoholfreiem, gespritztem Orangensaft darauf an. Unsere Enkel sind stolz, dass sie bei unserer 1000. Schleusung dabei sind. Wir fahren anschliessend in Richtung Basel bis zum Yachthafen Weil am Rhein, wo die Gästeplätze an der Aussenmohle im Rhein liegen. Ob das wohl ein grosses Geschüttel wird bei diesen vielen Frachtern, welche hier vorbei fahren ? Im Moment finden wir es vorallem sehr spannend hier. Die Tödi, das schöne Schiff von Daniel und Verena Rupp liegt auch hier am Gästeplatz. Wir haben ihr Schiff auch schon im Burgund in den letzten Jahren ab und zu gesehen. Ein kleiner Schwatz, Austausch über gemeinsame Bötlerkollegen ist natürlich klar. Leider finden wir im Restaurant keinen Platz, deshalb gibt's Crêpes auf der LaTouline und später halt das Glacé im Restaurant. Nils und Opa Hans sind mit den Velo's unterwegs (vorbildlich mit Helm!) Sie wollen Brot holen für den Zmorgen und das vergessene Ketchup. Nele  und Jannik sind am Füsse baden auf der Plattform. Freuen sich über die Wellen der Frachter, welche Basel anlaufen. Zum Znacht macht Marco seine feinen Hotdog mit Käse überbacken. mhhhh fein. Wir verbringen eine erstaunlich ruhige Nacht, alle schlafen gut. Nachts fahren nicht viele Frachter.

Donnerstag, 16.April 2015

Da heute alle bis fast 9 Uhr schlafen, verzögert sich unsere geplante Abfahrtszeit. Zuerst wird gemütlich zmörgelet (Marco befreit in dieser Zeit den Schnetzler des elektr. WC von Haushaltpapier ?!?, eigentlich weiss man es ja, dass dies nicht in die Toilette gehört...) Erst um 11.30 Uhr fahren wir in die erste Grossschleuse des heutigen Tages. Heute sind viele Frachter und auch einige Hotelschiffe unterwegs, deshalb brauchen wir pro Schleuse mindestens eine Stunde incl. Wartezeiten. In der letzten Schleuse Vogelgrün meldet sich der Schleusenwärter beim Rausfahren nochmals über Funk und bedankt sich für die Geduld bei den Wartezeiten. Ist ja selbstverständlich, Berufsschifffahrt hat immer Vorrang und wir sind ja nicht auf der Flucht. Allerdings wird es, bis die LaTouline im Hafen Fuchs korrekt belegt ist, zu spät für den geplanten Einkauf. Also verpflegen wir uns im nahe gelegenen Mc Donald. Die Kidds freut's und wir mochten um halb Acht Uhr kein anderes Lokal mehr suchen gehen. Hier sind wir am Strom und deshalb gibt's den ersten Fernsehabend dieser Woche.

Freitag, 17. April 2015

Nach dem tollen Frühlingswetter der letzten Tage ist es heute Regnerisch und kalt. Marco hat einen Zahnarzttermin bei Jürgen, dem Cousin von Hans. Ich bleibe mit den Kindern im gemütlich, warmen, trockenen Schiff und die Beiden fahren nach Emmendingen. Wir spielen Jazzy und Rummikub, es werden auch noch Zeichnungen für Marco`s morgigen Geburi gezeichnet.  Später fahren wir in den nahen Intermarché zum Einkaufen und holen unser Auto von Mulhouse hierher. Gegen Abend bessert sich das Wetter und wir machen ein Raclette-/Tischgrillznacht draussen. Im Bett geniessen Hans und ich auch heute Abend wieder eine Lektion Berndeutsch unserer Enkelin Nele.

Samstag, 18. April 2015

Marco`s 37. Geburi feiern wir mit einer riesengrossen Schwarzwäldertorte aus der Bäckerei Kaiser. Sogar die Wunderkerzen à la Traumschiff haben nicht gefehlt. Er hat sich über die kleinen Geschenkli gefreut.  Anschliessend statten wir der Zapfsäule noch einen Besuch ab bis die Tankanzeige 1200 Diesel anzeigt und wir gerüstet sind für die Tour nach Holland. Die neue Saison kann also beginnen. Marco fährt mit den Kindeern am Nachmittag zurück in die Schweiz. Es war toll mit ihnen an Bord und das Wetter hat natürlich auch mitgespielt.  Marco wird mit seiner Partnerin Sabrina übernächste Woche auf der LaTouline Ferien verbringen. Sie wollen den gemütlichen Canal bis Collmar befahren.  Mit Betten neu beziehen, Aufräumen und auch den einen oder anderen Schwatz mit anderen Bötlern vertreiben wir uns den Samstagnachmittag. Sven mit seinem wunderschönen Segler Freyja liegt am gleichen Steg. Am Sonntag fahren wir auch nochmals für zwei Wochen in die Schweiz zurück, bevor es dann am 5. Mai definitiv los geht Richtung Holland.

 

 

Sonntag, 3. Mai 2015

Voller Erwartung fahren wir nach Breisach. Das SMS von Marco: Gummistiefel mitnehmen sonst komm ihr nicht aufs Boot“ tönt nicht gerade vielversprechend. Da sind ja alles Schwimmstege findet Hans, kann also nicht so schlimm sein.  Tja, die Stege sind schon am schwimmen, allerdings fast 2 Meter höher als normal. Die Pegelstände des Rheins haben sich in den letzten beiden Tagen unaufhörlich nach oben bewegt. Die Schifffahrt ist im Moment auf dem Oberrhein eingestellt. Marco hat den Funk der Schleuse Vogelgrün abgehört, seit Samstag warten 17 Schiffe (Frachter und Hotelschiffe) auf Schleusung. Wir geniessen noch die gemeinsame Zeit auf dem Schiff, hören staunend von ihren Erlebnissen diese Woche; sie haben sogar ein steuerungsunfähiges Motorboot „gerettet“ sprich in den Hafen geschleppt. Als sie dann am Nachmittag zum Auto wollten um nach Hause zu fahren, mussten sie die Hosen hochkrempeln und durchs Wasser waten. Wir geniessen zum Nachtessen badischen Spargel, welcher wir bei der Hinfahrt direkt beim Spargelfeld kaufen konnten. Es hat prima geschmeckt.

Montag, 4. Mai 2015

Es geht immer noch nichts auf dem Rhein. Den Schleusenwärter hören wir in regelmässigen Abständen über Funk die stillgelegten Schiffe darüber informieren, dass sich gar nichts tut und das Wasser nochmals ca. 50 cm steigen werde; also bis Dienstagabend sei gar nichts zu machen. Wir haben Besuch von Viktor und Esther, unsere Nachbarn in Cunter. Sie bringen ihren 13 Wochen alten Hundwelpen mit, er ist soooo süss. Am Nachmittag fahren wir nach Emmendingen um uns bei Cousin Jürgen in der Zahnarztpraxis behandeln zu lassen. Nach dem anschliessend gemütlichen Zusammensein bei ihnen zu Hause, wird es fast 10 Uhr bis wir im Hafen zurück sind. Es ist dunkel und das Wasser ist tatsächlich nochmals gestiegen. Also Hosen bis zu den Knien hochkrempeln und durchs kalte Wasser waten bis zum Schwimmsteg, das Wasser steht ca. 40 cm hoch. Ungemütlich ! Bald sind wir aber im warmen, trockenen Schiff angekommen.

Dienstag, 5. Mai 2015

An ein Losfahren auf dem Rhein ist bei der Hochwasser-Situation nicht zu denken. Also macht uns Väterchen Rhein ganz am Anfang unserer diesjährigen Saison bereits einen Strich durch unsere Planung. Ist aber überhaupt nicht schlimm. Es gefällt uns so gut hier; wir haben das Auto da, können gemütlich einkaufen gehen. Unser Besuch bei Obi war dann besonders erfolgreich. Wir haben uns einen neuen ovalen, ausziehbaren Tisch und sehr schöne Stühle gekauft für unser Oberdeck. Jetzt haben wir mehr Platz wenn wir zu zweit unterwegs sind und wenn Besuch kommt, ziehen wir den Tisch aus. Ist viel praktischer. Allerdings musste der Tisch zuerst so Ikea-mässig zusammengeschraubt werden, was einige Zeit gedauert hat.  Am Abend machen wir einen Spaziergang an die Schleuse, es stehen immer noch viele Frachter hier die auf die Schleusung warten. Morgen soll es angeblich möglich sein, dass die Schleuse Vogelgrün nach vier Tagen wieder in Betrieb genommen werden kann. Ob der Rhein auch für die Sportschifffahrt bereits wieder frei gegeben wird, wissen wir noch nicht. Im Moment bringt es gar nichts loszufahren. Die angestauten Frachter würden so lange Wartezeiten an den Schleusen mit sich bringen, dass wir es vorziehen noch etwas im gemütlichen Hafen in Breisach zu bleiben.  Am Abend Sonnenschein und kleine Regenschauer: dies gibt zwei mal einen wunderschönen Regenbogen zu bewundern.

 

Mittwoch, 6. Mai 2015

Für die Grossschifffahrt ist der Rhein wieder frei gegeben. Jetzt ist die Schleuse am rotieren. Jeder will der erste sein der in die Schleusenkammer einfahren kann. Der Schleusenwärter erklärt ihnen in einer Seelenruhe: z.B. du warst das sechste Schiff welches sich auf Talfahrt gemeldet hatte am Samstag, also kommst du auch als sechstes Schiff in die Schleuse". Ich glaube er braucht heute mehr Nerven als während der Stilllegung. Für die Sportschifffahrt ist immer noch Sperre. Im Internet habe ich die Pebgelstände im Rheinhafen Basel verfolgt: Im Moment ist es wieder steigend, vermutlich kommt nochmals eine Welle. Bieler- und Thunersee haben immer noch Hochwasser; irgendwann ist das im Rhein und kommt hierher nach Breisach. Wir geniessen das schöne Wetter, Hans baut mir im Moment ein kleines Nachttisch. Vermutlich werden wir nicht vor Montag losfahren können. Mal schauen.

Donnerstag, 6. Mai

Dies ist nicht mein Tag !! Am Morgen frisch fröhlich mit dem Auto zum Bäcker gefahren um Brötchen zu holen. Zurück zum Schiff mit Baguette, Zeitung, Schlüssel etc. in der Hand…. Beim Einsteigen fällt mir der Autoschlüssel (der ohne Schwimmer dran) zwischen Steg und Schiff ins Wasser. Brauche wohl nicht extra zu betonen, dass mein Captain nicht wirklich Freude an mir hatte. Aber ich habe mich auch so über mich selber geärgert wie schon lange nicht mehr. Mit Hilfe eines Magnetes versuchte Hans den Schlüssel raufzuholen.  Der Boden im Hafen ist ganz weich und schlammig… also keine Chance.  Der Ersatzschlüssel des Auto’s hängt in Cunter am Schlüsselbrett.

Freitag, 7. Mai

„Dank“ meinem Schlüsselmaleur zeigt mein Schrittzähler, den ich neuerdings ab und zu in der Tasche habe nun schon zum zweiten mal fast 9000 Schritte an. Nun geht’s zu Fuss über die grosse Rheinbrücke nach Breisach rein zum einkaufen oder auch zum Eis essen. Das Wetter ist wunderschön. Am Freitagnachmittag kommt Leben in den Hafen. Die Weekender kommen auf ihre Boote.

Wochenende 8./9. Mai

Der Pegelstand auf dem Rhein hat sich normalisiert, ist aber immer noch etwas höher als Normalstand. Wir hatten ja schon letztes Jahr unsere liebe Mühe mit den Rheinfahrten bei viel Wasser. Wir werden noch ein paar Tage hier bleiben. Hans ist am Reling und Badeplattform ölen, hätte er sonst unterwegs mal gemacht, jetzt hat er Zeit dafür.  Der Samstagnachmittag ist so richtig nach meinem Geschmack. Wir sitzen in gemütlicher Runde beim Bier und Radler auf der LaTouline.  Jeder der anwesenden Bötler gibt seine Erfahrungen weiter… jeder hat auch schon mal etwas im Fluss versenkt…… Am späteren Nachmittag fährt der Motorbootclub Burkheim mit sieben Booten in den Hafen. Vorbei ist’s mit der Ruhe, aber wir haben dafür etwas zu schauen und die diversen Anlegemanöver zu „kritisieren“.  Harry: „wieso müssen die immer so hektisch werden, langsam geht doch alles viel besser“. Später kommt Sven zum Nachtessen, Hans grilliert die Peduzzi-Bratwürste aus Savognin und mit tiefsinnigen Gesprächen über Gott und die Welt geniessen wir einen schönen Abend zusammen.  

Muttertag, 9. Mai

Telefonanruf bei Müschi in Weggis. Sie lässt sich heute von meinen Schwestern bekochen. Bestimmt wird’s gut schmecken. Sven liest uns eine selbst geschriebene Kurzgeschichte vor. Beeindruckend ! Ihr müsst euch einen bärtigen, tätowierten Seebären vorstellen, welcher unter der Woche mit dem LKW als Fernfahrer unterwegs ist und am Wochenende auf seinem Schiff lebt. Und dann diese tiefsinnigen Gedanken und gefühlvollen Texte. Er wird nächstens wieder als Pilger auf dem Jakobsweg unterwegs sein; hat vor einigen Jahren den ganzen Weg bis Santiago gemacht. Immer wieder faszinierend, was wir für Menschen kennenlernen dürfen. Am Nachmittag dann der Ueberraschungsbesuch aus der Schweiz: Philipp und Sabrina mit Blumenstrauss und …. Autoschlüssel, welcher er in Cunter geholt hat. Nochmals vielen, vielen Dank !! Wir gehen zu einem späten Mittagessen ans Rheinufer in Breisach und geniessen den gemütlichen Nachmittag an Bord. Philipp versucht am nächsten Freitag frei zu nehmen, dann würden sie nochmals zwei, drei Tage aufs Schiff kommen.

  Die schöne Hafenanlage in Breisach a. Rhein

Montag, 10. Mai

Wunderschönes Wetter. Hans ölt zum zweiten mal das Teak auf der Badeplattform und dann lassen wir es einfach trocknen und machen gar nichts. Am Nachmittag wird es über 30° warm. Schatten suchen; wir sind diese Hitze noch nicht gewohnt. Am Abend sitzen wir bis ca. 10 Uhr draussen ohne Jacke; es ist wie im Hochsommer..

Dienstag, 11. Mai

Hans ist wieder am ölen der Handläufe, ich nehme die Putzerei der Lamellen und Fenster in Angriff.

Auffahrt, 14. Mai 2015

Das Wetter ist eigentlich besser als der Wetterbericht. Wir sitzen draussen, lesen viel und unterhalten uns mit unseren Stegnachbarn. Wir durften Sven sein soeben druckfrisches Buch über seine Pilgerreise auf dem Jakobsweg, abkaufen.  Hans und ich lesen es abwechslungsweise. Es ist speziell ein autobiografisches Buch zu lesen über einen Autor, welcher fünf Meter von uns weg in seinem Segelschiff sitzt. Am Nachmittag fahren wir nach Breisach rein, trinken etwas und lassen die Ferienstimmung hier auf uns wirken.  Der Wetterbericht ist für den morgigen Freitag sehr schlecht, deshalb kommen Philipp und Sabrina nicht über’s Wochenende.  Wir werden also voraussichtlich am Samstag, sobald das Wetter sich bessert, losfahren Richtung Holland.

Freitag, 15. Mai 2015

Den ganzen Tag Dauerregen. Wir hören Musik, lesen, Rummikub spielen…. So bringen wir auch diesen Tag durch.

Samstag, 16. Mai 2015

Geplant war heute Morgen  um halb Zehn Uhr loszufahren. Beim Aufstehen dann die Ueberraschung: dichter Nebel, man sieht nicht ans andere Rheinufer. So ist nicht daran zu denken abzulegen. Gegen elf Uhr beginnt sich der Nebel langsam zu heben, es bleibt aber dunstig. Wir haben uns entschieden unsere Losfahrt auf morgen zu verschieben. Mit dem Auto fahren wir nach Ihringen, einen hübschen Weinort hier im Kaiserstuhl. Eine schöne Wanderung durch die Rebberge auf den Lenzenberg und dort als Belohnung für den Aufstieg liegt oben das wunderschöne Ausflugsrasthaus Lenzenberg. Wir stärken uns mit badischem Spargel und einem Glas Wein aus dem umliegenden Rebberg. So gestärkt ist der Rückweg nur noch Vergnügen. Zurück im Hafen nochmals einen Schwatz auf Harrys Boot. Morgen werden wir „unseren“ Gästesteg G im Yachthafen Breisach wohl definitiv  verlassen.  Wir haben versprochen zum Weinfest zurück zu kommen, entweder per Bahn oder per Schiff. Unser Auto bleibt ja auch hier im „abgeschlossenen“ Hafenareal.

Sonntag, 17. Mai 2015

Ein strahlend schöner Morgen, nur einige Schönwetterwolken zieren den Himmel. Ideales Wetter um loszufahren. Kurz nach neun Uhr heisst es dann Leinen los an „unserem“ Steg in Breisach. Unser heutiges Etappenziel ist Strasbourg. Wir kommen aber in den Schleusen so gut voran, dass wir sogar noch weiter fahren.  Um 16 Uhr belegen wir am Gästesteg des Hafens Freistett. Dies liegt etwa 15 KM nach Strasbourg, wunderschön gelegen wie in einem kleinen See und doch sieht man auf den Rhein. Am heutigen Tage sind wir 82 KM gefahren und nach  vier Grossschleusen fahren wir auf einem  48.88 Meter tieferen Rheinniveau als heute Morgen. Es war eine schöne, entspannende Fahrt mit wenig Verkehr. Im Hafen ist es mittlerweile sehr ruhig, die Weekender sind abgefahren und lediglich einige Pensionierte sitzen noch in ihren Booten und geniessen die schöne Abendstimmung wie wir auch. Bis nach 9 Uhr sitzen wir draussen, beobachten Wildgänse, Schwäne, Haubentaucher und Blesshühner, welche sich in dem grossen Hafenbecken tummeln. Als Dessert gibt’s noch einen wunderschönen Sonnenuntergang. So braucht`s weder Fernseher noch Buch, einfach nur sitzen und schauen.

Montag, 18. Mai 2015

Um 9 Uhr leinen los; gleich nach dem Hafen folgt Schleuse Gambsheim. Hier dauert die Wartezeit heute fast eine Stunde. Die zweite und  für heute letzte Schleuse Iffezheim geht dann flott voran. Nach dieser Schleuse verlassen wir den gestauten, durch Schleusen gebändigten Rhein. Ab jetzt geht’s mit dem natürlichen Gefälle des Rheins runter. Wir fahren im Moment mit ca. 20 bis 21 KM in der Stunde Richtung Maxau. Es hat recht viel Frachtverkehr, wir sind froh, dass sie jeweils ihre blauen Tafeln auch für die Sportboote setzen so weiss man genau wo man sie kreuzen muss. Wenn wir weiterhin so gut Fahrt machen, werden wir heute bis Speyer fahren. Diese schöne Stadt hat uns letztes Jahr so gut gefallen, dass wir gerne wieder hier halt machen. Im Stadthafen hat es ja zum Glück immer Platz, auch ohne Anmeldung. Gegen 16 Uhr  sehen wir bereits das Weltkulturerbe der Speyer, ihren Dom.  Diese Anfahrt ist wirklich beeindruckend. Wir fahren in den Stadthafen, die Capitänerie ist wie schon letzten Sommer immer noch im Bau. Also anrufen, dann bekommt man den Türcode. Anschliessend löst man eine Parkkarte am Automaten wie die Auto’s. Und jetzt ab in die Ladengasse von Speyer, in einem Strassencafé sitzen und schauen was so flaniert. Hier ist es Autofrei und man kann so richtig flanieren. Später schmeisst Hans noch ein Fleisch auf den Grill. Der Kontrast zum gestrigen Abend könnte nicht grösser sein. Hier ist man mitten in der Stadt, Auto’s quitschen, Krankenwagen sind zu hören.

Dienstag, 19. Mai 2015

Heute ist es bestimmt 10 Grad kühler als gestern. Die Sonne versteckt sich hinter den Wolken und es geht ein kühler Wind. Also Faserpelz montieren zum fahren. Da wir so schnell vorwärts gekommen sind , haben wir uns entschlossen unseren Freunden in Heidelberg einen Ueberraschungsbesuch zu machen. Wir werden also in Mannheim in den Nekar einbiegen und die zwei Schleusen bis Heidelberg hochfahren.( 25 KM )

Die Fahrt auf dem Rhein bis Mannheim war problemlos, obwohl der Pegel Speyer auf 550 steht, also unwesentliche 6 cm tiefer als letzten Sommer. Anscheinend haben wir letzte Saison so viel Erfahrung sammeln können mit Hochwasser, dass es uns diesmal schon nicht mehr so beeindruckt.  Sechs Kilometer fährt man durch Hafengebiet und Stadt Mannheim auf der rechten Rheinseite, am anderen Rheinufer liegt Ludwigshafen mit einem wunderschönen, grossen Stadtpark direkt am Fluss.

