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Sonntag, 7. April 2013

Anreise nach Auxonne mit "kleinem Umweg" nach Emmendingen, wo wir mit Kümmerlin's gemütlich gefrühstückt haben. Ca um 15 Uhr am Nachmittag Ankunft auf der LaTouline. Es ist fast wie nach Hause kommen. Spontan werden wir von Willi auf die Allegra zu einem feinen Nespresso eingeladen. Wir haben so bereits Gelegenheit unsere geplante Route in den Süden mit ihm zu besprechen. Die Begrüssung mit Roy und Carole (die Hafenmeister) ist so herzlich: jetzt kommt der Frühling wenn Ihr Beiden auf's Schiff kommt. Wir hoffen natürlich dass dies so ist; im Moment schaut die Sonne tatsächlich etwas durch die Wolken. Ja die LaTouline hat den Winter eigentlich gut überstanden (auf den ersten Blick). Es ist natürlich alles schmutzig; auf dem Theak-Deck hat sich grünes Moos angesiedelt etc.etc. Im Schiff brauchts auch einiges an Putzarbeit bis es wieder gemütlich ist. Apropos gemütlich: sofort wird unser Oelofen in Betrieb genommen und bald flackert ein gemütliches, wärmespendes Feuer hinter der Glasscheibe. Ruedi hat uns ja im Schlafzimmer (pardon in der Schlafkoje muss wohl wieder auf Böötli-Sprache umstellen) einiges geändert. Er hat das Bett so eingebaut, dass wir nicht mehr über einander steigen müssen und alle Schubladen hat er auch wieder eingebaut. Super Kompliment er ist halt schon ein Allrounder. Das Bett habe ich schon bezogen und wir werden wohl heute früh in's hoffentlich warme Bett schlüpfen.

Montag, 8. April 2013

Es ist morgens knapp 4 Grad kalt; die Heizung wird sofort wieder in Betrieb genommen. Das erste Baguette ist auch schon auf dem Tisch zum Frühstück. Willi verabschiedet sich; er wird mit seiner Allegra noch die Seille befahren bis Louhans und wir treffen uns dann nächste Woche in Macon, ab dort werden wir dann im Konvoi die Sâone und Rhône runterfahren bis nach Sête.  Wir sind im Moment am Kleider einräumen, haben ein grosses Gnusch überall bis alles verräumt ist. Daniela und Pablo von der Ambiance kommen zu einem gemütlichen Schwatz; sie waren nun zwei Wochen auf ihrem Schiff, haben einiges erledigt und fahren heute leider wieder für 10 Tage in die Schweiz bevor sie dann ihre geplante Reise in den Norden in Angriff nehmen. Im Verlauf des Vormittags beginnt's zu regnen also Schweizer-Wetter im Burgund, der Wetterbericht verspricht allerdings Besserung am nächsten Sonntag soll's 20° warm sein. Juhuiiiiii           Leider hat die Feuchtigkeit im Winter unserer Tapete in der Kabine zugesetzt; wir wissen noch nicht wo die Nässe her kam aber wie heisst es so schön, es gibt wohl einfach kein Schiff das wirklich dicht ist. Die Wasserpumpe stellt auch alle par Minuten ein, da muss auch noch was nicht in Ordnung sein. Hans hat gestern kurzerhand die Sicherung rausgeschraubt damit wir schlafen konnten. Geschlafen haben wir übrigens prima im "umgestellten" Bett. Später am Nachmittag steht noch ein erster Einkauf in Auxonne auf dem Programm; die Vorräte müssen aufgebaut werden im Moment ist noch alles leer (ausser dem mitgebrachten Schabzieger für das Frühstück des Captains und natürlich dem Vorrat an Nespresso-Kapseln welche wir aus der CH mitgenommen haben). Am Nachmittag kommt Ruedi mit Betty zum Begrüssungs-Pastis vorbei. Wir erhalten die aktuellen News aus der Ancienne Ecluse in St.Jean. Ruedi hat natürlich auch bereits wieder ein par nützliche Tips bereit (jedenfalls brennen die Nachttischlampen nach seinem Besuch wieder; der Schalter wird kurzerhand auseinandergeschraubt und wieder zusammengesetzt)  Gegen Abend fahren wir noch zum Intermarché für unseren ersten Grosseinkauf dieser Saison. Gas, Mineralwasser,Bier, Wein und Lebensmittel für die nächsten Tage sind nun wieder gebunkert .

 

                                                                                                                               

Dienstag, 9. April 2013

Um sieben Uhr heute Morgen: Klopf,Klopf an unserer Türe, Ruedi bringt uns Betty zum hüten. Er holt heute in Koblenz ein grosses Steuerrad ab, welches er via Internet gekauft hat ab. Dies bedeutet ca 9 bis 10 Stunden Autofahren und das möchte er Betty ersparen. Wir legen uns nochmals ins Bett; Zmorge gibt's heute erst um 09.30 Uhr. Beim ersten Hundespaziergang regnet's natürlich bereits wieder; ich halte mich aber mit dem guten Wetterbericht für die nächste Zeit aufrecht. Keine Ahnung wo dann die 21 Grad herkommen sollen; im Moment sind's 4,5°.

Kleiner Aufsteller: beim Spaziergang der Sâone entlang konnte ich ein kleines Sträusschen Schlüsselblumen pflücken und es sieht in der (warm geheizten) Kabine gleich ein bischen nach Frühling aus.

Später am Nachmittag riechts in der LaTouline bereits zum ersten mal wieder nach Farbe. Hans hat die Tapete welche in einer Ecke unserer Kabine durch die Feuchtigkeit im Winter unansehnlich war, kurzerhand runtergerissen und dort die Wand blau gemalt. Sieht zu unserer Maritimen-Bettwäsche ganz gut aus und wird sich besser bewähren als Tapete. Schon wieder was dazu gelernt. Die eine Wand, welche durch den Umbau des Betts hervor kam, hat er mit der gleichen Beize dunkelbraun angestrichen, welche Ruedi für das Bett genommen hat. Sieht tiptop aus.

Mittwoch, 10. April 2013

Die Runde mit Betty bei Sonnenschein; am Himmel überwiegt das Blau, wie sieht die Welt doch gleich viel schöner aus. Leider ist der Wind immer noch recht stark aber die Schiffe im Hafen strahlen im Sonnenlicht. Betty hat im Trockenen auch mehr Spass an der "Schnüffelrunde". Im kleinen Ententeich beim Hafen ist ein Schwanenpaar am brüten, die Schwanenmutter sitzt auf dem Nest und der Schwanenvater schaut, dass Hund und Mensch nicht zu Nahe kommen. Später kommt Ruedi seine Betty leider wieder abholen; erzählt von seiner 11 stündigen Autofahrt nach Koblenz und zurück und schwärmt von seinem antiken Steuerrad, welches einen Durchmesser von 1.20 Meter hat und auf einem Mosel-Berufsschiff eingebaut war. Es passte problemlos an seine Ruderanlage und ist bereist schon fest montiert.

Donnerstag, 11. April 2013

Heute war eigentlich Deckputzen geplant; das kalte, regnerische Wetter hält uns allerdings im Innern der LaTouline. Am Morgen war's in der Kabine keine 10° warm; kaum ist die Heizung gestartet, sind's aber bereits über 20°. Bei so einer kleinen Fläche ist es zum Glück schnell schön warm und das Frühstück geniessen wir in der warm beheizten Dinette.Wir haben beschlossen morgen loszufahren und das Schiff von aussen unterwegs zu reinigen. Die Tankstelle in St.Jean ist in der Vorsaison anscheinend am Freitag geöffnet und wir müssen Diesel tanken. Es wird also morgen auf der Saône gefahren. Habe mal wieder im Internet über die Saône nachgelesen. Der Fluss entspringt in den Vogesen und mündet bei Lyon in die Rhône. Bereits in der Antike ermöglichte der schiffbare Fluss (Aras genannt) das Gedeihen von Gewerbe und Industrie. Im Saône-Thal war und ist die Landwirtschaft auch von grosser Bedeutung. Hier werden Zuckerrüben, Weizen, Kartoffeln, Mais, Gemüse und Wein  angebaut.

                          

Der Verlauf der Saône                    

Die Montage der Vorhänge für die Gästekabine, welche ich noch in Urdorf genäht habe, erweist sich mal wieder Zeitaufwändiger als gedacht. Da die Fenster der Bugkabine schräg verlaufen, müssen die Vorhänge unten durch einen Drahtzug befestigt werden. Isch es richtig's Knorz, sieht aber dann trotzdem gut aus. Das regnerische Wetter lässt viel Zeit um Mails zu schreiben und im Internet zu recherchieren für den Sommer.

Freitag, 12. April 2013

Beim Aufwachen scheint die Sonne in die Kabine. So schön !!!! Anscheinend stimmt der Wetterbericht, welcher von nun an Besserung verspricht. Noch schnell unsere Mail's angeschaut. Wir werden Stefan und Josiane von der Ralf Peter (ehemaliges Postschiff der Insel Helgoland) am Stadtsteg in St.Jean treffen. Haben viele Erlebnisse auszustauschen und ich freue mich auf ihre Hunde. Um 09.00 Uhr fahren wir los in Auxonne. Die erste Schleuse dieses Sommers befahren wir ca. 15 Minuten später und schon sind wir auf der Saône. Der Fluss bringt recht viel Wasser; auch auf schwimmendes Holz muss man aufpassen; z.Teil ganze Baumstämme treiben die Saône runter. Kormorane und Reiher haben wir natürlich auch schon gesehen. Begünstigt durch die Fliessgeschwindigkeit des Flusses sind wir bereits in 1,5 Std. in St.Jean de Losne; wo wir sofort die Tankstelle anlaufen um den Tank aufzufüllen. Da anscheinend heute morgen ein grosser Frachter 2‘500 lt Diesel getankt hatte bleiben für uns lediglich noch gut 400 Liter übrig. Aber zusammen mit den 500 die noch im Tank waren kommen wir damit schon ziemlich weit. Auch der Heizöltank wird mit 50 Lt. Betankt; jetzt können wir unser Oefeli wieder ohne Probleme laufen lassen. Nach dem Tankstopp fahren wir an den Gäststeg des H2O-Hafens. Es regnet leider bereits wieder. Am Nachmittag wird eine kleine Reparatur an unserer Wasserpumpe gemacht; jetzt läuft sie nur noch dann an wenn sie wirklich benötigt wird. TipTop. Fahrt zum Stadtsteg; ich möchte hier Wäsche waschen im Salon, weil das Trocknen an der Luft ja im Moment eher schwierig ist. Kaum angelegt; geht ein Gewitter mit Hagelkörnern über St.Jean nieder.

Samstag, 13. April 2013

Besuch im H2O-Büro um die Rechnung zu bezahlen, dann „kurzer“ Kaffee-Schwatz auf der Gasco. Emanuelle und Verena haben den ganzen Winter im Hafen in St.Jean verbracht und freuen sich nun auch auf die Fahrsaison. Sie wollen nach Belgien diesen Sommer. Die Ralf Peter kommt ebenfalls an den Stadtsteg in St.Jean. Ein schönes Wiedersehen mit Gleichgesinnten; natürlich habe ich mich auch auf das wiedersehen mit ihren drei tollen Hunden gefreut. Ruedi kommt ebenfalls zum Apéro auf die LaTouline. Unser kleiner Umtrunk zieht sich dann etwas in die Länge. Zum Glück müssen dann irgendwann die Hunde bewegt werden und wir machen einen Spaziergang zum Campingplatz, wo’s im Beizli nochmals ein Gläsli Rosé gibt. Am Abend werden wir zu Lachs-Spaghetti auf die Ralf Peter eingeladen und ein gemütlicher Tag in St.Jean geht zu Ende.

Sonntag, 14. April 2014

Nach dem Frühstück (die ersten Croissent’s gekauft) fahren wir mit beiden Booten in die Ancienne Ecluse zu Ruedi. Die Cornelia-Helena wird bestaunt (natürlich vorallem das grosse Steuerrad und die perfekt eingepasste, neue Waschmaschine) Peter von der Blockzyl kommt ebenfalls mit dem Velo angefahren und schon ist wieder eine gemütliche Runde zusammen. Das Wetter ist herrlich warm, wir sitzen draussen am Rosé.  Am Nachmittag fahren wir los Richtung Seurre und Josianne und Stefan fahren mit ihrer Ralf Peter wieder zurück in den Hafen Auxonne. Schön haben wir sie angetroffen; wir haben das Beisammensein richtig genossen. Wir geniessen nun unsere Fahrt bis Chalon. Die Saône hat viel Wasser; zum Teil stehen die Bäume links und rechts tief im Wasser und der Zug des Flusses ist recht stark. Man muss auch gut aufpassen auf Holz, welches im Wasser treibt, es hat richtige Baumstämme darunter, es lohnt sich also auszuweichen. Wir übernachten im Hafen Chalon. Das Anlegen verläuft nicht wirklich problemlos; der Zug der Saône ist auch hinter der Insel sehr stark und es hat sich hier eine grosse Menge Schwemmholz angesammelt; ein Ast davon hat gekratzt am Bug der LaTouline. Der Kratzer wurde nach dem Anlegen sofort wieder rauspoliert. Spät am Abend ruft Willi von der Allegra an. Er liegt in Tournus; konnte seine Freunde in Louhans nicht besuchen; die Seille ist wegen Hochwasser gesperrt. Er wartet nun in Tournus auf uns.

Montag, 15. April 2013

Strahlend blauer Himmel; so macht doch der morgendliche Spaziergang zum Brot holen richtig Spass. Das Wegfahren aus dem Hafen macht dann wiederum ziemlich Probleme. Die starke Strömung treibt unser Schiff immer wieder an den Steg; es gibt schon wieder einige Kratzer. Mit tatkräftiger Mithilfe zweier Bootsbesitzer schaffen wir’s dann vom Steg loszufahren. In Rekordzeit fahren wir richtung Tournus. Vorbei an der Bootsvermietung in Gergy; die Mauer der alten Schleuse ist nicht zu sehen, so hoch steht das Wasser. Die einzige Schleuse, welche auf der heutigen Tagesetappe auf dem Programm steht, ist geschlossen; die Pfeile zeigen Richtung Wehr. Das Wasser steht so hoch, dass es die Schleuse nicht braucht, und wir fahren mit etwas gemischten Gefühlen über das Wehr. Man merkt gar nichts; es geht einfach gerade aus.  Kurz nach Mittag sind wir bereits in Tournus. Willi hilft beim Anlegemanöver, welches mit der starken Strömung auch wieder nicht unproblematisch ist. Jetzt gibt’s ein Ankerbierli, resp. einen Rosé Pampelmouse.

Dienstag, 16. April 2013

Das Ablegemanöver hinter dem Schwimmponton hat mit dem starken Sog der Saône wiederum seine Tücken. Willi hält auf dem Ponton ein Tau, welches hinten am Schiff belegt ist, damit wir nicht zu stark gegen die wand abgetrieben werden. Der Sog ist allerdings so stark, dass das Tau reisst als unser schweres Schiff quer in der Strömung liegt. Ist aber gut gegangen. Verlust 2 Meter Seil !             Die Fahrt bis Macon ist traumhaft schön; das Wetter wolkenlos und fast 20° warm. Wir ziehen zum ersten mal halblange Hosen an . Kurz vor Macon ist auf der Steuerbord-Seite eine Storchensiedlung mit bestimmt sieben Storchennestern. Ist uns noch nie aufgefallen; aber vermutlich sieht man es so gut, weil die Bäume noch keine Blätter haben. Wir geniessen Macon zu Fuss und per Velo, nachdem wir für die LaTouline und die Allegra  Platz gefunden hatten am Stadtsteg. Abends Pizzaessen und dann die imposante Lichterkulisse geniessen. Die alte Brücke ist so toll beleuchtet; dies fasziniert uns immer wieder in Macon.

Mittwoch, 17. April 2013

Strahlend schöner Morgen; nichts hält uns lange im Bett. Keine Wolke am Himmel. Zum Zmorge gibt’s Holzofenbrot aus dem Maison du Pain, welches wir gestern auf der Velofahrt gekauft haben. Um 9 Uhr fahren wir los; eine wunderschöne Fahrt die Saône runter; Vogelgezwitscher; teilweise zeigen hier die Bäume bereits die verschiedenen zarten Grüntöne ihrer Blätter. Kurz nach Mittag ist die Tagesstrecke bereits zurückgelegt. Wir legen am Camping-Steg in Trevoux an. Dieses schöne alte Städtchen hat uns vor zwei Jahren schon fasziniert.Trevoux und Saone river Stockfoto - 8700146 Wir nutzen das schöne, warme Wetter um Fenster und die eine Seite der LaTouline zu reinigen. Am Abend sind wir an Bord der Allegra beim Hobby-Koch Willi zu Spargeln und einem feinen Rindsfillet vom Grill eingeladen. Nach der Bewältigung von einigen Strom-Problemen (auf einem Schiff den Steamer sowie den Elektrogrill gleichzeitig laufen zu lassen ist nicht unproblematisch) hat das Essen wunderbar geschmeckt und wir sind bis halb zehn Uhr draussen gesessen und haben die Kulisse und den Sternenhimmel bewundert.

Donnerstag, 18. April

Marco , unser Sohn ist heute 35 Jahr alt; alsoTelefonanruf in die Schweiz zum gratulieren ! Wir fahren in rund 2,5 Stunden nach Lyon. Unterwegs sehen wir bereits blühende Kirschbäume; die Natur scheint in Windeseile den verspäteten Frühling aufholen zu wollen.  Die Durchfahrt durch die drittgrösste Stadt Frankreich’s ist ein Erlebnis. Das Wetter wunderbar und wir finden problemlos Platz im neuen Port de Plaisance in Lyon. Nach dem obligaten Plättli zum schneuge (Paté, Oliven, Käse etc) und einem feinen kühlen Rosé machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Lyon Cathedral Kathedrale in Lyon

Wir machen zuerst einen Abstecher in den Bootsshop (wer hätte das gedacht). Später fahren wir mit den Velo's in die Altstadt; essen ein Glacé und geniessen die Ferien-Atmoshäre. Uebrigens flackert seit soeben die französiche Fahne am Heck der LaTouline. Mein Eidgenosse hat endlich klein beigegeben und seine geliebte Schweizerfahne hängt jetzt am Bug wie es sich gehört. Wir sind im neuen Hafen in Lyon. Es gibt gratis Strom und Wasser ,da der Hafen offiziell erst am ersten Mai öffnet. Glück gehabt. Der Hafen ist zwar am Ende der Stadt aber mit dem Velo ist man schnell in der City.

 

Der Hafen befindet sich mitten in einem total neuen Stadtteil von Lyon. Alles ganz modern; ein toller Kontrast zum alten Lyon, welches wir heute Nachmittag besichtigt haben. Morgen soll es gemäss Wetterbericht merklich kühler sein und es soll regnen. Wenn dies dann so sein sollte, werden wir noch einen Tag in Lyon anhängen.

Freitag, 19. April

Richtiges Aprilwetter, gestern sommerliche Temperaturen und heute morgen merklich kühler. In der Nacht hat es geregnet. Willi hat sich gestern Abend noch mit der S-Bahn-Verbindung in die City vertraut gemacht, wir werden wohl heute morgen lädele in Lyon und die Rechte Fluss-Seite dieser grossen Stadt noch etwas anschauen. (kann man ja auch vom Zügli aus) Gleich neben dem Hafen liegt das supermoderne Confluence-Center. Es hat alles Botiquen und kleine Läden drin; von Zara, Adidas, Bose bis Yves Saint Laurent. Dieses Center ermöglicht im Hafen Gratis Internet-Zugang; grossartig. Nach dem Zmorge sind wir also los; haben für 5 Euro eine Tageskarte für die S-Bahn bekauft und sind mitten in die City gefahren. (dort wo Ruedi, Katrin und Daniela vor einiger Zeit Powershopping betrieben haben !!) Haben uns so richtig Zeit gelassen zum Rumschauen in einem Shoppingcenter und sind dann über die Rhone-Brücke gelaufen. Auf der Landzung zwischen Saône und Rhône liegt der grösste Teil von Lyon. Hier hat es schöne Gassen mit Restaurant's und Läden. Leider ist es sehr kühl und regnerisch. Von dieser Seite her  hat man eine wunderbare Aussicht auf die Basilika Notre Dame de Fourviére, welche von 1872 bis 1896 auf einem Hügel über Lyon gebaut wurde. Kathedrale Lyon - Basilika Notre Dame de Fourvière                                                Im Wikipedia ist zu dieser Basilika Folgendes zu lesen:

"Die Geschichte der Basilika beginnt 1643, als eine Pest-Epidemie in der Gegend um Lyon wütete. Eine Gruppe Frauen betete die Jungfrau Maria an, ihre Stadt Lyon zu verschonen. Und tatsächlich wurde Lyon nicht von der Pest heimgesucht. Zu Ehren der Jungfrau Maria und in Gedenken an das Wunder errichtete man eine Kirche auf dem Gipfel des Berges. Zum zweihundertjährigen Jahrestag des Wunders wurde am 8 Dezember 1943 eine goldene Statue der Maria auf das Dach der Kirche gesetzt. "                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Am Nachmittag sind wir dann mit der S-Bahn wieder zurück zum Hafen gefahren, haben dort noch eingekauft für's Wochenende. Leider hat es unsere Einkäufe vom Carfour bis zum Hafen  tüchtig verregnet.   Heute Abend werden wir uns im Schiff verkriechen und Fernsehschauen oder etwas im Internet rumsurfen.  

Samstag, 20. April

Es ist s..kalt und es regnet; im Internet sehen wir aber Bilder aus der Schweiz; dort schneit es bis in’s Flachland; Marco gibt per SMS den Schnee- und Pistenbericht vom Uetliberg durch. Was für ein April-Wetter. Unser Gspändli Willi möchte unbedingt möglichst schnell in den Süden; er hofft dort auf wärmeres Wetter. Also fahren wir gemeinsam los; vor der ersten Rhône-Schleuse werden wir allerdings schon gestoppt. Ein Frachter wird gerade runtergeschleusst; und es kommt von hinten ein riesiges Containterschiff. Wir warten über eine halbe Stunde bis die Schleuse bereit ist. Der Schleusen-wärter gibt über Funk durch, dass wir hinter der Nirvana (so heisst das Ungetüm) in die Schleusenkammer einfahren sollen. Der Wind ist recht stark und es hat Wellen auf der Rhône; die LaTouline bockt mal wieder und das Einfahren in die Kammer ist für meinen Captain eine rechte Herausvorderung. Selbst die  gutmütige  Allegra (eine Kormoran der Kühnle-Werft) lässt sich nicht problemlos steuern wie Willi das will. Nach einigem Geputsche an der Schleusenwand sind dann aber beide Boote am Schwimmpoller belegt und das Schleusentor schliesst sich und schleusst uns 9 Meter runter in’s Unterwasser der Rhône. Mami Küttel ruft an; es geht ihr zum Glück besser, ihre schmerzhafte Gürtelrose ist am Abklingen. Sie schimpft auch über das Wetter. Der Regen lässt während der Fahrt zum Glück etwas nach. Wir passieren Vienne (Autobahnknotenpunkt Route Sued) Unser Etappenziel ist der Hafen Roche de Condrieu. Eine Strecke von 41 KM . Die Hafeneinfahrt ist wiederum tückisch: viel Wind und viel Wasser welches einen richtigen Sog erzeugt. Aber wir sind schlussendlich am Platz, welcher uns der Hafenmeister Philipp vom Steg aus zuweisst. auch die Allegra findet einen Platz und der Hafenwart und Willi sind bald auf der LaTouline zu einem gemütlichen Glas Bergerac. Dieses Dorf hat eine wunderschöne Hängebrücke über die Rhône.

 

Sonntag, 21. April

Die LaTouline und die Allegra liegen an einem wunderschönen Steg in La Roche de Glun bei Kilometer 98,5 der Rhône. Die ersten 100 Kilometer auf dem Weg nach dem Süden sind also bereits geschafft. Die Rhône legt auf ihrer Strecke von Lyon bis in’s Meer 310 KM zurück und wurde mit 12 Schleusen schiffbar gemacht. euteDie Fahrt heute war angenehm; nicht mehr so windig und merklich wärmer. Die beiden Grossschleusen haben wir ohne Komplikationen gemeistert. Der Funkkontakt mit den Schleusenwärtern wird schon fast zur Routine und  bewährt sich wirklich. Man weiss immer woran man ist; ob man ein Commerce abwarten muss, oder ob zuerst ein Schiff raufgeschleusst werden muss, und man deshalb besser am Wartepoller anlegt um zu warten. Heute hatten wir jedenfalls immer Glück, mussten nie lange warten vor der Schleuse und beim Rausfahren wünschen die Schleusenwärter durch den Funk freundlich eine gute Fahrt. Nach dem Nachtessen spielen wir auf der Allegra, begleitet von wunderschöner Musik aus Willi’s toller Anlage, fünf Runden Rummikub. Ich habe kein einziges Mal gegen die Captain’s gewonnen !?!