Hier in Heidelberg hat es auch WILAN im Hafen, deshalb konnte ich den Bericht der letzten Tage in's Netz stellen. Wir sitzen an der Sonne, leider ist es etwas windig. Bruno und Karin werden heute Abend herkommen zum grillen. Schön ! Die Ueberraschung ist uns gelungen, wir verbrachten einen tollen Abend in gemütlicher Runde im Hafen Heidelberg, haben wieder viele Tipps bekommen für die Weiterreise auf dem Rhein und für Holland.

Dienstag, 20. Mai 2015

Heute wollten wir eigentlich zurück auf den Rhein. Leider regnet es im Moment ziemlich stark und wir sind nicht motiviert loszufahren.  Gemäss unserem gescheiten PC Navigo-System beträgt unsere gesamte Rheinstrecke 551 KM und wäre bei Talfahrt in 6 Tagen zu schaffen. Wir wollen den Rhein aber nicht als Autobahn in den Norden benutzen, sondern die schönen Städte und Ortschaften anschauen und uns  Zeit lassen. An Pfingsten möchten wir in Mainz sein.

Gegen elf Uhr bessert sich das Wetter und wir legen ab. Allerdings reicht es dann in unserer zweiten und letzten Neckarschleuse doch wieder für einen kleinen Regengutsch.  Wir haben den Abstecher in den Neckar genossen und es war natürlich eine Freude unsere Heidelberger zu treffen. Kurz vor der Stadt Worms kommt Steuerbordseitig der Lampertheimer Altrhein, welcher auf einer Strecke von 4,5 KM schiffbar ist. Wir sind reingefahren und waren sofort in einer ganz anderen Welt; sieht aus wie ein gefluteter Urwald. Die Bäume stehen alle im Wasser. Nach ca. 3 KM liegt der Bootshafen Lampertheim. Ein hilfsbereiter Böötler, welcher auf seinem Kuter in diesem Hafen lebt, zeigt uns einen Anleger, welcher im Moment frei ist. Der Steg ist nicht der Neuste aber stabil. Wir übernachten hier für zehn Euro incl. Strom. Der Wasserstand sei zwei Meter höher als normal. Er erzählt uns von Wildschweinen und Rehen die er da beobachtet.  Nach kurzer Zeit hören wir neben 100 anderer Vogelstimmen auch den Pfiff des Eisvogels und schon bald fliegt er auch vorbei. Natur pur !  „Es hat vier Eisvögel do, aber des dürfe die Tierschützer ned wisse, die mached so e Gschiss mit de Eisvögel, die sind im Stand und mached uns de Hafe zu“ . Abends kehren wir ein zum goldenen Anker. Ein echt maritimes Lokal mit vielen schönen alten Sachen. Der Clou war eine original Nebelsirene aus dem Hamburger Hafen. Der Wirt liess sie für uns heulen, im Restaurant ! Leider kann ich euch diesen akustischen Hörgenuss nicht übermitteln.

Donnerstag, 21. Mai 2015                                                                                                                      Sieben Uhr morgens, die Brötchen werden im Backhofen aufgebacken und ich sitze draussen und geniesse die Natur bei strahlendem Sonnenschein. Später geht’s dann wieder auf den hektischen Rhein; wir werden sehen wieviel Verkehr heute herrscht. Da man hier keine Zeit mehr mit Schleusen verliert, sollten wir heute bis Mainz kommen. In Mainz gibt’s drei Yachthäfen also werden wir bestimmt einen Hafenplatz finden. Wir fahren vorbei an Worms mit dem fotogenen Brückenkopf und den hässlichen Oelraffinerien. Auf den nächsten 100 KM besteht auf dem Rhein geregelte Backbord/Backbord Regelung, also keine Frage wo wir zu Fahren haben. Es sind heute wieder sehr viele Frachter zu Berg unterwegs. Wir fahren auch vorbei am schönen Weindorf Oppenheim mit seinen steilen Weinbergen am Nierstein. Bereits kurz nach ein Uhr fahren wir in Main in den Stadthafen und finden beim zentral gelegenen Yachtclub Mainz einen schönen Gastlieger direkt am Clubhaus mit prima sanitären Einrichtungen. Bevor wir die Stadt  besichtigen, sitzen wir noch auf dem Schiff an der Sonne. Wir sind heute eine landschaftlich sehr schöne Rheinstrecke gefahren, auch für den Steuermann durch die Breite des Flusses eine entspannte Fahrt.  

Freitag, 22. Mai 2015

Wir haben den Hafentag hier in Mainz genossen. Den Dom besichtigt; beeindruckend gross aber im Innern doch sehr düster. Die Stadt lebt so richtig; es hat tolle Geschäfte und viele Beizli wo man gemütlich draussen sitzen kann. Am Morgen fuhren wir mit dem Rad ein schönes Stück dem Rhein entlang; man könnte hier auf diesem Radweg bis nach Bingen fahren, das machen wir aber doch lieber mit dem Boot.

Bildergebnis für Foto Mainz vom Rhein aus.  Mainz am Rhein

Samstag, 23. Mai 2015

Heute steht für uns die fahrtechnisch schwierigste, aber auch eine der schönsten Rheinstrecken auf dem Programm. Es geht in die Berge runter bis zur Loreley nach St. Goar. Das Wetter ist ideal zum fahren,  bedeckt aber trocken. Wir navigieren heute mit Rheinbuch und unserem Navigo-System.  Kurz nach Wiesbaden kommt steuerbordseitig die Burg Crass in`s Blickfeld; hier am Rheinufer sieht man wunderschöne Villen z.Teil mit eigenem Rebberg bis zum Rheinufer. Backbordseitig immer wieder Rheinauen, welche bei diesem Pegelstand voller Wasser sind, so wird die Hochwassersituation am Rhein entschärft.  Wir fahren schon bald vorbei an Rüdesheim und Bingen, passieren die Pfeifer der im 2. Weltkrieg zerstörten Hindenburgbrücke. In Rüdesheim kann man mit einer Gondelbahn zum Niederwalddenkmal inmitten des Rüdesheimer Rottland-Weinberges hochfahren. Die Fahrstrecke ist eng und viel befahren. Neben den üblichen Frachtern begegnen uns bestimmt 6 Flusskreuzfahrer, jede Menge Ausflugsboote und Fähren welche von der einen zur anderen Rheinseite übersetzen. Wir folgen dem Frachter Atlas, unsere Maschinen müssen stark arbeiten damit wir an ihm dran bleiben können. Er fährt wie ein Puffer vor uns und kennt wohl die Strecke in- und auswendig. Ich zähle euch mal die geschichtsträchtigen Burgen und Schlösser auf, welche wir heute vom Rhein aus gesehen haben:  Burgruine Ehrenfels, Mäuseturm, Burg Reichenstein, Schloss Treklinghausen, Burg Sooneck, Burg Hohneck, Burgruine Fürstenberg, Burgruine Nollig, Burg Stahleck, Burg Gutenfeld, Burg Schönburrg, Burg Katz bis zur Burg Rheinfels hier in St.Goar. Auch die Loreley hat mein Kapitän und Steuermann ruhig und sicher umschifft.

Bildergebnis für Foto Burg Pfalz im Rhein    Burg Pfalz steht mitten im Rhein

 Nun liegen wir also im schönen Hafen in St.Goar. Freundlicher Empfang durch den Hafenmeister Richard. Von unserem Hafenplatz aus können wir drei Burgen sehen, welche anscheinend am Abend beleuchtet seien. St.Goar erhielt den Namen vom heiligen Sankt Goar, welcher dort wo jetzt die Stiftskirche steht, in einer Einsiedelei lebte und eine Kapelle baute. Er gilt als Begründer einer der ältesten Klöster Deutschlands. Der Hafen hat eine prima Infrastruktur. Hans konnte in der Hafenkneippe, welche auf einer alten Peniche eingerichtet ist, auf Leinwand Bundesliga schauen. Es ging um den Abstiegskampf. Ich geniesse derweil die Hafenatmosphäre.

Pfingst-Sonntag

Heute haben wir einen Ausflug Rheinaufwärts, also wieder ein Stück zurück, geplant. Um 09.15 Uhr fährt die Regio-Bahn nach Bingen; also heute wird zeitig gefrühstückt und dann den Fussmarsch zum Bahnhof. Wir fahren ca. 35 Minuten mit dem Zug, dann in Bingen an’s Rheinufer. Die Personenfähre nach Rüdesheim ist vor 10 Minuten losgefahren, die nächste fährt um 11. Uhr. Ok es hat genügend Restaurants direkt am Wasser, wo wir einen feinen Cappucino trinken um die Zeit zu überbrücken. Die Fähre setzt dann, gut besetzt in ca. 7 Minütiger Fahrt an’s andere Rheinufer. Wir laufen los, suchen die berühmte Drosselgasse. Eigentlich muss man nur dem Menschenstrom nachlaufen, alle wollen in die Drosselgasse. Es ist wirklich originell hier, ein Weinbeizli reiht sich an das Andere und da es mittlerweile Mittagszeit ist, sind alle voll mit Gästen. Wir finden einen schönen Tisch in der Gartenwirtschaft des Schlosshotel Rüdesheim mitten in der Drosselgasse. Livemusik und einen feinen Rheinwein, später etwas Feines zum Essen. Es geht uns ja so gut.

   Wein und Rhein gehört zusammen. Und hier wird er dann getrunken, in der Drosselgasse zu Rüdesheim am Rhein

 Die eigentlich geplante Fahrt mit der Gondelbahn lassen wir sein, wir müssten min. eine Stunde anstehen. Das ist ja schlimmer als am Skilift. Wir betrachten die Germania auf dem Niederwalddenkmal also nur aus der Ferne.  Zurück nehmen wir die Bahn auf der rechten Rheinseite bis Goarshausen und lassen uns dann wieder mit einer Fähre übersetzen nach St.Goar.  So konnte auch Hans, welcher gestern beim Manövrieren die Gegend nicht so genau anschauen konnte, die Schlösser, Burgen und natürlich die Loreley vom Zug aus anschauen. Ein schöner Pfingstsonntag ! Am Abend lassen wir uns nochmals von den beleuchteten Burgen bezaubern.

Bildergebnis für Photo Loreley-Denkmal Die Nixe Loreley auf ihrem Felsen, welche wir alle durch die Erzählung von Heinrich Heine kennen.

Montag, 25. Mai 2015

Nachdem sich gestern die Sonne doch immer mal wieder gezeigt hat, ist es heute Morgen neblig und kühl. Eigentlich wollten wir zeitig los. Mal schauen, das entscheiden wir dann nach dem Frühstück. Ich laufe jetzt erstmal ins Dorf und schaue ob am Pfingstmontag ein Bäcker geöffnet hat.

Ich komme ohne Brötchen, dafür mit einigen schönen Schwemmhölzli in den Hafen zurück. Also Backofen an, Brötli aufbacken. Nach dem Zmorge hellt es auf und wir entschliessen uns zu fahren. 09.15 Leinen los. Pfingsturlaub kennen die Flussschiffer nicht, es ist wieder viel Betrieb auf dem Rhein. Habe mir den Spass gemacht heute bei jedem Frachter, welchen wir gekreuzt haben, einen Strich zu machen. Es waren in den drei Stunden Fahrtzeit 49 Frachter oder Tankschiffe, dazu noch einige Flusskreuzfahrer, Ausflügler, Fähren und dazwischen die LaTouline, welche zum Teil gründlich durchgeschüttelt wurde. Frachter mit so klangvollen Namen wie Vito, Nova, Norma, Sunstar, Benja, Tolerantie, Alukard, Empire, Millenium oder Nomadis. Sie sind meist ca 110 Meter lang, Schubverbände 190 Meter. Das über 100 Jahre alte Dampfschiff Goethe, sieht aus wie die Dampfer auf dem Vierwaldstättersee, war heute Rheinaufwärts unterwegs. Steuerbordseitig kommt schon bald die Marksburg in Sicht, gegenüber liegt der schöne Ort Rhens mit vielen grossen, schön restaurierten Fachwerkhäusern.  Bei Rheinkilometer 585,7 fliesst die Lahn in den Rhein. Hier sind wir vor vielen Jahren mit dem Charterboot Julia mit Ruedi, Katrin, Irène und Chrigi an Bord, von der Lahn in die Mosel übergewechselt. (schöne Erinnerungen !) Vorbei am Deutschen Eck mit Kaiser Willhelm auf seinem Reiterdenkmal, hier geht’s rein in die Mosel. Wir fahren aber weiter auf dem Rhein in Richtung Köln. Neuerdings fährt hier eine Seilbahn über den Rhein auf die Festung Ehrenbreitstein. Ist bestimmt eine Touristenattraktion.  Gegen Mittag beginnt es zu regnen und wir beschliessen auf KM 605 in den Hafen Neuwied einzufahren. Gästeplatz ist frei, wir bleiben hier bis morgen früh. Auch heute haben wir mit unserem PC-Navigo-System navigiert. Mit Hilfe des kleinen Microspot 12 Volt Adapters den wir uns besorgt haben, ist die kurze Accu-Zeit meines Laptops kein Problem mehr. Hier in Neuwied, könnte man die Anlage von Schloss Neuwied, welches von der Fürstenfamilie zu Wied bewohnt wird, besichtigen. Wäre aber Schönwetterprogramm, wir bleiben auf dem Schiff und lesen. Morgen werden wir unter der modernen Raiffeisen-Brücke durchfahren. Ihren Namen erhielt sie nach dem Gründer des Genossenschaftswesens, Friedrich Willhelm Raiffeisen, der einst in Neuwieden als Bürgermeister tätig war.
Bildergebnis für Foto Raiffeisenbrücke  Raiffeisen-Brücke

Dienstag, 26. Mai 2015

Das heutige Wetter sieht vielversprechend aus, einiges freundlicher als gestern, allerdings ist es durch den Wind recht kühl. Also Faserpelz montieren und geschlossene Schuhe. Kurz nach 9 Uhr fahren wir los.  Heute begegnen uns doch mal zwei Privatboote, wir sind also nicht die einzigen Kleinen auf dieser Grossschifffahrtsstrasse (phu das Wort) Wir fahren an Winterberg vorbei; hier könnte man mit der ältesten Zahnradbahn Deutschlands auf den Drachenfels mit der Drachenburg fahren. Dort ein einer Höhle soll nach der Nibelungensage Siegfried den Drachen besiegt haben. Winterberg hat leider keinen Hafen, also weiter Richtung Bonn, der ehemaligen Deutschen Hauptstadt (bis 1990) . Die vielen Villen mit parkähnlichen Gärten bis ans Rheinufer zeugen noch aus dieser Zeit, da hat bestimmt die damalige Politprominenz darin gewohnt. In Bonn steht auch das Geburtshaus von Ludwig van Beethoven. Sein Vater und Grossvater waren hier als Musiker im Grossfürstlichen Hofe angestellt. Auch hier keine Anlegemöglichkeit für Privatboote deshalb fahren wir weiter bis nach Köln. (hatte mein Käpten wohl auch schon am Morgen so geplant) Schon von weitem grüsst das Wahrzeichen Kölns, der Dom. Dieses sakrale Bauwerk der Superlative hat Köln den Namen Rom des Nordens eingebracht. Köln war bereits im 4. JH Bischofstadt. Im 2. Weltkrieg wurde 95% der Stadt zerstört, die Bevölkerung von 800'000 auf 40'000 dezimiert. In einem beispiellosen Aufbau in den 50er und 60er Jahren wurde Köln wieder zu dieser faszinierenden Stadt. Um 12.45 Uhr fahren wir hier in den Hafen ein, und was sieht man als Erstes: das Schokoladenmuseum mit einer riesen Werbung für Lindt-Schokolade. Wir bekommen einen prima Platz, werden  hier zwei Tage bleiben und die Stadt anschauen. Bildergebnis für foto Köln am Rhein

Mittwoch, 27. Mai 2015

Heute fand in Köln wegen einer Bombe, welche entschärft werden musste, anscheinend die grösste Evakuierung seit Ende des 2. Weltkrieges statt. Wir haben hier im Hafen gar nichts davon mitbekommen. Haben es per SMS von Freddy erfahren. Später konnten wir dann feststellen, dass der Rhein einige Zeit für den Verkehr gesperrt wurde.  Wir haben uns heute,  wie das Touristen halt so machen, mit der Bimmelbahn durch Köln chauffieren lassen. Anschliessend den Dom besichtigt, Kerzli für unsere Lieben daheim angezündet. Als der Dom im Jahre 1880  nach über 600 jähriger Bauzeit eingeweiht wurde, war er zu dieser Zeit das höchste Gebäude der Welt. Es ist schon ein ganz beeindruckendes, schon fast einschüchterndes Gotteshaus. 

 

 Später haben wir dann gemütlich in einem Biergarten ein Kölsch getrunken.                 Auf Kölner Stadtboden gibt es 6 grosse Brauereien. (wir haben nicht alle Sorten getestet) Eine ganz traditionelle, alte Brauerei ist Peters Brauhaus mit einem ganz imposanten Brauhaus in der Innenstadt von Köln.

Durch die Fussgängerzone mit den vielen Geschäften sind wir natürlich auch gelaufen, es hat aber überall die gleichen Läden sei es nun Speyer, Mainz oder jetzt Köln. Hast du eine gesehen, hast du alle gesehen. Nun sitzen wir gemütlich auf der LaTouline, geniessen die Ruhe im Hafen und den mittlerweile schön blauen Himmel. Morgen geht's weiter bis Düsseldorf.

Donnerstag, 28. Mai 2015

Da es zu lange dauern würde auf den Karneval in Kölle zu warten, heisst es heute kurz nach zehn Uhr Leinen los im Kölner Hafen. Das Wetter ist besser als der Wetterbericht, es ist freundlich, aber sehr windig.  Schon nach gut 2 stündiger Fahrt sind wir auf Höhe Düsseldorf. Da aber unsere Düsseldorfer Bootsfreunde mit ihrer MS Ingrine im Moment im Burgund unterwegs sind (verkehrte Welt), gibt es für uns eigentlich keinen Grund schon hier die heutige Etappe zu beenden.  Der Wind hat die meisten Wolken vertrieben, die Sonne scheint, also ideales Wetter zum Fahren bis Krefeld. Im Yachtclub Krefeld, einem gemütlichen Rheinhafen mit vielen schönen, alten Schiffen drin, finden wir am Kopfsteg einen prima Gästeplatz. Im Clubrestaurant, welches in einem alten Frachter untergebracht ist, gibt’s ein frisch gezapftes Pils als Ankerbierli. Sogar vier Wasserschildkröten sind hier zu Hause. Sie sind nicht eingesperrt, bleiben aber anscheinend immer hier. Ich geniesse die Ruhe des Hafens im grünen sehr nach dem lauten Stadthafen in Köln. Wir sitzen dann noch fast eine Stunde an der Sonne bis ein Gewitter aufzieht und wir in’s Innere der LaTouline flüchten. Am Abend schaut Hans Fussball im Fernseher und ich lese.

Freitag, 29. Mai 2015

Wir fahren früh los, haben für heute eine etwas längere Strecke geplant. Bald schon geht es an Duisburg vorbei. Hier fliesst die Ruhr in den Rhein, was nochmals zusätzlichen Berufsverkehr bedeutet.  Man merkt die Nähe zu Rotterdam, dem grössten Frachthafen Europa’s. Wir begegnen einigen grossen Schubverbänden mit Braunkohle. Hier wurde früher in über 500 Zechen Kohle abgebaut, heute sind es nur noch ein paar wenige und der Rest der Kohle kommt aus China und wird ab Rotterdam per Schiff an seinen Bestimmungsort gefahren. Die heutige Strecke war geprägt von Industrieanlagen, Industriehäfen und einigen AKW`s, wir haben auf unserer Tour auch schon schöneres gesehen. Dazwischen war dann mal wieder eine Schafherde dabei die Uferböschung abzugrasen. Um 14.30 passieren wir Emmerich (Deutschland) und kurz darauf sind wir in Lobith (Holland) und dies dank EU ganz ohne Zoll; und die Hafengebühr können wir heute Abend auch in der gleichen Währung bezahlen. Das sind so die Vorteile, welche bestimmt auch SVP-Böötler gut finden. Die Einfahrt in den Hafen Tokmar (bei Lobbit), er befindet sich in einem kleinen See, war dann durch die Windböen nicht ganz so einfach, aber wir haben es doch noch geschafft. Jetzt Deutsche Flagge runter und die Holländische Gastflagge an den Mast. Der Empfang des Hafenmeisters war sehr freundlich.  Morgen werden wir den Rhein verlassen und in den Pannerdens Kanal, welcher nach Friesland führt, einfahren.  Ab Breisach waren wir 815 KM auf dem Rhein unterwegs. Schön !

Samstag, 30. Mai 2015

Nachdem es gestern Abend und die halbe Nacht geregnet hatte, empfängt uns der Morgen mit strahlend blauem Himmel. Der Wind ist immer noch da, aber wir sitzen im Schutz unseres Verdecks draussen am Zmörgele. Das Studium des Kartenmaterials für die folgenden Tagesetappen war gar nicht so einfach. Bis jetzt hatten wir ja keine Wahl, einfach den Rhein runter, jetzt gibt es plötzlich verschiedene Wasserwege die man befahren kann. Nachdem wir uns an die Rheinbücher gewöhnt hatten, sind die Holländischen Wasserkarten wieder ganz anders gestaltet und man muss sich zuerst damit anfreunden. Gut haben wir uns in letzter Zeit ans Fahren mit unserem Navigo-System gewöhnt. Wenigstens hier ändert nichts. Die GPS-Maus wird unserem Kurs auch in der Niederlande gewissenhaft folgen. Wir haben geplant heute auf dem Pannerdenskanal bis Arnhem zu fahren. Dort verzweigen dann Neder Rijn und Ijssel. Wir werden also vom IJsselkop zum Ketelmeer fahren. Meer bedeutet übrigens See, auch so etwas an das man sich zuerst gewöhnen muss. Gestern Nachmittag waren wir übrigens noch das erste mal einkaufen in Holland. 200 Meter vom Hafen weg ist ein grosser Jumbo-Supermarkt. Prima Sortiment.

  Tolkamer

Kurz nachdem ich die oben stehenden  Zeilen ins Netz gestellt hatte, kam starker Wind auf, die Wellen auf dem kleinen See wurden immer grösser und innert kürzester Zeit war es grau und regnete stark. Wir haben deshalb kurzerhand unsere Abfahrt hier auf Morgen verschoben. Als der Regen aufhörte, haben wir einen kleinen Spaziergang gemacht ins Dorf Tolkamer.  Hier gibt es einen Supermarkt auf einem grossen Schiff und auf dem Deich haben wir in einem gemütlichen Beizli einen Capuccino getrunken. Zurück auf dem Schiff ist das Wetter wieder recht sonnig und wir sitzen draussen.

Hier bleiben wir doch gerne nochmals einen Tag länger.

 

Sonntag, 31. Mai 2015

Um 9 Uhr Leinen los.  Auf der Geldersche IJssel fahren wir heute bis Zutphen, schöner, freundlicher Fluss.  Unterwegs sehen wir heute mehr Kühe als Schiffe. Höfe mit über 100 schwarz/weiss gefleckten Kühen sind keine  Seltenheit. Grosse Gruppen von Wildgänsen (die haben im Moment Junge) und auch Shetland-Ponys, welche hier anscheinend zum Abgrasen der Deiche eingesetzt werden, konnten wir beobachten.  Auf KM 914 sehen wir die erste alte Windmühle, wohl etwas wie das Wahrzeichen Hollands. Wir laufen bereits gegen 13 Uhr in den Hafen des Motorsportclubs Gelre in Zupthen ein. Also genügend Zeit für einen kleinen Stadtbummel. Anscheinend war heute ein Stadtlauf, viele sportlich angezogene Leute mit Medaillen um den Hals sind in der Fussgängerzone unterwegs. Die Geschäfte sind z.Teil geöffnet und sogar Strassenmusiker waren zu hören. Leider wird die Stimmung durch aufkommenden Regen so ziemlich gestört. Wir suchen Zuflucht in einem Café, sind dann aber doch nass bis wir wieder im Schiff sind.

Montag, 1. Juni 2015

Vorbei an Deventer und Zwolle führt die heutige Etappe nach Kampen. Wenig Verkehr auf der Ijssel, eine Handvoll Frachter und einige Privatyachten sind unterwegs. Versträute Bauernhöfe z.Teil mit Rietgedeckten Dächern und modernen Laufställen mit Sonnenkollektoren auf dem Dach. Einige Storchennester mit brütenden Storchenpaaren und wieder jede Menge Wildgänse. Links und rechts der Ijssel sieht man auf  der Karte viele Tümpel, Baggerseen und Bäche. Natürlich ein Eldorado für Wasservögel. Dazwischen Schilfgürtel und immer mal wieder eine Windmühle, wie man es sich vorstellt.  

 Eine flache, weite Landschaft, leider versteckt sich die Sonne heute wieder ziemlich erfolgreich hinter einer durchgehenden Wolkendecke. Aber der Wetterbericht für die nächsten Tage stimmt uns zuversichtlich. Die Einfahrt in den Passantenhafen mit dem wunderschönen, alten Segler ist etwas eng, aber der Hafenwart steht schon bereit und nimmt uns die Seile ab. Jetzt freuen wir uns auf die Besichtigung von Kampen. Es stehen einige grosse Windjammer am Stadtquai.

Kampen EL.JPG  Kampen

Auf der gegenüberliegenden Fluss-Seite gibt es einen grossen Seglerhafen und am Stadtquai liegen 9 schöne Dreimastsegler im Dreierpäckli. Wunderbare Ansicht. Wir hoffen den einen oder anderen dieser Traditionsschiffe unter Segel auf dem Ijsselmeer zu sehen. Hier ab Kampen gibt es keine Brücken mehr bis zum Kettel- und Ijsselmeer, ab hier kann also gesegelt werden. In der Ladengasse sind viele Geschäfte Montags  gesloten, sprich geschlossen. Ein wunderschöner Blumenladen hatte geöffnet; leider ist kein Platz auf der LaTouline für weitere Pflanzen.

Dienstag, 2. Juni 2015

Kurz nach dem Frühstück, das Wetter ist bedeckt und windig, klopft der Hafenwart an die Türe. Es sei davon abzuraten heute das Kettelmeer zu befahren, es herrsche Windstärke 4-5. Da er dies bei allen Booten macht, wird sich heute in seinem Hafen nicht viel bewegen. Wir stellen uns also auf einen Landgang ein. Velofahren ist bei diesem Wind leider auch nicht interessant, also werden wir  später wieder zu Fuss losziehen.

Traditionssegler Antoinette  Der Klipper Antoinette kann mit bis zu 40 Personen gechartert werden. Er liegt hier in Kampen und ist ein Plattbodenboot, d.h. es hat keinen grossen Tiefgang; dies wird mit den hölzernen Auslegern ausgeglichen.

 

Mittwoch, 3. Juni 2015 

Heute geht die Fahrt weiter; es ist zwar immer noch windig, aber so dass man ablegen kann. Gleich nach der Hafenausfahrt auf der gegenüberliegenden Flussseite fahren wir seit langem wieder mal in eine Schleuse. Diese schleust uns ca. 30 cm hoch ins Kanalnetz.  Wir haben uns entschieden nicht übers Ketelmeer nach Blokzijl zu fahren sondern durch den Kanal. Links und rechts nur Schilf, gelbe Iris und wilde Seerosen. Immer mal wieder Wochenendhäuschen auf Pontons oder am Wasser mit eigenem Bootsanleger. Heute müssen wegen uns die ersten beweglichen Brücken gehoben werden. Die Fahrt in der betonnten Strecke des Zwarte Meer war eine rechte Schüttelpartie. Auf dem Vierwaldstättersee wären wir bei diesen Verhältnissen wohl im Hafen geblieben.  Vorbei an einem Vogelschutzgebiet fahren wir in den Vollenhover-Kanal ein.  Bedingt durch den Torfboden ist das Wasser hier überall braun. Nach ca. 3 Stündiger Fahrt machen wir für heute Schluss am Passantensteiger kurz vor Blokzijl. Wir laufen in den Ort; schöne Häuser mit noch schöneren Gärten welche um den kleinen Hafen rum gebaut wurden.  Wir kehren ein im Sluis-Café, also wie der Name sagt, direkt an der Schleuse. An einem Wochenende bei schönem Wetter schauen einem hier wohl 200 Leute beim Schleusen zu. Da muss man ja zuerst Schiff putzen, bevor man in die Schleuse fährt. Das Wetter wird immer besser, wir grillen am Abend und sitzen bis nach 9 Uhr draussen an der Sonne. Um halb Elf zieht der Vollmond auf, vor uns nichts als Kuhweiden und ein alter Segler der am gleichen Anleger liegt !

 Die Friesische Milchkuh !

Donnerstag, 4. Juni 2015

Ein strahlend schöner Tag, keine Wolke am Himmel,  Zmörgelet wird draussen. Um 9 Uhr fahren wir durch die Schleuse ( es hat noch kein Publikum). Kurz nach der Schleuse nochmals einen Einkaufshalt. In Blokzijl hat es einen neuen Coop, ca 200 Meter vom Anleger. Wird benutzt um Getränke aufzufüllen. Wir fahren los, wollen uns hier auf der Torfroute einen Anleger im Grünen suchen. Schon nach ca. 50 Minuten Fahrt kommt der Anleger Muggenbeet ins Blickfeld, es stehen erst zwei Schiffe hier, also legen wir an und werden hier mitten in der Natur den Tag geniessen. Die Gewässer in diesem Gebiet entstanden durch den Torfabbau, welcher hier über Jahrhunderte betrieben wurde.  Heute wird kein Torf mehr abgebaut, dafür Reet geschnitten, Schilf für die Reetdächer, welche hier sehr verbreitet sind.  In Weggis beginnt heute das Heirassa-Festival, wohl die einzigen drei Tage dieses Sommer die mein Käpten lieber zu Hause wäre. Aber eben sFüfi und sWeggli gibt’s halt auch für uns nicht. Lauschen wir halt hier dem Klappern der Störche, dem Rufen des Kuckucks, dem Schnattern der Gänse und dem Quaken der Frösche. Ist doch auch sehr schön. Hans schruppt auf den Knien das Deck, später liegen wir einfach in der Sonne und geniessen das Sommerwetter.

Freitag, 5. Juni 2015

Richtiges Ferienwetter, anscheinend haben viele die Brücke gemacht nach dem Feiertag, es sind viele kleine holländische Schaluppen unterwegs. Rundherum die charakteristische Kordel und in der Mitte der geflochtene Picknickkorb. Hans hat allerdings den heutigen Freitag wieder zu einem Arbeitstag erkoren. Er hat sich für heute die Regenrinne, der Abschluss des Teakdecks, vorgenommen. Hier sammelt sich immer der Dreck und es hat viele Stellen die ausgebessert werden müssen. Und dies genau heute bei gefühlten 30° im Schatten. Ich habe das Sonnensegel aufgespannt und komme mir so ziemlich mies vor, bin höchstens für Speis und Trank  zuständig. Heute Abend wird er sehr zufrieden sein mit seiner Leistung, jedenfalls sieht die Steuerbordseite schon jetzt prima aus. Geputzt, angeschliffen und am Schluss gestrichen. Ich muss ihn loben ! Am Abend gabs dann noch ein heftiges Gewitter mit Blitz, Donner und viel Regen. Zum Glück war da die Farbe schon trocken. Morgen werden wir diesen idyllischen Anleger wieder verlassen und in Richtung Lemmer weitertuckern. (in diesem Kanal darf man nur 6 KM fahren)

Samstag, 6. Juni 2015

Heute haben wir wohl etwas vom schönsten gesehen, was man als Böötler in Holland fahren kann. Wir sind durch den Weeribben Nationalpark gefahren. Unterbrochen wird er von kleinen Ortschaften wie Kahlenberg. Hier stehen wunderschöne Anwesen mit Rietgedeckten Häusern mit hunderten von Quadratmetern gepflegte Gärten, alles direkt am Wasser. Rhododendron blühen in allen Farben, für diese Pflanzen ist diese Torferde natürlich ideal. Eine Pferderanch mit fast 40 Pferden auf der Koppel, unsere Gotten- und Göttimeitli hätten ihre wahre Freude gehabt. Dann wieder eine Schafherde mit bestimmt 500 Schafen.  Jetzt sind wir in Echtenbrugg, am Rande des Tjeukemeer. Hollandkundige Leser werden es gemerkt haben, wir sind nun also definitiv in Friesland angekommen. Werden uns ab nächster Woche in der Friesischen Seenplatte bewegen.

 Bildergebnis für Foto Häuser in Kalenberg Holland        Bildergebnis für foto Kalenberg Kanal   Kahlenberg

Sonntag, 7. Juni 2015

Gleich nach dem Losfahren muss für uns die Brücke gehoben werden. 2 Euro sind dafür in den Holzschuh zu legen, welcher der Brückenwart mit der Angelrute bis zum Schiff raus hält.  Wir machen hier noch einen Tankstopp, sind seit Breisach viele Stunden gefahren und dies benötigt Diesel. 500 Liter werden getankt, jetzt sind wir die nächsten Wochen wieder versorgt. Unsere heutige Etappe ist kurz. Wir fahren aufs Tsjûkemar, dort gibt es eine kleine Insel mit wunderschönen Anlegestellen.  Man staune, wir haben sogar einen solchen Marrekrite-Anleger erwischt (im Hochsommer wohl wie ein Sechser im Lotto).  Die Marrekrite-Vereinigung hat in ganz Friesland 3‘500 Liegeplätze in der freien Natur geschaffen. Man kauft für 15 Euro eine Marrekrite-Flagge, bekommt dazu das Verzeichnis der Plätze und kann an diesen Anlegern in ganz Friesland gratis übernachten und bis zu drei Tagen liegen bleiben. Eine ganz tolle Sache. Hier auf dieser kleinen Insel hat es gleich mehrere solcher Stege und Anlegeplätze. Rundherum Wasser; auf der Nordseite der Insel haben wir beim Anfahren einen schönen Sandstrand gesehen, den werden wir bei der Inselumrundung bestimmt sehen. Das Wetter ist immer noch wunderschön und soll anscheinend (gemäss Wetterbericht des Tankwarts) die ganze nächste Woche so bleiben. Wir glauben ihm das natürlich auf’s Wort.  Am Abend haben wir die grobe Route für die nächsten beiden Wochen geplant. Wir werden Lemmer, Sloten, Heeg und Sneek besichtigen, einige Seen und Kanäle befahren und an möglichst vielen Marrekrite-Plätzen in der freien Natur übernachten.

Montag, 8. Juni 2015

Wir freuen uns über die langen Tage und fragen uns, ob dies damit zusammen hängt, dass wir nördlicher sind als zu Hause. Gestern ging die Sonne erst um 22.15 unter und man hätte um 23 Uhr noch draussen Fussball spielen können. Heute Morgen um 05.30 stand die Sonne bereits schon wieder am Himmel. Heute Montag sind nur noch ein paar einzelne Boote an der Insel. Wir bleiben noch einen Tag hier, geniessen diese Ruhe, werden unser Bademättli mitnehmen und zum 5 Minuten entfernten Sandstrand laufen. Baden ist aber kein Thema, obwohl  gestern einige Kinder im Wasser waren, aber das Wasser hat bestimmt nicht mehr als 16/17°. Leider hat es heute einige Wolken am Himmel und zusammen mit dem Holland-Wind ist es merklich kühler wie die letzten Tage. Im Moment ist Hans daran am Generator den Impeller zu wechseln, anscheinend eine knifflige Sache, wenn ich die Laute aus dem Maschinenraum richtig deute !

Dienstag, 9. Juni 2015

Wetter: kühle 18°, bewölkt aber trocken.

Heute verlassen wir das Eiland im Tsjûkemar. Die Autobrücke wird wie von Geisterhand für uns gehoben und wir haben freie Fahrt via Prinses Margrietkanaal nach Lemmer. Aus Sympathie zu der schönen Provinz flattert jetzt neben der Holland-Gastflagge und der Marrekrite auch noch die Fryslandflagge an unserem Flaggenmast. (wie bei fast allen Schiffen die in diesem Gebiet rumshippern)

Bildergebnis für Friesland Flagge  Provinz Frysland

 

 An der ersten Brücke in Lemmer werden 5 Euro Brückenzoll fällig für die Durchfahrt . Gut investierte 5 Euro, wir finden nämlich in der Stadtgracht an bester Lage einen Anleger mit gratis WIFI.    Stadtgracht In Lemmer

Hier liegen wir im Moment. Einen ersten Rundgang haben wir im Städtchen schon gemacht. Jetzt nehmen wir die Velo's runter um noch mehr sehen zu können von Lemmer. Am Nachmittag hat sich das Wetter gebessert, die Sonne scheint und wir waren in Beachclub am Ijssel--Meer-Strand. Das Ijssel-Meer ist so gross, dass man nicht an's andere Ende sieht.(1100 Km2) In der Ferne sieht man einen Windpark mit 24 Windrädern mitten im Meer.  Das Ijssel-Meer wurde 1932 durch einen Deich (der Afsluitdijk )von der Nordsee, resp. dem Wattenmeer abgetrennt. Das Spezielle ist, das heute das Wattenmeer Salzwasser hat und das Ijsselmee Süsswasser.  Wir kommen vom Strand zurück zum Schiff und staunen nur noch, in der Zwischenzeit sind anscheinend so viele Boote angekommen, dass viele im Päckli liegen. Ich versuche mir das im Juli und August gar nicht vorzustellen.

Bildergebnis für foto's Strand Lemmer    Der Strand in Lemmer (wie am Meer, ist ja auch das Ijssel-Meer)

Mittwoch, 10. Juni 2015

Ich schreibe diese Zeilen an einem Marekrite-Anleger nach Woudsend.  Der Plan war eigentlich heute in Sloten anzuhalten. Aber es war so ideales Fahrwetter, sonnig, einige Schönwetterwolken und wenig Wind, dass wir weiter gefahren sind über das Sleattemer Mar nach Woudsend. Hier dominieren zwei Säge- und Kornmühlen aus der Zeit um 1700 die Szenerie. Anscheinend treibt die eine Mühle immer noch das Sägewerk an. Der Anleger liegt direkt gegenüber der Hebebrücke und wir haben eine tolle Aussicht auf alle Schiffe die hier durchfahren.

 Spannende Aussicht, welche wir im Moment geniessen

Donnerstag, 11. Juni 2015

Heute haben wir die 300 Jahre alte Holzsägemühle in IJlst besucht. Dies ist kein Museum, sondern eine völlig intakte Mühle, welche noch heute mit der Kraft der Windräder die Sägeblätter bewegt. 3 mal pro Woche ist die Mühle Nachmittags für Besucher geöffnet. Man steigt die schmale Holztreppe hoch und ist im Sägebogen, wo im Moment ein Buchenstamm gesägt wurde. Dieser Stamm wurde vorher min. ein Jahr gewässert, wie damals vor einigen Hundert Jahren. Um 1700 wurden in Gebiet Woudsend Schiffe aus Eiche, Kiefer und Fichte gebaut. Das Holz wurde ungesägt aus Norddeutschland importiert. In der Mitte des 18. Jahrhunderts fuhren ungefähr zweitausend friesische Schiffe von Marseille, Bourdoux und Amsterdam zur Ostsee und zurück. Heute werden die gesägten Bretter aus der Mühle vor allem für Restaurationen benötigt. Wir haben uns ein Buchenbrettli gekauft, welches mit der alten Windmühlen-Säge gesägt wurde, daraus wird in Cunter ein Namensschild gemacht. Am Nachmittag war es dann so warm, dass wir die Liegestühle ans Land stellten. (in den Schatten) IJlst, das heute kleine Dorf, welches für die friesische Schifffahrt mal so wichtig war, hat aus dieser Zeit eine wunderschöne, romantische Stadsgracht. Links und rechts mit Lindenspalierbäumen und Häusern aus dem 17. und 18.Jahrhundert.  Wir sind diese Gracht, sie ist nur für ganz kleine Boote befahrbar( 60 cm Wassertiefe) am Abend abgelaufen. Sehr hübsch.

Holland-Sägemühle in IJlst, Karte Frieslands Holla

 

Freitag, 12. Juli 2015

Wir werden heute nur eine kleine Strecke fahren, wollen bis Sneek. Müssten mal wieder an einen Liegeplatz mit Strom und Wasser und morgen möchte ich auf den Wochenmarkt in Sneek. Es gibt in diesem Wassersportcentrum vier Yachthäfen, schöner wäre aber ein Anleger am Stadtquai. Mal schauen, ob wir einen erwischen. Glücksache. Eine Stunde später: wir haben einen Platz genau vor dem Wassertor in Sneek. Gemäss unserem Holland-Buch eines der meist fotografierten Gebäude Hollands. Ich gestehe, ich habe es auch schon getan.  Das Wetter ist wunderbar, stahlblauer Himmel, 26° warm und kein Wind !! Wir waren schon in der Stadt; es gibt viele Geschäfte und wo morgen der Wochenmarkt stattfindet haben wir auch schon ausgekundschaftet. Gleich neben dem Wassertor wird eine Strassenbrücke gehoben für die Boote. Da die Innenstadt z.Teil Autofrei ist, kommen hier sehr viele Velo's durch. Was uns schon längere Zeit auffällt: ihm Veloland Holland trägt praktisch niemand einen Velohelm. Dies erstaunt uns einigermassen

 

 

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Samstag, 13. Juni 2015

Habe heute morgen in den Unterlagen über Sneek gelesen, dass das Wassertor zur Stadtbefestigung gehörte, welche aus der Zeit um 1500 stammt. Es waren mal drei Stück, dies ist aber der einzige Teil dieser Mauer welches noch steht. Sneek ist wie Amsterdam von Grachten durchzogen. Es ist die touristische Hauptstadt von Frysland. Heute morgen werden wir hier auf dem Markt einkaufen. Bestimmt finden wir einen gescheiten Käse (nicht so abgepacktes Plastikzeug)

Wir haben prima eingekauft auf dem Markt: Käse, feines Brot, Bohnen, Tomaten,kleine neue Kartoffeln und noch einmal Spargeln. Es sind wohl diesmal wirklich die Letzten. Leider hat sich das Wetter in der Zwischenzeit ziemlich verschlechtert, Es regnet leicht und ist nicht amächelig zum fahren, also behalten wir unseren tollen Platz beim Wassertor noch bis morgen. Der Wetterbericht ist für morgen gut. Hans hat die Zeit genutzt und war Haare knipsen (schneiden). Sieht gut aus. Leider habe ich hier keinen Fernsehempfang, sonst würde ich mir am Nachmittag die Hochzeit in Schweden anschauen. Mal schauen ev. klappt`s per Internet.