Montag, 22. April

Wir fahren zeitig los; die Allegra hat Durst; es wird also ein Tankstopp in Valence eingeplant. Hier erleben wir dann eine Ueberraschung. Wir stehen am Tanksteg im grossen Hafen in Valence. Da kommt ein Herr und fragt uns: sind sie die Eigner der LaTouline ? Ist es die LaTouline welche am Verkaufssteg der H2O stand? Er sei zwei mal nach St.Jean gefahren um das Schiff anzuschauen, er wollte es eigentlich kaufen, habe aber die viele Arbeit gescheut die zu machen war. Hat gestaunt wie schön das Schiff jetzt aussehe und konnte es fast nicht glauben, dass Hans fast alles selber gemacht hat. Er hat nun letztes Jahr ein Schiff in Holland gekauft, aber die LaTouline gefalle ihm immer noch. Dies sind schon lustige Begegnungen.  Unser heutiges Etappenziel liegt ca 60 KM südlich von Valence, Viviers. Dieses alte Städtchen haben wir vor zwei Jahren schon besucht. Es hat eine wunderbare Basilika, war früher Bischofssitz. Das Wetter ist freundlich, die Wolken verziehen sich langsam, allerdings ist es immer noch windig. Es ist inzwischen 9 Uhr Abends, wir haben heute 4 grosse Rhône-Schleusen bewältigt. Haben uns über Funk jeweils früh gemeldet und konnten fast immer direkt einfahren in die vorbereiteten Schleusenkammern. In Viviers stand der Chef de la Capitainerie bereits bereit, als wir in den Hafen einfuhren. Hat geholfen beim Belegen; der Hafen ist dem Wind hier sehr ausgesetzt. Wir sind mit Willi auf den Basilika-Hügel geklettert und haben die wunderschöne Aussicht auf den kleinen Ort und die Rhône bewundert. Zum Znacht gab`s Sauerkraut, Speck, Würstli und Kartoffeln. Zum Dessert einen Tarte Tatin (habe heute den Ersten gemacht dieser Saison).  über den Dächern von Viviers

Dienstag, 23. April

Geplant war heute Morgen Marktbesuch in Viviers. Als es aber am Morgen völlig Windstill war und stahlblauer Himmel haben wir entschieden nach dem Frühstück loszufahren. Wir können diesen Sommer ja bestimmt noch viele Märkte besuchen. Die Fahrt ist auf dieser Strecke nicht wirklich interessant; es ist halt dieser Teil der Rhône welcher zum grossen Teil kanalisiert ist und den man einfach befahren muss auf dem Weg in den Süden. An den beiden Grossschleusen hatten wir praktisch keine Wartezeiten. Die höchste Schleuse der französischen Wasserstrassen, La Bollene welche 22 Meter ausgleicht, war bereits bereit für uns, als wir in die Nähe kamen. Die Allegra und die LaTouline wirkten fast ein bisschen verloren in der riesengrossen Schleusenkammer.  Willi nutzte die hohen Schleusenwände als Klangträger und lies in grosser Lautstärke klassische Musik laufen. Hat super gut getönt.

Ich habe heute morgen im Hafen L’Ardoise Plätze für die beiden Schiffe reserviert. Man fährt für diesen kleinen Privathafen 5 KM die alte Rhône hoch und ist nachher wie in Abrahams-Schoss in einem kleinen gut geschützten Hafen. Die ganzen 5 KM und rund um den Hafen Natur pur. Wunderschön! Willi hat sogar schon das erste Bad in der Rhône genommen. Brrrr....

Mittwoch, 24. AprilBoot

Aufgewacht vom Vogelgezwitscher (es war schon fast lärmig). Strahlender Sonnenschein; das Baguette wird von der Hafenmeisterin an's  Boot gebracht, was will man mehr ?Heute werden wir bis Avignon fahren; es ist nicht mehr weit. Der Wetterbericht für Avignon sagt heute und morgen Temperaturen von 25-28° voraus. Nachher soll es aber wieder unbeständig werden. Die Allegra und die LaTouline fahren also wieder gemeinsam los.  Wir geniessen die Fahrt zusammen. Es ist interessant Erfahrungen auszutauschen; manchmal essen wir zusammen; immer nach dem Anlegen gibt's auf der LaTouline ein Ankerbierli und etwas zum knabbern. Willi, welche seine Allegra alleine in den Süden steuert, geniesst es auch (er wird natürlich von mir auch in jeder Schleuse per Funk gemeldet) Sobald wir dann im Süden sind, wird Willi mit dem Zug nach Auxonne fahren und dann mit dem Auto in die Schweiz fahren zu seiner Partnerin. Dann werden wir wieder alleine unterwegs sein.

So wird uns Avignon hoffentlich erwarten heute Nachmittag.

Wir alle kennen das Kinderlied „Sur le pont d’Avignon“ (auf der Brücke von Avignon). Damit wird die Brücke eines gewissen Benedikt Bénézet, welcher in einem Orden in Avignon lebte, besungen. Er starb vor der Vollendung der Brücke 1184, seine Ordensbrüder bauten die Brücke innerhalb von 11 Jahren fertig. Es war ein Jahrhundertbauwerk, welches mit 23 Bögen und einer Länge von 970 Meter die unbändige Rhône überbrückte. Heute stehen von dieser Brücke nur noch 4 Bögen und Touristen aus aller Welt flanieren wie vor drei Jahrhunderten…. sur le pont d’Avignon. Ausser dieser Brücke ist in Avignon die Besichtigung des Papstpalastes ein Muss. Es ist der wichtigste gotische Palast in Europa und wurde im 14. Jahrhundert gebaut, als Avignon Residenz der Kirchenoberhäupter war. Wir haben die Ferienstimmung in den Gassen sehr genossen. Es stehen im Moment vier Flusskreuzfahrtschiffe am Quai. Das tolle, schon fast sommerliche Wetter trägt natürlich auch viel zu diesem perfekten Tag bei.

 

Donnerstag, 25. April

Nach einer etwas unruhigen Nacht, die LaTouline musste aus Platzgründen mit der Allegra im Päckli anlegen am Steg in Avignon, was die ganze Nacht immer wieder Geräusche der sich reibenden Fender verursachte. Am Morgen habe ich einen längeren Spaziergang durch die Gässchen der Stadt gemacht bis ich irgendwann eine Boulangerie fand und mit dem frischen Baguette in’s Schiff zurückgewandert bin. Wir sind früh losgefahren, Willi hat sich entschlossen bis in den Hafen St.Gilles weiterzufahren. Der Platz in Avignon war nicht ideal um das Schiff längere Zeit alleine zu lassen. Dies bedeutet also nochmals einen zusätzlichen gemeinsamen Fahrtag mit der Allegra.  Schön !  Es ist heute etwas bewölkt, nicht ganz so sonnig wie der Wetterbericht glauben wollte. Die Fahrt auf der breiten, ruhig dahinfliessenden Rhône ist entspannend und eigentlich nicht gross ereignisreich.  Die Pflanzenwelt zeigt uns, dass wir doch schon ziemlich weit im Süden sind. Blühender Ginster, gelbe Sumpflilien und blaue Iris habe ich heute schon gesehen. In den Gärten und öffentlichen Anlagen blühen Flieder, Glizinien und japanische Kirschen um die Wette. In meiner Kombüse steht ein Becher mit wildem Rosmarin und Thymian, beides blüht bereits und ich habe es neben dem Wartepoller an der Schleuse gefunden. Heute Abend gibt’s ein Thymian-Sösli; zu was weiss ich allerdings noch nicht. Nach ca. 4 Stunden Fahrt gings dann von der Rhône ab in die Petite Rhône. Auf der Rhône weiter würde die Fahrt via Arles direkt in das Meer münden,und wir wollen ja auf den Flüssen und Kanälen bleiben. Die Besichtigung von Arles haben wir uns für den Rückweg vorgenommen. Nach einer Schleuse und 2 Fahrtstunden haben wir mit viel Glück noch zwei Plätze im Hafen von Saint Gilles gefunden; nachdem wir ein rechtes Stück auf der Petite Rhône gefahren sind, bewegen wir uns nun bereits auf dem Canal du Rhône à Sête. Auch eingekauft haben wir bereits (leider haben wir den Markt, der heute Morgen hier stattfand, natürlich verpasst). Wir haben nochmals einen gemütlichen Abend mit Willi auf der La Touline verbracht. Hans hat heute im Logbuch zusammengezählt. 42 reine Fahrstunden haben wir für die Rhône-Fahrt benötigt. Das viele Wasser, welches die Rhône im Moment führt, war eigentlich nie ein Problem und auch der Wind war im unteren Teil gnädig.

 

Freitag, 26. April

Leider macht das Frühsommerliche Wetter im Moment eine Pause. Es ist kühl und regnerisch. Willi fährt heute Morgen weiter bis Beaucaire, wo er sein Schiff lassen wird für ca. 2 Wochen. Wir tauschen auf dem Laptop noch die Foto’s der letzten beiden Tage aus und dann fährt er los. Hat Spass gemacht zusammen die Rhône zu meistern. Es war wohl auch für ihn etwas kurzweiliger. Wir beschliessen diesen regnerischen Tag im Hafen Saint Gilles abzusitzen. Als das Wetter etwas besser wird fahren wir mit den Velo’s zum etwas ausserhalb gelegenen Intermarché und kaufen ein. Es gibt heute Lachstranchen und grüne Spargeln zum Znacht. Zum Dessert gibt’s die ersten französischen Erdbeeren. Am Abend kommt der Fernseher zum Einsatz.

Samstag, 27. April

Es regnet und ist kalt; wir bleiben also nochmals hier in Saint Gilles. Z’Morge gibt’s erst um 10 Uhr, es hat uns früher einfach nicht gereizt aus dem warmen Bett zu steigen. Hans macht Feuer im Ofen und bald ist es gemütlich warm in unserem kleinen Salon. Habe mit Pêre telefoniert; es ist alles ok zu Hause. Am Nachmittag hört der Regen auf; wir laufen zur Kirche hoch; einem Bau aus dem 11. JH, dem Saint Gilles gewidmet.  In einer Kunstgalerie bekommen wir eine kleine Excursion in die Geschichte dieser Stadt. Der Galerist wäre vermutlich jetzt noch am erzählen, mit so viel Eifer hat er uns alles erklärt. Seine Galerie ist in einem wunderschönen Gewölbe in einem Haus aus dem 12. JH untergebracht. Saint Gilles lag zu dieser Zeit noch am Meer. Die Römer, resp. die Venezier kamen mit den Schiffen in den Hafen und beherrschten diese Gegend lange Zeit. Erst viel später gehörte das Gebiet den Grafen von Toulouse , zu welchem 1125 die Grafschaft Provence erworben wurde und somit später zum französischen Reich gehörte. Le Monsieur aus der Galerie machte uns vor allem die landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus der Region gluschtig. Ich habe roten Camarque-Reis bei ihm gekauft, welcher er neben den Bildern auch verkauft. Mal schauen wie er schmeckt. Nach 6 Uhr Abends kam plötzlich noch die Sonne durch und es war sofort wieder viel wärmer und der Himmel schon bald wieder wolkenlos blau. Morgen Vormittag ist Markt; ich hoffe das Wetter spielt dann auch mit. Morgen wollen wir weiterfahren bis Gallician; dies liegt ca. auf halbem Weg nach Grau du Roi. Wir sind also dem Mittelmeer schon ganz nah. Uebrigens zum Nachtessen hab’s heute ein Stück Taureau. Dies sind die schwarzen Camargue-Stiere, welche in dieser Gegend gezüchtet werden. Hat gut geschmeckt.

Sonntag, 28. April

In unseren wärmsten Jacken haben wir heute Morgen den Provenzalischen Markt in Saint Gilles besucht. Ein wunderschöner Markt mit vielen Ständen (nicht nur Klamotten). Diesen Markt haben wir anlässlich unserer Bateaux-Ferien mit Chrigi, Irène, Katrin und Ruedi vor ca. 15 Jahren besucht. Allerdings war es damals wärmer. Es gab an den Ständen eigentlich nur ein Thema: das viel zu kalte Wetter. Wenigstens ist es noch trocken, aber es sieht schon wieder nach Regen aus. Erdbeeren, Krautstile und Frühlingszwiebeln aus St.Gilles gekauft, die kleinen Honigmelonen kommen allerdings aus Marokko. Zurück auf der LaTouline haben wir ein verspätetes Frühstück, mit frischem Brot vom Markt, genossen. Hans ist mal wieder am Heizen. Wir haben die letzten drei Tage definitiv mehr Heizoel zum Heizen wie Diesel zum Fahren verbraucht. Aufgrund des unfreundlichen, kalten Wetter’s verschieben wir die Fahrt nach Galllician auf Morgen. Es wurde ein richtig fauler Sonntag mit Fernsehschauen, Rummikub spielen. Zwischendurch einen kleinen Spaziergang, aber schnell wieder an die Wärme zurück. Mit den Einkäufen vom Markt habe ich ein gesundes Znacht mit ganz frischen Zutaten gekocht.

 

 

  Die schwarzen Camarque-Stiere

Montag, 29. April

Heute wollen wir unbedingt bis Gallician fahren. Wir haben nämlich einen Plan, wir möchten am 1. Mai mit dem Zug nach Arles fahren. Dort findet das Fête des Gardians statt. Die Gardians sind eigentlich Viehhirten, welche auf ihren Camargue-Pferden, mit dem schwarzen Hut auf dem Kopf die Stier- und Pferdeherden zusammentreiben. Am ersten Mai gedenken sie in Arles ihrem Schutzpatron dem heiligen Saint Georges. Es gibt einen Gottesdienst mit anschliessender Pferdesegnung auf einem grossen Platz in Arles und am Nachmittag finden eine Art Ritterspiele in der Arena statt. Damit wir am 1. Mai früh in Arles sein können, müssten wir am Dienstag in Aigues Mortes sein, da von dort ein Zug via Nimes nach Arles fährt.  Es ist halb zwei Uhr, wir sind im Hafen von Gallician. Kaum hier, geht ein Gewitter mit Blitz und Donner los; man sollte meinen es wäre 30° warm draussen. Es gibt einen heissen Tee anstelle des Ankerbierli’s. Auf dieser kurzen Kanalfahrt haben wir bereits eine kleine Herde mit 8 Camarque-Rössli gesehen und eine grosse Anzahl der schwarzen Stiere.

 

Dienstag, 30. April

 

Wir sind heute morgen nicht so wirklich motiviert loszufahren. Das Wetter ist nach wie vor regnerisch und kühl. Wir schauen deshalb im Fernseher die Intronisation des neuen Königs in den Niederlanden. (natürlich vor allem wegen der Kleider!). Kurz nach Elf Uhr klopft es dann energisch an unsere Bootswand. Die Madame von der Captinainerie erklärt uns unmissverständlich, dass wir nochmals für eine weitere Nacht bezahlen müssten, wenn wir bis 12 Uhr den Platz nicht freigeben. Habe ihr versichert, dass wir in einer Viertelstunde weg sein werden. Musste anschliessend im Wörterbuch das Wort „unfreundlich“ nachschlagen (peu aimable) ! Wir machen uns also bereit bei Regen loszufahren; beim losbinden dann die Ueberraschung: wir haben einen Blinden Passagier an Bord. Auf dem aufgerollten Tau hat sich an Deck ein kleiner giftgrüner Frosch niedergelassen. Wie er da rauf gekommen ist; keine Ahnung. Als ihn Hans vom Deck stossen wollte, ist er mit einem Riesensatz unter der Holzkiste verschwunden. Bis jetzt haben wir ihn noch nicht gefunden. Meine Schwester Irène wäre bestimmt ganz begeistert! Während der Fahrt nach Aige Morte hört der Regen allmählich auf. Es gibt in diesem wunderschönen Ort leider keinen anderen Platz zum anlegen, als im teuren Hafen. Dieser Ort ist ein richtiger Touristenort. Innerhalb der alten Stadtmauer mit dem wunderschönen alten Turm reihen sich Restaurants und Läden neben einander. Leider kommt dann ein Endtäuschung: es fährt morgen (1. Mai Feiertag!) der erste Zug gegen Mittag ! Es macht also keinen Sinn dann noch nach Arles zu fahren; das Fest wird dann fast vorbei sein. Jetzt bin ich echt traurig;  ich hätte das wirklich gerne gesehen. Jetzt müssen wir halt einfach diesen schönen Ort geniessen; die Sonne zeigt sich gegen 4 Uhr am Nachmittag und es ist sofort wieder schön warm. Also Faserpelz ausziehen und in’s T-Shirt.  Die Touristen strömen jetzt scharenweise durch die kleinen Gassen und wir laufen zurück auf die ruhige Flybridge der LaTouline. Abends geniessen wir den wunderschönen Ausblick auf die beleuchtete Stadtmauer von Aigues Mortes.    

Mittwoch, 1. Mai 2013

Es regnet ganz fein beim losfahren aber zum Glück bessert sich das Wetter bald. Als wir in Carnon anlegen, ist es bereits sonnig und fast wolkenlos. Wir sind nun tatsächlich am Mittelmeer; wir bleiben mit der LaTouline im Kanal und sind zu Fuss an’s Meer gelaufen. Es hat sogar schon Einzelne die im Meer schwimmen. (wir gehören noch nicht dazu!) Es ist wunderbar warm. Wir haben draussen Z`Nacht gegessen und sitzen jetzt um halb Acht Uhr noch draussen bei über 20°.  Auf der heutigen Fahrt haben wir in den Salzseen viele Flamingo’s gesehen. Kurz nach Aigues Mortes fahren wir an einer grossen Meersalzsaline vorbei; es hat grosse weisse Berge voller Salz; die oberste Schicht des Salzes wird „angeblich“ von Hand abgetragen und als * Fleur de Sel* teuer verkauft.  keine Schneeberge, sondern alles Meersalz!

Donnerstag, 2. Mai

Wir sitzen im Moment direkt am Meer bei einem Internet-Café, lesen die E-mails unserer Lieben und geniessen den Blick. Das Meer ist heute ganz ruhig, keine Wellen und man sieht einige Schiffe draussen. Im Fischerhafen haben wir bereits die Auslagen der Fischer angeschaut. Sie verkaufen ihren Fang direkt vor Ort. Im Tourismusbüro haben wir Unterlagen geholt, unter anderem den Busfahrplan nach Grande Motte. Das möchten wir heute Nachmittag besichtigen.

 Hafen von La Grande Motte

Der Ausflug mit dem Bus nach La Grande Motte hat sich echt gelohnt. Es ist ein schöner Ferienort; am Anfang schrecken einem die grossen Blocks wie aus der Retorte; aber der Ort hat etwas für sich; natürlich vor allem wenn man Schiffe liebt; es hat Hunderte davon im Hafen. Der Strand ist kilometerlang und sehr gepflegt und gemütliche Beizli laden ein zu einem kühlen Rosé Pampelmouse. Die Fahrt mit dem Bus ging grösstenteils dem Meer entlang und war schon deshalb den Ausflug wert. 3 Euro kostete eine Fahrt hin und zurück. Wir übernachten nochmals hier in Garnon an unserem schönen Anleger. Haben zwar keinen Strom, aber wir können ja für den Kaffee am Morgen unseren Generator laufen lassen.

Freitag, 3. Mai 2013

Kleine Velotour um in der Stadt Brot zu holen; das Wetter ist schön, etwas windig zwar aber dafür blauer Himmel. Wir sollten irgendwann mal wieder Wasser tanken, fahren deshalb an den Steg der Canalou-Bootsvermietung, finden dort aber leider keinen Platz zum anlegen. Also fahren wir los nach Palavans les Flots; der nächste grössere Ferienort. Hier würde es einen Hafen geben… mit Betonung auf würde. Die Wassertiefe wird mit 1 m angegeben und das kleine Brüggli vor dem Hafen 2.20. Also beides nicht in den Massen unserer LaTouline. Aber welche Ueberraschung, nach der Brücke welche den Kanal überspannt, hat die VNF visàvis ihrer Servicestation tatsächlich 6 neue Poller gesetzt, welche in der neusten Karte noch nicht einmal eingezeichnet sind. Wir können hier festmachen und mit dem Velo in die Stadt fahren.  Es ist sogar Markt am Freitagmorgen und hat viele Leute; richtige Ferienstimmung kommt auf. Zum Glück haben wir eine Decke auf dem Gepäckträger, wir erholen uns vom Marktbummel mit einer kleinen Siesta im Sandstrand. Diese Gegend ist schon toll; das Schiff liegt im Süsswasser am Kanal und wir sind am Meer die Füsse im Salzwasser.  Am späteren Nachmittag fahren wir zurück auf’s Schiff.

. Hier am Kanal merkt man überhaupt nicht’s vom Ferienrummel welcher in dieser Stadt herrscht. Hans hat noch einen Anfall von Arbeitswut; schrubbt mit Schmierseifenwasser auf den Knien das Vorschiff. Dabei kommt unser Blinder Passagier wieder zum Vorschein; der kleine grüne Frosch hat sich zwischen einem Poller und dem Holz versteckt, jetzt wird er aber energisch von Bord befördert und er schwimmt mit grossen Zügen an’s Ufer. Bestimmt ist er auch froh, wieder in seinem Element zu sein.

Samstag, 4. Mai

Ein wunderschöner Tag ist vorbei; ich muss diese heutigen Eindrücke in meinem Tagebuch unbedingt noch schildern: am Morgen sind wir mit dem Velo eine grössere Strecke auf dem Treidelpfad gefahren. Haben einige Flamingo’s gesehen; allerdings stand die grosse Gruppe, welche wir gestern bei der Durchfahrt sahen, nicht mehr dort. Ja die können halt fliegen. Zurück beim Schiff lackiert Hans die Holzhandläufe der Reling sowie den Rand des Teak-Decks am Bug. Sieht gut aus, braucht aber morgen nochmals einen zweiten Anstrich. Anschliessend sind wir mit den Velo’s in die Stadt gefahren haben diese an einen Laternen-pfahl gekettet und sind losmarschiert. In Palavans le Flots findet ab heute eine Stierkampf-woche statt und dies wird mit einem Fest gefeiert. Dies beginnt am Morgen mit der Abrivado. Die Gardians bringen die Stiere in die Nähe der Arena. Jeweils in Gruppen von 6-8 Reitern auf Camargue-Pferden werden die schwarzen Stiere durch die Strasse „begleitet“. Dies ähnelt mehr einer Hetzjagd; immer begleitet von einer Horde junger, mutiger Burschen, welche versuchen die Stiere an den Hörnern zu packen und aufzuhalten. Es gibt richtiges Herzklopfen diesem Treiben zuzuschauen. In der Ferne spielt eine Kapelle spanische Musik. Man hat das Gefühl in Spanien zu sein. Wir bewundern wie die Gardian’s ihre Pferde im Griff haben.  Das ganze wiederholt sich einige Male, vermutlich sind es Gardian’s verschiedener Stierzuchtfarmen, die sich dem Publikum so präsentieren. Die Strasse ist mit hohen, stabilen Gittern abgetrennt. Es gibt hier diese Woche zwei Corridas (Stierkämpfe nach spanischem Muster, bei welchem der Stier getötet wird) und zwei Courses à la Cocarde , dabei wird versucht dem Stier die farbigen Kokarde die er auf der Stirn befestigt hat, abzujagen (die Stiere überleben). Die Akteure sind dann Razateure nicht Torero‘s . Ich würde es nie zuschauen, aber das Drum und Dran ist phänomenal. Rund um die Arena hat es Festzelte und Tapas-Bar’s  es ertönen spanische Gitarren-Klänge in voller Lautstärke und an einigen Orten wird in Originalkostümen Flamenco getanzt.  Um halb Zehn, als wir mit dem Velo an unseren Anleger im Kanal zurückfuhren, konnten wir  aus der Ferne ein Feuerwerk bewundern welches aus der Stierkampfarena gezündet wurde.

Sonntag, 5. Mai

Heute Morgen sind wir mit den Velo’s an unseren letzten Anlege-Ort nach Garnon zurückgefahren. Dort war heute morgen ein grosser Brocante. Hin- und Rückfahrt zusammen fast 10 KM Velo gefahren; alles dem Kanal entlang auf dem Treidelpfad. Der Flohmarkt war spannend; alles Einheimische welche z.Teil hart feilschen um die Preise (sofern ich es verstanden habe). Hier im Süden der Region le Languedoc wird Okzitanisch gesprochen; ein Dialekt welcher schon fast eine eigene Sprache ist. Wenn die Einheimischen zusammen „parlen“ verstehe ich etwa gleichviel, wie wenn zwei Oberwalliser in ihrem Dialekt zusammen sprechen. Mit uns Turis sprechen sie allerdings ganz brav französisch. Am Nachmittag sind wir gemütlich auf der Flybridge am Rumikub spielen und schon bald ist es Zeit das Nachtessen zu kochen. Mal schauen ob mein Captain den Grill anheizt, dann können wir etwas drauflegen und es braucht nur einen Salat dazu. Ein Baquette habe ich vorsorglich aus Garnon mitgebracht.