Jawohl, es hat geklappt, ich konnte die Schwedenhochzeit via Internet live verfolgen. (interessiert haben mich ja vor allem die Kleider), aber jetzt geht's in die Küche, ganz unköniglich: Spargeln schälen.

Sonntag, 14. Juni 2015

 Pêre hat heute Geburtstag, also als erstes heute Morgen Telefonanruf in die Schweiz. Heute werden wir nach dem Frühstück weiterfahren. Das Schlechtwetter-Intermezzo von gestern scheint vorbei zu sein. Nordöstlich von Sneek gibt es einige kleine Seen, welche ineinander über gehen. Der grösste davon ist das Snister Mar. Dort gibt es einige Marekrite-Anleger und dorthin werden wir heute fahren. Dies ist auch ein beliebtes Gebiet für Charterboote. Hier in Holland sind die Mietboote grösstenteils Stahlyachten nicht so Plastik-Tupperware wie in Frankreich. Sie sind auch oftmals kaum als Charterboot zu erkennen. Uns hat ein Bootsnachbar kürzlich erklärt, im Frühsommer sei die Zeit der Männercrews aus Deutschland. Skatbrüder oder Kegelfreunde etc. und ihre Frauen seien derweil in Mallorca. Wir können tatsächlich im Moment viele Mietboote mit 4-6 Männern an Bord beobachten. 3 Strassenbrücken mussten heute morgen für uns geöffnet werden, bevor wir wieder aus Sneek raus waren. Marco hat zu Hause in Zürich unser Ablegemanöver im Internet auf der Webcam von Sneek live mitverfolgt.  Was so alles mit der heutigen Technik möglich ist, bringt mich immer mal wieder zum staunen. Links und rechts Betriebe welche mit der Schifffahrt zu tun haben.  Auf einer Werbetafel habe ich gelesen „Alles für ihr Boot in 50 Firmen“. Nach kurzer Fahrt haben wir nun bereits an der kleinen Insel im Sneekermeer festgemacht. Hier wollen wir zwei Tage bleiben. Hans möchte morgen den Handlauf nochmals anschleifen und mit Coelan anstreichen. Heute machen wir aber nichts mehr anderes als Boote und Wasservögel schauen…..

Montag, 15. Juni 2015

Sogar hier an der Insel im Sneekermeer habe ich Internet. Es kommt von einem Gebäude, welches das Starthaus der grossen Segelregatten ist. Bei Seglern ist das Sneekermeer beliebt und bekannt. Nächsten Monat findet hier die Sneekweek statt, eine Regatte an der Boote aller Klassen teilnehmen. Dann sind wir leider nicht mehr hier um zuschauen zu können. Unser gegenwärtiger Platz ist spannend, weil in ca. 300 Meter Entfernung der Princes Margrith-Kanal durchführt. Dadurch hat es viel Berufsschifffahrt auf der Strecke Amsterdam bis Leuwarden.  Während draussen die grossen Pötte vorbeirauschen hört man hier nichts ausser ein grosses Vogelkonzert. Im schlauen Wikipedia habe ich nachgelesen dass hier neben den üblichen Enten und Blesshühnern auch Löffler, Kormorane, Möwen, Reiher, Graugänse, Rohrdommel und Rohrsänger vorkommen. Das Wetter ist windig (wie fast immer) aber trocken und teils sonnig. Hans ist am Reling streichen und ich bin an meinem Hobby (Tagebuch schreiben).

Dienstag, 16. Juni 2015

Am Morgen hat es leicht geregnet. Jetzt scheint die Sonne. Wir beobachten die weissen Wolken am Himmel, welche schon die grossen Holländischen Maler zu ihren Gemälden inspiriert haben.  Habe das Logbuch heute mal genauer angeschaut. Wir sind genau vor einem Monat in Breisach losgefahren. Reine Fahrzeit in den 21 Fahrtagen waren 68,5 Stunden. Wir haben in diesem Monat so viel schönes gesehen. Kurz nach 1 Uhr Nachmittags fahren wir los. Wir wollen heute nach Grouw. Dies ist der nördlichste Teil von Frysland, welchen wir anlaufen wollen. Die Fahrt via Princes Margrithkanal geht ohne Probleme, eine Eisenbahnbrücke muss gerade für einen Segler gedreht werden und wir fahren mit ihm durch. Für uns hätte die Höhe von 7.15 längstens gereicht. Grouw ist ein kleines Seglerstädtchen, es hat drei Häfen, voller Segelschiffe. Trotzdem fühlen wir uns wohl.  Im Hafen hat es ein wunderschönes Teehaus mit Rietdach. Eine gemütliche Pizzeria haben wir auch schon entdeckt. Wir werden heute Abend eine Pizza essen gehen.

 

Mittwoch, 17. Juni 2015

Joure, das Kaffeedorf ist heute unser Ziel. Kaffeedorf deshalb, weil hier seit 1753 in Egbert Douwes Fabrik Kaffee produziert wird. Anscheinend soll es im Dorf jeweils nach Kaffee duften.  Wir fahren bei windigen Verhältnissen in Grou los, zuerst über das Pikemar via Akrum. Hier wohnt man nur am Kanal, jedes Haus ist zum Wasser hin ausgerichtet und vor dem kleinen Garten liegt das Boot im Wasser. Eine Eisenbahnbrücke muss für uns gedreht werden; die 3.2 Meter ab Wasserlinie reichen für uns nicht zum durchfahren. Wir fahren wieder eine Strecke auf dem Sneekermeer, diesmal im Westen, aber es ist auch diesmal wieder eine wellige Angelegenheit. Der Wind macht bei der offenen Schleuse vor Joure dem Steuermann einige Probleme. Ein grosser Segler will just im gleichen Moment wie wir durch die enge Passage. Also Manöver zurück… und dies bei diesem Wind. Da kann ich nachher nur sagen: Bravo, gutes Manöver ! In Joure müssen wir nicht in den Hafen; finden einen Platz am Stadtanleger. Wir holen die Velo`s runter und erkunden das gemütliche Dorf.  Der Kirchturm, mit halbstündlichem Glockenspiel ,soll schon seit dem Jahre 1628 hier stehen. Im Café Espresso trinken wir einen wirklich feinen Cappuccino, aus Douwes-Kaffee.

Donnerstag, 18. Juni 2015

Heute haben wir gelernt: früh aufstehen lohnt sich nicht. Wir sind bereits um 08.15 Uhr in Joure losgefahren, denn wir wollen heute nach Urk im JIsselmeer. Dies bedeutet reine Fahrzeit von min. 5 Stunden. Breits nach 20 Minuten Fahrt werden wir aber durch eine Brücke, welche für uns gehoben werden muss, ausgebremst. Die Brücken werden erst ab 9 Uhr bedient, also 30 Minuten warten, Voila ! Auf diesem Teil des Princes Margrethkanals auf welchem wir heute unterwegs sind, hat es wieder sehr viele grosse Landwirtschaftsbetriebe. Auf einer Koppel grasen bestimmt 20 Friesenhengste. Ansonsten viel Monokultur, kein Blüemli weit und breit, wie das halt so ist bei der intensiven Nutzung der Böden. Im Moment noch kaum Wind, wir hoffen das bleibt so, wenn wir auf dem JIsselmeer sind. Jetzt gerade fahren wir auf einen Windpark zu mit über 20 Windrädern, alle stehen still. Die Pricess Margreth-Grossschleuse trennt uns jetzt noch vom JIsselmeer. Mit zwei grossen Frachtern werden noch zwei Segler und wir durchgeschleust. Allerdings beträgt die Hubhöhe lächerliche 10 cm. Die erste Strecke auf dem JIsselmeer ist noch ganz angenehm, es schaukelt aber nicht heftig. Der Wind frischt allerdings merklich auf und plötzlich werden auch die Wellen immer grösser. Wir sind vielleicht eine Stunde unterwegs auf dem Meer und es wird echt ungemütlich. Die Gischt des Wassers spritzt bis zum Oberdeck; Hans gibt sich alle Mühe die Wellentäler schräg anzufahren, aber um den Kurs zu halten muss er oft auch quer zu den Wellen fahren. Zum Glück ist mein Vertrauen zu meinem Kaptain und auch zur LaTouline so gross, dass ich keine Angst hatte. Aber es ist schon ein komisches Gefühl, wenn plötzlich alles in Bewegung ist auf dem Schiff, alles was nicht Nit und Nagelfest befestigt ist, fliegt durcheinander. Schwimmwesten anziehen und sich einfach festhalten ist die Devise. So müssen wir über zwei Stunden übers IJsselmeer. Ein grosses Polizeiboot ist uns eine Weile gefolgt, hat uns gedeutet wir sollen weiter raus, wir fuhren genau Fahrrinne nach PC-Navigo. Nach einer Weile waren sie dann zufrieden und haben abgedreht. Stoisch ruhig hat Hans sich am Steuerrad festgehalten, Breitbeinig um nicht umzukippen und ich habe mich nur noch fest gehalten. Wir waren Beide froh, als wir den Leuchtturm von Urk sahen und es auch wieder grüne und rote Tonnen hatte, an denen man sich orientieren konnte. Wir haben den erstbesten freien Platz in Urk belegt und waren froh vom Wind und den Wellen weg zu sein. Wir haben heute etwas festgestellt: Hochseesegeln wäre nicht unser Ding. Eine halbe Stunde haben wir dann aufgeräumt, eigentlich ist nur wenig zu Bruch gegangen, ein par Weingläser, eine kleine Glasschale alles andere hat standgehalten.  Die La Touline hat heute bewiesen, dass sie wirklich Seefest ist und mein Kaptain hat mal wieder seine Erfahrung und Ruhe ausgespielt.

Urk - groepsuitje, groepsuitstapje

 

Urk war früher eine Insel im Meer; durch den Damm wurde es ein Küstenstädtchen am IJsselmeer. Es ist kein Touristenort, sondern hier lebt man vor allem vom Fischfang. Urk hat eine grosse Fischerflotte. Jeden Tag finden Fischversteigerungen statt. Gefischt wird im IJsselmeer aber vor allem in der Nordsee.

 

 

 

 

Freitag, 19. Juni 2015

Es ist 5 Uhr morgens, ich sitze mit einem feinen Nespresso-Käfeli am Laptop. In der Ferne leuchtet ein wunderschönes Morgenrot ansonsten wirft der Leuchtturm alle par Sekunden sein gespenstiges Licht über einen grauen verhangenen Himmel. Der Wind pfeift immer noch unvermindert und laut Aushang in der Capitainerie bläst er Heute und Morgen mit 4-5 Beaufort aus SW. Was dies in den Böenspitzen heissen kann haben wir nun gestern erlebt. Die ursprüngliche Route hätte uns heute nochmals 9 Seemeilen über IJssel- und Ketelmeer in das Gebiet der Randmeere geführt. Wir haben nun im Navigo eine Route durch eine kleine Schleuse und einen Kanal via Vollenhove ausfindig gemacht und diesen werden wir befahren. Wir sind nun mittlerweile in der Provinz Flevoland nicht mehr in Friesland. Flevoland ist die jüngste niederländische Provinz. Erst seit 1982 ist das Gebiet, welches durch die Einpolderung der ehemaligen Zuiderzee abgerungen wurde, eine eigenständige Provinz.

Flevoland: Die jüngste Provinz der Niederlande liegt nordöstlich von Amsterdam

Ich bin übrigens noch mal in's warme Bett geschlüpft und wir haben bis halb neun Uhr geschlafen, wir haben ja gestern gelernt das früh aufstehen nichts bringt. ! Mitlerweile zeigt sich sogar die Sonne etwas und wir werden nach dem Zmorge losfahren in den kleinen Kanal.

Samstag, 20. Juni 2015

Uebernachtet haben wir in Emmeloord, einem kleinen Dorf mit prima Anleger für Gäste. Ohne Strom und Wasser, aber dies ist ja auch nicht nötig. Im „teuren“ Hafen in Urk habe ich zwei Maschinen gewaschen, alles gebügelt und Hans hat den Wassertank anschliessend wieder gefüllt. Heute Morgen hat der Kapitän die Brötchen geholt und ich habe alle Fenster vom IJsselspritzwasser gereinigt. Seit ca. einer Stunde sind wir nun unterwegs, warten seit über einer halben Stunde vor einer Schleuse, welche anscheinend ferngesteuert ist, aber die Kamera kann nicht erfassen wer vor ihrer Schleuse steht. So hat uns das der Holländer vor uns erklärt. Ok, wir haben ja Zeit. Bis jetzt haben wir auf dieser Zwolse Vaart (so heisst der schnurgerade Kanal) nur Kornfelder und Kartoffeläcker gesehen. (irgendwo müssen die vielen Pommes, welche in den Frittenbuden und Restaurants tagtäglich gegessen werden, ja wachsen) Es ist hier, im Gegensatz zu Friesland, sehr schwach befahren, es hat auch keine Charterboote in der Gegend (obs wohl am IJsselmeer liegt ?) Es sind fast nur holländische Tourenskipper unterwegs, und ein Schweizer unter französischer Flagge !!! Mittlerweile  sind wir seit zwei Stunden immer noch vor der Schleuse. Eine Kamera, welche die Scheuse und davorliegende Brücke kontrolliert, ist ausgefallen. Das kann dauern.  Irgendwann wurde dann jemand gefunden der das System manuell überlisten konnte. Die Brücke wird geöffnet, das Schleusentor auch und jetzt wollen natürlich möglichst alle rein. 5 Boote waren zum Schluss in der 40 Meter Schleuse eingequetscht. Jetzt liegen wir an einem idyllischen Anleger, welcher zum Passantenhaven Kraggenburg gehört. Ringsherum Wald, bei 30° im Schatten wäre dies wohl noch willkommener. Wir geniessen die grüne Oase auch so.

Der Yachthafen Ketelburg am Ketelmeer ist morgen unser Ziel. (aber nur wenn es keine 5 Beaufort bläst)

Sonntag, 21. Juni 2015

Heute ist Kalendarischer Sommeranfang. Unsere Kleider: Socken, geschlossene Schuhe, Jeans, Regenhose, T-shirt, Faserpelz, Regenjacke. Es hat den ganzen Tag fast nur einmal geregnet. Leider hat es aber eine halbe Stunde zu spät angefangen, sonst wären wir gar nicht erst losgefahren. Da der Wetterbericht für Mo und Di leider nicht besser tönt, hat Anlegen unterwegs keinen Sinn gemacht. Also haben wir die knapp 40 KM heute, ohne viel von der Landschaft zu sehen, abgefahren. Unterwegs gab es wieder eine kleine Schrecksekunde. Die Fahrstrecke nach Navigo hätte gerade hoch geführt, aber dort war ein Steg mit grossen Schiffen und ein Pfeil, dass man ausserhalb des aufgeschütteten Damms durchzufahren hat. Das Schiff vor uns hat dies nach einigem Zögern auch so gemacht und wir hinterher. Nach ca. einer halben Stunde Fahrt, den Blick immer mal wieder auf dem Tiefenmesser, macht die LaTouline plötzlich keine Fahrt mehr: wir sind aufgesessen. Zum Glück kamen wir mit "Maschinen zurück" sofort wieder frei. Grüne und gelbe Tonnen waren auf diesem Abschnitt auch keine mehr zu sehen. Mit einem mulmigen Gefühl sind wir weiter gefahren; irgendwann waren wir dann wieder auf Navigo-Kurs und konnten Ketelburg ansteuern. Nun sind  wir also am Steg im Hafen Ketelburg, wie geplant.  Wenigstens war heute nicht viel Wind, deshalb hatte es auch keine grossen Wellen. Hans hat heute Nachmittag Federer beim Sieg in Halle und anschliessend dem Autorennen zugeschaut. Ich habe ein kleines Schläfli gemacht und gelesen.

Montag, 22. Juni 2015

Obwohl der Wetterbericht nicht rosig ist, ist es im Moment sehr schön, es gab ein wunderbares Morgenrot und jetzt lässt die Sonne die vielen Segler  um uns rum so richtig leuchten. Schon gestern Abend hat sich das Wetter gebessert und wir konnten noch einen Spaziergang rund um das grossse Hafenbecken machen. Ich geniess es in Holland praktisch überall WIFI zu haben. Es wird viel unkomlizierter damit umgegangen als in Frankreich. Während unserem ganzen Törn ist mein Online-Aworded-Spiel, welches ich mit meiner Freundin Ruth spiele, nie abgerissen. Macht Spass (auch wenn ich immer verliere ). Nach dem Zmorge fahren wir heute bis Elburg, unser erstes Ziel in den Randmeren. Die Randmeren sind das grösste ununterbrochene Fahrgebiet in den Niederlanden. Wir haben sie als Route in die Vecht ausgewählt. Die Vecht ist dann der nächste Fluss, welcher wir befahren werden, dies aber erst nächste Woche.

Bildergebnis für Morgenrot im Seglerhafen

 Auf dem Rückweg vom Duschen (hier wird man nicht nur sauber sondern auch noch fit, so weit ist die Dusche von den Gästeplätzen entfernt), habe ich im Schilf ein brütendes Haubentaucher-Weibchen auf seinem Nest gesehen.    Bildergebnis für Foto brütende Haubentaucher

Apropos Wetter: meine Eltern und meine Schwestern Chrigi und Iréne sind diese Woche im Burgund auf der Cornelia Helena in den Ferien. Sie haben wunderschönes Sommerwetter, über 25 warm. Wir gönnen es ihnen von Herzen, wir haben uns halt dieses Jahr für den Norden mit all seinen schönen Seiten, dafür kühlerem Wetter entschieden.

Um halb zwölf haben wir am kleinen Eiland Eekt angelgt. Als einziges Boot hier in der Pampas. Wieder mal Natur pur wie wir es so mögen.

 (für Interessierte: www.randmeren.com)

Wir sind alleine geblieben auf dieser unbewohnten Insel, fast wie Robinson….  Am Abend, wir waren in der Dinette am Rumikub spielen, hat keine zwei Meter von unserem Boot weg ein Buntspecht noch etwas Essbares gesucht vor dem Schlafengehen. Baumstamm rauf und runter.  War toll zum Beobachten.

So sieht unser Eiland wohl aus der Luft aus:

Dienstag, 23. Juni

Heute kurze Strecke nach Elburg. Das ist der nächste Ort wo man einkaufen kann. Wir müssen unseren Kühlschrank füllen, damit wir dann wieder ein oder zwei Tage an einem Anleger in der Natur bleiben können.  Die Abfahrt hat sich dann in den Nachmittag hinein gezogen weil es den ganzen Morgen nur geregnet hat. Kaum ist eine kurze trockene Phase fahren wir los. Es ist kalt und windig, ich habe heute sogar Esther’s Häckelmütze angezogen , welche ich vorsorglich, mit der festen Ueberzeugung sie eh nie zu brauchen, eingepackt hatte.  Nach kurzer Fahrzeit legen wir an der Stadtgracht in Elburg an. Ein hübsches Städtchen, wenn das Wetter etwas freundlicher wäre. Es nieselt leicht, aber wir ziehen trotzdem los, wollen ja einkaufen. Zuerst setzen wir uns in ein gemütliches Café zu einem Cappuccino und ich gönne mir gegen den Wetterfrust eine warme Waffel mit Slagroom. (mmh fein !) Eingekauft haben wir in einem Gemüseladen, einer feinen Metzgerei , im Fischladen und beim Bäcker. Hier sind wir am Strom, machen wohl einen gemütlichen Fernsehabend im Salon der LaTouline.

Mittwoch, 24. Juni

Unsere heutige Fahrt auf den Randmeren führt uns immer wieder an breiten Schilfgürteln und langen Sandstränden vorbei. Nur das Sommerfeeling, welches im Prospekt so schön dargestellt ist, will sich bei diesem trüben, kühlen Wetter nicht so recht einstellen. Schade ! Es sind heute viele Privatboote unterwegs. Man sieht fast nur Holländer, praktisch keine ausländischen Crews. Für die Holländer sei der Juni der Fahrmonat, bevor die vielen  Deutschen kommen, haben wir uns sagen lassen. Wir haben bisher auf unserem ganzen Hollandtörn erst zwei Privatschiffe mit Schweizer Flagge gesehen. Es scheint bei den Tourenskippern kein Hollandjahr zu sein. Unterwegs fallen uns auch heute wieder viele, schöne, grossse Campingplätze mit eigenem Sandstrand auf.  An der Insel De Zegge, sie liegt vis a vis von Harderwijk (Hauptstadt von Flevoland), legen wir nach ca. zwei Stunden Fahrt an. Es ist wieder ein unbewohnte kleine Insel mit prima Anleger. Ein Boot ist schon hier.  Das Wetter bessert sich und wir können sogar draussen  Znacht essen und noch etwas an der Sonne sitzen, bevor uns der Wind wieder zu stark bläst.

Donnerstag, 25. Juni

Die Sonne welche in unsere Kabine scheint, schafft es, dass wir heute Beide früh aufstehen. Um halb acht fahren wir bereits los. Stahlblauer Himmel, fast keine Wolken und vor allem kein Wind. Gute Voraussetzungen um  heute bis Muiden zu fahren. Es dauert über eine halbe Stunde bis uns das erste Schiff begegnet (ein Kiesfrachter), ansonsten ist man um diese Zeit alleine unterwegs. Die windige IJsselmeer-Gegend kommt wieder näher. Steuerbordseitig fahren wir mal wieder an einem Windpark mit 18 Windrädern vorbei. In der Ferne sieht man unzählige solcher Stromerzeuger. Zusammen sind es wohl über 50 Stück. Bildergebnis für Foto Windpark Randmere

Um halb zwölf Uhr Mittags fahren wir unter der Hollandse Brug  durch. Diese trennt die Randmeren vom südlichsten Zipfel des IJsselmeeres.  Und siehe da, das Jjsselmeer ist spiegelglatt, es geht also auch so. Nach kurzer Fahrt sind wir bereits auf dem kleinen Kanal nach Muiden, hier fliesst die Vecht in’s IJsselmeer. Laut Törnführer hat man in Muiden meist keine Chance auf einen Liegeplatz. Der Hafenmeistert lässt uns im Päckli neben einer anderen Stahljacht liegen. Der Eigner war sehr freundlich und hat geholfen, seine Gattin war wohl nicht so glücklich.  (wenn ich ihr Miene richtig gedeutet habe).  Wir liegen jedenfalls genau visavis des 500 Jahre alten Schlosses Muiden Schloss Muiden direkt vor unserer Nase. Einen ersten Rundgang mit Glacé-schlecken haben wir bereits gemacht. Am Abend schauen wir uns das Schloss noch etwas aus der Nähe an. Es ist jetzt richtig schön warm und wir werden wohl lange draussen sitzen können.

Freitag, 26. Juni 2015

Nach 2 stündiger Fahrt, der Juliana Gross-Schleuse sind wir bereits im Sixhafen in Amsterdam. Dieser Hafen ist sehr eng und man kann sich den Liegeplatz nicht selber aussuchen. Natürlich will der Hafenmeister die LaTouline in einer Box welche mit unserer Länge nicht gerade einfach ist anzusteuern. Mit viel Publikum von allen umliegenden Schiffen, manövriert Hans in aller Ruhe in diesen engen Platz. Fast hätte ich geklatscht, als wir drin waren, konnte mich gerade noch zurückhalten. Der Hafenmeister hat es meinem Käpten wohl angesehen, dass er das schafft, sonst hätte er uns wohl den bequemen Kopfsteg zugewiesen. Hans fand, solche Manöver sind doch immer gut zum üben. Für mich dürfte es etwas weniger Publikum sein, beim üben. Mit der Gratisfähre geht's dann bald auf die andere Seite der Hauptgracht und schon sind wir mitten im Centrum von Amsterdam. Wir waren ja schon zwei mal da, deshalb können wir uns die klassische Sightseeingtour sparen. Wir laufen zum Flohmarkt, welcher hier jeden Tag abgehalten wird. Es hat unglaublich viele Leute. Aber die Atmosphäre ist so speziell in dieser Multikultistadt. Bald setzen wir uns in ein Café und schauen einfach nur zu. Anschliessend schlendern wir noch über den schwimmenden Blumenmarkt und sind bereits wieder so weit gelaufen, dass wir wieder was trinken gehen. Wir lassen uns mit der Fähre wieder übersetzen, kaufen ein fertiges Poulet und setzen uns an Deck und essen ein Zmi-Znacht. Ob wir später noch Energie haben um nochmals in die Stadt zu gehen..... wir werden es sehen.

 

Bildergebnis für Foto Amsterdam    Die charakteristischen Amsterdamer Häuser und immer alles am Wasser.

Es ist in den letzten Jahren aber auch sehr viel moderne Architektur entstanden.

Bildergebnis für Moderne Architektur in Amsterdam

Im futuristischen Gebäude links ist die Eye Filmakademie untergebracht. Auf der superschönen Terrasse des Restaurants haben wir gestern Abend noch etwas getrunken. Die beiden Gebäude sind nur ca 15 Minuten vom Sixhaven entfernt. Als wir gegen 10 Uhr zurückkommen ist der Hafen total überfüllt. Ueberall liegen die Boote im Päckli, wo vorher ein Segler stand sind nun drei festgemacht. Unser Stegnachbar: "kennt ihr den Spruch nicht, wenn man im Sixhaven noch irgendwo Wasser sieht, ist noch Platz für ein Boot". Wir sind jetzt eigentlich froh sind wir in einer Box und nicht am Kopfsteg.

Samstag, 27. Juni 2015

Wir sind am sünnele auf dem Oberdeck. Waren schon kurz im Gewühl in der Stadt zum einkaufen. Wir gehen heute Abend wieder rüber auf die andere Grachtseite und werden noch etwas Amsterdam by Night geniessen.

 

Um acht Uhr sind wir nochmals mit der Fähre zum Centralbahnhof Amsterdam und von dort in’s Gewühl. Samstagabend sind die Menchenmassen wohl noch grösser als sonst schon. Man kann nur schauen und staunen, es ist faszinierend die vorbeiziehenden Leute zu beobachten,  es ist hier wohl fast jede Nationalität vertreten. Nach einem feinen Drink laufen wir ein par Grachten ab, solche mit- und ohne rote Lämpli. Ueberall sitzen die Leute draussen, die Beizli sind voll und die jungen Leute sitzen mit ihrem Bier auf den Treppen  und den Brüggli. Dass mich die Ostfrauen in den Schaufenstern nicht wirklich begeistern, könnt ihr bestimmt verstehen. Der Käpten sieht das vielleicht anders ?! Vor einem Restaurant geniessen wir zum Ausklang des schönen Tages einen feinen Irish-Coffee und lassen uns dann wieder mit der Fähre zum Sixhaven zurück bringen. Der Aufenthalt in Amsterdam hat mir so richtig gut getan. Der „Lagerkoller“ wie Hans meine Stimmung Anfang Woche nannte, ist verflogen. Ich habe halt plötzlich meine Lieben in der Schweiz vermisst und dann noch das miese wetter. Jetzt ist alles wieder gut.

Sonntag, 28. Juni 2015

Prima Frühstück mit Blumenstrauss, Sekt und Lachsbrötli: mein 60. Geburtstag. Philipp und Sabrina haben bereits heute Nacht um 24.05 Uhr Happy Birthday gesungen. Dank Müschi hatte ich sogar ein Päckli zum auspacken heute Morgen. Viele SMS und Telefonanrufe von Familie und Freunden. Einfach schön. Wir fahren um 10 Uhr los, haben  uns für den Amsterdam-Rhynkanal entschieden. So etwas wie eine Schnellstrasse auf dem Wasser. Die Verbindung Amsterdam- Rotterdam für die Berufsschifffahrt. Nach ca. 3 Stunden fahren wir an Utrecht vorbei. Die Brücken dort sind eh zu niedrig für uns. (Ruedi weisch no s`Tunnel…) und wir fahren direkt in den Hafen Hatenboer in Niewegein. Hier haben wir mit meinen Geschwistern mal ein Schiff gechartert. Von hier ins Dorf ist es ein rechtes Stück mit dem Velo, ein schöner Weg alles einem kleinen Bach entlang rund um einen kleinen Weiher. Wir müssen unbedingt noch bei Tageslicht wieder  zurück sein vom Essen, ich glaube im Dunkeln finden wir den kleinen Hafen nicht mehr. Wir haben wunderbar gegessen im La Barca (isch doch klar im Schiff), eine ganze Flasche Wein getrunken und trotzdem den Heimweg noch gefunden.

Montag, 29. Juni 2015

Zuerst wieder ein kleines Stück zurück durch die Schleuse auf den Amsterdam-Rhynkanal. Die Eintönigkeit dieser Wasserstrasse wird unterbrochen durch Lindenalleen, links und rechts des Ufers. Diese blühen im Moment und ihr Duft weht über den ganzen Kanal. Nach ca. 3 Stunden Fahrt steht vor uns die Schleusenanlage Irène-Sluis. Wir machen fest an einem Wartesteiger, welcher eigentlich für die Grossschifffahrt gemacht ist. Die Schleuse ist offen aber rot. Nach längerem warten meldet sich Hans über Funk. Ja Sportboot kann einfahren in die Steuerbordkammer heisst es dann.  Jetzt macht er grün, er wollte wohl einfach gefragt werden. Wir fahren rein und wieder geht die längste Zeit nichts, er wartet  auf einen Frachter welcher sich anscheinend angemeldet hat, wie wir im Funk mithören können. Dieser fährt dann neben uns in die Schleuse, zum Glück fährt er ganz anständig und lässt nicht während dem ganzen Schleusenvorgang die Maschinen auf voll Stoff laufen. Kurz nach der  Ausfahrt der Schleuse ist die Verzweigung in den Neder Rhyn. Spontan entscheiden wir uns für einen Halt im Dorf Wijlk bij Duurstede. Der Stadthafen wird im Törnführer beschrieben  und liegt dann wirklich auch schön, direkt vor dem Stadttor, welches auch eine Windmühle ist. Wir liegen in den Liegestühlen, geniessen die Sonne und erkunden später das Dorf, kaufen einige Lebensmittel. Am Abend können wir grillen und sitzen noch lange auf dem Oberdeck.

 Das ist unser Blick vom Schiff aus.

 

 

Dienstag, 30. Juni 2015

Um 08.30 Leinen los. Wir fahren heute vom Amsterdam-Rhynkanal auf die Wal. Ein weiterer grosser Fluss in den Niederlanden.  Nach 1 Stunde  fahren wir in die Prinz Bernhard Sluis ein. Ja, das Königshaus ist auf den Wasserstrassen omni  präsent . Gestern Irène Sluis, Prinz Claus Brog in Amsterdam Juliana Gracht. Maxima bekommt sicher auch bald eine Sluis oder eine Brücke. Wir fahren gegen den Strom, d.h. lediglich ca. 7 KM in der Stunde. Aber bei 26° und Sonnenschein gemütlich unterwegs sein ist ja gar nicht so schlecht. Im Moment überquert gerade die Autobahn auf einem riesigen Viadukt die Wal. Auf dem Deich grasen Kühe und Pferde. Auch sie suchen die Nähe des Wassers um zu saufen. Piz Palü, ein grosser Oeltanker unter Schweizer Flagge kommt uns entgegen. Er ist leer, macht grosse Wellen welche die LaTouline noch lange tanzen lassen. Viel Frachtverkehr, praktisch keine Privatboote auf diesem Fluss. Wir haben anscheinend eine für Hobby Skipper nicht bevorzugte Route gewählt. Navigo hat uns diese Route vorgeschlagen und wir werden gemäss System um ca. 15 Uhr in Nijmegen eintreffen. Unserem heutigen Etappenort. Kurz nach ein Uhr , keine Leistung mehr der Motoren. Was ist jetzt los ? Hans versuchts mit Rückwärtsfahren, es spickt kleine Stücke von irgendetwas aus. Vermutlich haben wir ein Seil oder Plastik gefangen. Zum Glück macht die eine Maschine wieder Fahrt, anscheinend ist dieser Propeller wieder frei. Die andere Maschine hat selber abgestellt und man kann sie nicht mehr starten. Nun ist unsere Reisegeschwindigkeit auf 6 KM gesunken und das Manövrieren ist schwieriger mit nur einer Maschine.  Die Frachter kommen uns manchmal bedrohlich nahe; Hans fährt so nah wie möglich an den grünen Pollern entlang. Endlich ist Nijmegen in Sicht. Da kommt das Polizei-Boot auf uns zu, wir sollen bei ihnen längsseits kommen. Es komme jemand von ihnen bei uns an Bord. Ein netter Polizist erklärt uns, es habe ein Berufsschiffer angerufen wir seien zu weit im Fahrwasser draussen gefahren, und dies sei gefährlich. Er kontrolliert unsere Papiere, alles in Ordnung. Hans schildert ihm die Situation.  Sie fahren mit uns an der Seite bis in den Hafen, haben uns die Telefonnummer eines Tauchers gegeben. Dieser kommt am Abend vorbei.  Ja, wie heisst es so schön: die Polizei dein Freund und Helfer. Ein Trinkgeld wollten sie nicht annehmen aber über die Schweizer Schoggistengeli haben sie sich gefreut. Gegen Abend kommt der Taucher; er schneidet einen riesen Büschel Seegras und ein Stück Kunststoffleine vom Propeller.  Die Propeller sind jetzt wieder frei, lassen sich von Hand drehen, aber die eine Maschine springt immer noch nicht an. Durch den „Notstopp“ wurde die Dieselzufuhr unterbrochen. Jetzt muss Entlüftet werden und Diesel nachgegossen werden. Er würde das gerne für uns machen, habe aber leider keine Zeit. Er ruft einen Kollegen an ob er Zeit hat, oder sonst kommt morgen Abend sein Sohn, der ist LKW-Mechaniker. Wir hoffen, dass es wirklich nur das ist und die Maschine nicht einen grösseren Schaden genommen hat. Bis jetzt ist es ja nur mal eine Theorie. Wir lassen uns den schönen Abend nicht verderben, geniessen den wunderbaren Sonnenuntergang und die lebhafte Stimmung rund um den Lindenberghaven wie er so schön heisst . Es gibt nach dem Hafenbecken einen Sandstrand am Fluss und es hat ganz viele junge Leute die hier den Abend geniessen.  An drei Stellen brennt ein Feuer, wir sitzen bis 11 Uhr auf dem Oberdeck.

Mittwoch, 1. Juli 2015

So schön wie die Sonne gestern unterging so schön ist sie heute Morgen aufgegangen. Habe nach 5 Uhr ein wunderschönes Foto schiessen können mit der Bogenbrücke im Vordergrund. Im Törnführer lese ich über Nijmegen: die Ursprünge dieser Stadt lassen sich bis in die Römerzeit zurückverfolgen. Ueber Jahrhunderte galt sie als Reichsstadt, war nur dem Kaiser unterstellt. Leider wurden viele alte Bauten im zweiten Weltkrieg zerstört. Der „Valkhoof“ ein Kastell aus der Zeit von Karl dem Grossen steht noch und die Lateinschule aus dem 16. Jahrhundert wurde originalgetreu wieder aufgebaut. Wir haben ja heute Zeit diese Stadt etwas genauer anzuschauen. Am besten am Morgen, wenn es noch nicht so warm ist, der Hochsommer ist nun definitiv auch in Holland angekommen. So schön.Nach dem Frühstück, wir sitzen am Schatten und beobachten den regen Frachtverkehr auf dem Fluss. Das Polizeiboot fährt in den Hafen kommt längsseits. "Bei Ihnen alles ok, war der Taucher da, was hat er raufgeholt?" Als Hans ihm erklärt, dass wir noch einen Mechaniker für die Maschine brauchen, fragt er, aber ihr habt Mechaniker oder müssen wir etwas organisieren "? Als wir das bejahen, macht er Daumen hoch , alles ok und sie fahren wieder weg. Wir sind ganz begeistert über diese Polizeitruppe hier in Niemegen. Um halb sechs am Abend kommt Erich, er braucht 1 1/2 Stunden im heissen Maschinenraum (wie Sauna) um die Maschine zu entlüften. Er wechselt auch noch den Dieselfilter , welcher Hans als Ersatz an Bord hatte, aus. Nachher sitzen wir gemütlich bei einem Plättli und einem kühlen Bier an Deck. Wir scheinen hier einen ganz gefragten Typen erwischt zu haben. Morgen um 4 Uhr fährt er los um an der Nordsee als Taucher bei einem Frachtschiff im Wasser den Propeller zu wechseln. Er sei sogar schon an der Donau gewesen um zu arbeiten. "Kannst du immer anrufe, wenn du Probleme hast" in den Werften haben sie jetzt sowieso keine Zeit. Muss man sich selber helfen. Wir können nachher den Abend so richtig geniessen weil wir wissen, dass unsere Motoren wieder laufen. Morgen geht's also weiter.

Donnerstag, 2. Juli 2015

Nach dem Gang zum Bäcker und an den Bancomat (die Tauchübung hat unseren Geldbeutel geleert) wäre man eigentlich schon wieder fällig für eine Dusche. Es ist bereits 32° warm. Also losfahren um den Fahrtwind zu spüren. Nach einer Schleuse sind wir für 12 KM auf dem Wal-Maas-Kanal und dann auf der Limburgsche Maas. Die Maschinen laufen, die Propeller drehen , prima ! Der Wetterbericht verspricht ab heute bis am Wochenende Temperaturen von 36-38°. Also auch das gibt's in Holland. Um 11 Uhr fahren wir in die Limburgsche Maas. Ein kleiner Fluss mit wenig Frachtverkehr. Das wird in nächster Zeit unser Wasserweg sein bis Maastricht. Wir haben nicht nur die Wasserstrasse sondern auch die Provinz gewechselt. Limburg, die südlichste Provinz der Niederlande, zwischen Deutschland und Belgien liegend, war früher viel umkämpft.Es war schon deutsch, dann österreichisch, sogar schon französisch und es gehört erst seit 1839 def. zu den Niederlanden. Wir sind bergwärts mit 11 KM unterwegs, das ist doch wieder eine anständige Reisegeschwindigkeit. Genau so schnell, dass der Fahrtwind Spass macht. Unser heutiges Etappenziel erreichen wir gegen 15 Uhr , es ist ein kleiner See mit dem Jachthaven TLeuken. Da wir noch früh sind, ergattern wir einen schönen Platz, die Bäume geben etwas Schatten und der Sonnenschirm ist aufgestellt. Hans planscht jetzt gerade im See. Visavis ist ein grosser Campingplatz mit einem richtigen Sandstrand.

 Hier liegen wir im Moment gerade.
 
Freitag, 3. Juli 2015
Wir haben unseren Hafenplatz hier für weitere zwei Tage verlängert. Es ist der beste Platz um die grosse afrikanische Hitze, welche wie wir im Internet lesen können, ganz Europa "heimsucht" überstehen und geniessen zu können. Unsere Liegestühle stehen im Schatten unter einer grossen Eiche. Zwischendurch schwimmen wir wieder im See. Es ist herrlich. Richtige Sommerferienstimmung wie bei Euch zu Hause bestimmt auch.

  So sehen die kleinen verbundenen Seen mit dem Yachthafen rechts, aus der Luft aus.

Samstag, 4. Juli 2015

Um 3 Uhr Nachts bin ich kurz raus und habe mich über die Helligkeit gewundert. Ich habe eine Decke aus der Gästekabine geholt und habe mich auf dem Oberdeck auf der Bank eingekuschelt. Habe dem Mond bei seinem Weg über die kleine Seebucht zugeschaut. Kein Laut, ausser das feine Säuseln des Windes in den Bäumen. Ca um 4 Uhr stand der Mond direkt über unserem Schiff, Magisch ! Während  im Osten schon ein kleiner roter Streifen den neuen Tag ankündigt. Die ersten Vögel werden aktiv, ein par Seevögel haben anscheinend einen Zwist auszutragen und dann wieder absolute Stille. Man kann so seinen Gedanken über Gott und die Welt nachhängen, schlafen kann ich ja am Tag auf dem Liegestuhl, denke ich mir.... und als ich die Augen wieder öffne scheint mir die Sonne auf die Nase: es ist halb Acht Uhr. Hans nimmt ein Morgenbad, ich gehe unter die Dusche und dann fahren wir mit den Velo zum nahegelegenen Campingplatz. Der hat einen Supermarkt, wo wir einiges einkaufen, vor allem natürlich Brötchen fürs Zmorge. Es ist schon um diese Zeit drückend warm und wir sind froh um den Wind vom See.