Montag, 6. Mai 2013

 

 

 

Kurze Fahrt bis zum Anleger „las Maguelonne“. Dieses Kloster mit seiner romanischen Kirche liegt zwischen Weinbergen, Lagune und Etang’s auf einer kleinen Anhöhe. Wir sind mitten in der Natur, hören nur Vogelgezwitscher und das Schreien der Möwen und mit dem Velo ist man doch in kurzer Zeit am Strand. Weintechnisch befinden wir uns im Anbaugebiet des Muscat, dem süsslichen Dessertwein. Das Wetter ist strahlend schön, keine Wolke am blauen Himmel,  sogar der allgegenwärtige Wind ist heute eher schwach und sehr angenehm. Wir sind bereits ein Stück mit dem Velo in die Natur geradelt und am Nachmittag, ab 13 Uhr wird die Drehbrücke über den Kanal gelegt und wir können das ehemalige Kloster besichtigen. Also habe ich Zeit euch mal etwas über die Fauna in der Camargue zu erzählen. Es gibt hier 350 regionale Vogelarten die immer hier leben und brüten und zusätzlich natürlich noch eine riesige Anzahl von Wasservögeln, welche hier überwintern. Ausser den Flamingo’s sieht man auch Silberreiher, Purpurreiher und natürlich die Fischreiher. Der kleine weisse Kuhreiher kann man manchmal auf den Rücken der schwarzen Stiere beobachten. In meinem Buch über die Camarque habe ich gelesen, dass die Jagd auf Wildenten zum camarguesischen Leben gehört und Canard ist ein wichtiger Bestandteil der örtlichen Gastronomie. Dies erklärt wohl auch, dass man relativ wenig Stockenten sieht. Am Nachmittag kurze Velofahrt und wir sind am  Sandstrand (vielen Dank an die Crew der Roti Zora für den Tipp). Hans hat sogar schon gebadet im Meer, ich habe Muscheln gesucht und wir haben den Skysurfern zugeschaut die sich vom Wind weit in’s Meer hinaus treiben lassen. Auf dem Rückweg (vor 18 Uhr, denn dann wird die Drehbrücke wieder geschlossen) haben wir noch die alte Kirche besichtigt. Wir bleiben über Nacht an diesem Anleger; es ist wunderschön hier und unser Generator macht im Moment Strom, damit unser Kühlschrank nicht schlapp macht. Wir sind seit dem 30. April nie mehr in einem Hafen mit Strom und Wasser gewesen. Morgen müssen wir uns wohl ernsthaft um Wasser kümmern; aber es sollte in Frontignan, dem nächsten Anlegeort eine Möglichkeit geben um Wasser zu tanken. (hoffen wir’s mal) Zum Abschluss des heutigen Tages hat Hans im Yatzy 436 Punkte in einem Spiel geholt !

Dienstag, 7. Mai 2013Sonnenaufgang am Etang du Thau

Kurz nach sechs Uhr bin ich aufgestanden und konnte den wunderschönen Sonnenaufgang bewundern. Die Stimmung und das Licht zum Fotographieren war phänomenal. Bin ein rechtes Stück gelaufen auf dem kleinen Wall welcher den Kanal vom Etang trennt. Zwei kleine Wildhasen haben meinen Weg gekreuzt; einige Flamingo’s stehen noch verschlafen, unbeweglich im Wasser. Wir fahren um 7 Uhr los; die Hebebrücke in Frontignan öffnet um halb neun Uhr das einzige mal am Vormittag. Schöne Fahrt am frühen Morgen und rechtzeitig sind wir an der Brücke und finden am Stadtanleger einen Platz. Hier kann man mit Jeton’s Strom und Wasser (200 lt für 4 Euro) bekommen. Zuerst wird aber Brot geholt für ein verspätetes Zmorge. Dann wird die Waschmaschine gestartet und der Kühlschrank bekommt auch mal wieder Landstrom.  Anschliessend erkunden wir den Ort und kaufen das Nötigste ein. Der Laden ist leider nicht so gut bestückt und relativ weit vom Boot entfernt, da bietet sich ein Grosseinkauf nicht an. Am Nachmittag fahren wir mit den Velo’s von Frontignan Ville nach Frontignan Plage, die ganze Strecke auf einem separaten Veloweg, was sehr angenehm ist.  Anschliessend ein Stündli in einem Internet-Café um meine Homepage zu aktualisieren und ihr wieder was zum lesen habt. Nach dem Nachtessen höre ich Hans plötzlich mit jemandem Schweizerdeutsch sprechen. Ein junges Pärchen sitzt auf der Bank visàvis der LaTouline. Sie hätten das schöne Schiff bewundert und dann festgestellt, dass es eine Schweizerfahne am Heck trägt. Im Gespräch stellt sich dann heraus, dass der junge Mann auf Rigi Kaltbad Pöstler ist. Die Welt ist mal wieder klein; die Beiden machen hier Ferien auf dem Campingplatz und wohnen in Meggen. Da ist natürlich Gesprächsstoff vorhanden und wir können ihnen ein par Tipps für Ausflüge geben.

Mittwoch, 8. Mai 2013

Gleich nach dem Frühstück sind wir mit dem Zug nach Montpellier gefahren. Dies ist die achtgrösste Stadt in Frankreich und soll gemäss Beschrieb sehenswert sein. Montpellier liegt nur eine ca. 20 Minütige Zugfahrt von Frontignan entfernt. Die Zugstrecke führt zum Teil zwischen sumpfigen Wiesen und Etang’s durch. Eine schöne Fahrt. Die Stadt hält dann auch was sie verspricht. Es hat viele Parks, mittelalterliche Gassen und prunkvolle Patriziergebäude. Das wunderschöne Opernhaus liegt am Place de la Comédie, hier könnte man den ganzen Tag sitzen und dem Treiben zuschauen. Neben dem wunderschönen, zweistöckigen Karussell  treten Musikgruppen und ganz spezielle Selbstdarsteller auf. Es war amüsant. An einem grossen Kriegerdenkmal konnten wir beobachten, wie Kriegsveteranen mit Fahnendelegationen Kränze niederlegten Frankreich gedenkt heute dem Ende des zweiten Weltkrieges. Deutschland hat am 8. Mai 1945kapituliert. Montpellier

 In den autofreien Gassen der Altstadt gibt es  viele kleine Geschäfte . Alle grossen Namen sind vertreten, aber auch viele Blumen- und Gemüseläden sind uns aufgefallen. Hans hat sich eine kniekurze, ausgebleichte Jeans gekauft, welche hier von vielen jungen Männern getragen werden. Darin sieht er definitiv nicht aus wie ein Rentner! Leider war es dann in diesem riesengrossen Bahnhof für uns äusserst schwierig rauszufinden wo unser Regionalzug fährt. Plötzlich waren wir in einem Teil des Bahnhof’s wo nur TGV’s abgefertigt wurden und es konnte uns niemand sagen, wo wir hinmüssen. Haben so den Zug prompt verpasst und mussten nachher eine Stunde auf den nächsten warten. Hatten nun also genügend Zeit mitten in den vielen Leuten (morgen ist Auffahrt und alle scheinen zu verreisen) uns zu orientieren und sind dann doch auf dem richtigen Peron gelandet! Zugfahren in Frankreich ist nicht so einfach; dabei war ich am Morgen noch so stolz, dass ich ohne Probleme am komplizierten Automaten unsere Ticket’s lösen konnte.

Donnerstag, 9. Mai

Heute fahren wir auf den Etang de Thau; dies ist wie ein kleines Binnenmeer. Auf einer Seite fliesst der Canal du Rhône à Sête rein und am Ende beginnt der Canal du Midi. Das Wasser ist leicht salzig durch die Durchmischung mit dem Meerwasser. Es gibt hier viele Muschelfarmen. Wir laufen Meze an. In diesem Hafen waren wir damals auch mit unserem Mietboot. Bestimmt könnt ihr euch noch erinnern, Chrigi, Irène, Ruedi und Kathi) Die Kinder sind im Wasser;  anscheinend scheint das Wasser etwas wärmer zu sein als das Meerwasser.   

Freitag, 10.Mai 2013

 Eine recht stürmische Durchfahrt des Etang de Thau. Dieser See ist sehr anfällig für den Mistral und heute merkt man das. Zum Teil spritzt das Wasser bis zu den Scheiben des Führerstandes. Aber kaum sind wir in den Canal du Midi eingefahren ist der Spuk vorbei und man merkt fast nichts mehr vom Wind. Wir haben uns entschieden doch ein kleines Stück des Canal du Midi zu befahren. Wir möchten Cap d’Agde besichtigen und haben einen Tipp bekommen für einen schönen Anleger in Vias. Schon bald nach der Einfahrt zeigt der Midi sein charakteristisches Bild: schmaler Kanal mit Platanen. Leider mussten sehr viele dieser alten Bäume gefällt werden, deshalb hat es zum grössten Teil nur noch auf einer Kanalseite Platanen. Wir haben auch schon die ganz spezielle Art der Rundschleusen des Canal’s kennen gelernt. Bei Agde fährt man in eine ganz spezielle Rundschleuse; sie hat eine riesengrosse Kammer mit drei Ausgängen. Wir sind mit zwei B.-Bötchen reingefahren und es hat viel Zeit beansprucht, bis alle drei Boote belegt hatten und der Schleusenvorgang gestartet werden konnte. Ich möchte mir das Gnusch in der Hauptsaison, wenn die Schleuse voll ist, gar nicht vorstellen. Gleich nach der Schleuse hat es gute Anlegemöglichkeiten und wir haben einen schönen gemütlichen Platz gefunden. Nach dem teuren Hafen in Meze (28 euro) liegen wir hier gratis. Allerdings auch ohne Wasser und Strom. Ist aber ja kein Problem. Im Tourismusbüro erkundigen wir uns nach der Strecke nach Cap d’Agde. Das nette Fräulein spricht von 3 KM und händigt uns strahlend eine Karte aus, wo der Veloweg eingezeichnet ist. Wir haben dann für die „angeblich“ drei KM 1,5 Stunden gebraucht. Es ging rauf und runter. In Cap d’Agde sind wir dann in einem Villenviertel gelandet in einer Sackgasse. Also alles wieder zurück und nochmals die Strasse zum Hafen gesucht und … gefunden. Es hat sich gelohnt. Hier brummt der Tourismus total, es hat sehr viele Leute und einen Hafen mit vielen grossen Yachten. Im Moment ist gerade Weindegustation mit vielen Ständen. Da wir natürlich mit dem Velo den weiten Weg zurückradeln müssen, begnügen wir uns mit einem Gläschen Rosé aus der Gegend. Wir geniessen ca 2 Stunden die tolle Atmosphäre und machen uns dann auf den Rückweg. Haben uns total verfahren (Veloweg lange nicht gefunden) und haben so für die Rückfahrt fast 2 Stunden gebraucht. Müde aber auch zufrieden etwas für unsere Fitness getan zu haben, kommen wir kurz vor 21 Uhr auf unser Schiff zurück.

 

Samstag, 11. Mai 2013

Heute ist Putztag angesagt. Das salzhaltige Spritzwasser auf dem Etang hat unserer LaTouline zugesetzt. Die Fenster sind alle total verspritzt und auch das Deck ist ganz rau vom Salz. Hans nimmt die Deckwasserpumpe in Betrieb und alles wird mal gründlich mit Midi-Wasser abgespritzt. Anschliessend werden dann die Fenster wieder geputzt und schon glänzt es wieder. Das Wetter ist wolkenlos und die Sonne ist da; allerdings ist es immer noch etwas windig. Aber so trocknet das Deck schnell wieder ab. Die ganze Putzaktion hat über drei Stunden gedauert; die LaTouline ist nun auch noch draussen zu einem „verspäteten“ Frühlingsputz gekommen. Es war nötig und hat sich gelohnt.  Wir stehen hier ja in der Nähe der Rundschleuse und einer Bootsvermietung. Es war mal wieder amüsant zum Zuschauen, heute Nachmittag war Fahrtraining für die neuen Mieter, gleichzeitig wollte ein grosses Touristenboot in die Schleuse einfahren. Das Durcheinander wäre zum filmen gewesen; unser Bootsnachbar stand mit einem Stechel bewaffnet auf dem Deck seines Bootes. Als ich sagte das ganze sei doch wie Comedie, hat er es nicht so lustig gefunden; er habe schon zwei mal einen Schaden dieser Fahrkünstler gehabt. (also doch Comedie, wenn er Künstler sagt). Der Mistral frischt gegen Abend wieder ziemlich auf, sodass wir unsere geplante Velostrecke dem Hérault (so heisst hier der Fluss) entlang auf morgen Sonntag verschieben. Wir verziehen uns nach dem Nachtessen in die Dinette und spielen Rummikub.Ecluse Ronde d'Adge. Rundschleuse von Agde. (PK231) (Fofo Rundschleuse in Agde)

Sonntag, 12. Mai 2013

Mistralwetter (also windig, einige Wolken aber sonnig). Wenn man geschützt sitzt ist es  schön warm. Heute ist Muttertag. Haben unseren Mami’s nach Hause telefoniert. Marco und Philipp haben auch schon angerufen. Ja das ist halt schon so ein Tag, wo man gerne bei seinen Lieben zu Hause sein würde; aber wie heisst es so schön: s’Weggli und de Baze chammer  nid ha ! War jedenfalls schön  ihre Stimme zu hören. Hans hat mal wieder den Pinsel in der Hand. Er ölt den Rand des Teak-Deck’s, das müsse er jetzt machen weil alles so schön sauber ist und überhaupt gebe das Sonntagszuschlag..! Nachher unternehmen wir dann das Velotürli dem Hérault entlang. Es ist mittlerweile 4 Uhr Nachmittags, wir sind zurück vom Veloausflug. Die Fahrt war sehr angenehm; alles Veloweg dem Fluss entlang bis nach Grau d’Agde. Dies ist die Meeranbindung von Agde für die Fischer. Es hat dort eine grosse Fischerflotte und kleine Fischbeizli. Die Strecke war ca. 6 KM ein Weg, und beim Hinweg hatten wir sogar Rückenwind durch den Mistral; bei der Rückfahrt hatten wir den Mistral dann allerdings im Gesicht und mussten mehr trampen; aber wenigstens gings nicht immer rauf und runter. Ich sitze hier windgeschützt bei bestimmt 24° im Schatten.

Südfrankreich - Cap d'Agde - Hafen

 

Montag, 13.Mai

Es ist früher morgen; das Vogelkonzert rundum ist unbeschreiblich; langsam wird es heller; es erwartet uns ein wolkenloser Tag und im Moment ist es absolut windstill. Ja der Mistral hat jetzt die letzten 4 Tage doch wieder ziemlich geblasen. Aber wenn man an einem guten Anleger steht und nicht manövrieren muss, ist er ja gar nicht so schlimm. Er vertreibt jedenfalls die Wolken. 50 Meter von unserem Anleger weg ist ein Verkaufsstand für Gemüse und Früchte aufgebaut. Er ist jetzt in der Saison 7 Tage offen. Beim Einkaufen habe ich gemerkt, dass ich von einigen Gemüsen den französischen Namen nicht kenne. Z.B. sagen wir Peperoni, die Deutschen sagen Paprika und die Franzosen: le poivron. Sprache ist so vielfältig und ich habe heute Morgen mal wieder einige Wörter nachgeschlagen die mir in letzter Zeit gefehlt haben. Einer Dame in der Bäckerei, welche über ihr schmerzendes Knie geklagt hat, wollte ich gute Besserung wünschen. Der Ausdruck war mir leider nicht geläufig: bon rétablissement wäre es gewesen. Hoffentlich weis ich es bei der nächsten Gelegenheit. Nach dem Frühstück sind wir mit dem Bus nach Cap d’Agde gefahren. Hans vermutet bei diesen vielen Booten die es dort hat, einen Bootshop. Wir sind das ganze Hafenareal abgelaufen und haben dann tatsächlich einen Bootshop gefunden wo wir die gesuchten Oesen fanden, mit welchen wir einen Schutz gegen den Wind machen wollen. Am Nachmittag waren wir am Strand, haben Muscheln gesucht und gsünnelet, es ist bestimmt 26° im Schatten. Zurück auf dem Schiff in Agde ruft Captain Ruedi an. Er habe schlechte Nachrichten für uns. Unser Auto welches auf dem Parkplatz des Hafens in Auxonne steht, sei heute Nacht aufgebrochen worden. Ein Telefonanruf bei Max Gerard von der H20 und später mit der Polizei in Auxonne dann die Fakten. Das Schloss ist aufgebrochen; Radio/CD-Wechsler gestohlen und alle vier Räder. Schöne Bescherung. Können im Moment nicht mehr tun, als den Schaden der Versicherung zu melden. Wir sind ca 400 KM von unserem Auto weg und mit dem Schiff dauert es bestimmt 3 Wochen bis wir wieder in Auxonne wären. Es hat also gar keinen Zweck jetzt deswegen unseren Aufenthalt hier im Süden abzubrechen. Es ist jetzt schon passiert; wir müssen uns dann, sobald wir wieder im Burgund sind, bei der Polizei in Auxonne melden um den Rapport, welcher aufgenommen wurde, zu erhalten.  

Dienstag, 14. Mai 2013

Wir fahren nach dem Frühstück los bis zum Anleger nach Vias. (wieder ein Tipp der Roti Zora-Crew). Nochmals ein Stück Canal du Midi. Es ist ziemlich eng; ein kleines rundes Brüggli war mal wieder die berühmten 2 cm zu niedrig in der Rundung. Wir haben mit einer Ecke des Sonnendachs angehängt. Zum Glück nicht schlimm; aber das gibt mal wieder Arbeit für Madame Cathrin in St.Jean. Von diesem Anleger aus ist man in ca 10 Minuten mit dem Velo am Strand und wir haben einen Sommer-Ferientag gemacht. Es war richtig heiss; Hans hat gebadet (ich bin ein Weichei, für mich ist nach wie vor nur Füessli-Baden angesagt, das Meer ist mir einfach noch etwas zu kalt. Am Nachmittag Rückfahrt auf’s Schiff. Wir sind froh um den Schatten der Platanen. Rummikub gespielt. Max Gerard ruft an, er wird organisieren, dass unser Auto von einer Garage abgeholt wird. Möchte es wohl so ohne Räder nicht auf dem PP des Hafen’s stehen haben. Können wir ja schon verstehen.

Mittwoch, 15. Mai 2013

Ein schneller Wetterwechsel: es regnet und ist richtig kühl. Nach den sommerlichen Temperaturen der letzten Zeit ist das schon wieder eine rechte Umstellung. Der Wetterbericht ist für die nächsten Tage anscheinend nicht sehr vielversprechend.  Wir  haben ausgeschlafen und werden uns heute mal wieder dem Innern des Schiffes widmen Der Teakfussboden im Salon kann auch mal wieder eine Auffrischung mit Teakreiniger brauchen. Im Tourismusbüro des Ortes kann man in’s Internet. Dies werde ich heute mal nutzen um meine Tagebucheintragungen der letzten Tage in die Homepage einzufügen. Hans hatte ein Telefongespräch mit unserer Autoversicherung. Leider hat's im Tourismusbüro mit dem Internet nicht geklappt musste bis heute Freitag warten. Wir sitzen an der Sonne in einem kleinen Lokal, welches von jungen Leute geführt wird und Wifi hat. Das Wetter hat sich zum Glück wieder gebessert. Der Wind ist aber immer noch etwas kühl.

Es ist leider immer noch sehr windig; am morgen hat’s stark geregnet. Aber jetzt ist es dank dem Wind wolkenlos blau. Hans liegt in den Badehosen im Liegestuhl auf Deck. Wir sind über Mittag mit den Velo’s an‘s Meer gefahren. Es hat riesige Wellen. Die meterhohen Brecher rollen unaufhörlich an den Strand. Es ist wunderbar dieser Naturgewalt zuzuschauen. Haben viele schöne Muscheln gesammelt. Zurück beim Schiff hören wir den Geräusch- und Musikpegel des nahen Fussballfeldes, dort findet ein überregionales Juniorentournier statt. Eventuell wird es heute Abend etwas laut sein.

Pfingsten 19./20.Mai 2013

Die ganze Pfingsten bleiben wir am Anleger in Vias. Im Hochsommer würde man dieses schattige Plätzchen unter den Platanen bestimmt sehr schätzen. Im Moment wäre es allerdings schöner einen Platz ohne Schatten zu haben. Die Sonne scheint nur spärlich durch die dichten Blätter der Baumkronen. Wir sind jeden Tag mit dem Velo unterwegs, immer die Badetasche auf dem Gepäckträger, um ein windgeschütztes Plätzchen am Meer zu suchen. Heute sind wir über eine Stunde gefahren bis zum nächsten Dorf an den Strand. Es war richtig schön warm.  Auf unserem Esstisch steht ein Blumenstrauss aus lila Disteln. Diese blühen im Moment fast an jedem Bort und sind wunderschön. Um diese zu schneiden und in die Vase zu stellen musste ich allerdings Gartenhandschuhe tragen, so stachelig sind sie. Das Juniorenturnier hat bis heute Abend gedauert, aus halb Frankreich kamen Busse mit Juniorenmannschaften, welche lautstark und voller Elan um Punkte kämpften. Hans hatte deshalb immer mal zwischendurch etwas zum schauen. Ob er wohl ein Talent für den FC Luzern gesucht hat ? Da es hier kein Wasser gibt (en panne) müssen wir diesen friedlichen Anleger wohl spätestens am Mittwoch verlassen um Wasser tanken zu können. Wir werden nicht weiter den Canal du Midi befahren sondern zurück via Agde in den Etang de Tau.

 

 

Dienstag 21. Mai

Bade- und Sünnele-Tag am Meer. Wir geniessen die Atmoshäre am Strand. Nach dem lebhaften Pfingsttourismus-Aufkommen ist es ruhig und fast leer.  Wir liegen in einer Sanddüne am Meer, lauschen der Brandung und den Möwen und geniessen die warmen Sonnenstrahlen. Am Abend sitzen wir draussen bis die Sonne um ca. 21 Uhr hinter den Bäumen unter geht.

Mittwoch, 22. Mai 2013

Ich kann den schattigen Platz unter den Bäumen nicht mehr ertragen und überrede meinen Captain, dass wir bereits heute den Rückweg aus dem Canal du Midi antreten. Wir haben jetzt hier eine Woche Stand- und Veloferien genossen und es ist auch Zeit mal wieder zu fahren. Nach dem Frühstück bauen wir das Sonnendach ab (wegen der gebogenen Midi-Brüggli) und fahren los. Bei der B-Böötli-Vermietung in Agde bekommen wir für 10 Euro 200 lt Trinkwasser ! Der Mistral bläst wieder mal recht stark. Bei der letzten Schleuse im Kanal findet der Schleusenwärter, wir sollen doch hier am Anleger der Schleuse bleiben und nicht zum Etang fahren. Mit diesem Mistral sei die Ueberquerung des Etang de Tau kein Vergnügen. Wir nehmen das Angebot gerne an und verbringen einen gemütlichen Nachmittag und Abend am Anleger bei der Schleuse. Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel, der Wind bläst wie verrückt. Windgeschützt durch unser Dach, welches wir mittlerweile wieder aufgebaut haben, sitzen wir in der Sonne. Wir dachten schon hier ganz alleine auf weiter Flur zu übernachten, aber um halb acht bleibt dann ein Mietboot ebenfalls am Schleusenwartepoller für diese Nacht. Später am Abend fliegt ein Schwarm von ca. 60 Flamingo’s vorbei. Leider hatten wir weder Film- noch Fotokamera in Griffnähe.

Donnerstag, 23. Mai 2013

Der Mistral bläst weiterhin stark und wir bleiben nochmals einen Tag hier. Ein Telefonanruf in die Garage in Auxonne, welche unser Auto wieder fahrtüchtig machen soll. Generali CH hat den Versicherungsfall an Generali France übergeben und die haben sich noch nicht bei der Garage gemeldet. Also nochmals Telefonanruf an die Schadenabteilung in der Schweiz, welche uns versprechen, dass sofort gehandelt werde. (wir sind halt in Frankreich) Wir haben uns vorgenommen morgen Freitag früh loszufahren wenn es noch nicht so bläst. Unsere Vorräte müssen dringend aufgestockt werden. Zum Znacht gabs einfach das was die Bordküche noch hergab. Tomaten, Kartoffeln, Schinken und Käse.  Heute Morgen gab’s Tostbrot anstelle eines frischen Baguette. Die nächste Bäckerei wäre hier ca. 7 KM entfernt.

Freitag, 24. Mai 2013

Um 7 Uhr bei fast windstillem, sonnigen Wetter losgefahren. Die letzten KM auf dem Canal du Midi sind nicht so romantisch; es hat hier beidseitig viele abgefrakte, halb abgesoffene Boote welche wirklich ein trauriger Anblick bieten. Bei der Rausfahrt auf den Etang de Tau ist dieser flach und es hat keinen Wind. Für die Durchfahrt des Etangs benötigen wir ca. 1,5 Stunden. Im letzten Drittel frischt der Wind bereits wieder auf und es bilden sich bereits wieder Schaumkronen auf den Wellen. Kurz vor Sête bläst es dann bereits wieder so stark, dass das Spritzwasser bis zu den obersten Scheiben reicht. Ein Anlegen vor der grossen Brücke in Sête, um die Stadt zu besichtigen, ist bei diesen Verhältnissen unmöglich. Wir beschliessen in den Canal du Rhône à Sête zu fahren. Sobald wir den Etang verlassen, hört die Schauklerei auf. Wir fahren hoch bis nach Frontignan. Oh, les helvetics sont de nouveau la ! werden wir begrüsst. Zuerst in die nahe gelegene Boulangerie und ein frisches Baguette gekauft um kurz vor elf ein verspätetes Frühstück einzunehmen. Hier sind wir wieder am Strom; alles wird an die Steckdose gesteckt: Natels, Funkgerät ,Laptop, Fotokamera und Rasier-apparat.  Hans macht sich bald daran das salzige Spritzwasser vom Schiff abzuspritzen. Die Fenster müssen ebenfalls wieder alle geputzt werden und die Waschmaschine ist auch bereits am laufen. Das Bett wird frisch bezogen etc. etc.  Am späteren Nachmittag grösserer Einkauf im Vial-Markt. Wir dürfen den Einkaufswagen mitnehmen bis zum Schiff, so können wir unsere Getränkevorräte, welche bedenklich schrumften, bequem auffüllen. Auch sonstige Lebensmittel haben wir hier alles bekommen was wir brauchen. Wir überlegen uns, morgen Vormittag mit dem Bus nach Sête zu fahren um diese Stadt doch noch zu besichtigen. Hier nennen sie Sête Venedig von Frankreich.

Samstag, 25. Mai 2013

Es ist fast wolkenlos aber immer noch windig. Wir nehmen den Bus um Sête zu besichtigen. Die Stadt ist von vielen Kanälen durchzogen; überall hat es Boote. Vom grossen Kreuzfahrer, welche hier Halt machen bis den vielen kleinen Fischerbooten. Es gibt aber auch eine  Fischerflotte mit grossen Booten, welche mit Schleppnetzen Fische und Meerestiere aus dem Meer holen. Sête hat eine riesengrosse Markthalle, hier werden jeden Tag an diversen Ständen Fische verkauft. Heute am Samstag holen die Einheimischen hier ihren Fisch und stehen dann an einer Theke zusammen beim Pastis oder beim Muscat, welcher hier in der Nähe wächst. Wir finden ein gemütliches Hafenbeizli, wo wir beim Martini blanc geschützt in der warmen Sonne sitzen.

Foto von Sête       

Sête wurde 1666 gegründet. Ludwig der 14. hatte damals beschlossen, dass der Canal du Midi eine Mündung in’s Meer bekommen sollte. So entstand der Hafen von Sête.

 Am späteren Nachmittag können wir dann auch noch an unserem Anlegeplatz die Sonne auf dem Schiff geniessen. Konnten zwei B.-Böötlern mit unserem Wasseradapter aushelfen, weil sie natürlich nicht mit dem Richtigen ausgerüstet wurden von ihrem Vermieter.  Zum Znacht gibt’s marinierte Lammkotlettli, Spargeln und neue kleine Kartoffeln.

Sonntag, 26. Mai 2013

Strahlend blauer Himmel; der Wind ist im Moment auch nur schwach am blasen. Wenn es so bleibt gibt’s heute einen warmen Tag. Die Bettwäsche war heute morgen schon in der Maschine und ist bereits am trocknen. Mit Pascal, dem Chef des Stadtanlegers hier in Frontignan (Monsieur du statistik haben wir ihn getauft, weil er von jedem Boot die Nationalität aufschreibt) haben wir abgemacht, dass wir morgen früh, wenn um halb neun Uhr die Brücke wieder gehoben wird, losfahren werden. Gerne hat er unsere Einladung zu einem kleinen Espresso auf die LaTouline angenommen und sich über das viele Holz im Inneren unseres Schiffes gefreut. Er  arbeitet im Winter in den französischen Alpen an einer Bergbahn hat er erzählt. Hans hat ihm für seinen tollen Service ein Trinkgeld gegeben woraufhin er uns am Nachmittag eine Flasche Weisswein aus der Region gebracht hat; pour les helvetics très sympa ! Wir haben uns hier wirklich sehr willkommen und wohl gefühlt in Frontignan. Am Mittag sind wir mit dem Velo nochmals an’s Meer geradelt; haben im Sand gelegen und die warme Sonne genossen. Der Strand ist hier ca. 5-6 KM entfernt. Abend’s grilliert und dann einen gemütlichen Fernsehabend mit einem kitschig-schönen Spielfilm genossen.

 

Montag, 27. Mai 2013

Um halb neun hat sich die Brücke gehoben und wir konnten, zusammen mit 4 oder 5 anderen Booten Frotignan verlassen. Für heute ist nur eine kurze Strecke geplant. Wir möchten nach Möglichkeit nochmals am Anleger in Magelan beim Kloster anlegen. Mal schauen ob’s Platz hat. Da diese Woche am Donnerstag Fronleichnam ist, hat es viele Mietboote unterwegs. Auf dem Steinwall, welcher den Kanal vom Etang trennt, hatte es vor ca. 3 Wochen als wir hier vorbeifuhren viele Möwen welche auf den Nestern sassen. Heute sehen wir nun überall kleine tapsige graue Seemöwenjunge rumlaufen. In ihrem steinfarbigen, flauschigen Gefieder sind sie wunderbar getarnt. Wir haben Glück es gibt Platz für die LaTouline am Anleger in Maguelone.  Es ist mittlerweile fast elf Uhr und wir nehmen erst nachdem wir sicher belegt haben und die Gangway raus ist, ein verspätetes Frühstück ein. Auf dem Etang hat Hans 85 Flamingo’s gezählt. Leider sind sie alle etwas weit weg zum fötele. Es hat heute einige Wolken, dafür ist’s weniger windig. Ich geniesse die Ruhe, sitze am Compi und habe das erste Fotobuch dieses Sommers fertig gestellt. Sobald wir mal wieder im Netz sind, kann ich es bestellen und zu Philipp schicken lassen. Hans ist am schmirgeln und Preimer auftragen. Er hat einige Stellen entdeckt, denen die salzige Luft hier im Süden zugesetzt hat. Wir werden am Nachmittag mit den Velo’s Villeneuve-lès-Maguelone besichtigen. Das kleine Dorf ist ca. 3 KM vom Kloster weg. Die Velofahrt war wunderschön, alles dem Wasser entlang; Flamingo’s hat’s wieder jede Menge. Das Dorf ist aber nicht wirklich sehenswert. Es hat eine Mediathek, leider ist diese Montag geschlossen. Werde ev. morgen versuchen, ob ich dort in’s Internet kann. Hans hat sich gegen  Abend mal wieder als Hans A. Traber versucht. Die längste Zeit hat er auf einen Moment gewartet, einen der kleinen wilden Hasen, welche hier in den Gebüschen rumhoppeln, auf den Film zu bannen. Ein kleines Rebhuhn haben wir auch entdeckt. Abends wird es hier richtig dunkel sein. Keine Beleuchtung weit und breit; der Mond hinter den Wolken versteckt, zum Glück habe ich im Schlafzimmer eine kleine batteriebetriebene Lichterkette welche ich über Nacht anlassen kann.

File:Cathédrale de Maguelone.1.jpg

Dienstag, 28. Mai 2013

Es ist immer noch bewölkt; wir können aber doch draussen zmörgele.  Ausser dem Kreischen der Seemöwen hört man hier gar nichts. Da passen natürlich Müschi’s Tischset’s mit dem Möwenstoff , welche heute auf dem Tisch sind, besonders gut.  Sind im Moment am Planen der nächsten Fahrtage. Willi Jandl kommt am 2. Juni wieder in den Süden zu seiner Allegra. Wir werden wohl mit ihm zusammen den Rückweg planen. Immer vorausgesetzt die Rhône macht uns keinen Strich durch die Rechnung. Haben erfahren, dass sie letzte Woche für den Plaisance-Verkehr gesperrt war. Wir werden sehen, wie sie sich in einer Woche präsentiert. Wenn sie immer noch so viel Hochwasser bringt, und die Fliessgeschwindigkeit so hoch ist, dass wir kaum dagegen ankommen, müssen wir wohl noch einige Tage abwarten. Meine Eltern und meine Schwestern sind vom 15. bis 22. Juni bei Ruedi auf der Cornelia in den Ferien. Wäre schön sie noch zu treffen, falls wir dann schon wieder auf der Saône sind. Am Abend haben wir trotz Wind noch einen Spaziergang gemacht. Habe ein kleines abgerissenes Stück eines Fischernetzes gefunden. Habe es mit Wasserfarbe blau-grün eingefärbt und mit den gefundenen Muscheln und Schwemmhölzi unter der Glasplatt des Salontisches arrangiert. Ihr seht, meine lieben Bastel-Freundinnen ich versuche auch hier auf kleinstem Raum creativ zu sein.

Mittwoch, 29. Mai

 

Wir fahren früh los bis nach Carnon. Hier möchten wir einkaufen; Ersatzgasflaschen und wichtig wäre eine Batterie für unseren Stromgenerator. Er lässt sich nicht mehr aufladen. Zwei Stunden später sind wir wieder am selben Anleger in Carnon wie vor ca. einem Monat. Bootsshop gefunden wo wir am Nachmittag die Batterie tauschen können. Auch mal wieder die Möglichkeit in's Internet zu gehen und unsere Homepage zu aktualieren.

Donnerstag, 30. Mai 2013

Heute war mal wieder ein ausgesprochener Velo-Tag. Schon vor dem Frühstück sind wir mit dem Velo zum Casino gefahren und haben Brot und eine grosse Gasflasche geholt. Gestärkt mit einem feinen Zmorge sind wir dann losgeradelt. Das Ziel war Lattes; ein kleines Dorf, welches mit dem Fluss le Lez mit Palaves les Flots verbunden ist. Da der Fluss für die LaTouline zu nidrige Brüggli hat, besuchen wir den schönen Hafen nun halt per Velo. Allerdings hat sich die Strecke mal wieder ziemlich in die Länge gezogen. Die ersten 5-6 KM toller Veloweg und plötzlich war der fertig und wir mussten entlang einer Schnellstrasse bis nach Lattes fahren. Es war nicht sehr angenehm. Das Dorf ist hübsch; das Hafenbecken wird gesäumt von einer ganz neuen Wohnsiedlung mit ansprechender Architektur, aber es lebt nicht wirklich. Vermutlich ist nur Juli und August was los. Den Rückweg sind wir dann alles auf dem Veloweg via Palaves und dem Etang entlang zurückgefahren. War viel die schönere Strecke vernab der Autostrasse. Im Etang du Méjean sahen wir bestimmt 150 Flamingo’s. Einfach nur schön. Wir haben uns dann in Carnon in einem wunderschönen Strandlokal mit einem feinen Café Gourmand für die bestimmt 18-20 KM, welche wir heute geradelt sind, belohnt. Das Wetter wurde immer schöner; es ist fast wolkenlos und schön warm. Jetzt erholen wir uns im Liegestuhl auf der LaTouline. Am Abend gibt’s Fisch zum  Znacht. Am Abend gab's dann einen Regengutsch, genau zur Essenszeit. Also mal wieder in der Dinette unter Deck gegessen.

Freitag, 31. Mai 2013

Es ist noch etwas bewölkt aber schon wieder ziemlich sonnig und warm. Sind auf dem Veloweg nochmals zurückgefahren bis zu den Flamingo's.   Leider hat es heute an diesem Platz nicht mehr so viele wie gestern. Unsere Pläne für die nächsten Tage: Morgen Samstag ist Markt in Caron und am Sonntag ist Flohmarkt. Wir werden also erst am Sonntagmittag weiterfahren bis nach Callician in den Hafen. Am Montag treffen wir dann hoffentlich auf die Allegra mit Willi und werden mit ihm zusammen den Rückweg über die Rhône in Angriff nehmen.

Samstag, 1. Juni 2013

Zuerst habe ich mit dem Velo das frische Brot geholt; dann sind wir mit dem Velo an den Wochenmarkt gefahren, viel Gemüse und feinen Käse eingekauft und dann wieder mit dem Velo an den Stand. Da es wohl für eine Weile die letzte Gelegenheit sein wird, so nahe am Meer zu sein, geniessen wir nochmals einen richtigen Strand-Tag. Es ist richtig heiss heute und der Wind empfindet man als willkommene Abwechslung. Sogar gebadet haben wir Beide. Zurück beim Schiff ist erstmal endsalzen und endsanden angesagt. Auch Aprés-Soleil-Créme ist nötig nach dem intensiven Sünnele im Sand. So schön braun war ich wohl noch nie an einem 1. Juni. Aber die schöne Farbe kommt wohl eher vom vielen draussen sein und vom Velofahren. Heute wollen wir nach dem Nachtessen noch etwas an den Meer-Hafen. Wir haben gesehen, dass eine Bühne aufgebaut wurde und dort findet heute Abend anscheinend eine Miss-Carnon-Wahl statt. Stelle mir das vor wie Rosenkönigin in Weggis. Es war dann so ähnlich, nur etwas glamouröser, Miss Carnon ist gleichzeitig Kandidatin als Miss Lanquedoc und diese qualifiziert sich für die Miss France-Wahl. Es hatte wirklich ein par tolle Frauen dabei, lange braune Haare und alle Modelmasse (natürlich) Das ganze hat uns dann zu lange gedauert und wir sind zurück zum Schiff, bevor klar war ob meine Favoritin oder die von Hans gewonnen hat.

 

Sonntag, 2. Juni 2013

Wir fahren nach dem Frühstück los. Verlassen also nun den Süden von Frankreich um via Petite Rhône langsam wieder auf die Rhône zu gelangen. Das Wetter ist traumhaft schön; bis um 9 Uhr sogar Windstill, nachher hat’s dann wieder wie üblich geblasen was das Zeug hält. Mein Captain wurde zu einem komplizierten Ablegemanöver unter viel Wind gezwungen, und auch das Anlegemanöver ca. 3 Stunden später im Hafen Galician war nicht ganz einfach mit so viel Wind. „ Dä häd’s jo voll im Griff“ hat’s von einem B.-Böötli vis à vis getönt. Hans hätte es wohl lieber noch perfekter gehabt. Ihr kennt ihn ja !  Nachdem er etwas später mit Süsswasser aus dem Canal das Schiff abgespritzt hat, um es endgültig wieder vom Salz zu befreien, liegen wir im Liegestuhl auf Deck und geniessen den sonnigen Sonntagnachmittag. Später ruft Müschi noch an; sie kann kaum glauben, dass ich im Badekleid im Liegestuhl liege. Wir hoffen sehr, dass es in der Schweiz endlich bessert mit dem Wetter sonst wird unser schlechtes Gewissen immer stärker. Willi hat sich auch gemeldet, ist wieder in St.Gilles auf seiner Allegra. Morgen werden wir uns treffen.

Montag, 3. Juni 2013

Es ist kurz nach sechs Uhr. Ein rosarot eingefärberter, wolkenloser Himmel verspricht einen wunderschönen Tag. Hier erwacht man vom lebhaften Vogelkonzert. Sogar der Kuckuck ist schon am rufen. Im Burgund ist er ja allgegenwärtig, im Süden haben wir ihn gar nie gehört, bis gestern Abend. Die Ruhe hier in diesem Hafen ist paradiesisch, ich hatte schon fast Hemmungen die Kaffeemaschine laufen zu lassen (nur fast!) Wir werden heute ca. 15 KM der Petite Rhône, welche den Canal du Rhône à Sête mit der grossen Rhône verbindet, befahren und dann auf der Rhône zuerst nochmals fünf KM südlich fahren nach Arles. Wir haben zwar keine grossen Hoffnungen dort anlegen zu können, die Plätze sind sehr rar. Willi würde Arles aber auch interessieren und jetzt versuchen wir’s doch einfach mal. Sonst geht’s dann halt die fünf KM ohne anzulegen wieder zurück. Mittlerweile ist die Sonne aufgegangen, wenn ich ein Maler wäre, würde ich euch die Stimmung gerne malen. Van Gogh hat übrigens ab 1888 lange Jahre in Arles gelebt und hat hier unzählige Bilder gemalt. Das Bekannteste aus dieser Zeit dürfte jenes mit der alten, gehobenen Holzbrücke sein,  welche heute le pont Van-Gogh heisst und immer noch zu besichtigen ist. Arles ist auch Geschichtlich hoch interessant. Es wurde als keltische Siedlung gegründet und im 6. JH v. Chr. Griechisch. Ende des 2.Jh kamen dann die Römer in diese Gegend, welche nun eine römische Provinz wurde.  Zu dieser Zeit war der Schiffbau um Arles sehr wichtig. Alle wichtigen römischen Strassen des Südens liefen in Arles zusammen. Die Via Aurelia führte von hier bis nach Rom. Arles wird noch heute kleines Rom Galliens genannt. (Quelle: Kanalführer Nr. 18 le Rhône) Zurück in die Gegenwart: es ist jetzt bald sieben Uhr und ich werde jetzt den Fussmarsch in die Boulangerie unter die Füsse nehmen um uns ein frisches Brot zu holen, derweil mein Captain sich noch in tiefem Schönheitsschlaf befindet.

 

Treffpunkt an der Schleuse St.Gilles hat , dank Funkgerät auf Kanal 10, prima geklappt. Wir fahren nun also wieder im Konvoi mit der Allegra. Der Schleusenwärter in der Petite Rhône hat uns auf das viele Wasser auf der Rhône gewarnt und in Arles hätte es eigentlich für Plaisancier überhaupt keine Anlegemöglichkeit. Wir schauen mal…..Zuerst mussten nun die landschaftlich etwas langweiligen 15 KM Petite Rhône befahren werden. Es hat Bäume und Sträucher beidseits des Ufers. Man sieht nirgends hin und es hat wohl auch nichts zum sehen. Kaum sind wir auf der Rhône merken wir den starken Zug des Wasser’s, heute auch noch unterstützt vom Mistral, welcher mal wieder kräftig bläst. Es sind drei Flusskreuzfahrtschiffe am Anleger in Arles. Für uns kleinen Boote sieht’s wirklich schlecht aus. Willi gibt dann über Funk durch dass er einige Poller gesehen hat und dort wird er es versuchen. Also umdrehen und langsam gegen den Strom unter den beiden grossen Brücken durch und tatsächlich schafft es Willi seine Allegra an zwei im Hochwasser stehenden Pollern zu belegen. Wir können die LaTouline aussen anbinden und schon sind wir in Arles. (aber noch nicht an Land) Wie zwei Pfadfinder konstruieren nun die beiden Captains mit unserer, zu kurzen Gangway und einem langen Seil als Handlauf eine Möglichkeit fast trockenen Fusses zu einer kleinen Treppe in der Steinmauer zu gelangen und wir können Arles besichtigen. Es hat viele Touristen in dieser faszinierenden Stadt.  Photosujet wohin man schaut. Das Kolloseum, in welchem zu Römerzeiten die Gladiatorenkämpfe, und heute Stierkämpfe mit 12‘000 Zuschauern stattfinden, das alte Amphietheater und ganz viele alte, wunderschöne Gebäude und Gassen. Müde laufen wir später zum Schiff zurück und geniessen Bratwürste und Servela vom Grill, welche Willi aus der Schweiz mitgebracht hat. War das fein ! Wir begiessen den Beginn unserer gemeinsamen Rhône-Bergfahrt mit einer kleinen Schachtel Rotwein!!!

Dienstag, 4. Juni 2013

Es ist kurz nach sechs Uhr.  Die Stimmung mit der aufgehenden Sonne bei der Kulisse dieser Stadt ist wohl einzigartig. Zwei der grossen Kreuzfahrer haben bereits abgelegt. Wir werden wohl auch früh losfahren, im Moment geht kein Lüftchen, aber das bleibt ja wahrscheinlich nicht so. Also nach dem  Frühstück wird losgefahren. Vielen Dank Willi für die Anlegemöglichkeit in Arles. Mein Captain hätte es an diesem Platz wohl kaum versucht. Ja unsere Bergfahrt über die Rhône muss warten. Das Wasser zieht so stark, dass wir nur noch ca. 2KM über Grund bergwärts fahren. Dies macht keinen Sinn. Wir drehen um, fahren nochmals zurück in die Petite Rhône und ein kleines Stück Canal du Rhône à Sête. Wir liegen hier an einem wunderschön, ruhig gelegenen Anleger mitten in der Natur. Wir müssen nun versuchen im Internet die Wassermengen auf der Rhône im Auge zu behalten. Die nächsten 2-3 Tage macht es bestimmt keinen Sinn hoch zu fahren. Wenn man die Bilder im Fernsehen von Dresden etc. anschaut, ist dies ja wirklich ein kleines Problemchen.  Wir haben ja Zeit; das Wetter ist toll, wir sind am Nachmittag im Liegestuhl, später fuhren wir mit dem Velo nach St. Gilles in den Hafen. Willi ist dort in den Hafen gefahren. Am Abend spielen wir draussen am Tisch einige Runden Rummikub; beobachten Vögel, sogar einen Bisam konnten wir längere Zeit beobachten.

Mittwoch, 5. Juni

Heute morgen fahren wir zu Willi in den Hafen nach St.Gilles. Ev. bekommen wir dort die Möglichkeit Diesel direkt vom Tankwagen zu tanken. Mal schauen ob’s klappt. Von hier aus könnten wir mit dem Bus Nimes besuchen. Mit Bedauern fahren wir von diesem schönen, idyllischen Anleger im Kanal weg. Eventuell ist er ja bei der Rückfahrt auch wieder frei und wir könnten in dieser Natur nochmals bleiben. Marco hat ein SMS gemacht, sein Ueberraschungs-Geburtstagsmenue für Sabrina und ihre Gäste ist gut gelungen. Kompliment! Zuerst geniessen wir jetzt noch unser Zmorge in dieser Ruhe. Jeden Morgen bekomme ich von Hans ein wunderschönes, feines Café mit einer Blume oder einem Herzen aus dem Kaffeerähmli. Tatsächlich kommt um halb zwölf (nur eine Stunde nach dem vereinbarten Termin) der Tankwagen und bringt uns Diesel an’s Schiff. Wir können zu Euro 1.40 Diesel tanken, was natürlich toll ist und vorallem beruhigend genügend Diesel zu haben für die Bergfahrt auf der Rhône. Am Nachmittag besuchen wir mit dem Bus Nimes. Es ist eine interessante Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten.

Treffpunkt an der Schleuse St.Gilles hat , dank Funkgerät auf Kanal 10, prima geklappt. Wir fahren nun also wieder im Konvoi mit der Allegra. Der Schleusenwärter in der Petite Rhône hat uns auf das viele Wasser auf der Rhône gewarnt und in Arles hätte es eigentlich für Plaisancier überhaupt keine Anlegemöglichkeit. Wir schauen mal…..Zuerst mussten nun die landschaftlich etwas langweiligen 15 KM Petite Rhône befahren werden. Es hat Bäume und Sträucher beidseits des Ufers. Man sieht nirgends hin und es hat wohl auch nichts zum sehen. Kaum sind wir auf der Rhône merken wir den starken Zug des Wasser’s, heute auch noch unterstützt vom Mistral, welcher mal wieder kräftig bläst. Es sind drei Flusskreuzfahrtschiffe am Anleger in Arles. Für uns kleinen Boote sieht’s wirklich schlecht aus. Willi gibt dann über Funk durch dass er einige Poller gesehen hat und dort wird er es versuchen. Also umdrehen und langsam gegen den Strom unter den beiden grossen Brücken durch und tatsächlich schafft es Willi seine Allegra an zwei im Hochwasser stehenden Pollern zu belegen. Wir können die LaTouline aussen anbinden und schon sind wir in Arles. (aber noch nicht an Land) Wie zwei Pfadfinder konstruieren nun die beiden Captains mit unserer, zu kurzen Gangway und einem langen Seil als Handlauf eine Möglichkeit fast trockenen Fusses zu einer kleinen Treppe in der Steinmauer zu gelangen und wir können Arles besichtigen. Es hat viele Touristen in dieser faszinierenden Stadt.  Photosujet wohin man schaut. Das Kolloseum, in welchem zu Römerzeiten die Gladiatorenkämpfe, und heute Stierkämpfe mit 12‘000 Zuschauern stattfinden, das alte Amphietheater und ganz viele alte, wunderschöne Gebäude und Gassen. Müde laufen wir später zum Schiff zurück und geniessen Bratwürste und Serv den Beginn unserer gemeinsamen Rhône-Bergfahrt mit einer kleinen Schachtel Wein!!!