Bildergebnis für Foto Strand Leukermeer       So leer war der Stand heute nie, im Moment sieht es dort drüben aus wie klein Rimini, man hätte Mühe einen Platz für ein Badetuch zu finden und es sind in dem kleinen See bestimmt 80 Boote am Anker. Es ist Spannend dem ganzen zuzuschauen und zu wissen, dass am Abend wieder Ruhe einkehren wird. Wir sitzen bis fast um Mitternacht auf dem Oberdeck. Hören aus der Ferne die Livemusik im Restaurant vom Campingplatz.  Sie spielt viel Oldies, ob dies den jungen Leuten wohl gefällt ?

Sonntag, 5. Juli 2015

Um 01.18 Uhr SMS von Chrigi: Britta ist Rosenprinzessin am Rosenfest in Weggis. Der Götti ist recht stolz. Das hätten wir gerne miterlebt.

Wir fahren heute weiter, haben die drei Tage im Leuker Bagersee sehr genossen, vor allem dass man hier so schön schwimmen konnte.  Jeden Morgen beim Frühstück haben wir  dem Eisvogel beim Fischen zugeschaut. Tagsüber hat man ihn nie gesehen: zu viel Rummel. Heute Nacht hat es kurz geregnet, die grösste Hitze ist erst mal weg. Angenehm zum Fahren.  Die Auto’s überqueren im Moment gerade die Maas auf der Koninginnenbrug. Am Ufer wieder lange Schilfgürtel, grosse Felder, welche mit Wasser aus dem Fluss bewässert werden und immer mal wieder einen Campingplatz. Die Boote welche uns entgegenkommen haben fast alle deutsche Flaggen, auch im Hafen haben wir viel Deutsch gehört. Unterwegs hat es 5 oder 6 Fähren welche Fussgänger und Velofahrer übersetzen. Zum Teil werden sie an einer Kette geführt, man muss vorsichtig sein, damit man diesen Ketten nicht zu nahe kommt, solange sie angespannt sind.  Jetzt fahren wir gerade an grossen Villen vorbei, nicht so im holländischen Stil, eher protzig. Wir sind wohl bereits auf Höhe eines Vorortes der Stadt Venlo. Nach ca. 3 Stunden Fahrt belegen wir im Passantenhafen in Venlo. Hier gibt es genügend Platz. Städte sind bei diesem Wetter wohl nicht so beliebt bei den Böötlern. (Grüessli an Henny aus deiner Heimatstadt). Gemäss unserem Hollandbuch hat Venlo 60`000 Einwohner und am Wochenende nochmals so viele Rheinländer und aus dem Ruhrgebiet, welche hier zum Einkaufen kommen.  Wir haben bereits einen kleinen Stadtbummel gemacht, fast alle Geschäfte sind geöffnet. Es ist eine riesen Einkaufsmeile. Wir haben die Confiserie Broekmans gesucht. Der Besitzer war vor vielen Jahren mal ein Jahr als Stagiair bei Sprüngli. Das Geschäft war leider geschlossen. Der Passantenhafen hier ist gut gelegen,  mitten in der Stadt. Die Umgebung ist ansprechend gestaltet mit einem Restaurant, gegenüber eine terrassenförmige Liegewiese, eine moderne Fussgängerbrücke führt zu einer modernen Skulptur, welche wohl einen Gott der Unterwelt darstellen soll. Leider liegen überall Flaschen, Büchsen, MC-Donald-Verpackungen etc. rum. Auch im Hafenbecken schwimmt dieses ganze Zeug. Ich bin sonst wirklich keine „Alte“ die sich über die Jungen aufregt, aber ich verstehe nicht, dass man seinen Müll nicht entsorgt und sogar noch mutwillig in’s Wasser kickt. Es hat 7oder 8 Kübel auf der Wiese, aber diese werden kaum benutzt. Schade. Am Abend schaut es nach einem Gewitter aus, der Wind bläst stark, in der Ferne hört man Donner aber hier bleibt es trocken. Wir können trotzdem draussen essen. Nachts ist die Fussgängerbrücke blau beleuchtet, sieht gut aus.

Bildergebnis für Foto Passantenhaven Venlo            Bildergebnis für Foto Hafen Venlo   

Montag, 6. Juli 2015

Waren nochmals kurz in der Stadt. Leider ist Geert Broekmans bis am 22. Juli in den Ferien. Hans hat ihm jetzt ein SMS gemacht, dass er ihn besuchen wollte. Schade. Diese Zeilen schreibe ich bereits aus Roermond, wo wir nach ca 3 Stunden Fahrt kurz nach dem Mittag im Hafen eingetroffen sind. Ein Riesenhafen, unser Platz hat die Nummer 306; es sind aber bestimmt über 400 Boote hier drin. Im super Bootshop konnten wir die fehlende Wasserkarte für den belgischen Teil der Maas, welcher uns gefehlt hatte, besorgen. Es ist immer noch sehr heiss; aber es geht zum Glück immer noch ein Lüftchen. Morgen werden wir einen grossen Teil auf dem Julianakanal fahren, die Oude Maas ist hier nicht mehr schiffbar. Morgiges Etappenziel Maastricht.

  Roermond (überall  Wasser)              Jetzt gerade geniessen wir diesen Sonnenuntergang

Dienstag, 7. Juli 2015

Bereits 07.45 Leinen los. Um halb zehn Uhr haben wir bereits zwei Schleusen „geschafft“ auf dem Julianakanal. Die Grossschleuse zusammen mit dem Frachter Elba aus Antwerpen. Hier werden 11 Meter Höhenunterschied überwunden, was in Holland sehr selten ist. Wir fahren gemäss Törnführer  in Richtung Berge (oder was auch immer die Holländer dafür halten) Hans hat versucht an der Elba dranzubleiben, und so können wir auch die nächste Schleuse ohne Wartezeit mit dem Grossen schleusen. Die Schleusen sind mit Schwimmpoller ausgerüstet, also bequem für die Bordfrau. Zwischen Maasbracht und Maastricht bildet die alte Maas gleichzeitig die Grenze zu Belgien. Gegen 14 Uhr fahren wir bereits auf die eindrucksvolle Wasserfront von Maastricht zu. Die Stadt hat drei Häfen, wir entscheiden uns für den historischen Hafen `t Bassin mitten in der Stadt. Der Schleusenwärter muss dafür extra eine alte Schleuse bedienen. Der Hafen wurde bereits 1824 erstellt. Ein stimmungsvolles Hafenbecken, sogar mit Wasserspiel. Der Ursprung von Maastricht, heute eine reiche Industriestadt, liegt in der Römerzeit. Der Dom St. Servas ist die älteste Kirche der Niederlande. Die Steine für ihren Bau wurden im St.Petersberg-Steinbruch geholt, welcher bereits von den Römern genutzt wurde.

Bildergebnis für Foto oude Haven Maastricht 

Mittwoch, 8. Juli 2015

Wir werden bis Freitag hier in Maastricht bleiben. Der Grund heisst André Rieu. Hans hat mir zum Geburtstag den Besuch des Openairkonzertes  hier  in Maastricht geschenkt. Ich freue mich sehr darauf.  Er macht jedes Jahr 6 oder 7 solcher Konzerte in seiner Heimatstadt und sie sind immer restlos ausverkauft. Ich habe das die letzten Jahre immer im Fernseher geschaut und morgen Abend werden wir nun live dabei sein. Gelegenheit mich mal wieder aufzubrezeln. Habe bereits einen Coiffeurtermin gemacht für Donnerstag (Haare knipsen), werde mich mal wieder schminken, Strümpfe und Kleid anziehen.  Macht auch Spass im Gegensatz zum sportlichen Böötler-Look der letzten Monate.  Leider haben wir hier im alten Hafenbecken kein Internet. Werde euch also erst am nächsten Etappenziel berichten können wie es war und ob das Wetter gehalten hat. (ist ja auch noch so ein Thema)

Bildergebnis für Foto Rieu Konzert in Maastricht      so stelle ich mir den Abend vor. (der neuste Wetterbericht ist gar nicht schlecht)

Ich habe diesen Eintrag im Mc Donald in der Stadt gemacht und der Nächste wird dann bereits in Belgien sein. Wir waren also vom 25. Mai bis 10. Juli in den  Niederlanden unterwegs. Hier wurde ja auch 1968 unsere LaTouline gebaut. Wir haben unterwegs und in den Häfen natürlich viele holländische Stahlyachten gesehen.  Es sind auch noch viele so ältere Teile wie unsere unterwegs. Meistens liebevoll gepflegt. Wir fahren nun die nächsten Wochen nach Süden d.h. erstmal in Belgien auf der Meuse (wie die Maas dort heisst) und dann bereits wieder im französischen Wassernetz auf dem Canal de l’Est in Richtung Elsass.

Donnerstag, 9 Juli 205

Ein unvergesslicher Abend liegt hinter uns. Das Konzert von André Rieu und seinem Strauss-Orchester war genial. Ich versuche euch die spezielle Atmosphäre ein wenig zu schildern. Der Vrijthof dort wo das Konzert stattfand biete 25`000 Personen Platz. Dies war jetzt das vierte Konzert diesen Sommer, die nächsten drei Tage ist nochmals Openair und alle sind ausverkauft.  Die ganze Stadt ist „Rieu“, in jedem Schaufenster, in den Restaurant gibt’s Rieu-Menue, alle wollen etwas vom Kuchen haben. Unsere Plätze waren sogenante Terrassenplätze, da ist ein Dreigang-Nachtessen mit dabei. Wir mussten bereits um 18.30 dort sein. Der ganze Platz ist abgeriegelt, nur mit Ticket kommt man auf den Platz.  In den Gassen rundherum sind auch alle Restauranttische draussen voll besetzt und  auf Leinwand wird übertragen. Mit einem Begrüssungscoktail beginnt der Abend. Es war wunderschön gedeckt. Lange weisse Tafeln, links von uns sass ein Paar aus Australien und rechts von uns Holländer. Es war richtig lustig. Drei Nationen und wir haben zusammen geschaukelt und gesungen. Das Essen war erstaunlich gut, wir haben das so nicht erwartet. Irgendwann begann es dann musikalisch mit einer Königlichen Blaskapelle, welche in den Gängen defilierte, richtig militärisch mit Bärenfellmütze. Der Australier war hin und weg. Der grosse Platz ist bereits um 8 Uhr voll. Wir sitzen gemütlich an unserem Tisch. Gegen 9 Uhr läuft das ganze Orchester vor der Terrasse durch. (PS: ich hätte ihn anfassen können, habs dann aber gelassen) Bis zur Pause war das musikalische Programm leider für unseren Geschmack etwas zu viel Gesang. Etwas zu viel Bariton und Sopran. Nach der Pause gaben sie dann alles, Walzermelodien ,Lieder zum schunkeln, die Stimmung ist gewaltig. In Abänderung des Programms hat er als Hommage an James Last der kürzlich verstorben ist, Stücke von ihm gespielt. Nach dem sogenannten Ende des Konzerts, spielte das Orchester bestimmt 6 oder 7 Zugaben um am Ende mit dem Feuerwerk die Bühne zu verlassen. Am Schluss haben viele getanzt auf der Strasse, Bolonaise gemacht. Ich hoffe ihr konntet ein bisschen meine Begeisterung spüren. Es war ein wunderschöner Abend.

Freitag, 10. Juli 2015

Noch etwas müde von der kurzen Nacht fahren wir um 9.30 wieder in die kleine Schleuse,  damit wir das Hafenbecken verlassen können. Nochmals eine kurze Fahrt auf der Maas und schon fahren wir in die Grenzschleuse Lanaye ein. Obwohl Belgien, Niederlande und Frankreich in der EU sind, müssen wir hier une configuration du convoi lösen. Dieses Papier berechtigt uns den Canal Albert und die Meuse in Belgien zu befahren. Ihr habt es bemerkt, wir haben das Land  und die Sprache gewechselt. Die Holländische Gastflagge runter, die Belgische an’s Kreuz. Vorne am Bug benötigt jedes navigierende Boot in Belgien eine rote Flagge mit einem weissen Quadrat in der Mitte (fragt mich bitte nicht wieso) Das Wetter ist wunderschön und wir sind schon bald in Liège. (Lüttich)

Bildergebnis für Foto Hafen Liège  Hier sind wir nun bereits, im Hafen von Liège

Wir geniessen den herrlichen Abend auf dem Oberschiff, sehen vom Schiff aus zwei der 14 Brücken, welche Liège anscheinend hat, sie sind blau beleuchtet. Immer mal wieder fährt ein Frachtschiff aussen vorbei und lässt die Kleinen im Hafen tanzen. Bildergebnis für Foto Brücke in Liège

Samstag, 11. Juli 2015

Gang zum Bäcker. Feine Brötli und eine Spezialität des Hauses, Tartlets au riz gekauft. (gibt's dann am Nachmittag zum Kaffee) Nach dem Frühstück fahren  wir unter vielen, z.Teil imposanten Brücken durch. Auf der  heutigen  Strecke wird es schon richtig hüglig. Dies sind bereits die Vorläufer der Ardennen in der Provinz Wallonien. Viel Stahl- und Eisenindustrie ist in dieser Gegend angesiedelt. Geplant ist heute die Strecke auf der Meuse bis Huy. Die kleinen Städtchen die wir in den nächsten Tagen passieren werden, mussten fast alle nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut werden. Die berüchtigte Ardennenoffensive hatte 1944 ein zerstörtes Land hinterlassen. Wolkenloser Himmel auf unserer heutigen Fahrt. Es sind einige Sportboote unterwegs, in den beiden  Schleusen waren wir jeweils zu sechst in der Schleusenkammer. Im Moment kreuzt uns gerade der Kiesfrachter SABRINA. (da kommen mir doch gerade zwei viel hübschere Sabrina`s in den Sinn)

Es ist 15 Uhr, wir sind bereits seit einer Weile im Hafen. Er liegt etwa 3 KM vom Städtchen Huy entfernt. Es hat aber so schön ausgesehen, dass wir am Abend unsere Fahrräder von Bord nehmen werden um in's Städtchen zu fahren. (wenn`s dann kühler ist)

Citadel and Collegiate Church of Huy (photo by Johan Bakker - Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license)  Huy mit seiner Citadelle 

Das haben wir dann auch gemacht. Später am Abend haben wir im Fernsehen Silbereisen-Show geschaut und ich habe zwischendurch mein Game mit Ruth gespielt. Hat Spass gemacht.

Sonntag, 12. Juli 2015

Gemütliches Sonntagsfährtli nach Namur (Namür ausgesprochen). 24 KM Fahrt und zwei Schleusen. Gegen 13 Uhr sind wir bereits im Stadthafen. Haben in der Capitaineri erfahren, dass am Dienstag ein Tankwagen für vier Schiffe Diesel bringt. Wir konnten uns anhängen. Werden also bis Dienstag hierbleiben. Am Abend laufen wir etwas durch die Stadt, trinken in einer Brasserie ein belgisches Bier und laufen gemütlich der Meuse entlang wieder zum Hafen.

Bildergebnis für Foto Namur   Namur

Montag, 13. Juli 2015

Das Sommerwetter macht gerade etwas Pause. Es nieselt und ist merklich kühler. Gerade richtig für einen kleinen Einkaufsbummel, einen erfolgreichen Einkaufsbummel: habe mein Kleid für Philipp und Bina's Hochzeit gefunden und Hans eine neue Sonnenbrille (hat vor einigen Tagen seine RayBan versenkt.... Smile) Der Wetterbericht ist für die nächsten Tage wieder sommerlich heiss.

   Auf Ihr Bier sind die Belgier ebenso stolz wie auf ihre Schokolade.

Wir waren heute bei einem Chocolatier degustieren. Ist wirklich feine Schoggi, wir haben uns ein Säckli Praliné gegönnt.

Dienstag, 15. Juli 2015

Die Tankerei wird zu einem Tagesfüllenden Ereignis im Hafen.  Der Tankwagen kommt erst um 13.30, beladen mit 5000 lt. Diesel. Am Ende waren es bestimmt 8 oder 9 Boote die er betankte und jedesmal haben alle anderen Captains zugeschaut und diskutiert. Zum losfahren war es nachher def. zu spät. Wie hat ein deutscher Yachtbesitzer so schön gesagt: „ das macht doch nichts, Weihnachten ist erst am 24. Dezember“. Recht hat er ! Unser Tank ist jetzt wieder mit über 1000 lt. Diesel gefüllt und mein Captain muss nicht Angst haben, dass ihm auf dem Canal de l’Est irgendwo in der Pampas der Treibstoff ausgeht.

Mittwoch, 16. Juli 2015

Wir haben uns auf 9 Uhr für die erste von heute 6 Schleusen angemeldet. Hinter dem  Frachter Allonso nimmt der Schleusenwärter  noch 5 Sportboote in die Schleusenkammer. Die Fahrstrecke ist sehr abwechslungsreich, die Meuse schlängelt sich hier durch ein tiefes Tal der Ardennen.(es erinnert uns ans Doubs Tal. Hübsche kleine Dörfer, viele Felsen und Wald, aber auch immer wieder wunderschöne Villen, wohl Ferien- und Wochenend- residenzen der reichen Brüssler. Ab der zweitletzten Schleuse wurde dann tatsächlich noch die Schiffwaschanlage eingeschaltet; also Schleusenwetter. Die Regenjacken kamen wieder mal zu einem kurzen Einsatz. Um 14 Uhr sind wir in Dinant eingetroffen und finden um diese Zeit noch Platz am  Stadtanleger visavis der Zitadelle. Später fahren wir mit der Seilbahn da rauf und lassen uns die Geschichte dieser Stadt etwas näher erklären. Eine Stadt welche auch unter dem Krieg sehr gelitten hat. Dinant ist aber auch der Geburtsort von A. Sax, dem Erfinder des Saxophon.

Bildergebnis für Foto Dinant    So präsentiert sich Dinant heute morgen.

Donnerstag, 17. Juli 2015

Trotzdem fahren wir weiter; heute bis Givet (F). Wir werden also nach Deutschland, Holland, Belgien heute in's vierte Land unseres diesjährigen Törns enreisen, in Frankreich.

Die 6. und letzte Schleuse des heutigen Tages war dann zugleich auch wieder die erste im französischen Wasserstrassennetz. Also im Büro Anmelden, Schleusenpass lösen und Fernbedienung entgegen nehmen. In Givet ist Schluss für heute. Für Euro 3.05 ! darf man hier am Quai übernachten; allerdings ohne Strom und Wasser, brauchen wir heute auch nicht.

Freitag, 17. Juli 2015

Gemäss Törnführer sind die Schleusen im Canal de la Meuse (wie der Canal de l`Est neuerdings heisst) von 7 bis 19 Uhr geöffnet. Wir stehen früh auf, zmörgele auf Deck, Bimini  abbauen, Fahnenkreuz legen (alles Vorbereitungen für den Tunnel welcher wir heute durchfahren werden). Es tut sich so nichts auf den anderen Booten……. Bei genauem Lesen der Anweisung wie die Fernbedienung zu handhaben ist,  stellen wir dann fest, dass die Schleusen von 9 bis 18 Uhr bedient sind. Ok; mal wieder zu früh aufgestanden. Es ist bereits wieder heiss an der Sonne, das gibt einen schönen Fahrtag. Der Tunnel, angeblich 3.70 Meter hoch, aber stockfinster und immer wieder schauen spitze Felsen hervor, war nicht einfach zu fahren. Wir sind heute jeweils zu dritt in den Schleusen; es ist aber immer sehr knapp , aber der kleine Dritte liess sich einfach nicht abhängen. Da wir jeweils auf das Oeffnen der Tore warten mussten, war er immer wieder da. Nach der 6. Schleuse fanden unsere Leidensgenossen, die Crew der Dream und wir: für heute ist genug, am nächsten Anleger machen wir Schluss. Das war dann Fumay, wo es einen langen Anleger gibt. Wir stellen unser Stühle unter einen schattigen Baum und trinken zwei Flaschen Rosé Pampelmouse (zu viert). Die haben wir uns verdient. Wir verbringen einen gemütlichen Abend mit Uschi und Reinhold aus Krefeld, haben fein gegessen und lassen den Abend auf der LaTouline ausklingen. Es ist noch so warm, wir können fast bis Mitternacht draussen sitzen ohne eine Jacke. Einfach nur schön !

Samstag, 18. Juli 2015

Nach dem Gang zum Bäcker und zum Metzger fahren wir gemeinsam mit der Dream los. Heute sind wir jeweils nur zu zweit in den Schleusen und schaffen so völlig stressfrei 8 Schleusen und einen kleinen Tunnel. Um 14 Uhr legen wir bereits in Monthermé an. Es hat prima Anleger, oben sind die Wohnmobile unten im Wasser die Boote. Am Nachmittag kommt bimmelnd der Glacéwagen und der Andrang ist riesig. Wir geniessen später einen feinen Apéro auf der Dream und werden am Abend zusammen auf der LaTouline grillieren.  Das Wetter ist schön, aber nicht wolkenlos. Nachts ging dann noch ein rechtes Gewitter mit starkem Regen runter.