Dienstag, 4. Juni 2013

Es ist kurz nach sechs Uhr.  Die Stimmung mit der aufgehenden Sonne bei der Kulisse dieser Stadt ist wohl einzigartig. Zwei der grossen Kreuzfahrer haben bereits abgelegt. Wir werden wohl auch früh losfahren, im Moment geht kein Lüftchen, aber das bleibt ja wahrscheinlich nicht so. Also nach dem  Frühstück wird losgefahren. Vielen Dank Willi für die Anlegemöglichkeit in Arles. Mein Captain hätte es an diesem Platz wohl kaum versucht. Ja unsere Bergfahrt über die Rhône muss warten. Das Wasser zieht so stark, dass wir nur noch ca. 2KM über Grund bergwärts fahren. Dies macht keinen Sinn. Wir drehen um, fahren nochmals zurück in die Petite Rhône und ein kleines Stück Canal du Rhône à Sête. Wir liegen hier an einem wunderschön, ruhig gelegenen Anleger mitten in der Natur. Wir müssen nun versuchen im Internet die Wassermengen auf der Rhône im Auge zu behalten. Die nächsten 2-3 Tage macht es bestimmt keinen Sinn hoch zu fahren. Wenn man die Bilder im Fernsehen von Dresden etc. anschaut, ist dies ja wirklich ein kleines Problemchen.  Wir haben ja Zeit; das Wetter ist toll, wir sind am Nachmittag im Liegestuhl, später fuhren wir mit dem Velo nach St. Gilles in den Hafen. Willi ist dort in den Hafen gefahren. Am Abend spielen wir draussen am Tisch einige Runden Rummikub; beobachten Vögel, sogar einen Bisam konnten wir längere Zeit beobachten.

Mittwoch, 5. Juni

Heute morgen fahren wir zu Willi in den Hafen nach St.Gilles. Ev. bekommen wir dort die Möglichkeit Diesel direkt vom Tankwagen zu tanken. Mal schauen ob’s klappt. Von hier aus könnten wir mit dem Bus Nimes besuchen. Mit Bedauern fahren wir von diesem schönen, idyllischen Anleger im Kanal weg. Eventuell ist er ja bei der Rückfahrt auch wieder frei und wir könnten in dieser Natur nochmals bleiben. Marco hat ein SMS gemacht, sein Ueberraschungs-Geburtstagsmenue für Sabrina und ihre Gäste ist gut gelungen. Kompliment! Zuerst geniessen wir jetzt noch unser Zmorge in dieser Ruhe. Jeden Morgen bekomme ich von Hans ein wunderschönes, feines Café mit einer Blume oder einem Herzen aus dem Kaffeerähmli. Tatsächlich kommt um halb zwölf (nur eine Stunde nach dem vereinbarten Termin) der Tankwagen und bringt uns Diesel an’s Schiff. Wir können zu Euro 1.40 Diesel tanken, was natürlich toll ist und vorallem beruhigend genügend Diesel zu haben für die Bergfahrt auf der Rhône. Am Nachmittag besuchen wir mit dem Bus Nimes. Es ist eine interessante Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Am Abend trinken wir mit Willi eine Flasche Muscat und spielen Rummikub. Da Willi bei seiner Mutter in Oesterreich im Trainingslager war ist es keine Ueberraschung dass er gewinnt.

Donnerstag, 6. Juni

Markttag in St.Gilles. Immer Donnerstag und Sonntag gibt es in dieser rel. kleinen Stadt einen grossen Markt. Dies finde ich schon erstaunlich. Es hat heute sehr viele Leute; vorallem Einheimische die ihre Lebensmittel etc. auf dem Markt kaufen. Bepackt mit einigen Tüten laufen wir zurück zum Schiff, machen noch einen kleinen Halt beim Weinkeller (man lebt ja nicht vom Brot allein, wie Willi sagt). Hans und ich legen am Mittag in St. Gilles ab; wir fahren wieder zum schönen, ruhigen Anleger mitten in der Natur. Willi bleibt im Hafen am Strom. Vielleicht kommt er später mit dem Velo zu uns zum Apéro. Wir hatten Glück „unser“ kleiner Holzsteg ist frei und wir geniessen nun hier wieder das Vogelgezwitscher; liegen im Liegestuhl; lesen. Es weht ein angenehmes Lüftchen um welches man schon froh ist. Am Abend kommt Willi mit dem Radl angefahren um uns zu besuchen.

Freitag, 7. Juni 13

Im Internet kann man verfolgen, dass der Wasserstand der Rhône eher am steigen ist. Willi hat vom Hafenwart in St.Gilles erfahren, dass die Rhône ab Samstag auf Stufe Orange gestellt wird; d.h. für den Plaisance-Verkehr gesperrt. Es dürfen nur noch Commerce fahren. Wir fällen den Entscheid nochmals zurück nach Carnon zu fahren um das Meer zu geniessen. Hier oben abwarten, bis man rauffahren kann bringt irgendwie auch nichts. Wir sind noch am Zmorge und schon fährt die Allegra mit Willi vorbei. Wir folgen ihm später unauffällig und können via Funk in Kontakt bleiben und unsere Beobachtungen austauschen. Im Moment fahren gerade durch die Gegend wo es einen ganzen Schwarm Bienenfresser hat. Das sind wunderschöne, farbige kleine Vögel, welche in Löchern in den Kanalwänden hausen. Hans konnte sie sogar mit der Filmkamera festhalten.
 Bienenfresser

Wir sind am selben Anleger im kleinen Kanal nach Perol. Beide Boote haben Platz gefunden und sind bequem belegt. Willi kocht Spaghetti zum Znacht. Wunderbar ! Später laufen wir dann noch an den grossen Hafen in Carnon und essen ein Glacé. Wir dachten es hat etwas mehr Betrieb im Städtchen.

Samstag, 8. Juni 13

Ja, nun sind wir also zurück am Meer und der Wetterbericht sagt für die nächsten zwei Tage Regen voraus. Früh am Morgen laufe ich nach Perol um Brot zu holen. Der Bäcker in Carnon wäre allerdings einiges näher gewesen; ich bin bestimmt eine halbe Stunde gelaufen um unsere Baguettes zu holen. Wir entschliessen uns, trotz dem wolkenverhangenen Himmel mit den Velo’s nach Palaves les flots zu fahren. Das sind ca. 5 KM; dort findet ein Oldtimer-Treffen statt. Vom alten Deux-Chevaux bis zu Porsche und Morgan-Sportwagen hat man fast alles bestaunen können. Sogar ein grüner MG wie ihn Hans vor ca. 40 Jahren besass, ist nun bereits unter den Oldtimern ausgestellt. Leider beginnt es bald relativ kräftig zu regnen und wir ziehen unsere Regenjacken an und radeln zurück. Ziemlich nass kommen wir bei unseren Booten an.  Später kommt Mechaniker Willi und schaut meine Waschmaschine an, welche nicht mehr tut wie sie sollte. Schnell findet er raus, dass lediglich der Keilriemen abgesprungen ist und schon ist sie wieder repariert. Vielen Dank ! Bei einem Glas Wein spielen wir einige Runden Rummikub und Yazzy und so geht der regnerische Samstag zu Ende. Später werden wir noch auf die Allegra zu einer feinen Crème brulé eingeladen.

Montag, 10. Juni 2013

Wir beschliessen bei diesem schönen Wetter La Grande Motte zu besichtigen. Willi hat es noch nicht gesehen. Wir packen die Badesachen ein und radeln los. Ich bin dann leider an einer Verzweigung falsch abgezweigt und Hans ist mir natürlich mit viel Beschützerinstinkt  gefolgt und so haben wir Willi für längere Zeit aus den Augen verloren. Aber kurz vor Grande Motte sind wir dann wieder zu ihm aufgeschlossen. Auch er ist begeistert von der speziellen Architektur dieses Ferienortes. Der unvermeidliche Gang in den Ship-Shop haben die beiden Captain’s natürlich auch abgehalten. Auf dem Rückweg haben wir uns Sandwich und Mineralwasser gekauft und sind in den Dünen an’s  Meer. Zuerst ein kleines Mützi und dann waren wir alle im Meer baden. Das Wasser ist bereits einiges wärmer als auch schon. Zurück in Carnon schauen wir noch einige Zeit den Boule-Spielern im Hafen zu. Willi fährt mit seiner Allegra an den Steg der Bootsvermietung an den Strom und wir sind bei ihm zum Zncht eingeladen. Es gab feine Kotelets vom Grill und lauwarmes Gemüse an einer feinen Vinaigrette. Schön einen Hobby-Koch als Mitfahrer zu haben.

Dienstag, 11. Juni 2013

Telefonanruf bei der Rhône-Verwaltung der VNF. Die Situation auf der Rhône hat sich normalisiert und wir beschliessen ab heute zurück zu fahren. Um 09.30 fahren wir los bis kurz vor die Schleuse St.Gilles. Dort gibt es einen Anleger mitten in der Pampas. Hans schlägt seine grossen Nägel ein und wir belegen an einem Poller und zwei Nägeln. Willi hängt die Allegra aussen an, wir werden also mal wieder im Päckli übernachten. Wir sind am verdienten Ankerbierli (nach über 5 Stunden Fahrt) als ein grosser Commerce in voller Fahrt unsere Nägel testet. Alles hat gehalten wir können so also beruhigt bleiben für die Nacht. Wir laufen zu einem Kornfeld, welches zur Hälfte aus rotem Mohn besteht. Wunderschönes Fotosujet. Znacht essen wir auf der LaTouline und spielen draussen Rummikub bis kurz vor Zehn Uhr die Mückenplage uns ins Innere unserer Schiffe treibt.

Mittwoch,  12. Juni 2013

Es ist sechs Uhr Abends. Unsere erste Rhône-Rückreise-Etappe liegt hinter uns. Wir sind heute fast 8 Stunden gefahren. 3 Stunden auf der Pêtite Rhône und nachher auf der Rhône. Eine Stunde davon haben wir allerdings mit Warten und hochschleusen an der Schleuse Vallabreque gebraucht. Es ist immer noch 28° grad warm. Mein Captain macht an der Sonne ein Mützi; Willi ist am Einkaufen im Dörfli und ich bin einfach am faul rumhängen. Wir haben ein spätes Ankerbierli genommen dehalb muss ich noch nicht an Nachtessen kochen denken. Wir sind hier in einem kleinen Hafen in Vallabreque; leider hat es wenig Tiefgang; mal schauen ob wir hier auch wieder rauskommen morgen früh.  Auf der Rhône hatte es heute rel. viel Verkehr; Hotelschiffe und Commerce. Privatboote sah man ausser unseren zwei wohl keine. Das Wasser ist aber wirklich stark zurückgegangen und damit auch der Zug auf der Rhône. Aber mehr als 5 KM in der Stunde (durchschnittlich)ist halt bergwärts trotzdem nicht drin. Aber wir haben ja Zeit. Es geht aber bestimmt nicht so schnell rauf wie wir für die Talfahrt brauchten.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Früher Aufbruch im Hafen Vallabreque. Mit unserem etwas speziellen Anlegeplatz haben wir heute morgen einem Bootsbesitzer, welcher auswassern wollte, anscheinend die Durchfahrt versperrt. Jedenfalls hat dieser den Hafenmeister, welcher auch für Beaucaire zuständig ist, angerufen. Wir mussten sofort ablegen und er kassierte auch noch die stolze Summe von 26.50. Euro für einen Anlegeplatz in einem nichtausgebaggerten Hafen; Strom hatten wir nur, weil Willi unser Stromer mit Tücke eine Lösung gefunden hat Strom abzuzapfen. Wenigstens haben wir gestern Abend noch Wasser getankt; heute Morgen wäre das zeitlich nicht mehr möglich gewesen. Nun fahren wir also seit 8 Uhr Morgens bei strahlend schönem Wetter auf der ruhigen Rhône. Es ist bis jetzt Windstill und wir kommen recht gut vorwärts.  Gemütlich zmörgele wie wir das eigentlich gewohnt sind, war heute also nicht drin.  Avignons haben wir bereits um kurz nach 10 Uhr passiert; wir legen in Villeneuve les Avignons, das ist die andere Rhône-Seite bei einem Restaurant zu einem kurzen Halt an. Im Moment stehen wir am Wartepoller vor der Schleuse Avignon. Dank Willi's Internet-Schlüssel kann ich hier in's Internet. Im Moment fährt gerade ein Frachter in die Schleuse und wir müssen warten, weil er Gefahrengut transportiert.

Wir haben in Roquemare  an einer ca. 30 Meter langen Quaimauer angelegt. Die Aussicht ist phänomenal; die Rhône ist hier fast so breit wie ein See am anderen Ufer sieht man Schloss Chateau-neuf (richtig das vom feinen Wein) und das Chateau de l’her. Auch Roquemare hat eine Ruine einer alten Festung. In der Kirche liegen die Reliquien des Heiligen Valentin, dem Schutzheiligen aller Verliebten. Leider war die Kirche nicht zu besichtigen (geschlossen) Bei ca. 30° sind wir mit den Velo’s losgeradelt.  An einem idyllischen Weiher vorbei in’s Dorf. Das einzige das man hier kaufen kann ist Brot und Wein. Das haben wir dann auch getan. Aber den Wein haben wir natürlich zuerst degustiert im Weinkeller. Am Abend suchen noch zwei junge Segler in einem kleinen Segelboot einen Anlegeplatz. Wir lassen sie aussen an der LaTouline anbinden. Sie gehen in’s Dorf zum Nachtessen. Wir sitzen gemütlich auf der Flybridge und geniessen den schönen, milden Abend. Kaum sind die beiden Jungs zurück in ihrem Boot beginnt der Wind wie verrückt zu blasen. Es stürmt die ganze Nacht und man ist an diesem Anleger gegen den Wind nicht wirklich geschützt. Die beiden Jungs wirft es wohl in ihrem kleinen Böötchen hin und her. Am Morgen sagen sie , sie hätten nur en peu geschlafen.

Freitag, 14. Juni

Zuerst am Morgen Baguette holen im Dorf. Für jedes Schiff eines… da lohnt sich doch der Weg. Dann Telefonanruf nach Weggis; Pêre hat heute Geburtstag. Herzliche Gratulation !! Von ihm erfahren wir dass auch in der Schweiz gestern Abend starke Gewitter runter gingen.  Wir fahren früh los ; kurz nach 8 Uhr morgens. Dies wird ein langer Fahrtag; um halb acht Uhr Abends legen wir im Hafen von Viviers an; das sind also 11 Stunden Fahrt. Vorher war keine Anlegemöglichkeit  für unsere Boote zu finden. Das ist halt der Nachteil der Rhône, diese zum Teil langen Etappen. Das Wetter war am Morgen noch windig und bewölkt; je länger der Tag dauert, je schöner wird das Wetter. Am späteren Nachmittag ist es bestimmt schon fast wieder 30°. Wir sind froh, nach dieser doch anstrengenden langen Fahrt einen schönen Platz im Hafen in Viviers zu finden. Hans grilliert und wir sitzen draussen und geniessen die schöne Livemusik, welche  von einem nahen Festzelt her  bis zum Hafen schallt. Wir sitzen  bis fast um Mitternacht  draussen.

Samstag, 15. Juni

Samstag, 15. Juni

Wir fahren wieder zeitig los; heute ist die Etappe allerdings wesentlich kürzer als gestern. Nur gut 20 KM haben wir geplant bis zum Hafen Cruaz. Mit der starken Gegenströmung brauchen wir aber doch wieder fast vier Stunden für diese Strecke. Heute haben wir nur eine Schleuse zu bewältigen. Die grosse Kammer von 300 Meter Länge wird nur für die Allegra und die LaTouline gefüllt. Wir fühlen uns fast ein bisschen verloren in dem grossen dunklen Trog.  Zwischenzeitlich hat’s einmal kurz geregnet; später wird das Wetter aber wieder sonnig und heiss. Als wir in Cruaz anlegen (der Hafenwart steht bereit zur Mithilfe beim Anlegen) ist es bestimmt schon wieder 30° warm. Wir genehmigen uns als „Ankerbierli“ ein kühles Glas Rosé zu einer Tranche Pastete. Anschliessend gönnen sich die Captains ein kleines Mittagsschläfchen; die Smutje hat den Staubsauger bewegt und Tagebuch geführt in dieser Zeit.  Später wollen wir zusammen mit dem Velo in’s Dorf. Es liegt ca. 1,5 KM oberhalb des Hafens. Haben feinen Käse und Kartoffeln gekauft. Ihr könnt zwei mal raten was es zum Znacht gibt….. richtig Gschwellti und  Chäs. Die Kartoffeln werden auf der Allegra im Dampfgarer gekocht. Hat prima geschmeckt. Wiederum ein friedlicher, schöner Abend.

Sonntag, 16. Juni 2013

Die übliche Velofahrt um unser frisches Brot zu holen. Diesmal hab ich mich für eine Margherite entschieden. Ein feines rundes Brot, welches aus kleinen Brötli zusammengesetzt ist wie eine Margherite. Willi ist mit dem Velo auf Fotosafari. Hier gibt’s viel zu knipsen, im kleinen Weiher beim Hafen schwimmen bunte Kunstwerke. Dies inmitten dieser Natur ist wohl schon einzigartig. Kurz nach 9 Uhr heisst es Leinen los. Die Ausfahrt aus dem Hafen ist mit dem starken Sog der Rhône wieder eine kleine Herausforderung für die beiden Captain’s. Vom Hafen aus wird interessiert zugeschaut aber sie haben’s natürlich Beide wieder prima gemacht. Im Unterlauf der Ecluse Logis Neuf bringen unsere Maschinen gerade noch 2 KM über Grund zu Stande. Der Schleusenwärter erklärt mir über Funk, dass sie viel Wasser ablassen im Moment. Wir hoffen, dass wir weiter oben etwas mehr Fahrt machen, sonst ist unser Tagesziel Valance nicht zu realisieren.  Wir machen dann in La Voulte vorerst mal einen Mittagshalt; entschliessen uns dann aber hier zu bleiben. -La Voulte s.Rhône

 Es wären nochmals fast vier Stunden Fahrt bis Valence; das können wir auch morgen machen. Nach der Besichtigung des schönen, kleinen Ortes legen wir uns auf den Liegestuhl und auf’s Mättli um zu faulenzen und zu lesen. Der aufkommende Wind macht die Temperatur erträglich; es ist bestimmt über 30° warm. Selbst Willi findet die Ruhe mal einige Zeit nichts zu tun nur liegen und lesen. Am Abend wollen wir eine Pizza essen gehen. Leider hatte die Pizzeria dann geschlossen. Das einzige offene Lokal war ein Hotel-Restaurant mit einer schönen Terrasse und einer etwas komischen Wirtin. Wir haben dann dort für drei Salate ( sie waren wenigsten fein und gross), 3 Bier und eine Flasche Wasser 70 Euro bezahlt…!

Montag, 17. Juli 2013

Gleich nach dem Frühstück legen wir ab.  Das Wetter ist wieder traumhaft und wir kommen dank starkem Rückenwind sogar recht flott vorwärts.  Am Wartepoller der Ecluse Beaucastel telefoniert Willi mit seinem Mechaniker bei der Werft Kühnle. Es leuchtet immer eine rote Lampe bei der Stromversorgung seiner Allegra. Das macht ihm Sorgen. Er bleibt dann am Steg nach der Schleuse und lässt sich telefonisch beraten. Er kann dann aber weiterfahren bis Valence. Dort soll es einen Mechaniker geben, möglicherweise hat die Lichtmaschine einen Defekt. Wir sind nun im Hafenplatz in Valence. Mit viel Wind sind wir zuerst an den Tank-Steg gefahren um unseren durstigen Maschinen wieder Nachschub an Diesel zu liefern. Anschliessend ist dann das Anlegen und Anbinden am Gästesteg nur dank holländischer Hilfe gut gegangen. Der Wind war so stark und der Elektrokasten war mal wieder sooo nah am Bug der LaTouline. Glück gehabt, ohne Schaden sind wir nun vertäut; lassen uns hin und her schütteln. Sogar im Hafen schaukelt’s. Aber wenn man festgebunden ist und weiss es kann nichts passieren ist es eigentlich nur halb so tragisch. Geniessen wir den Sonnenschein und die warmen Temperaturen. Marianne und Peter Germann haben angerufen . Sie sind mit ihrem Wohnwagen auf dem Weg in die Cevennen und machen in Valence im Campingplatz eine Nacht Pause und kommen uns besuchen. Wir freuen uns sehr darüber. Schnell auf's Velo und etwas einkaufen. Es ist allerdings fast zu heiss zum Velofahren. Leider hat der Wind noch nicht nachgelassen,bei diesem Geschüttel hätte unser Besuch wohl keine Freude auf dem Schiff. Kurzerhand packen wir die Salate, kalten Braten und Käse in's Bauhaus-Körbli und laufen damit zu einer Sitzgarnitur welche unter den Bäumen im Hafenareal steht. Tischtuch drauf und schon können wir ein gemütliches Picknick veranstalten. Wir haben uns viel zu erzählen, haben uns Anfang April das lezte mal gesehen. In der Fadmatt sind unsere Nachfolger eingezogen. Eine Familie aus dem Wallis mit zwei kleinen Kindern.  Später am Abend legt sich der Wind und wir können den Kaffee und den Dessert doch noch auf der LaTouline geniessen. Es ist ein herrlicher, milder Abend. Noch lange nachdem sich Germann's verabschiedet haben sitzen wir noch draussen. Auf vielen Schiffen am Gästesteg wird noch geplaudert und getrunken. Dieser Hafen lebt richtig. Er ist ja mit fast 400 Booten auch riesig.

Dienstag, 18. Juli 2013

 Es ist windstill; leicht bewölkt also ein idealer Fahrtag. Aber zuerst gibt's jetzt mal Zmorge. Willi hat heute Morgen einen Hecht gefangen. Gratulation zu so viel Anglerglück! Das beste daran ist: wir werden wohl auch davon profitieren. Den kann er ja gar nicht alleine essen; er ist 70 cm lang und Willi wird daraus Fillet machen. So guet !

Müschi, Pêre, Chrigi und Iréne sind diese Woche bei Ruedi und Kathrin auf der Cornelia. Sie haben anscheinend geplant ein Stück Canal du Bourgogne zu fahren nach Dijon. Das Wetter stimmt ja zum Glück auch bei ihnen. Schade dass wir sie nicht treffen können, wir sind halt noch viel zu weit unten. 

Wir sind heute bis Tournon gefahren. Es ist weit über 30° heiss und richtig drückend. Kaum angelegt, sind wir schon in der Rhône am abkühlen. Tournon ist ein kleine Städtchen mit zwei alten Hängebrücken; die eine davon wurde von Marc Seguin, dem „Erfinder“ dieser praktischen Möglichkeit die breite Rhône zu überwinden, gebaut. Es existieren auf der Rhône noch 17 solcher Brücken, welche aber grösstenteils nur noch als Fussgängerbrücken benutzt werden, da sie dem heutigen Verkehrsaufkommen nicht mehr standhalten können.

 

 Die Aussicht von unserer Flybridge ist mal wieder atemberaubend. Die ganze gegenüberliegende Fluss-Seite wird von einem riesigen Rebberg dominiert. Paul Jaboulet Ainé steht mitten drin auf einer grossen Tafel. In meinem gescheiten Französisch-Wörterbuch konnte ich dann rausfinden dass dies Paul Jaboulet der ältere heisst. (der jüngere musste wohl mit einem kleineren Rebberg vorliebnehmen). Unter den Platanen bei unserem Anleger wird schon den ganzen Nachmittag Boule gespielt. Im Moment fährt gerade die MS Provence, ein grosser Flusskreuzfahrer durch; Frachter sind in den zwei Stunden seit wir hier sind bestimmt schon sechs oder sieben durch. Vollbeladen, tief im Wasser liegend oder leer  (dann machen sie viel mehr Wellen)  Jetzt gerade fährt die 110 Meter lange Azimut vorbei. Es gibt viel zu beobachten und ist keinen Augenblick langweilig. Ich komme nicht einmal zum lesen. Die Hechtfillet, welche wir auf der Allegra geniessen durften waren sensationell.  Wir lassen den milden Abend mit einem Rummikub ausklingen.

Mittwoch, 19. Juni 2013

Beim losfahren heute Morgen, kurz nach 10 Uhr war das Wetter bewölkt; später in der Schleuse hat es sogar mal kurz ein par Tropfen Regen gegeben, aber am Nachmittag wieder Sonnenschein und warme Temperaturen. Am Warteponton der Schleuse hat mich eine Wespe zuerst in den Arm und als ich sie abwehrte auch noch in die Stirne gestochen, diese bl…. Vieh.  Da kam sofort der Insektenspray zum Einsatz, aber ich habe trotzdem leicht Kopfweh und eine ganz taube Stelle an der Stirn. Im Moment fahren wieder durch ein riesiges Weinanbaugebiet. Die Rebberge sind hier steil abfallend . Wenn die Architektur der Gebäude nicht wäre, könnte man denken man sei an der Mosel.  Wir konnten sogar einen Helikopter beobachten welcher die Reben gegen Schädlinge spritzt. Das haben wir bis jetzt auch nur an der Mosel gesehen. An unserem heutigen Etappenort in Andance stehen auf einem Hügel drei grosse Kreuze. Sie sind den heiligen Agathon, Orianée und Pompina gewidmet. Sie wurden während der Christenverfolgung durch die Römer in Vienne in die Rhône geworfen und ihre Leichen wurden hier aus dem Wasser gefischt. Willi hat den steilen Kreuzweg auf sich genommen; wir haben ihn mit dem Feldstecher „begleitet“. Er war ganz begeistert von der Aussicht. Ich habe in der Zwischenzeit Znacht gemacht und er konnte nach seiner sportlichen Leistung an den Tisch sitzen und essen. Später haben wir dann auf dem Laptop seine Foto’s bewundert,  welche er beim Aufstieg geschossen hatte. Im Dunkeln konnten wir noch die imposante Beleuchtung der drei Kreuze und der Dorfkirche (12.Jh) bewundern. direkt neben dieser Brücke liegt unser Anleger für diese Nacht.

Donnerstag, 20. Juni 2013

Heute ist eine längere Strecke geplant; also fahren wir zeitig los. Es soll bis les roches-de-Condrieu gehen; dies sind fast 30 KM; also mit schleusen mindestens 5-6 Stunden Fahrzeit. Man muss dieser Rhône bei der Bergfahrt jeden Kilometer abringen; vor uns liegen jetzt noch genau 70 davon bis Lyon. Willi hat heute Morgen bereits wieder die Rhône-Gegenstromanlage zu einem Schwimmtraining benutzt; Hans und ich ziehen morgens eine warme Dusche vor. Nachts hat es anscheinend einmal heftig geregnet; jetzt ist das Wetter aber bereits wieder freundlich. Um halb neun Uhr , nach einem feinen Zmorge mit frischem Brot, heisst es Leinen los. Da wir in der Schleuse überhaupt keine Wartezeit hatten, waren wir um halb zwei Uhr bereits im Hafen Les Roches-de- Condrieu. Da ich unterwegs kleine Omeletten gebacken hatte, konnte ich die beiden Captains mit kleinen escargots zum Ankerbierli überraschen. Das Anmelden in der Capitainerie ist wie jedesmal ein Vergnügen. Hier werden die Hafenwarte nach dem Charme-Prinzip eingestellt und sie freuen sich, dass sie mit mir sprechen können (und mein Captain angeblich gar nichts davon verstehe!!) Die Waschmaschine welche hier in der Capitainerie steht, wird auch noch benutzt für einen Sutt Buntwäsche. (meine Maschine tut leider nicht; sie braucht einen neuen Keilriemen)  Da das Wetter heute Nachmittag immer strahlender wurde und es im Moment bestimmt wieder fast 30° warm ist, trotz Wind , ist meine Wäsche schon nach Stunde getrocknet, gebügelt und im Kasten versorgt. So macht Hausarbeit doch Spass.

   Der Hafen La Roche de Condrieu mit den Weinbergen vis à vis.

Willi war mit dem Velo im Dorf einkaufen; es gibt heute auf der Allegra Znacht. Er wirft anscheinend ein Stück Fleisch auf den Grill. Supiiiii

 

Freitag, 21. Juni 2013

Bin morgens um 7 Uhr eine halbe Stunde losgelaufen und ohne Baguette zurückgekommen. Vor zwei Jahren gab es in diesem Dorf noch eine Bäckerei; im Moment ist sogar diese geschlossen.Es wird nur noch in Condrieu eingekauft. Man muss also über die Rhône; eine vielbefahrene Brücke, welche ich zu Fuss nicht machen möchte. Es hat nicht kein Trottoir und nur eine schmale Fahrspur, wo sich die Auto’s kreuzen müssen. Wir fahren heute nur bis Vienne, das ist eine kurze Strecke; dann werden wir halt dort verspätet Zmörgele. Vor der Abfahrt gib’s zumindest noch einen Kaffee. Im Moment fährt gerade die Arosa Luna am Hafen vorbei. Ein wunderschönes Hotelschiff,welches auf der Rhône die Strecke Arles-Chalon fährt.

Freitag, 21. Juni 2013

Bin morgens um 7 Uhr eine halbe Stunde losgelaufen und ohne Baguette zurückgekommen. Vor zwei Jahren gab es in diesem Dorf noch eine Bäckerei; im Moment ist sogar diese geschlossen. Man muss also über die Rhône; eine vielbefahrene Brücke, welche ich zu Fuss nicht machen möchte. Es hat kein Trottoir und nur eine schmale Fahrspur, wo sich die Auto’s kreuzen müssen. Wir fahren heute nur bis Vienne, das ist eine kurze Strecke. Einen kurzen Zmorge mit Kaffee und Yoghurt tut’s auch. Diese Etappe bietet wieder einiges an Fotosujet. Rebberge so weit das Auge reicht; wunderschöne Weingüter von nicht ganz verarmten Winzern; das wunderschön restaurierte  Schloss Ampuis mit seiner Orangerie direkt am Wasser und so vieles mehr.

Foto Schloss Ampuis

An den steilen, sonnenverwöhnten Reblagen reifen Syrah-Trauben und da die Sonneneinstrahlung z.T. so stark ist, bezeichnet man dies als rôti (geröstet). Gleich nach der Schleuse überquert die Route du Soleil, welche die Urlauber in den Süden  von Frankreich und bis nach Spanien bringt, die Rhône. Heute haben wir seit dem frühen Morgen bestimmt schon 8-10 grosse Frachter gesehen oder gekreuzt. Dem Rhône-Führer entnehme ich, dass dank eines Abkommens mit grossen Handelsketten wie Auchun, Carrefour, Casino, Ikea ect. das Frachtaufkommen auf dem Fluss im Rhône-Thal ständig steigt und die LKW-Transporte stetig rückläufig sind. Ein einziger Schubverband von 4400 Tonnen ersetzt 220 LKW’s und kommt mit derselben Diesel-Menge fünfmal so weit wie ein LKW. Vernünftig ! Bald sieht man schon Vienne, wo wir am Anleger Platz finden. Da es erst kurz nach Mittag ist, gibt’s anstelle eines Ankerbierli einen Salatteller und ein Glas Rosé. Anschliessend ist ein Müzi fällig (würde Edith sagen). Später laufen wir dann über die Fussgänger-Hängebrücke auf die andere Rhône-Seite und besichtigen die Altstadt von Vienne. Hoffentlich ist es nicht all zu heiss für den Aufstieg zur Kirche. Ich möchte dort unbedingt rauf….. Ja, wir haben bei fast 30° im Schatten den schweisstreibenden Aufstieg zur Kirche auf dem Mont Pipet gewagt und es hat sich gelohnt.

Die Aussicht auf die Stadt und die Rhône ist unglaublich schön. Vienne hat uns überhaupt berrascht;                                                                                                                                                                                                                                                               es ist eine wirklich schöne Stadt mit vielen kleinen Geschäften, einer imposanten Kathedrale, ein römisches Theater in welchem der ganze Monat uli das Jazz-Festival Vienne stattfindet. Heute hatten wir das Glück die Fête de la Musique hier in dieser tollen Stadt zu erleben. Auf allen Plätzen wurde musiziert. Wir hörten Jazz, Rock, Irische Volksmusik, eine Jugendmusik der Musikschule und eine Trommlergruppe. Alles ziemlich unorganisiert und spontan, das gibt eine wunderbare Stimmung. Die ganzen Gassen und Plätze waren voller Menschen. Zurück beim Schiff sind Hans und ich noch lange draussen gesessen und haben von weitem den Klängen zugehört und die schön beleuchteten Brücken und Kirchen genossen. Hans hat zur zusätzlichen Sicherheit noch geankert. Hier zieht die Rhône ziemlich stark und das wäre fatal wenn hier Nachtbuben aus Dummheit das Boot losbinden würden.  Nachts um halb zwei Uhr ist Hans erwacht, weil er gehört hat, dass auf unserer Flybridge Stühle gerückt wurden. Er hat sich angezogen und zwei junge Burschen beobachtet, welche an unserem Tisch sassen. Einer ist dann aufgestanden und hat den Fahnenmast mit der Franzosenfahne genommen und ist von Bord.  Bis Hans draussen war, waren sie schon ein rechtes Stück davongelaufen. Als er ihnen laut und energisch nachrief wo unsere Flagge sei, hat sie der eine hinter einer kleinen Mauer hervorgeholt und sie ihm wieder gegeben. Wir sind nach dem Besuch dieser ungebetenen Gäste noch lange draussen gesessen, bis es wirklich ruhig war. Es war um diese Zeit immer noch 21° warm.

Samstag, 22. Juni 2013

Am Morgen habe ich bei der Bäckersfrau erfahren, dass die Fête de la Musique immer am Freitag in der Woche des 21.Juni (längster Tag) in jeder Stadt Frankreichs gefeiert wird. Letztes Jahr waren wir mit Edith und Rico in Chalon an diesem Abend und haben das auch erlebt. Heute werden wir also die letzte Rhône-Etappe fahren. Es sind noch rund 30 KM bis Lyon, was zu schaffen sein sollte. Nach dem gemeinsamen Frühstück auf der LaTouline sind wir um 09.15 Uhr losgefahren. Das Wetter ist immer noch schön; im Norden, da wo wir hinfahren, türmen sich allerdings einige Wolken auf. Die letzte Rhône-Etappe ist landschaftlich nicht so abwechslungsreich. Es hat links und rechts oft nur Bäume, man sieht nicht viel von der Umgebung. Die letzte Schleuse der Rhône Pierre Benoit können wir ohne grosse Wartezeit passieren und werden vom Schleusenwärter am Funk mit einem herzlichen au revoir Allegra, au revoir La Touline aus der Rhône verabschiedet. Um 13.45 überfahren wir auf gleicher Höhe KM 0 der Rhône. Wir sind etwas über 500 KM Rhône gefahren.

Im Navigationsführer steht über die Rhône: Breit, majestätisch und kraftvoll: die Rhône ist der grosse Fluss, der „grand fleuve“ der Provence. Scheinbar ruhig fliesst er mit gemächlicher Kraft dahin, kann aber sehr launisch sein, vor allem bei Hochwasser und Wind. Die Rhône fliesst von Norden nach Süden und verbindet das Zentrum Frankreichs mit dem Mittelmeer. Eine sehr abwechslungsreiche Natur und viele sehenswerte Städte findet man an seinem Ufer. Die Rhône ist bei weitem keine Rennstrecke, sondern ein Hort von tausend und einer Schönheit, die sich dem zeigt, der sie zu entdecken weiss.

Dies können wir alles nur bestätigen.

Sonntag, 23. Juni 2013

Früh am Morgen fahren wir los in Lyon. Glockengeläut von den verschiedensten Kirchen begleitet unsere lange Fahrt durch die grosse Stadt. Wir navigieren nun also wieder auf der Saône. Um ca. halb drei Uhr sind wir am geplanten Etappenziel, am Anleger in Villefranche s.Saône.  Die Strecke war abwechslungsreich; die Saône hat weniger Zug als die Rhône, obwohl wir das Gefühl haben, dass sie auch noch viel Wasser bringt. Beim Wehr neben der Schleuse wurde jedenfalls Wasser in rauhen Mengen runter gelassen. Das Wetter ist sonnig aber windig.  Beim Ankerbierli waren wir jedenfalls froh um den windgechützten Platz auf der LaTouline. Hans macht einen Telefonanruf bei seinen Eltern um zu hören wie es ihnen geht. Mama hat sich gefreut seine Stimme zu hören.  Das Städtchen Villefranche s.Saône wäre gemäss Buch  interessant zum besichtigen. Im Moment können wir allerdings die Energie noch nicht so recht aufbringen um uns auf’s Velo zu schwingen.  Willi kommt irgendwann mit den Velo zurück; es habe sich nicht gelohnt da rüber zu fahren, erzählt er; wir können es uns also schenken. Hans hat in der Zwischenzeit mal wieder das knirschende WC auseinandergeschraubt und zu seinem Frust saugt es jetzt kein Spühlwasser mehr an. Erstaunt stellt er fest, das Willi das gleiche Problem hat. Morgen werden die beiden Captains wohl das Projekt Jabsco-WC  haben. PS: zum Glück haben wir ja noch das elektr. WC bei der Gästekabine… falls sie das andere total kaputtflicken. Nach dem Nachtessen machen spielen wir Rummikub in der Dinette; es macht uns nicht an draussen zu sitzen der Wind macht es zu kühl.

Montag, 24. Juni 2013

Das Wetter ist spürbar kühler als die letzte Zeit. Der Himmel mehrheitlich grau mit einigen kleinen blauen Flecken. Beim Baguette holen habe ich vorsorglich die Regenjacke montiert; sie aber dann doch nicht gebraucht. Wir fahren um 9 Uhr los. Es ist schon viel Verkehr auf der Saône. Bestimmt schon 5 Commerce sind heute vorbei und eine Flotte von bestimmt 25-30 motorisierten Gummibooten mit grossen Fahnen haben uns gekreuzt. In jedem Boot sass immer ein Behinderter im Rollstuhl, eine Begleitperson und ein Fahrer. Sie waren ganz begeistert über ihre Fahrt auf dem Wasser und haben gewunken und zum Teil sah man ihr Strahlen bis rüber auf unser Schiff. Ich finde es toll, dass man den bestimmt nicht unwesentlichen, organisatorischen Aufwand auf sich nimmt, behinderten Menschen so ein Erlebnis zu ermöglichen. Hans und ich entschliessen uns am Anleger in Créches-sur-Saône zu bleiben. An diesem Anleger haben wir in unserem ersten LaTouline-Sommer die Reling  gestrichen. Heute fahren wir ein rechtes Stück mit dem Velo und finden eigentlich ganz überraschend ein grosses Einkaufscentrum. Es hat Möbelgeschäfte, Schuhgeschäfte einen Bricomarché und einen grossen Carefour. Wir kaufen uns zwei schöne Lachstranchen für den Znacht und radeln wieder zu unserem Schiff. Willi ist weitergefahren bis in den Hafen nach Macon. Wir werden uns morgen in Pont de Vaux treffen. Um 5 Uhr am Abend entschliessen wir uns ebenfalls noch die 7 KM bis nach Macon an den Stadtsteg zu fahren und hoffen dort Platz zu finden. Und siehe da, der ganze Steg ist leer, das haben wir so noch gar nie erlebt. Wir geniessen den feinen Fisch zum Znacht und spielen einige Runden Rummikub.  Am grossen Steg hinter uns haben in der Zwischenzeit zwei grosse Hotelschiffe angelegt. Leider ist es zu kühl um draussen zu sitzen und wir haben nicht viel von der schönen Beleuchtung in Macon.

 

 

Dienstag, 25. Juni 2013

Es ist kühl heute morgen; Wolken und dazwischen blassblauer Himmel. Später wurde es aber doch immer schöner und ca. 25° warm. Vor der Abfahrt sind wir noch kurz in die nahe gelegene Markthalle. Die Storchennester auf der Insel kurz nach Macon sind die meisten bereits leer; die kleinen Störche anscheinend schon ausgeflogen. In zwei grossen Nestern konnten wir noch kleine Störche ausmachen. Ein grosse Gruppe Schwäne und weisse Charolais-Rinder am Ufer der Saône: wir sind wieder im Burgund. Wir werden heute einen kleine Abzweiger in de Canal du Pont de Vaux machen.  Man passiert eine kleine Schleuse, welche man selbst auslöst und befährt einen engen, idyllischen Kanal und staunt was für ein riesengrosser Hafen zuhinterst an diesem Kanal steht. Beim Anlegen im Hafen schaut uns von einem Mietboot aus ein Herr zu. Als wir dann fertig vertäut sind kommt er zu uns und beginnt in breitesten Baseldeutsch auf uns einzureden. Will wissen wo wir waren mit dem Schiff, etc. etc. Irgendwann erzählt er, dass sie nun seit seiner Pensionierung schon das zweite mal mit einem Mietboot unterwegs seien. Seine Frau sei eben eine Schiffersfrau aber keine schiffige Frau. Er würde auch gerne so leben wie wir, aber da mache sie nicht mit. Er sei fast 40 Jahre auf dem Rhein gefahren. Zuerst als 17 jähriger als Matrose, dann als Hilfsschiffsführer und dann über 20 Jahre lang als Schiffsführer eines Kiesschleppers. Ich frage ihn, ja dann kennen sie ja vielleicht  Urs Ernst der macht doch das auch. Worauf er mich ganz verdutzt anschaut und sagt: ja der bin ich !!  Er sei der Göttibub von meinem Pêre; es ist unglaublich, ich hätte ihn nie erkannt; hab ihn ja wohl auch über 30 Jahre nicht gesehen. Er lässt dann seine Familie alleine zum Stadtbummel und sitzt fast zwei Stunden auf der LaTouline. Wir frischen alte Erinnerungen auf. Er lebt schon über 30 Jahre in der Stadt Basel. Zu seinen Geschwistern habe er fast keinen Kontakt; Weggis bedeute ihm eigentlich nichts mehr. Lässt meine ganze Familie herzlich grüssen; ich habe ihm den Bericht über die Cornelia Helena  aus dem Vitznauer mitgegeben, er werde sich bei Ruedi mal melden. Hat nicht schlecht gestaunt, dass er jetzt im Burgund ist. Letztes Jahr waren sie mit dem Mietboot in St.Jean, wenn er das gewusst hätte, wäre er Ruedi suchen gegangen. Ich glaube wir haben uns beide über diesen riesigen  Zufall gefreut und wir haben uns bestens unterhalten. Morgens um 08.00 Uhr sind sie dann bereits losgefahren, sie wollen noch Verdun besichtigen und am Samstag müssen sie das Boot in Grigny abgeben.

Mittwoch, 26. Juni 2013

Heute ist Markttag in Pont de Vaux. Ein richtig schöner Markt schlängelt sich durch das kleine Dorf.  Dummerweise bin ich dann ganz blöd über einen Randstein gestolpert und der Länge nach auf der Strasse gelandet. Ellbogen und Knie verschunden, aber sonst ist nichts passiert. (selber Schuld Hans Guck in die Luft anstatt zu schauen wohin man trampt). Das Wetter ist schön. Wir geniessen den Ruhetag in diesem schönen Ort. Wäsche waschen, Staubsaugen , Einkaufen etc. muss auch mal wieder sein. Am späteren Nachmittag liegen wir gemütlich im Liegestuhl; sogar Willi kann das jetzt; hat sich einen ganz tollen gekauft heute morgen und bringt jetzt sogar die Musse auf, ganz gemütlich drin zu liegen.  

Donnerstag, 27. Juni 2013

Es ist bedeckt und nur knapp 20° warm; also Pullover-Wetter zum fahren. Leinen los heisst es um 08.45 Uhr. Anscheinend wurde im Kanal Wasser runtergelassen über Nacht. Die La Touline hat mächtig Dreck aufgewirbelt beim Losfahren und während der ganzen Kanalfahrt hatten wir immer das Gefühl im Dreck zu wühlen. Beim Wartepoller vor der Schleuse hat man dann den Wasserstand-Unterschied zu vorgestern gut gesehen. Nachdem die Allegra und die LaTouline zusammen runtergeschleusst hatten, fahren wir nun wieder gemütlich die Saône rauf.  Nach kurzer Fahrstrecke wendet vor uns ein Boot;  ja das sind ja die Düsseldorfer mit ihrer Ingrine. Hans meldet sich über Funk: nah endlich habt ihrs gecheckt wer wir sind… tönt es. Wir fahren längsseits der Ingrine; sie wollen nach Macon. Ein Stück rauf habe es einen kleinen Anleger. Die Ingrine macht dort fest und wir gehen längsseits.  Sie kommen  auf die LaTouline; zum Glück habe ich heute morgen einen Aprikosenkuchen gebacken; der ist jetzt willkommen. Schön, können wir mit ihnen wieder mal Erlebnisse austauschen; von unseren Enkelkindern schwärmen (sie sind Beide seit einem Jahr Oma und Opa). Wir haben die Beiden vor zwei Jahren das erste mal bei der Ecluse Moulin Rouge getroffen und seither immer mal wieder zusammen gesprochen. Wir sind uns gegenseitig sympathisch, ticken wohl irgendwie gleich und finden nach einem Jahr Pause immer gleich wieder Gesprächsstoff. Die zwei Stunden gehen vorbei wie im Fluge und wir fahren nach langem Winken wieder los. Die Ingrine nach Süden, wir nach Norden. Nach kurzer Fahrt kommt uns die Peniche  Morningstar  entgegen. Roy und Carole, unsere Hafenwarte von Auxonne, sind an Bord. Dank Funk können wir kurz miteinander sprechen. Man merkt Roy die Freude an, mal wieder auf dem Wasser zu fahren. (Die Zwei haben früher mit ihrer Hazelwooth Fracht gefahren und leben jetzt in diesem Schiff im Hafen von Auxonne). Das war ja ein so ereignisreicher Vormittag. Es ist jetzt 1 Uhr Mittags, weit gekommen sind wir noch nicht wirklich; mal schauen ob wir unser Etappenziel Chalon heute noch schaffen. Willi wird ja schon bald dort sein. In der Ecluse Ormes waren wir mit dem vollbeladenen Frachter Cartoon. Cartoons sind ja eigentlich was lustiges; lustig war’s allerdings gar nicht. Das Schiff war nirgends belegt und hat während dem ganzen Schleusenvorgang mit dem Motor geschraubt um nicht nach hinten zu fahren. Die La Touline hat getanzt dahinter; wir konnten gar nichts dagegen unternehmen. Der Schleusenwärter hat von oben zugeschaut; vermutlich haben sie sich über den Plaisancier amüsiert, der sich hier abmühen muss in der Schleuse. Eigentlich müsste es ja nicht so sein, es geht mit gutem Willen auch anders.

Auf der Allegra gabs heute einen ganz besonders feinen Znacht. Willi hat ein 1050 Gramm schweres côte de Boeuf auf den Grill gelegt. Hat wunderbar geschmeckt. Auf kleiner Hitze 25 Min. gegart. Kompliment an den Hobby-Koch.  Hans kann heute mal wieder Fussball schauen im Fernseher. Spanien gegen Italien, aber anscheinend ist das Spiel nicht wirklich spannend. Am Ende hat Spanien im Penalty-Schiessen gewonnen.

Freitag, 28. Juni 2013

Es ist mit nur noch 15° so kalt wie schon lange nicht mehr. Am Morgen hat es kurz geregnet. Wir tragen wieder Socken und einen Pulli. Komisch! Schon einige Geburi-SMS und liebe Telefonnrufe sind heute bei mir eingetroffen; was mich sehr gefreut hat. Philipp und Jost waren die ersten heute Morgen. Wir fahren erst mal eine kurze Strecke bis Chalon. Die Captain’s müssen „unbedingt“ im Castorama was schauen. Der französische Baumarkt ist immer wieder ein Anziehungspunkt für Männer, wohl wie für uns Frauen Schuh- oder Kleiderläden. Bei diesem Wetter verpassen wir ja nichts  wenn wir lädele gehen. Später wollten wir eigentlich bis Verdun s.le Doubs. Entscheiden das aber erst später. Ja nach dem Einkaufsbummel sind wir noch losgefahren, nochmals ca. 3 Std. Fahrt bis Verdun. Haben alles eingekauft für einen gemütliches Raclette/Tischgrill-Znacht auf der LaTouline. Mit einer feinen Fruchttorte zum Dessert.(jedenfalls sieht sie fein aus)

Photo de voyage  : France - Bourgogne - Verdun sur le Doubs et la confluence Saône Doubs Hier liegen wir im Moment in diesem kleinen Hafen in Verdun.

 Samstag, 29. Juni 2013

Leider macht der Sommer auch heute Pause. Das ist wohl ausgleichende Gerechtigkeit. Wir hatten ja die letzten Wochen schon eher Glück mit dem Wetter und jetzt sind wir halt wieder auf Schweizer-Breitengraden angekommen. Der Wetterbericht stimmt aber ab morgen eher wieder zuversichtlich.  Heute morgen giesst es intensiv; wir nehmen gemütlich Zmorge; Hans hört dazu den Ländlerzmorge von Radio Central via Internet.Werden heute bis Saint Jean fahren und dort zuerst Ruedi in der Ancienne Ecluse ein Bsüechli machen. Es giesst fast auf der ganzen Strecke; in den beiden Schleusen, hat es dann aber glücklicherweise geschont; sodass wir nicht nass wurden. Am späteren Nachmittag, wir sitzen längst gemütlich auf der Cornelia Helena, bessert sich das Wetter und wir können sogar draussen Znacht essen. 

Sonntag, 30. Juni 2013

Strahlender Sonnenschein beim Aufwachen. Ich geniesse die friedliche Atmosphäre in der Ancienne Ecluse. Die Ruhe, die Natur, die alten Schiffe es ist schon ein besonders schöner Platz.photo du port h2o So sieht diese Idylle von oben aus. In der Mitte auf der linken Seite liegt die Cornelia Helena.  Das Frühstück haben wir heute besonders genossen: ich, weil die neuen Tischset von Müschi mit dem ganz tollen Maritimen-Stoff bereits auf dem Tisch sind und Hans weil er nach einigen Wochen wieder sein Zibu hat zum Zmorge, welches meine Eltern aus der Schweiz zu Ruedi gebracht hatten. Vielen Dank !! Später gibt Ruedi an Hans mal wieder technische Tips weiter für so kleine Sachen die sich auf der Fahrt angesammelt hatten. (zu langsam abfliessendes Duschwasser; Entlüftung des Generators etc.) Während Hans und Ruedi versuchen den Abfluss der Dusche zu verbessern versuche ich es mal wieder mit Skype. Juhuii ich konnte mit Erica sprechen. Es war soooo schön sie mal wieder zu sehen und zu hören. Uebrigens haben sie es natürlich geschafft, dass die Dusche wieder gut abläuft; Ruedi hat festgestellt, dass ein Hahn für den Abfluss nicht geöffnet war. Später wollten wir in St.Jean an de Stadtsteg fahren; war alles besetzt; sind wir noch ein Stück weiter rauf  bis an an den Anleger des Campingplatzes. Irgendwann kam Ruedi mit Katrin mit dem Auto zum Apéro auf die LaTouline. Später kam auch noch Christian Fischer mit seiner Fryheid angetuckert. Hat längsseits angelegt und wir haben den Apéro noch etwas ausgedehnt. Irgendwann haben wir dann Hunger gekriegt und sind in's Beizli des Campingplatzes disloziert. Der Wirt war ja gerne bereit nach 9 Uhr Abends noch Omletts für uns zu braten, aber er habe nur noch ein Ei. Chrisitan hatte noch drei Eier an Bord; wir hattten 5 und das hat dann gereicht für die Omletts. Dafür haben wir als Schlumi einen tollen selbst angesetzten NJuss-Schnaps erhalten. Hat prima geschmeckt. Ein weiterer friedlicher, schöner Abend.