Sonntag, 19. Juli 2015

Das war ein prima Uebernachtungsplatz. Uschi konnte in der Capitainerie sogar waschen. Hier unten am Steg waren 5 Boote und oben auf dem Camper-Stellplatz bestimmt 30 Camper. Ein toller Platz direkt am Wasser und einen prima Treidelpfad zum Velofahren oder Rollerbladen. Um halb zehn fahren wir zusammen los im bewährten Zweierteam für die Schleusen. Wir wollen heute bis zur Stadt Charleville-Mézières. In der zweiten Schleuse geht ein Gewitterregen runter. Bis  wir dann Anlegen ist der nasse Spuk aber auch schon wieder vorbei. Nach dem Ankertrunk und etwas für den kleinen Hunger, machen wir uns auf, die Stadt zu besichtigen.  Der Fürstenplatz soll gemäss Törnführer einer der schönsten Rathausplätze Europa’s sein. Es war dann wirklich auch beeindruckend.

Bildergebnis für photo de charleville mezieres

 Die Besichtigung der Kirche Santa Maria hat uns dann einen Marsch von zwei mal  2,5 KM abverlangt.  Diese Basilika hat wunderschöne, moderne Glasfenster.  Eine Organistin, welche am Abend ein Konzert gab, war daran die Orgel einzuspielen, was die besondere Stimmung  noch erhöhte. Auf dem Rückweg zu den Booten geniessen wir ein kühles Bier auf dem brummenden Rathausplatz. Im aufgeschütteten Sand wird Beachball gespielt, die Kinder sind auf dem wunderschönen, zweistöckigen Karussel , es ist eine tolle Stimmung. Am Abend essen wir gemeinsam auf der LaTouline und geniessen das Zusammensitzen bis spät . Diesen Austausch mit netten anderen Bootsbegeisterten ist das was ich in Holland so vermisst habe.

Montag, 20. Juli 2015

Düsteres Nieselregen-Wetter, aber wir fahren trotzdem los. Die Dream braucht Treibstoff, also fahren sie nach zwei Schleusen in den Ardennen-Kanal, dort in Port à Bar können sie tanken. Wir fahren alleine weiter bis Sedan. Kurz vor der letzten Schleuse hats einen prima Anleger in der Nähe eines Intermarché. Dies wird benutzt um unsere Getränke und Lebensmittelvorräte aufzustocken. Kaum eine halbe Stunde nach uns legt auch die Dream hinter uns an. Das Wetter wurde immer besser und so beschliessen wir den heutigen Fahrtag bei einer Flasche Sekt auf der Dream. Wir einigen uns darauf, morgen eine Fahrpause einzulegen und die Stadt und die grosse Burg zu besichtigen.

Dienstag, 21. Juli 2015

Das Fürstentum Sedan war bis 1642 unabhängig und war damals das „Genf des Nordens“ wegen der zahlreichen Protestanten, die hier Zuflucht fanden. Die Stadt Sedan, so lesen wir weiter im Stadtprospekt, ist als Kunst-und Geschichtsstadt  bekannt. Die Festung ist mit 32‘000 m2 die grösste Europa`s. 1424 wurde mit dem Bau der Burganlage begonnen und sie wurde von den späteren Fürsten immer weiter ausgebaut. Wir werden im Fort heute Nachmittag einer Tournois de chevalerie beiwohnen. Zum Glück müssen wir nicht in diesen Ritterrüstungen schwitzen.

 

Bildergebnis für Foto Fort à Sedan           

Mittwoch, 22. Juli 2015

Nach einer Strecke von 40 KM und 5 Schleusen belegen wir am Anleger in Stenay. Der Kanal wird in diesem Abschnitt schlecht gewartet, es hat viel Grünzeug im Wasser, die Schilder sind hinter hohen Stauden versteckt und die z.teil hohen Schleusen mit über 3 Meter sind recht mühsam ohne Hilfe. Die Taue da raufzuwerfen ist oftmals ein Ding der Unmöglichkeit und Hans muss auf die Leiter. Meine Waschmaschine ist am laufen und ich kann mal wieder in Ruhe in's Internet. Vielleicht habt ihr es gemerkt, kaum in Frankreich sind die Häfen mit WILAN-Anschluss wieder dünn gesät. In der Capitainerie hier stellt eine Malerin zum ersten mal ihre Bilder aus. Reinhold und Uschi haben ihr ein Bild abgekauft mit dem bezeichnenden Titel: ein komischer Vogel. Ein wirklich hübsches Bild und eine tolles Souvenir von ihrer diesjährigen Tour. Wir grillen zusammen an Bord der LaTouline. Später haben wir die beiden nächsten Etappen geplant. Wir wollen am Freitag in Verdun sein.

Donnerstag, 23. Juli 2015

Nach drei Automatik-Schleusen kommen wir heute in den Bereich, wo die Schleusen wieder bedient werden. Also nichts mehr mit Selbstbestimmung, dass wir nur zu zweit in die Schleuse fahren. Der Schleusenwärter wartet auf uns und quetscht drei Boote in die 35 Meter Schleuse. Es ist eng, wir sind immer ganz nah aufeinander und man muss sehr acht geben, dass man nicht nach hinten oder vorn rutscht, wenn das Wasser reinkommt. Entspannt schleusen ist anders. Bis zu unserer achten Schleuse heute, das war eine Schrägschleuse mit einem Schwimmsteg drin. Wir konnten alle drei Boote bequem anbinden und der Steg ging mit den Booten rauf. Wieso nicht immer so, das wär’s doch. Wir machen in Consenvoye halt; es hat für alle drei Boote einen prima Anleger. Sofort werden die Stühle und die kleinen Tische an den Schatten unter einen Baum gestellt. Uschi hat Gemüsedips geschnippelt und wir geniessen unser Ankerbierli dazu.  Es gibt hier keinen Strom am Anleger und unsere beiden Captains entscheiden, heute bleibt die Küche kalt und wir setzen uns gemütlich in’s einzige Restaurant und lassen uns das Menu schmecken. Unterwegs haben wir auf einigen, riesigen Getreidefeldern die Mähdrescher in voller Aktion gesehen. Vis a vis unseres Anlegers steht ein Getreidesilo und bis um 23 Uhr fahren nun die grossen Traktoren mit Anhänger hin um das Korn abzuladen. Zum Glück wollten wir ja nicht früh schlafen gehen.

Freitag, 24. Juli 2015

Unser heutiges Ziel heisst Verdun. Eine Stadt welche uns  vor allem wegen den Kriegsereignissen etwas sagt. Dabei ist dies eine ganz alte Stadt, welche  bereits zur Zeit der Gallier und dann zur Römerzeit als Verodunum bekannt war.  Die grausige „ Berühmtheit“ erreichte die Stadt, als von Februar bis Dezember 2016 in der Hölle  von  Verdun 700‘000 Menschen ihr Leben  verloren. Das Anlegen in Verdun ist nicht wirklich einfach, hier gibt es ca. 15 Plätze, Strom und Wasser gratis. So wie es aussieht, stehen die Boote hier wohl wochenlang am Gratisstrom. Aber wir finden mit beiden Booten jemanden der uns aussen anlegen lässt. Also liegen wir im Päckli bei einem grossen Holländer (die sind sich das ja gewohnt) und gehen noch schnell an den Markt. Leider sind bereits alle am abräumen,  aber wir finden doch noch eine tolle Badetasche mit maritimen Motiven, Uschi und ich haben uns eine gekauft. Mein Gang in’s Tourismusbüro war erfolglos, kein WILAN. Ich versuche es morgen in einem Lokal wo’s anscheinend klappen soll. Hans und ich bleiben an Bord, ich mache gefüllte Tomaten, später spielen wir einige Runden Rummikub und beobachten das Treiben am Quai und die tolle Beleuchtung  an den Brücken und dem Stadttor.

Bildergebnis für Foto Verdun  Diesen Blick an's Stadttor haben wir vom Boot aus.

  Bildergebnis für Foto Verdun Dies gehört halt leider auch zu Verdun. In diesem Monument beim Soldatenfriedhof befinden sich die Gebeine von 13'000 nicht identifizierten deutschen und französischen Soldaten.

 

Samstag, 25. Juli 2015

Bereits in der Nacht beginnt es zu regnen. Am Morgen ist es windig, kühl und regnerisch. Hans  holt das Baguette für’s Frühstück und wir machen einen faulen Morgen mit Radio Bayern hören. Nach dem Einkaufen wollen wir am Nachmittag mit Reinhold und Uschi noch etwas die Stadt anschauen. Am Quai soll es heute Abend ein Livekonzert geben. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Das Wetter hat sich bereits wieder gebessert und wir sitzen draussen.

Bei einem Traiteur haben wir feine Sachen gekauft; es ist also schnell gekocht, ich brauche nur die Lachsquiche zu wärmen und einen Salat machen. Sogar meinen Lieblingskäse, Cremeux Bourguignon haben sie da gehabt, den gibt’s zum Dessert. Das Konzert am Abend ist spannend. Die erste Gruppe ist vor allem laut, aber die Zweite war dann echt toll.  Mit Schlagzeug, Bassgitarre, Leadgitarre, Bass, Saxophon und Handorgel haben diese Jungs tolle Musik gemacht. Eine Mischung aus französischen Chansons, Folk, Rockpop alles war dabei, richtig angenehm zum zuhören. Wir hatten an Bord der LaTouline einen Logenplatz.

Sonntag, 26. Juli 2015

Um 9.15 fahren wir los; da sich hier in Verdun die Boote am Gratisanlieger stauen,  hatten natürlich noch 5 andere Boote die gleiche Idee. Dies gibt Wartezeiten  bei den Schleusen, aber nach 7 Schleusen sind wir dann doch um 15 Uhr am Etappenziel Lacroix  sur Meuse angekommen. Auch hier ist anlegen nur im Päckli möglich. Mit viel Glück finden wir einen netten Belgier, welcher hier wohl schon einige Tage liegt, der uns aussen anlegen lässt. Unterwegs habe ich einem Schleusenwärter eine gelbe und eine grüne Zucchini abgekauft und daraus ein Ratatouille gekocht. Gekocht ist heute Abend also auch wieder schnell. Das Geräusch, welches wir hier jede halbe Stunde hören, tönt wie ein startender Düsenjet, ist aber der TGV, welcher auf der anderen Kanalseite vorbeirauscht. Das Wetter verschlechtert sich zusehends, also gibt’s heute einen gemütlichen Fernsehabend mit einem kitschig, schönen Pilcher-Film

Montag, 27. Juli 2015

Die ganze Nacht hat es gewindet und heute ist das Wetter genauso wie vorhergesagt: regnerisch, windig und kühl. Zwei Belgier hinter uns legen ab und wir ziehen die LaTouline an den Steg. Wir müssen uns noch mit unseren Krefeldern besprechen, aber vermutlich bleiben wir heute hier. Fahren macht so keinen Spass, das finden sie auch. Stattdesen gibt’s auf der Dream ein Glas Sekt(oder waren’s zwei?) Der Rundgang in dem kleinen Dorf zeigt uns wieder mal ein kleines,  verschlafenes französisches Nest mit wenig Charme. Mit Ausnahme der Gemüsefrau, welcher wir Gurken, neue Kartoffeln, Zwiebel und Wachteleier abkauften. Die Kirche wäre eigentlich wunderschön, aber die Finanzen für die dringend notwendige Sanierung scheinen auch zu fehlen. Zurück zum Boot machen wir einen gemütlichen Apéro auf der LaTouline. Wir haben uns  immer noch viel zu erzählen und geniessen das Zusammensitzen. Auch unsere Tracvision ist willkommen, so können Uschi und Reinhold ihre deutsche Tagesschau gucken.

Dienstag, 28. Juli 2015

9.00 Uhr Leinen los, Hans ging vorher noch zum Bäcker unsere Baguettes holen. Das Wetter hat sich  gebessert, der Wind ist uns treu geblieben. Nach 2 manuellen Schleusen haben wir heute noch 6 Automatikschleusen zu „bewältigen“. Die LaTouline vorne, die Crew der Dream ist uns dankbar für die Arbeit die wir ihnen abnehmen. Die 4. Schleuse hat uns dann abgebremst. 2 grosse Boote sind schon am warten, nichts tut sich. L’Ecluse est en panne. Ein Belgier hat bereits angerufen, er nimmt uns auch die Seile ab und bindet sie an  einem Baum fest, damit uns der Wind nicht zu stark abtreibt. So kann sich die Dream bei uns drauflegen. Erstaunlich schnell kommt  der VNF-Mann und es geht weiter. Das Ganze hat ca. 1,5 Stunden gedauert. Bald nach der Pannenschleuse folgte ein 50 Meter Tunnel. Eine spannende Strecke heute. Um halb vier Uhr treffen wir in Commercy ein. Direkt hinter dem Anleger steht eine Aldi-Filiale, welche wir dann auch für einen grösseren Einkauf benutzen.  Da es an diesem Anleger keinen Strom gibt, wird der Umwandler eingeschaltet, und Uschi überrascht uns mit tollen Hotsandwich. Zu Commercy lesen wir folgendes nach: Hier steht ein Schloss, welches die Sommerresidenz des polnischen König’s Stanislaus war. Seine Köchin mit Namen Madeleine, hat hier zum ersten mal, das später nach ihr benannte Gebäck aufgetischt. Und heute können wir ihre Madleines sogar bei uns in der Migros kaufen und vermutlich auch  sonst auf der halben Welt.

Mittwoch, 29. Juli 2015

Es regnet heute Morgen, deshalb bleiben wir hier in Commercy. Als zwei losfuhren haben wir unsere Schiffe nach vorn verlegt, hier haben wir Strom und WILAN. Wir erkunden den Ort, das Schloss ist prächtig. Früher muss dies ein gewaltige Anlage gewesen sein, nicht schlecht als Sommerhäuschen.

  einst und jetzt

 Bildergebnis für Foto Schloss Commercy

Auch Madelains haben wir natürlich eingekauft. Das Wetter wird immer besser. Alle Plätze sind bereits wieder belegt. Der Belgier, bei welchem wir vor zwei Tagen aussen lagen liegt jetzt bei uns aussen. So hilft man sich und alle haben ihre Anlgemöglichkeit. Er habe gehört, dass aufgrund von Wasserknappheit nur noch in Gruppen gefahren werden dürfe im Kanal. Wir müssen uns da mal erkundigen. Bis jetzt haben wir eigentlich noch nicht gemerkt, dass es wenig Wasser hat. Am Abend werden wir an Bord der Dream mit einem Schweizer Fondue, welches Uschi von zu Hause mitgenommen hatte, überrascht. Wir haben also in Frankreich auf einem deutschen Schiff ein echtes Schweizer Fondue gegessen. Hat prima geschmeckt und wir haben ihnen den Trick gezeigt, dass man das Brot zuerst etwas im Kirsch tunken kann.

Donnerstag, 30. Juli 2015

Heute wartet eine rechte Strecke auf uns, wir wollen bis Toul. Bereits um 9 Uhr standen wir vor der ersten Schleuse. Die ersten vier Schleusen wurden wir noch aufwärts geschleust, dann folgte ein 845 Meter langer Tunnel. Nun sind wir ja bereits fast Tunnelprofis und haben an beiden Booten die Scheinwerfer bereits beim Einfahren eingeschaltet..... Anschliessend fährt man in eine manuelle Schleuse; man gibt die Selbstbedienungsgeräte ab, welche wir nun schon einige Tage an Bord hatten für die Automatikschleusen. Mit der Schleuse geht es über 6 Meter runter, auf das Niveau des Canal de Marne au Rhin, welcher ab jetzt unsere Wasserstrasse sein wird. Jetzt folgen in kurzer Abfolge noch weitere 12 Schleusen; alle sind immer auf grün, sobald wir sie anfahren und es geht prima vorwärts. Mit der Zeit erinnert diese Schleuserei mit lediglich ca. 500 Meter Fahrt dazwischen fast ein bisschen an Fliessbandarbeit. Aber es ist natürlich effizient, bereits um 14.30 h machen wir im Hafen von Toul fest. Damit hätten wir nun wirklich nicht gerechnet, dass es so zügig voran geht. Wir sind trotzdem alle vier etwas geschafft und zu keinen grossen Besichtigungen mehr zu begeistern. Wir machen etwas Salat und Hans legt uns mal wieder ein feines Schweinsfilet auf den Grill. Im Hafenrestaurant spendiert uns die Crew der Mark Twain einen feinen Kir au Mirabel als Schlummertrunk. Die Mark Twain ist beheimatet in Lampertsheim, dem idyllischen Rheinhafen, wo wir anfangs Saison einmal übernachtet hatten. (wohl an ihrem Steg, wie sich herausstellte) Sie fahren die gleiche Route und hatten sie nun auch schon öfters in den Häfen gesehen. Gesprächsstoff gibt's ja genug.

Freitag, 31. Juli 2015

Es ist Markttag in Toul. Da gehen wir natürlich hin. Es waren so die üblichen Stände, nichts besonderes, aber wir haben doch das eine oder andere gekauft. Anschliessend haben wir die wunderschöne, gotische Kathedrale St.Etienne besichtigt.  Abends wird diese mit einer Illumination-Show beleuchtet, das werden wir uns anschauen. Die Blumenpracht in dieser Stadt ist ganz toll. Ein Kreisel , da sind alle Blumen in Gelb, beim zweiten wird die Wasserfontäne in der Mitte von einer vielfarbigen Blumenumrandung eingefasst. Zwischenzeitlich ist die Waschmaschine mal wieder an der Arbeit, das sonnige aber windige Wetter trocknet meine Wäsche im Nu.

Bildergebnis für Foto Cathedrale St. Etienne in Toul         St.Etienne     Bildergebnis für Foto Port de France Toul  Port de France, Toul  Bildergebnis für Foto Toul Fleurie     

Das Lichtspectacle an der Fassade der Kathedrale Saint-Etienne war wirklich sehenswert. Untermalt mit sanfter Musik wurden mit Licht ganz tolle Effekte erzielt. Zu Orgelmusik z.B. waren alles Orgelpfeifen auf der Fassade, oder einmal sah es aus wie ein riesengrosses Glasfenster. Es hat uns fasziniert. (für Interessierte: unter Cathéderale de Lumière findet man einen kleinen Film im Netz)

Samstag, 1. August 2015

Gleich bei der Hafenausfahrt beginnt unsere heutige Fahrstrecke in der ersten Schleuse, welche uns in’s Wasser des ehemaligen Stadtgrabens von Toul führt. Auch von hier hat man nochmals einen tollen Blick auf die St.Etienne-Kathedrale.  Anschliessend fahren wir auf der kanalisierten Moselle , breites Fahrwasser unterbrochen von zwei Grossschleusen mit 4,4 und 7,3 Meter Hub, welche gaaaaanz langsam runtergelassen wurden. Die Mark Twain und die Dream können auf dieser Stecke mal wieder ihre PS-starken Motoren auf Touren  und ihre Boote in Gleitfahrt bringen. In Liverdun gibt es in einem kleinen Seitenarm einen Anleger, welcher unser heutiges Tagesziel sein soll. Ein wunderschönes Plätzli, wie ein kleiner Weiher mit vielen Bäumen rundherum. Auf der Krete über dem Wald sieht man vereinzelte Hausfronten des Dorfes. Aber um da raufzusteigen ist es viel zu heiss; also Liegestuhl in den Schatten und lesen. Hans bietet unseren Freunden aus Krefeld noch eine Fahnenschwinger-demonstration; ist ja schliesslich Nationalfeiertag.

Sonntag, 2. August 2015

Wir sind alleine geblieben, die Dream und die LaTouline hatten diese Nacht einen Privatsteg. Am Morgen ist die Stimmung zauberhaft, die Sonne bricht durch das dichte Laub der Bäume und fällt auf’s Wasser. Ob sich uns die beiden Eisvögel die wir gestern kurz entdeckten, wohl nochmals zeigen werden? Nach dem Frühstück werden wir nach Nancy fahren. Dies ist dann wieder eine Grossstadt, Kontrastprogramm zu hier in Liverdun. Kurz vor der Abfahrt, hat sich dann der eine der Eisvögel tatsächlich noch sein Morgenfischchen geholt. Das Licht war heute Morgen wunderschön, die Brücken und Bäume haben sich im grün schimmernden Fahrwasser gespiegelt, reizvoll um zum Fotoapparat zu greifen. Die drei Schleusen waren immer bereits auf grün, die beiden Brücken in Nancy, welche für uns gehoben werden müssen, haben wir gerade noch vor der Mittagspause erwischt und in der Ecke des Hafens auch noch einen prima Anleger für unsere beiden Boote gefunden. Das Ankerbierli war dringend fällig bei diesem heissen Sommerwetter. Später werden wir einen ersten Rundgang in Nancy machen. Der Stanislasplatz soll schön sein, ebenso ein Quartier im Jugendstil, es ist leider nur fast schon zu heiss für eine grössere Runde. Zum Glück gibt es einen wunderschönen, schattigen Park welcher wir besichtigen konnten und auf dem gigantischen Stanislasplatz haben wir ein Glacé gegessen. Am Abend sind wir dann nochmals auf diesen besagten Platz, mit der Beleuchtung der wunderschönen Gebäude ringsherum, war es magisch.