Montag, 1. Juli 2013

Am Morgen sind wir an den Stadtsteg, welcher sich in der Zwischenzeit geleert hat, gezügelt. Haben Madame Cathrin aufgesucht, sie hat am Donnerstag Zeit unsere lädierte Ecke am Verdeck zu reparieren. Später Ueberraschungsbesuch von Daniela. Sie ist aus Jordanien für einige Tage zu Besuch bei ihren Eltern auf der Cornelia Helena. Hab mich riesig gefreut sie zu sehen. Willi haben wir noch beobachtet bei der gemeinsamen Ausfahrt mit der Time out (ebenfalls ein Kühnle-Boot). Das ganze wurde gefilmt von einem Profi. Wir hoffen diesen Film dann irgendwann sehen zu können. Hans hat den Keilriemen, welcher von der Schweiz eingetroffen ist, an meiner Waschmaschine gewechselt.

Dienstag, 2. Juli 2013

Wir erledigen einiges; waschen, putzen, einkaufen. Am Nachmittag fährt die Ingrine mit Michael und Helga hin; sie machen an der LaTouline fest und wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag zusammen. Gesprächsstoff zu finden war gar kein Problem..... Boote, Boote etc. Später konnten wir noch die imposante Einfahrt der River Discovery II beobachten. Ein 130 Meter langes Flusskreuzfahrtschiff welches vor der Brücke drehen muss. Am Abend sind wir auf der Cornelia zum Znacht eingeladen. Es gibt tolles Rindsfillet und sonst noch so einiges feines. Hat wunderbar geschmeckt.

Mittwoch, 3. Juli 2013

Es regnet heute und ist ziemlich düster. Daniela und Katrin wollen shoppen gehen und nehmen uns mit da wir in Auxonne bei Peugeot unser Auto abholen wollen. Es stellt sich dann heraus, dass der Wagen in St.jean bei Peugeot ist. Wir gehen also mit nach Choisey zum einkaufen. Haben im Ausverkauf schöne Sachen gefunden. Zurück in St.Jean hat dann der Besuch der Garage gezeigt, dass unser Auto jetzt zwar wieder Räder hat, aber das defekte Schloss und die demolierte Schaltung sind noch nicht gemacht. Also noch kein Auto; aber wir brauchens  ja im Moment auch noch nicht und auf dem Gelände der Garage ist es wenigstens eingeschlossen. Später laufen wir mit Helga und Michael zum Camping für den Apéro. Per Mail haben wir erfahren dass Heidy und Kurt Zahnd im Burgund sind, sie werden uns am Wochenende besuchen. Am Abend sitzen wir noch lange zusammen bei einem Birrh (kein Bier sondern ein Kräuteraufguss den man mit Eis trinkt. Michael hat dies im Süden kennen gelernt. Für uns war's neu und hat gut geschmeckt.

Donnerstag, 4. Juli 2013

Obwohl die Wolken noch ziemlich dunkel am Himmel stehen, bauen wir unser Verdeck ab. Hans bringt es zu Madame Cathrin in ihr Nähatelier. Es wird immer dunkler und sieht verdächtig nach Regen aus. Also Blachen aufspannen und den Steuerstand notdürftig abdecken. Nach knapp 2 Stunden bringt sie das geflickte Verdeck schon wieder zurück. Geregnet hat's nicht; die ganze Uebung mit Abdecken wäre nicht nötig gewesen. Das Dach ist bereits wieder montiert; sie hat das wieder prima gemacht. Wenn wir irgendwann das Verdeck erneuern müssen, wird sie es bestimmt für uns machen. Sie ist so speditiv und man hat das Gefühl, wenn man kommt lässt sie alles liegen und ist da um die kleinen Malheurs auszubessern die halt an den niederen Brücken passieren können. Michael und Helga fahren gegen Mittag los via Auxonne und Gray nach Savayeux, wo sie ihren Liegeplatz haben. Es war toll mit ihnen Zeit zu verbringen und so richtig ausgiebig zu quatschen. Heute Abend kommt die Cornelia-Crew zum Pizza-Essen. Wir werden die Pizza's ganz faul beim Pizzaiolo auf's Schiff holen. Schnell gekocht !

Freitag, 5. Juli 2013

Es ist schon am Morgen schön warm, aber noch  bewölkt. Wir wollten Diesel tanken, die Tankstelle ist aber geschlossen, also wird das auf morgen verschoben. Kurze Fahrt an den Anleger des Campingplatzes. Hans ist Pinsel bewaffnet unterwegs, bessert kleine Farbschäden aus. Ich richte unsere Gästekabine. Heidy und Kurt Zahnd kommen nun def. am Samstagmittag.  Am Nachmittag wird’s immer sonniger und wir geniessen den Liegestuhl und die Ruhe . Am Stadtsteg war es spannend; es läuft immer was, es gibt immer was zu sehen, aber ich geniesse hier auch wieder die Ruhe. Man hört die  Vögel; Fische springen in der Saône, ab und zu mal ein Boot, das ist die ganze Hektik hier. Eigentlich wollten wir noch einkaufen gehen, haben aber auch dies auf morgen verschoben. So gibt es einen Thon-Bohnensalat aus den Bordvorräten. Hat gut geschmeckt. Wir sitzen noch lange draussen am Abend; aus der Ferne hören wir Musik vom Quai in St.Jean. Es gibt einen schönen Sonnenuntergang, keine Wolke steht mehr am Himmel; diese Abendstimmung verspricht wunderschönes Wetter für die nächsten Tage.  

Samstag, 6. Juli 2013

Gleich nach dem Frühstück Leinen los; Fahrt zur Tankstelle; Wasser können wir tanken mit dem Diesel  war’s dann ein Problem. Die Tankwartin bedient einen Herr der roter Diesel holt für seinen Traktor und sagt zu Hans er könne selber tanken. Hans steckt die Dieselpisole in den Einfüllstutzen; alles noch ok, aber in dem Moment wo der Druck auf die Leitung kommt fällt die Dieselpistole auseinander. Ihr lakonischer Kommentar, also hat es doch nicht gehalten !! Gestern habe das jemand kaputt gemacht und ihr Freund habe „versucht“ es zu reparieren… Wir könnten also kein Diesel tanken, weil sie am Weekend niemand erreiche der das flickt. So schön, so schlecht aber das Beste war, dass auf ihrer Dieseluhr 24 Cent anzeigt und die müssten wir jetzt bezahlen.  Es war wohl genau die Menge Diesel welche auf meinen Hosen auf Hans seinen Händen und auf dem Steg verteilt war. Ich mache ihr klar, dass ich auf keinen Fall bereit sei, dies zu bezahlen worauf wir ein ziemlich lautstarkes „Gespräch“ hatten und mein lieber Hans seine Frau anscheinend peinlich fand, dass ich deswegen so ein Theater mache !!!  Sie droht sogar die Polizei zu rufen, wenn wir das nicht bezahlen. Habe ihr dann klargemacht dass wir an ihrer Tankstelle schon über 1000 lt. Diesel getankt hätten und ich es eine Frechheit finde; habe dann Schlussendlich mit viel Wut im Bauch 3 Euro (2.50 für’s Wasser) hingeworfen. Sie stand dann heulend vor ihrem Büro; aber es tat mir nicht mal leid muss ich zu meiner Schande gestehen; die ist sowas von unfähig…. Ich darf gar nicht daran denken dass wir dort wieder tanken müssen (wenn’s dann geflickt sein wird!) Nun aber zum positiven Teil des Samstags, Heidi und Kurt kommen aus der Bresse angereist. Sie haben dort schöne Tage auf dem tollen Anwesen von Dorli und Mafra verbracht. Wir fahren bei strahlendem Sonnenschein los bis Auxonne. Schön die Beiden an Bord zu haben. Nach einem kleinen Stadtrundgang und Brot- und Patisserie-Einkauf  fahren wir noch ein kleines Stück weiter in die Pampas . Liegestuhl und Stühle werden an den Waldrand gestellt und wir geniessen einen ersten gemütlichen Apéro zusammen. Für Gesprächsstoff ist gesorgt; wir haben die  Beiden seit Ende März nicht mehr gesehen.  Nach dem späten Nachtessen geniessen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Sonntag, 7. Juli 2013

Alle haben prima geschlafen. Wir werden vom Vogelkonzert geweckt. Nach dem Zmorge fahren wir noch bis Lamarche die Sâone hoch. Also zwei Schleusen hin und zurück. Wir baden alle in der Saône. Das Wasser ist herrlich. Leider müssen Heidi und Kurt morgen zurück in die Schweiz. Also Rückfahrt nach Saint Jean de Losne. Unterwegs Ankermanöver vor Le Maili (dort haben wir einfach nie Platz am Anleger) aber der Platz bei den Seerosen war auch schön. Grillieren am Anker und gemütlich eins trinken. Gegen Abend fahren wir dann an den Campingplatz-Anleger, hier reichts zum Anlegen. Das Auto von Zahnd’s war im Campingplatz-Gelände gut aufgehoben. Noch lange sitzen wir gemütlich zusammen. Erzählen von unseren Plänen für nächste Saison und hoffen dass wir sie gluschtig  machen konnten, dass sie vielleicht mal eine Woche mitkommen.  Hans hat es genossen einen zusätzlichen Steuermann an  Bord zu haben; so konnte er auch mal gemütlich bei uns Frauen im Bug sitzen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Ansonsten hatten die  beiden Böötler  ja unendlich viel Gesprächsstoff. (wer weiss ev . nächstes Jahr in Belgien oder Holland?)

Montag, 8. Juli 2013

Heidi und ich laufen nach St.Jean zum Brot holen. Hans hat in der Zwischenzeit aufgedeckt und wir geniessen nochmals ein gemütliches Frühstück zusammen, bevor Heidi und Kurt schon wieder los fahren. Sie lassen alle grüssen von uns. Ich glaube sie haben das gemeinsame Wochenende auf der LaTouline auch genossen. Wir bleiben heute noch hier an diesem Anleger, Hans hat wieder ein Tagesprojekt; er will die Badeplattform reinigen und oelen. Aus Platzgründen kann ich da gar nichts helfen und werde mich auf’s zusehen beschränken. ….Am Nachmittag war’s dann so heiss, dass wir nur noch am Schatten waren und gelesen haben. Dazwischen mal einen kleinen Café und ein Cornet-Glacé im Camping-Beizli.

 Der kleine Strand beim Camping, hier sind wir heute einige male geschwommen in der Saône.

Die Plattform wird schön; Hans hat alles mit Schmierseife gebürstet und dann den Rand mit Benar-Oel gestrichen. Dies braucht allerdings 2-3 Anstriche, welche er sich für morgen vorgenommen hat.

Dienstag, 9. Juli 2013

Nach dem Zmorge macht sich Hans bereits wieder an der Badeplattform zu schaffen. Für heute haben wir uns ein kleines Velotourli  zu Ruedi und Katrin in die Ancienne Ecluse vorgenommen. Vielleicht können wir im neu angelegten Boulodrom  in der alten Schleuse ein Spiel machen zusammen. Ruedi war dann zusammen mit Christian Fischer unterwegs und wir haben einen gemütlichen Kaffeschwatz mit Katrin abgehalten.  Am Nachmittag hatten wir auf der LaTouline Besuch der Gendarmerie National. Sie haben alle drei Schiffe, welche hier am Steg liegen, kontrolliert. Die Papiere waren alle in Ordnung; Sicherheitswesten wollte er sehen, auch kein Problem und dann hat er noch die Feuerlöscher kontrolliert. Diese wurden zu lange nicht mehr kontrolliert (was wir eigentliche wussten..) Es gab keine Busse aber wir sollen zu unserer Sicherheit die drei Feuerlöscher ersetzen und ihm die Quittung in den Briefkasten werfen. Er setze uns aber kein Datum; einfach bei der nächsten Möglichkeit die wir hätten. Bei einer erneuten Kontrolle würde es wohl ein Busse absetzen. Am Abend, längsseits liegt eine Tarpon mit etwa sieben jungen Leuten, hatten wir im Camping-Beizli eine gemütliche Runde mit einem älteren Ehepaar aus Beckenried, welche mit dem Camper unterwegs sind. Ihr Vater habe im Jahre 1976 die Liegenschaft Pfaffenbächli in Weggis gekauft. Das Land sei heute verpachtet und ihr Bruder und sein Sohn wohne jetzt da in einem neuen Haus. Noch eine weitere neue Bekanntschaft haben wir heute gemacht; Markus mit seinen beiden Söhnen.  Er restauriert bei der H2O-Werft eine alte Peniche (JG 1897). Alles wird rausgerissen, weil das Holz grau ist. Fenster etc. alles muss ersetzt werden. Viel Arbeit, vor allem wenn man es alleine machen will. Er ist Werklehrer, habe viel Ferien und hat sich zum Ziel gesetzt, dass sie nächstes Jahr fahren mit ihrem alten Teil; egal wie es aussehe. Im Moment fehlt allerdings unter anderem das Steuerrad, welches geklaut wurde.  Er kommt nach zehn Uhr noch zu einem Schlummi auf’s Schiff und wir haben Gesprächsstoff bis weit nach Mitternacht. Er wird sich wohl in der Ancienne Ecluse bei Ruedi und Christian noch den einen oder anderen nützlichen Tipp holen.

Mittwoch, 10. Juli 2013

Wiederum strahlendes Wetter; habe bereits mit dem Velo unser Baguette  geholt. Hans ist am dritten Benar-Anstrich auf der Badeplattform und ich am Tagebuch schreiben. Viel mehr ist für heute eigentlich nicht geplant; mal schauen was der Tag noch so bringen mag. Am Abend beim Vielle Prune versuchten wir dann rauszufinden ob wir auf Grosmi's Seite nicht sogar ein ganz klein wenig verwandt sind mit Heiri Niederberger. Er stammt von einem Bauernhof in Dallenwil. Jedenfalls war's ein lustiger Abend mit den beiden Schweizer Camper.

Donnerstag, 11. Juli 2013

Fahrt vom Camping zum Stadtsteg wo wir mit viel Glück einen Platz gefunden haben. Hier können wir die Batterien aufladen, damit der Kühlschrank nicht plötzlich schlapp macht. Bei diesen Temperaturen ist dies nötig. Leider ist es da nicht so gemütlich zum baden wie am Camping. Aber wir haben uns doch zwischendurch mal abgekühlt in der Saône.

 Freitag, 12. Juli 2013

Velofahrt in die alte Schleuse zu Ruedi und Katrin. Katy macht uns ein feines Apéro-Plättli. Wir müssen sie noch geniessen; die nächsten Wochen sind sie fest ausgebucht und haben keine Zeit mehr. Am Abend kommen sie dann auf die LaTouline zum Znacht. Hans grilliert. Ab 21 Uhr können wir live-Musik am Quai geniessen. So aus der Distanz hat es ganz gut getönt.

Samstag, 13. Juli 2013

Es ist schon am morgen sehr heiss. Kurzer Besuch am Gemüsemarktstand und in der Bäckerei. Ansonsten faulenzen ; zwischendurch mal baden und viel lesen. Habe ich euch eigentlich schon mal geschrieben dass sich Hans langsam zu einem richtigen Vielleser entwickelt. Ich freue mich darüber. Da wir hier Internet haben konnten wir noch den letzten Teil des Ländler-Zmorge von Radio Eviva hören zum Frühstück. Rummikub wurde auch wieder gespielt. 6:1 heiss es im Moment für Hans. (an diesem Resultat muss ich unbedingt noch etwas korrigieren heute Abend) Am Nachmittag ist Ruedi mit seiner Weggiser-Crew vorbeigefahren. Sie fahren anscheinend die Saône hoch. Zum Znacht gibts einen feinen Krautstilgratin. Gegen elf Uhr Abends marschiert dann eine Blasmusik durch's Dorf; gefolgt von einem Lampion-Zug und am Schluss drei Feuerwehrauto's mit Sirene. Sie laufen bis zum Denkmal der gefallenen Soldaten. Dort spielt seit einiger Zeit eine Kapelle. Zuhörer hatte es fast keine, so laut haben sie gespielt. Anscheind war das der Auftakt zum Nationalfeiertag.

Sonntag, 14. Juli 2013

Heute ist also Nationalfeiertag in Frankreich. Am Abend soll es ein Feuerwerk geben; aber es knallt schon am Morgen immer mal wieder von irgendwelchen Petarden. Heute bin ich froh, dass wir Nitro nicht mehr dabei haben; sie hätte wohl den ganzen Tag gezittert. Bei Wikipedia habe ich nachgelesen, dass die Festivitäten zum Nationalfeiertag traditionellerweise von der Feuerwehr ausgerichtet werden. Dies erklärt nun für uns den Auftritt von gestern Nacht.  Wir fuhren am Morgen bis nach Saint Symphorien; alles der Saône entlang mit den Velo's. Kurz nach Mittag sind wir zurück; am Nachmittag ist es zu heiss zum Velofahren. Jetzt sitze ich schön im Schatten an meinem Tagebuch.

Diese Brücke verbindet Saint Jean mit Losne und so heisst die Gemeinde St.Jean de Losne.

Die Einheimischen sprechen es Jeandelo aus. Es ist mittlerweile halb Acht Uhr Abends und noch immer über 30° warm. Heute war viel los auf dem Wasser. Es war ein Kommen und Gehen am Stadtsteg in St.Jean. Habe mir heute die Schiffsnamen mal etwas genauer angeschaut. Vor uns liegt z.B. ein Segler welcher mit Liby-d'eau angeschrieben ist; davor liegt eine Peniche welche Rêverie (Träumerei) heisst und auf der anderen Flussseite liegt ein grosses Berufsschiff, welches in letzter Zeit in verschiedenen Blautönen neu gestrichen wurde. Sein Name: Diable bleu (blauer Teufel) Die Fantasie scheint bei Schiffsnamen keine Grenzen zu kennen.  

 Montag, 15. Juli 2013

Es ist erst kurz nach zehn Uhr und bereits 27° warm; heute wird ein Bad in der Saône fällig. Waren heute morgen mal wieder in der Garage bei unserem Auto. Die schönen Felgen und neuen Pneu sind montiert; aber das Schloss, die Türfalle und die defekte Mittelkonsole sind immer noch unverändert. Haben ihnen nun als letzten Termin den 15. September genannt; dann müsse das Auto fertig sein. Vorher benötigen wir es ja zum Glück nicht und es ist im abgeschlossenen Areal der Garage ja bestens aufgehoben. Anschliessend haben wir die verlangten drei neuen Feuerlöscher für die LaTouline eingekauft.  Haben also bei einer erneuten Kontrolle nichts mehr zu befürchten. Jetzt warten wir am Steg bis die Tankstelle frei ist, damit wir bei meiner Spezialfreundin Diesel tanken können....... Leider gibt es halt in der Gegend wirklich nur eine Seetankstelle und ohne Diesel läuft die LaTouline nicht.

Hans übernimmt dann das Tanken alleine; er bestellt; geht in’s Büro zum bezahlen. Ich muss sie nicht mal anschauen und kann im Salon lesen. Nach dem Tankstop fahren wir gemütlich die Saone rauf bis ca. 200 Meter vor der ersten Schleuse des Canal du Rhône au Rhin. Hier finden wir am linken Flussufer eine schöne Anlegemöglichkeit mitten in der Natur. Leider genügt die Wassertiefe nicht um ganz nah ran zu fahren. Ich gehe also schwimmen und Hans wirft mir die Taue, welche ich an zwei Bäumen befestige. Das Heck des Schiffes schaut gegen die Flussmitte und so liegen wir ruhig und ganz für uns alleine. Wir lesen und sünnelen auf dem Vorschiff.  Willi ist heute Nachmittag aus der Schweiz angereist, leider haben wir ihn verpasst. Seine Lichtmaschine wurde noch nicht gewechselt und er wird seine Abreise nach Paris wohl um einige Tage verschieben müssen. Fügi hat ein SMS gemacht; hat seine Töffprüfung bestanden. Gratulation !! Nach dem Nachtessen sitzen wir draussen und lassen diese Ruhe einfach auf uns wirken. Wir sitzen im Schatten, die untergehende Sonne wirft ein schönes Licht auf die gegenüberliegende Flussseite. Wir beobachten Schwäne, springende Fische einen Fischreiher und einen Eisvogel welcher ganz in der Nähe die Flussseiten wechselt. Hier ist das Ufer auf beiden Seiten von wilden Seerosen gesäumt. Hier wird es heute Nacht sehr dunkel sein und meine batteriebetriebene Lichterkette wird wohl die ganze Nacht brennen. Wir haben uns auch entschlossen ein Ankerlicht zu setzen. Da es Commerce gibt, welche auch Nachts fahren.

Dienstag, 16. Juli 2013

Gleich nach dem Aufstehen sofort wieder in’s Badekleid. So hat man keine Kleidersorgen. Das Wetter ist jeden Tag einfach nur schön. Beim Frühstück können wir schon wieder den Eisvogel beobachten, welcher auch noch ein Fischli zum Frühstück erjagen will. Ebenso den Milan welcher majestetisch über dem Fluss schwebt. Auch er ist wohl auf Ausschau nach einem Frühstück. Auf der gegenüberliegenden Flussseite ist eine Kuhherde am grasen, zu dieser Zeit ist das Gras anscheinend noch geniessbar, am Nachmittag liegen sie nur noch rum. Auf dem Fluss ist bereits einiges los. Zwei Commerce und einige Plaisancier sind schon an uns vorbeigefahren. Wir geniessen nochmals einen Bade- und Faulenztag in der Pampas. Unsere Bordvorräte erlauben uns nochmals einen Tag ohne Einkaufen; also können wir nochmals diese traumhafte Abendstimmung geniessen. Die einzige Geräuschkulisse ist spätabends das Froschkonzert auf der anderen Flussseite.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Geweckt wurden wir von Sonnenstrahlen und Vogelgezwitscher. Nach dem Zmorge (das Brot haben wir mit einem einsamen Schwan geteilt) gehe ich wieder in’s Wasser um an Land die Taue loszubinden. Der Untergrund ist ganz weich und schlammig; ich bleibe mit meinen Bootsschlappen hängen und kriege einen nicht mehr raus. Also Verlust: eine Plastikbadelatsche (der wunderschöne Ankerplatz war’s wert). Wir fahren weiter die Saône hoch und zu unserem Erstaunen finden wir Platz am Anleger in Les Maillys. (dort wollten wir mit Heidy und Kurt anlegen, hatten aber keinen Platz). Wir werden mit dem Velo in’s Dörfli fahren und schauen ob wir hier unsere Vorräte aufstocken können, damit wir hier ein oder zwei Tage bleiben können. Hans hat am Mittag, trotz 32° im Schatten Arbeitswut und schrubbt das Teak-Deck auf der Flybridge mit Schmierseife. Das ist jetzt der einzige Teil, welcher dieser Sommer noch nie auf den Knien bearbeitet wurde. Anschliessend nimmt er ein Bad in der Saône zum abkühlen. Kurz nach Acht Uhr Abends kommt doch noch ein zweites Boot an den Anleger Les Maillys.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Am Morgen ist es bedeckt, aber trocken und schön warm. Ideales Velowetter. Wir fahren ca. 12 KM bis zum Weiler Pont und zurück. Die ganze Strecke ist ein grosser Gemüsegarten und  Kornkeller.  Einzelne Kornfelder sind bereits abgeerntet; andere leuchten goldig. Leider gibt es kein Beizli in Pont; also zurück nach Les Maillys wo es dann ein kühles Pression gibt. Mittlerweile zeigt sich wieder die Sonne und es ist bereits wieder 29° heiss. Zurück auf dem Schiff also wieder Badesachen anziehen und abkühlen im „nur“ 24° warmen Saône-Wasser.

Freitag, 19. Juli 2013

Am Morgen ist es bedeckt und merklich kühler, nachdem gestern Nacht ein rechtes Gewittet mit Blitz, Donner und starkem Regen über die Gegend gezogen ist. Gemäss Wetterbericht soll es aber die nächsten Tage bereits wieder über 30° warm werden. Also gönnen wir doch der Natur die Abkühlung und den nötigen Regen. Beim Zmörgele fliegt einer der beiden Eisvögel, welche wir hier beobachten, ganz nah am Schiff vorbei. Marco wird jetzt lachen, wenn er das liest, aber wir sind immer wieder begeistert vom schillernden Gefieder dieses Vogels.