 

Bildergebnis für Foto Stanislas Platz Nancy  Der Stanislasplatz am Nachmittag und am Abend  Bildergebnis für Foto Stanislasplatz

 

 Der Schlummertrunk auf der LaTouline war jetzt wohl definitiv der Letzte mit unseren Freunden aus Krefeld. Mehr als zwei Wochen waren wir nun zusammen unterwegs, sie werden über die Mosel auf den Rhein fahren und wir über den Canal du Marne au Rhin via Strasbourg auf den Rhein. Ja ihr habt richtig gelesen, das Arzwiller Hebewerk soll tatsächlich wieder in Betrieb sein und wir können diese Route wählen.

Montag, 3. August 2015

Nach dem Frühstück, Einkauf bei Leclerc, einem grossen Lebensmittelgeschäft. Dann Küsschen, Küsschen, Tschüss Uschi und Reinhold, es war schön mit Euch. Diese Verbundenheit durch unsere Begeisterung für das gleiche „Hobby“ hat uns Vier in dieser kurzen Zeit sehr nahe gebracht. Nun geht es also ab heute wieder aufwärts in den Schleusen. Gleich zu Beginn drängelt sich ein grosses Stahlschiff noch hinter uns in die Kammer. Wir müssen ganz nach vorne und trotzdem fährt er uns zweimal krachend in die Badeplattform. Dann warten die Beiden seelenruhig bis Hans die Leiter hochklettert um auf „ihrer“ Seite die blaue Stange zu ziehen um den Schleusenvorgang zu starten. Die lautstarken Mundartausdrücke meines Käpten’s hat anscheinend sogar der Insela..e verstanden, jedenfalls lässt er sich nach der Schleuse zurückfallen und kommt nicht mehr mit uns zur zweiten Schleuse. Den sind wir also erst mal los. Nun kommen wir gut voran in den Automatikschleusen. Wir haben wieder eine Fernbedienung an Bord und es klappt wunderbar. Diese Woche sind viele Mietboote unterwegs, die meisten Richtung Nancy und deshalb stehen die Schleusen für uns meistens unten. Das spart Zeit. Am Mittag passieren wir St.Nicolas-de-Port. Ich habe noch nie in einem kleinen Dorf eine solch grosse Kirche gesehen. Im Törnführer steht: „Die Basilika von St-Nicolas-de-Port mit den zwei grossen 85 resp. 87 m hohen Glockentürmen wurde im 15. und 16 Jh. zu Ehren des Hl. Nikolaus, dem Schutzheiligen der Schiffsleute, erbaut. Im zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde sie 1980 dank einer sehr grosszügigen Spende einer ehemaligen Dorfbewohnerin, die nach Amerika ausgewandert war, restauriert. „

  St.Nicolas-de-Port

Die Sonne knallt vom wolkenlosen Himmel. Wir sind froh um den Fahrtwind. Nach der Schleuse setze ich mich jeweils immer sofort wieder an den Schatten und das Mittag“essen“ wird heute getrunken. Nach 10 Schleusen und 34 KM machen wir in Hénaménil an einem kleinen Anleger Schluss für heute.

Dienstag, 4. Juli 2015

Eigentlich wollten wir um 9 Uhr bei der nächsten Schleuse sein, aber es wurde immer dunkler und jetzt regnet es. Also bleiben wir erst mal hier, bei Regen fahren muss nicht sein, wir haben ja Zeit. Telefonanrufe in die Schweiz; unseren Eltern geht es gut. Gegen Mittag bessert sich das Wetter, wir fahren um 12.15h los. Es ist anscheinend niemand unterwegs, wir schleusen alleine, vier Schleusen hoch bis zum Hafen Lagarde, (KM209) wo wir bereits um halb drei Uhr wieder anlegen. Bei KM 207 verlief von 1872 bis 1914 die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland. Lagarde erweist sich als lothringisches Dorf mit bescheidenem Charme.

Bildergebnis für Foto Bootsvermietung in Lagarde      Dank der Bootsvermietung NavigFrance hat es einen prima Hafen mit Internet und das Brot für's Frühstück konnten wir auch bestellen.

In der Zwischenzeit ist auch die Mark Twin im Hafen eingetroffen. Mit Gertrud und Helmut trinken wir am Abend gemütlich eine Flasche Rosé-Pampelmuse.

Mittwoch, 5. August 2015

Leinen los um 09.15 Uhr. Vor der zweiten Schleuse fahren wir bereits auf die beiden Mietboote, welche um halb neun losfuhren, auf. Die nehmen anscheinend das Glück der Langsamkeit etwas zu genau. Jedenfalls bedeutet das jetzt Wartezeiten vor jeder der sieben Schleusen, welche wir uns für heute vorgenommen haben. Das Wetter ist strahlend schön, es geht ein kleines Lüftchen, sehr angenehm. Bis zur 6.Schleuse geht alles gut, diese steht auf Doppelrot, also en panne ! Der Bumsböötler vor uns steht ganz schräg am Ufer, ist anscheinend beim warten aufgelaufen, wir versuchen ihn wieder frei zu ziehen, beim zweiten mal gelingts.  Ich gehe nach vorn in die Schleuse um anzurufen; bald kommt das VNF-Auto und es geht wieder weiter.  Die nächste Schleuse machen wir nun mit MarkTwin, welcher in der Zwischenzeit auch aufgerückt war. Jetzt ist noch eine kleine und dann eine des Scheitels, von nun an geht’s wieder abwärts bis Strasbourg. Wir fahren noch ein kurzes Stück Saarkanal bis zum kleinen Hafen Houilieres. Auf dieser Ebene hat es einige Speicher-seen, welche die beiden Kanäle mit Wasser versorgen. Hier hofften hier baden zu können, aber das Ufer ist überall voller Schilf. Wir bleiben trotzdem über Nacht. Telefonanruf mit Philipp und Bina, die Beiden kommen am Freitagabend nach Niderviller. Wir freuen uns sehr.

Donnerstag, 6. August 2015

Kurze Fahrt nach Gondrexange, hier gibt es ein Strandbad. Wir verbringen den ganzen Tag unter einer wunderschönen Trauerweide, zwischendurch gehen wir ins Wasser, so kann man die 37 Grad aushalten. Das Wasser hat bestimmt auch 25°. Im Törnführer ist ein Lebensmittelgeschäft aufgeführt, dieses hat aber bestimmt schon vor einiger Zeit die Tore geschlossen. Zum Glück gabs beim Campingplatz wenigstens ein Glacé und ein Baguette zu kaufen. Zum Znacht gibt’s Wurst-Käse-Salat und ein kaltes Panaché.  Ich bin gerade am schnipseln für den Salat, da höre ich es bumsen und Hans höre ich nur noch fluchen. Hat uns mal wieder ein Mietböötler erwischt. Ist uns voll in den Bug gekracht, sie fanden’s auch noch lustig. Bei genauerer Betrachtung ist es nur Farbe, aber es ist trotzdem ärgerlich. Wir fahren morgen an einer LeBoat-Basis vorbei, wir werden es ihnen zeigen. Den Namen und die Nummer des Bootes haben wir fotografiert. Mal schauen wie sie reagieren. Es ist jetzt bald acht Uhr abends und noch immer drückend schwül, gibt’s wohl ein Hitzegewitter heute Nacht ?

Freitag, 7. August 2015

Wir fahren heute gemütlich bis nach Niderviller in den Kunle-Hafen. Philipp und Sabrina kommen übers Wochenende zu uns, sie fahren heute Abend hierher.  Es ist recht viel los im Hafen. Alle wollen anscheinend das Hebewerk, welches nach langer Pause wieder offen ist, benutzen. Auch  viele Mietboote sind hier unterwegs. Es ist auch am Abend um 9 Uhr noch sehr warm. Philipp hat  viel Verkehr ab Basel, sie kommen erst nach 10 Uhr Abends an. Wir können noch gemütlich draussen sitzen; in der Ferne sieht man Blitze am Himmel und plötzlich ist das Gewitter da. Wir flüchten in’s Innere der LaTouline, haben uns  noch viel zu erzählen nach so langer Zeit.

 

 

Samstag, 8. August 2015

Hans und ich gehen vor dem Frühstück mit dem Auto von Philipp einen Grosseinkauf machen. Prima, mal wieder ein Auto zur Verfügung zu haben. Getränke werden gebunkert. Nach dem Zmorge geht die Fahrt los. Eine spannende Strecke erwartet uns, zuerst zwei Tunnels (2,8 KM) und dann das Hebewerk in Arzwiller.  Wir fahren mit zwei anderen Booten in die Wanne und lassen uns die 44 Meter in 4 Minuten runterfahren. Viele Touristen schauen zu. Anschliessend sind es noch 4 Schleusen bis Lutzelbourg. Hier finden wir einen schattigen Anleger. Wir besichtigen das kleine Dorf, kehren ein um etwas zu trinken. Nachher sitzen wir im Schatten, spritzen uns mit den Schlauch mit kaltem Wasser ab.  Am Abend essen wir im nahe gelegenen Restaurant einen feinen Flammkuchen, wie es sich für das Elsass gehört. Zum Dessert holt sich Philipp an Creperie-Wagen eine Crepes mit Nutella. Die Dame erklärt wie schlimm die Zeit für das Dorf war, als das Hebewerk defekt war. Ein kleiner Lebensmittelladen habe in dieser Zeit dicht gemacht. Spät am Abend gab’s einen kleinen Regenguss.

Bildergebnis für Foto Aufzug Niderviller     Bildergebnis für Foto Arzwiller

 

Sonntag, 9. August 2015

Das Wetter ist nach wie vor gut, nicht mehr ganz so heiss wie die letzten Tage, also viel angenehmer.  Der Bäcker im Dorf hat geöffnet, also gibt es für Philipp Schokolade-Croissants zum Zmorge und für uns frisches Baguette. Wir fahren um 9.30 h los, wir wollen mit ihnen an Bord bis Saverne fahren, das bedeutet eine Strecke von nur 10 KM aber mit 9 Schleusen, also liegen jeweils zwischen den Schleusen jeweils nur ca. 800 Meter. Philipp und Bina übernehmen die Taue in den Schleusen und um halb zwei sind wir bereits in Saverne.  Die Fahrt von der Stadtschleuse bis zum Hafen ist sehr speziell; man fährt rings um das Schloss und legt dann visavis des Schlosses an. Ein wunderschöner Blick auf  die vordere Front des Schlosses.

 

Der Hafenwart bestellt uns ein Taxi, damit fahren Philipp und Sabrina wieder zurück nach Niderviller zu ihrem Auto um wieder in die Schweiz zu fahren. Wir haben es sehr genossen mit den Beiden an Bord und es hat ihnen auch gefallen.  Am Abend legen wir ein Fillet de Canard auf den Grill, Salat dazu, schon ist fertig gekocht. Leider bin ich dann beim Aussteigen aus dem Boot so ungeschickt, dass mir das Tablet in’s Wasser fällt. Ich ärgere mich masslos über mich selber, jetzt ist fertig mit gamen mit Ruth und Daniela.  So blöd !

Montag/Dienstag, 10./11. August 2015

Weiterfahrt auf dem Canal du Marne au Rhin bis nach Souffelweyersheim, kurz vor Strasbourg. Eine schöne Landschaft zieht an uns vorbei, das Wetter ist weiterhin traumhaft, die Vegetation hat sich in der Zeit unserer Tour schon sehr verändert. Die Holunderbüsche, welche am Anfang unserer Reise in der Blüte standen, tragen nun bereits schwarze Dolder , der Mais steht hoch,  das Korn ist überall schon abgeerntet und der Feuerdorn beginnt sich auch schon orange zu verfärben. Wir haben in den letzten Tagen bestimmt über 100 Störche, das Wappentier der Provinz Elsass, gesehen.  Die Dörfer sind klein, die Anleger zwar gratis, aber ohne jeden Service, weder Strom noch Wasser, von Internet gar nicht zu reden, auch Einkaufsmöglichkeiten sind eher dürftig. Es ist Abends um 9 Uhr, wir sitzen auf dem Oberdeck, beobachten die Schwäne auf dem Kanal und planen die letzten Etappen unseres Törns. Morgen werden wir zuerst durch Strasbourg fahren und dann in den nördlichen Arm des Rhône-Rhein-Kanals einfahren.

Mittwoch, 12. August 2015

13 Schleusen stehen heute auf dem Plan, 3 runter und 10 zum raufschleusen und dies bei dieser Hitze. Mal schauen wie weit wir kommen. Zuerst fahren wir durch Strasbourg, lassen es heute links liegen weil wir es schon öfters angeschaut haben und es eh zu warm ist zum lädele. Vorbei an 5 Flusskreuzfahrtschiffen geht’s nun in die erste Schleuse des kleinen Kanalabschnittes vom Canal du Rhône au Rhin, welcher eigentlich Strasbourg mit Colmar hätte verbinden sollen, dies war für 2007 geplant,wurde aber wohl aus Kostengründen nie realisiert. Die ersten KM waren nicht so toll, viel Müll im Wasser, Grossstadtmüll wie Coladosen und MC-Donald-Verpackungen. Aber der schmale Canal wird immer schöner, wunderschöne Pappelalleen, fast wie im Canal du Midi, spenden Schatten. Zwei mal müssen wir den Servicewagen von VNF anrufen, weil die Schleuse nicht funktioniert. Grad viel Verkehr hat es hier nicht. Um 15.30h ist es geschafft wir legen im Hafen Boofzheim an. Sofort unter den kalten Schlauch stehen und sich abkühlen. Eine Sternenklare Nacht, ich liege bis um Mitternacht auf der Bank auf dem Oberdeck. Habe 6 Sternschnuppen gesehen, zwei davon haben eine lange Bahn gezogen bis sie dann wohl irgendwo in der Unendlichkeit des Weltraums verglühten.

Donnerstag, 13. August 2015

Laut Wetterbericht soll es heute bis 37° heiss werden. Wir radeln deshalb bereits kurz nach acht Uhr in den 2 KM entfernten SuperU zum einkaufen. Marco, Sabrina und unsere Enkelkinder kommen über das Wochenende. Freuen uns sehr, ich habe sie ja soooo vermisst. Um halb zehn fahren wir los, zuerst noch ein kleines Stück Kanal und dann vor der Schleuse Rhinau wieder auf den kanalisierten Rhein.  Das Wasser im Kanal leidet unter der grossen Hitze. Die Schwimmpflanzen und Algen vermehren sich explosionsartig. Z.Teil fährt man wie durch einen grünen Teppich; und doch habe ich zwei riesige Welse gesehen, die waren bestimmt 80 cm lang. (ich weiss Fischer übertreiben immer mit der Grösse der Fische, aber ich bin ja kein Fischer) SMILE

Kurz nach 11 Uhr verlassen wir die letzte Schleuse des französischen Kanalnetzes und erschrecken: so wenig Wasser haben wir im Rhein noch nie gesehen. Hoffentlich kommen wir überhaupt rein in den Hafen Weisweil, unser geplantes Etappenziel für heute. Nach kurzer Wartezeit können wir in die grosse Kammer der Schleuse Rhinau einfahren und werden zusammen mit zwei anderen Sportbooten hochgeschleust. Um 14 Uhr treffen wir im Hafen ein und werden freundlich durch den Vorsitzenden des Motoryachtclubs Weisweil begrüsst. Wir haben einen prima Gästeplatz für die nächsten zwei Tage. Hier können wir sogar  baden, das Wasser ist sauber, allerdings treiben auch Algenteppiche rum. Es ist herrlich hier, wir sind jede halbe Stunde im Wasser, welches bestimmt auch 25 oder 26° warm ist. Zum Znacht gibt's Lachsspiessli vom Grill und zu später Stunde dann ein heftiges Gewitter. Wir sind froh im sicheren Hafen zu sein. Hans legt vorsichtshalber noch eine zusätzliche Leine.

Freitag, 14. August 2015

Mit den Velo's fahren wir in's Dorf Weisweil. Sehr schöne Fachwerkhäuser zeugen von der Nähe zum Elsass. Die Bäckerei ist gerade geschlossen, aber wir haben einen schönen Bauernhofladen gefunden mit feinen Sachen und eine prima Metzgerei. Das gestrige Gewitter hat die Temperatur wieder erträglicher gemacht. Leider sind die Wetterprognosen für das Wochenende nicht so toll. Vielleicht können die Kinder am Abend noch kurz baden, wenn sie rechtzeitig ankommen. Morgen tönt es nicht nach Badewetter, leider. Wir werden mit ihnen bis Breisach fahren in "unseren" Hafen Vogelgrün und hoffen dass wir einen Platz haben am "Partysteg G"...

  In diesem schönen Hafen im Rhein liegen wir im Moment

 

Kurz nach acht Uhr kommen unsere Lieben an, die Wiedersehensfreude ist auf beiden Seiten gross. Wir haben uns viel zu erzählen, sitzen bis spät noch draussen, essen Lachsbrötli und andere feine Sachen, die sie so mögen. Für Jannik haben wir im Salon den Liegestuhl aufgestellt, Schlafsack drauf und schon hat er auch sein eigenes „Bett“. Alle haben prima Platz.

Samstag, 15. August 2015

Das Wetter hält sich noch ganz gut; es ist zwar windig aber die Sonne scheint. Nach dem feinen Zmorge mit Zopf aus der Schweiz, fahren wir gegen halb Zehn Uhr los. Die heutigen Steuermänner sind natürlich Marco und Lars. Bald geht’s in die letzte Grossschleuse dieser Saison. Wir sind alleine in der grossen Kammer und haben gar keine Wartezeit. Nachher sind es noch ca. 2 Stunden Fahrt und schon sind wir im Hafen Vogelgrün in Breisach, sind an „unserem“ Platz am Steg G. Harry und Moni sind im Schiff und am Abend kommt auch Sven. Wir freuen uns auf den Austausch mit ihnen. Es ist fast ein bisschen wie heim kommen. Der nahe gelegene MC Donald ruft und wir laufen mit den Kindern dahin,  anstatt Mittagessen zu kochen. (Oma darf das ..)  Marco, Sabrina und die Kinder sind später noch am Rheinufer am baden und Hans und ich gehen einkaufen. Hier haben wir ja wieder unser Auto zur Verfügung. Am Abend gibt’s Tischgrill, alle haben das gerne und mit unserem Auszugstisch haben wir prima zu acht Platz.

Sonntag, 16. August 2015

Erst um halb neun Uhr ist Tagwacht. Alle haben so lange geschlafen. Nele und ich fahren zum Kaiser frische Croissant und Brötchen holen für’s Frühstück. Das Wetter ist nicht mehr so toll, aber wir können trotzdem noch oben essen, allerdings mit Pulli. Marco und Hans holen nachher Marco’s Auto in Weisweil und Sabrina und ich wollen mit den Kindern in’s Hallenbad. Allerdings mal wieder eine Endtäuschung: wir kommen nicht rein, die Jungs haben die falschen Badehosen. Das hatten wir doch schon mal, dass man in Frankreich mit den Badeshorts nicht in ein Hallenbad darf. Also laufen wir zurück zum Hafen. Die Schlüssel hat natürlich Hans dabei, aber Sven lässt uns in’s Hafenareal und Jannik klettert durchs Badezimmerfenster in’s Schiff. Also können wir Fernsehgarten schauen und ein Spiel machen. Als Hans und Marco wieder zurück sind, geht’s schon bald an’s aufräumen und packen. Wir fahren noch zusammen an’s Rheinufer um etwas zu essen und schon ist ihr Besuch auf der LaTouline wieder vorbei. Diesmal werden wir uns aber schon bald wiedersehen. Die Kinder werden nach der Hochzeit von Philipp und Bina eine Woche bei uns nach Cunter in die Herbstferien kommen. So schön .

Wir bleiben jetzt mal noch zwei Wochen hier im Hafen auf dem Schiff. Nächstes Wochenende kommt ev. Fügi zu Besuch, unter der Woche wollen wir einiges erledigen auf dem Schiff. Gründliche Reinigung, Hans muss einen Oelwechsel machen an den Motoren, kleinere Farb- und Lackschäden müssen nach den vielen Schleusen ausgebessert werden. Ende Monat ist dann noch das tolle Weinfest in Breisach, welches wir natürlich keinesfalls verpassen wollen. Es wird jetzt schon unser Drittes sein. Irène und Chrigi kommen auch, ist ja klar, wenn’s was zu feiern gibt sind meine Schwestern nicht weit.

Dann geht’s erst mal nach Hause für einige Wochen und je nach Wetter werden wir im Oktober nochmals für ein paar Tage auf’s Schiff gehen, aber wohl nicht mehr um zu fahren. Gefahren sind wir in den letzten 4 Monaten eigentlich genug. Wir haben viel erlebt, viel gesehen, wir tragen viele Erinnerungen an unsere Bootssaison 2015 im Herzen. Für die Statistik habe ich aus dem Logbuch zusammengezählt: 75 Fahrtage, 275 Fahrstunden, 1600 lt Diesel verbraucht, 914 Euro Hafengebühren bezahlt, 199 Schleusen gemacht.