 Heute werden wir bis Auxonne fahren um dort einzukaufen. Wir werden wohl heute die Cornelia-Helena kreuzen. Ruedi ist mit seiner Crew auf der Rückfahrt nach Saint Jean. Seine Gäste (de Buholzer Feri mit Anhang) haben es bestimmt genossen bei diesem schönen Wetter. Wir fahren nur ca. 1 Stunde und schon sind wir an der Schleuse Auxonne, von hier fährt man via Derivation bis zur Stadt. Ecluse d'Auxonne 

Mittlerweile sind wir in "unserem" Hafen in Auxonne angekommen. Ruedi haben wir gekreuzt , konnten über Kanal 77 ein par Worte wechseln. Er sei gar nie zum fahren gekommen. Buholzer Feri habe die ganze Zeit gesteuert. Sie sind bis Port s. Saône gefahren; also bis nach dem Tunnel. Wir geniessen nun mal wieder Hafenleben; die Waschmaschine ist am laufen; Hans hat bereits Wasser in den Tank und die Flaschen abgefüllt. Es ist düppig heiss; alles klebt, aber hier im Hafen ist halt nichts mit baden. Waren mit den Velo im Intermarché zum einkaufen; sind nun wieder für ein par Tage eingedeckt. (immer ohne Brot welches nach Möglichkeit jeden Tag frisch geholt wird.)

Gegen Abend ist dann plötzlich Hektik im Hafen. Es hat einen riesigen Dieselfilm auf der Saône welcher in den Hafen hineinfliesst. Bis zuhinterst im Hafen ist es zu sehen. Die Pompiers kommen und nach gaaaanz langem Diskutieren bringen sie bei der Hafeneinfahrt eine Oelsperre an.  Senior und Junior-Chef der H20 sind anwesend und staunen über diese Effizienz. Mal schauen ob wir morgen den Hafen überhaupt verlassen können oder ob alles abgesperrt bleibt. Schade sind unsere Enkel noch nicht hier, die hätten sich gefreut über die Feuerwehrautos mit Blaulicht.

Samstag, 20. Juli 2013

Gestern Abend hatten wir ein weiteres Gewitter mit Blitz und Donner. Aber heute Morgen ist es wieder wolkenlos und heiss. Hans konnte dank der tollen Internet-Verbindung im Hafen den ganzen Ländlerzmorge hören auf Radio Central. Das waren doch mal wieder heimatliche Klänge. Nach dem Zmorge , das feine Baguette habe ich mit einem langen Fussmarsch in's Städtli bereits geholt, werden wir losfahren Richtung Pontarlier. Vielleicht finden wir wieder ein schönes Plätzli in der Pampas zum baden. Eingekauft haben wir, dass wir wieder 2-3 Tage unabhängig sind. Roy, der Hafenwart muss bei jedem Boot dass den Hafen verlässt die Oelsperre zur Seite fahren.  Wir werden diese Woche gemütlich Richtung Gray fahren. Mit "Pflichthalt" am schönsten Anleger der Saône, in Mantoche. Nächsten Freitagabend kommen Philipp und Sabrina für ein Wochenende zu Besuch. Wir freuen uns auf die Beiden und hoffen, dass wir dann auch noch Badewette haben.

  Hier hoffen wir ein Plätzchen zu finden, am Anleger in Mantoche

Sonntag, 21. Juli 2013

Gemütliche Fahrt von Lamarche bis zum Anleger in der Nähe von Pesmes. Dazwischen lediglich eine Schleuse. Dort picknickt im Schatten einer grossen Platane eine ganze Familie. Sie haben Campingtische, Stühle Trinken und Essen dabei. Es sieht richtig gemütlich und idyllisch aus. Sie wollen wissen ob wir weit fahren und woher wir kommen. Wenn sie das jedes schleusende Schiff fragen wird ihnen wohl nicht langweilig bis am Abend. In Pontarlier wäre Flohmarkt, bei dieser Hitze reizt es uns allerdings nicht hier festzumachen. Es gibt weit und breit keinen Schatten . Leider ist der angepeilte Platz in Pesmes besetzt. Wir machen ein Stück weiter vorn an einer verlandeten Peniche, welche hier liegt, fest. Nach der Mittagspause fahren die beiden Boote am Anleger weg und wir  können anlegen. Wir zügeln unsere kleine Tischgruppe vom Deck in den Schatten am Land und spielen gemütlich einige Runden Rummikub. Später legt noch ein grösseres englisches Boot mit unserer Hilfe an. Wir sind also nicht alleine hier heute Abend. Der Vollmond zieht in dieser Nacht über den Fluss. Hans und ich sind gegen drei Uhr erwacht und sitzen längere Zeit oben an Deck um das wunderschöne Szenario zu geniessen. Ein Bisam schwimmt gemütlich über den Fluss.

Montag, 22. Juli 2013                                          

Um halb Acht Uhr morgens werden die Velo von Bord gehieft. Gemäss Führer soll es im Ort eine Bäckerei geben. Wir radeln also die 2,5 KM bis zum nächsten Dorf. Dort erklärt man uns, der Laden ist geschlossen, es komme aber ein Wagen mit Brot; ausser Montags ! Also müssten wir nach Pesmes (spricht man Pesm aus) radeln. Das sei nur 7 KM weit. Also losgefahren und tatsächlich in diesem kleinen Dorf, welches auch ein sehr schönes Stadttor hat, finden wir die geöffnete Bäckerei. Also wieder zurückgeradelt. Wir haben also vor dem Frühstück bereits 19 KM auf dem Velo zurückgelegt, dieses Baguette wird mit Verstand gegessen (und mit grossem Appetit). Es ist bereits schon wieder heiss und wir geniessen den schattigen Platz mit Bademöglichkeit.  Da ich auch für morgen noch ein Vollkornbrot gekauft habe, können wir an diesem Plätzli bleiben. Die Engländer sind in der Zwischenzeit abgefahren, aber an diesem schönen Ort bleiben wir bestimmt nicht alleine.

Mittwoch, 24. Juli 2013

Jetzt sind wir bereits den zweiten Tag an meinem Lieblingsanleger in Mantoche. Auf der Fahrt hierhin ist ein Reh über die Saône geschwommen. Hans hat den Motor auf Leerlauf gestellt, damit es nicht in Panik gerät und wir haben es beobachtet bis es das rettende Ufer erklettert hatte.  Das Wetter ist nach wie vor strahlend und heiss. Die Bekleidung beschränkt  sich auf Badekleid und Badehose. Wir haben unsere Tischgruppe und den Liegestuhl unter die schattenspendende Trauerweide gestellt und geniessen diesen schönen Ort. Es sind in Moment viele Mietboote unterwegs mit Familien. Oft hört man Schweizerdeutsch. Gestern war hinter uns eine Familie aus Steinen mit ihren drei Kidds. Das hätte vom Alter her wieder prima zu unseren Grosskindern gepasst. Die drei waren auch die ganze Zeit am Baden und Velofahren. Es  gibt hier auch einen kleinen Laden wo man das Nötigste einkaufen kann. Man kann mal kurz ein Glacé holen oder wie heute zum Znacht ein par Tomaten, eine Gurke und zwei Tranchen Pate en Croute. Und schon war das Nachtessen gemacht. Es ist zu heiss zum kochen.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Wir wollten gerade mit dem Zmorge beginnen da hören wir einen bekannten Ton. Genau das ist doch das Klopfen des Fryheid-Diesel-Motors. Christian kommt zum Zmorge auf  die La Touline. Er war kurz in Mallorca und hatte einiges zu erzählen.  Obwohl wir nun etwas später losfahren als geplant, finden wir einen Platz am langen Steg in Gray. Sogar dort wo man beim Wasser und Strom liegt. Kommen sofort in ein Gespräch mit dem vor uns liegenden Eigner (Marie und Peter Durrer aus Kerns) . Sie haben 30 Jahre auf dem Vierwaldstättersee gesegelt.  Sie waren mit ihren Kindern praktisch jedes Wochenende in der Südenbucht und diese hätten mit ihrem Gummiboot die Bucht unsicher gemacht. Nun haben sie seit drei Monaten eine Stahlmotoryacht und erkunden das Burgund. Ihr Winterhafen ist Dannemarie ; was für uns ja ev. eine Option wäre.

Freitag, 26. Juli 2013

Es ist ein schöner, klarer Morgen später wird es dann düppig heiss; aber im Moment geniesse ich die Ruhe an Deck nach meinem schönen Spaziergang zum Brot holen. Die Blumenpracht in Gray ist wieder beispiellos; die Kreisel sind dieses Jahr zum Thema Landwirtschaft geschmückt.  Auf dem grossen Kreisel steht ein Bauernhaus, ein Pferd mit geladenem Holzwagen, ein alter Pflug, ein Schwein; Hasen und Gänse; alles aus einem Material welches aussieht wie Papiermasché.  Zusammen mit den schönen Blumenrabatten  einfach nur prächtig. Wir machen später einen Einkauf im Intermarché; damit wir nicht noch einkaufen müssen wenn Philipp und Sabrina da sind. Habe bereits einen Kartoffelsalat gemacht. Je nach dem wenn die beiden heute Abend eintreffen werden wir noch grillen. Am Nachmittag ist es wieder so heiss, dass es im Wasser oder unter den raren schattenspenden Bäumen angenehm ist. Mairie und  Peter Durrer nehmen unsere Einladung zu Tarte Tatin und Kaffee auf der LaTouline gerne an und später sind wir dann auf ihrem Boot zum Apérol eingeladen. Ein gemütlicher Nachmittag mit vielen Böötlergesprächen.  Die Wartezeit auf unseren Besuch wird so etwas verkürzt. Kurz vor Neun Uhr treffen Philipp und Sabrina dann ein. Sie hatten viel Verkehr rund um Basel. Schön sie hier zu haben. Wir geniessen das Zusammensein und sitzen bis um ein Uhr Nachts draussen am erzählen. Sabrina schläft zum ersten mal auf einem Schiff. Sie findet die Atmoshäre hier sehr schön, wir sitzen um Mitternacht alle noch auf der Badeplattform und lassen die Füsse in’s Wasser baumeln.

Samstag, 27. Juli 2013

Ich bin früh unterwegs um beim Holzofenbeck für uns und Durrers Brot zu holen. Es ist gemein, jetzt war es so lange heiss und wolkenlos und ausgerechnet heute wo wir mit unserem Besuch ein rechtes Stück fahren wollen , ist es bedeckt und  es hat vorher sogar ein par Regentropfen gegeben. Hoffentlich verzieht sich das wieder bis wir losfahren. Ja das Wetter hat sich sofort gebessert. Wir sind nach dem Zmorge bereits bei Sonnenschein losgefahren und es wurde immer heisser. Zum Glück weht ein Lüftchen, man ist richtig froh darum. Wir machen unterwegs einen Badehalt in der Pampas. Philipp versprüht mit einem Riesenplausch die alten Feuerlöscher. Sie wären alle noch problemlos abgegangen. Sabrina gefällt das Bootsfahren sehr gut Wir fahren bis nach dem Tunnel in den Hafen Seveux-Savoveux. Hier können wir im Beizli bei der Captinanerie ein Glacé kaufen. Wir werden hier übernachten. Hans ist auf Entdeckungsrunde im Hafen. Unsere Bootsfreunde Helga und Michael haben ihre Ingrine hier im Hafen. Leider haben wir die Beiden nicht angetroffen nur das Boot. Philipp und Sabrina sitzen auf der Badeplattform im Schatten  unseres Beibootes und kühlen sich so ab.

   Hafen Savoyeux

 Sonntag, 28. Juli 2013

Leider ist es heute Morgen bedeckt und vor kurzem hat es sogar etwas geregnet. Eigentlich ist es der Natur ja noch so zu gönnen aber es müsste jetzt doch nicht gerade heute regnen, wo Philipp und Sabrina hier sind. Vielleicht macht es ja doch wieder auf und wir können nochmals baden in der Saône. Leider müssen wir heute die gestern zurückgelegte Strecke wieder retour fahren, da sie heute Abend schon wieder zurückfahren in die Schweiz. Schade... es war schön sie hier zu haben. Wir haben es gemütlich und lustig gehabt zusammen.

Leider hat sich das Wetter den ganzen Sonntag nicht gebessert; im Gegenteil es hat praktisch den ganzen Tag geregnet. Schade gerade heute hätten wir gerne anderes Wetter gehabt damit wir nochmals baden könnten. Gegen 15 Uhr sind wir dann wieder zurück in Gray, nachdem Philipp in allen vier Schleusen geduscht wurde. Nach einem kleinen Imbiss fahren die Beiden dann bereits wieder zurück in die Schweiz. Wir bleiben am  Stadtquai.

Montag, 29. Juli 2013

Die nette Dame vom Verkehrsbüro kommt vorbei mit Unterlagen über die Stadt; schon von weitem winkt sie uns; kaum ist sie beim Schiff fragt sie auch schon nach meinem Bruder. Ob er dieses Jahr noch nie in Gray gewesen sei mit seinem schönen Schiff. Ich soll ihn grüssen und er soll doch vorbeischauen im Tourismusbüro wenn er hier sei.  Wir gehen einkaufen, das Wetter bessert sich langsam, es ist aber immer noch bewölkt und ab und zu gibt’s mal wieder einen kleinen Regenguss.  Das Wehr ist  voll geöffnet; anscheinend kommt nach diesen starken Regenfällen viel Wasser von der Haute-Saône. Der Pegelstand steigt dadurch stetig und plötzlich kommt Hektik auf. Das Wasser ist innert kurzer Zeit so gestiegen, dass es gefährlich wäre über Nacht hier zu bleiben. Einer nach dem Anderen der Bootsbesitzer macht die Leinen los und fährt weg. Es bleiben nur die Mietboote am Stadtsteg. Wir fahren bis Arc le Gray, dort gibt es einen Schwimmsteg und wir erwischen problemlos einen Platz. Eine halbe Stunde später ist dieser Steg dann aber schon voll. Wir waren nicht die einzigen mit dieser Idee. Gegen Abend kommt dann die Sonne durch und wir können einen schönen Abend geniessen.

Dienstag, 30. Juli 2013

Die Dame des Tourismusbüro`s welche sich für heute morgen in Gray zum Kaffee angemeldet hatte, kommt doch tatsächlich mit dem Auto in Arc le Gray an den Steg. Sie habe gedacht dass wir hier seien, das Wasser sei schon nicht mehr so hoch in Gray, wir könnten wieder zurückkommen. Sie nimmt sich Zeit für einen feinen Nespresso und freut sich über unsere Komplimente für die tolle Atmosphäre in Gray. Die Blumen, die Kreisel, die guten Einkaufsmöglichkeiten und natürlich gratis Strom und Wasser machen Gray für die Wasserwanderer zu einem echten Hyghleith. Nach einem kurzen Schwatz mit einem deutschen Eigner, welcher sich oft in Holland aufhält, binden wir los und fahren bis Pontarlier s.Saône. Wir sind früh dran und können deshalb noch eine kleine Tour mit dem Velo machen. Der Veloweg führt alles dem Wasser nach; leider finden wir nirgends eine Bank; wo wir uns in die Sonne setzen könnten. Also wieder zurückgeradelt und Znacht kochen. Es gibt Ente mit Risotto, Rüebli und Salat. Fein !!

Mittwoch, 31. Juli 2013

Wir fahren früh los; wollen heute in den Canal du Rhône au Rhin fahren. Das Wetter ist herrlich; wieder blauer Himmel und angenehm warm. Eine richtig schöne Fahrt. Jetzt sind wir bereits schon wieder fast vier Monate unterwegs; haben schon so viel Schönes gesehen und erlebt und freuen uns auf die zwei Monate die uns von dieser Saison noch bleiben.

Donnerstag, 1. August 2013

CH-Nationalfeiertag; unser Schweizer-Windrädli welches Sabrina mitgebracht hat, dreht sich ununterbrochen im Wind. Zum Glück hat es etwas Wind heute, denn die Temperaturen sind wieder um die 30° im Schatten. Wir sind nun bereits in Dôle, wo Marco morgen Abend mit unseren Enkelkindern eintreffen wird. Hoffentlich bleibt das Wetter so heiss, dann können sie ausgiebig baden. Auf der Strecke Dôle-Besançon welche wir mit ihnen befahren möchten, hat es einige schöne Plätze wo man im Doubs baden kann. (also nicht kanalisiert) Heute werden wir gegen Abend wenn es etwas kühler geworden ist noch einkaufen damit wir gerüstet sind für die Verpflegung der Kidds. Also Nutella, Sirup, Spaghetti, Ketchup etc. etc.

Freitag, 2. August bis Mittwoch, 7. August 2013

In der Zwischenzeit sind wir bereits in Besançon angekommen. Die Crew der LaTouline hat eine schöne Fahrt bei wunderschönem Badewetter erlebt. Die Kinder sind fast den ganzen Tag am Baden oder mit dem kleinen Beiboot am rumkurven. Es macht ihnen Spass und wir geniessen die Zeit zusammen. Es ist auch noch „fast“ nichts abgefallen !! Nils unser ältester Enkel hat leider mit Ohrenweh zu kämpfen. Hat das mitgebracht und jetzt ist es durch das Baden wieder schlimmer geworden. Vorgestern haben wir in der Nähe einer alten Papierfabrik bei einem Wehr angelegt wo man sich auf die schräge Mauer legen konnte und die Wassermasse sind an einem vorbeigerauscht. Es hat ihnen Spass gemacht und landschaftlich war es ein superschöner Anleger. Gestern Nacht ging ein starkes Gewitter über Besançon runter und heute ist es jetzt leider etwas regnerisch. Wir haben uns eigentlich vorgenommen zur Citadelle hoch zu laufen;hoffen jetzt auf besseres Wetter. Sind dann trotzdem losgelaufen und sind unterwegs prompt verregnet worden. Die Citadelle ist eigentlich von unten eindrücklicher; vorallem am Abend wenn sie beleuchtet ist. Ich muss allerdings gestehen, dass wir bei diesem regnerischen Wetter auch nicht allles besichtigt haben; vorallem auch nicht, weil man für den innersten Teil mit den Ausstellungen 9.60 Euro für die Erwachsenen und 7 Euro für die Kinder hätte bezahlen müssen. Das war uns echt zuviel für unsere „Grossfamilie“. Anscheinend kostet die Besichtigung eines Weltkulturerbes halt so viel. Am Abend haben wir mit dem Feldstecher eine Gemse und einen Rehbock beobachten können. Und dies so nahe an der Stadt. Morgen geht’s dann durch den Tunnel in den Hafen Besançon.

Sonntag, 11. Juli 2013

Aufmerksame Leserinnen und Leser unserer Website haben natürlich bemerkt, dass mir die Zeit gefehlt hat, jeden Tag mit den Kindern zu dokumentieren. Zwei Tage hatten wir leider auch schlechtes Wetter, sind dann in Besançon lädele gegangen. Für Nele haben wir die Schulsachen für den ersten Schultag eingekauft. Schultasche (sie hat sich für einen Rucksack entschieden) sowie Etui, Farben und Filzstifte. Jetzt ist sie gerüstet für ihren ersten Schultag. Am Freitag haben Marco und ich sein Auto in Dôle geholt. Es war problemlos mit dem Zug von Novillars. Gestern Samstag fuhren wir noch ein Stück weiter hoch bis nach Deluz. Hier konnten die Kidd’s noch eine hohe Doppelschleuse miterleben. Da am Samstag wieder richtig heiss war, konnten sie hier nochmals ausgiebig baden und mit unserem Beibötli fahren. Am Abend haben wir Sparribbs und Würstli grilliert. Ja und heute Mittag ist jetzt Marco mit unseren Enkelkindern wieder abgereist. Es waren schöne 10 Tage die sie hier waren. Wir haben viel gespielt; Rummikub, Uno und Lars hat uns den Gämsch-Jass beigebracht. Sie durften keine elektronischen Sachen mitnehmen und wir hätten nicht gemerkt dass ihnen was gefehlt hat. Nils hat viel gelesen und sie waren eigentlich meistens beschäftigt. Jedenfalls war es viel weniger stressig als letztes Jahr. Es war schön sie an Bord zu haben und sie konnten ein Stück Freiheit auf, im und neben dem Wasser geniessen. Marco war die ganze Woche unser Steuermann; konnte so wieder mehr Erfahrungen sammeln auf dieser zum Teil doch anspruchsvollen Strecke mit abwechslungsweise Kanal- und Flussfahrt. Hans und ich haben den Sonntagnachmittag benutzt um klar Schiff zu machen; will heissen putzen, Betten abziehen, es läuft bereits die dritte Maschine mit Bettwäsche. Das Gästebett für Fügi unseren nächsten Gast an Bord ist bereits wieder bezogen. Er wird morgen Nachmittag mit dem TGV in Besançon ankommen. Wir werden mit ihm weiter das vallée du Doubs befahren. Also weiterhin ein Gebiet welches für uns alle Drei nautisches Neuland bedeutet. Die Landschaft ist sehr hüggelig, wir befinden uns im frazösischen Jura und fahren Bergwärts in Richtung Elsass. Obwohl es gestern und auch heute tagsüber wolkenlos und heiss war, hatten wir am Morgen bis ca. 9 Uhr bereits dichten Nebel, was schon ein wenig den Herbst ankündigte.

Montag, 12. August 2013

Strahlend blauer Himmel, keine Spur mehr von Nebel und es ist schon am Morgen wieder richtig warm, wird wohl heute wieder ein heisser Tag. Das Frühstücksritual war heute Morgen schon fast beängstigend ruhig. Beim Zmorge mit den Kidd’s war immer bereits Action angesagt. Bis nur alle vier ihre kalte Ovi, ihr Croissant  mit Nutella hatten ist bereits logistisch einiges zu bewältigen. Die beiden Grossen haben nun auch bereits Zibu entdeckt zum Frühstück. Hans hat heute Morgen sämtliche Fenster geputzt. Unglaublich wieviele Scheiben dieses Schiff hat, war zwischendurch sein Kommentar. Ich habe drinnen „ghushaltet“; es läuft jetzt die letzte Maschine mit der Bettwäsche von unserem Besuch. Um 14.50 Uhr kommt Fügi (Roland Füglistaler, mein ehemaliger Arbeitskollege) mit dem TGV in Besançon an. Ich werde ihn mit dem Zug abholen. Von Deluz fährt eine kleine Regionalbahn, sieht aus wie ein Schienenbus, bis nach Besançon. Fügi verbringt jetzt schon das Dritte mal seine Ferien auf der LaTouline. Er bezeichnet sich dann jeweils als zweiter Matrose und ich bin dann jeweils ziemlich entlastet bei den Schleusenmanövern. Wir werden`s bestimmt wieder gut haben zusammen. Sind gespannt auf die Strecke bis Montbéliard. Wir haben das Gefühl, dass es sehr schwach befahren ist. Seit Besançon haben wir fast keine Boote mehr gesehen. Es gibt auf dem Doubs auch praktisch keine Mietboote. Leider wusste ich nicht, dass es in Besançon zwei Bahnhöfe gibt und der TGV mit welchem Fügi anreiste kam natürlich genau nicht dort an wo ich wartete. Nach längerer Zeit und zwei Telefonanrufen über’s Handy konnten wir dann organisieren, dass Fügi eine Stunde nach Ankunft den kleinen Zug benutzte welcher die beiden Bahnhöfe miteinander verbindet. So konnten wir unsere Rückfahrt nach Deluz mit dem Regionalzug um 17.35 doch noch benutzen und sind mit einiger Verspätung (Hans wollte schon fast eine Vermisstanzeige starten) auf der La Touline angekommen. Wir haben uns natürlich viel zu erzählen und sitzen nach dem Znacht noch lange draussen.

Dienstag, 13. August 2013

Heute fahren wir also weiter, nach drei Tagen in diesem idyllischen kleinen Hafen. 2009 wurde er erstellt; er wird vom Hafen Besançon aus geregelt. Es kommt jeden Abend jemand aus Besançon die Uebernachtungsgebühr von  euro 7.50 einziehen. Das Gelände ist eingezäunt. Der Schlüssel zum Rausgehen nimmt man aus einem kleinen Briefkasten. Es hätte hier Platz für die Ueberwinterung; wir haben nun vorsorglich mal einen Winterplatz hier reserviert. Werden aber schauen, ob  wir ev. noch weiter nördlich einen praktischen Platz zum Ueberwintern finden. Aber eigentlich wäre es hier gar nicht schlecht. Es gibt sogar eine kleine Werft welche die Hivernage (Einwinterung) des Schiffes ausführen könnte. Da wir uns ja entschieden haben die nächste Saison Luxemburg, Belgien, Holland und einen Teil in Deutschland zu erkunden macht es keinen Sinn mit dem Schiff wieder zurück nach Auxonne zu fahren.  Unser heutiges, geplantes Etappenziel ist Baume-les-Dames. Eine Strecke von 16 KM mit 5 Schleusen sind zu bewältigen. Dieser Teil des Doupes-Tales ist besonders malerisch. Der Fluss schneidet sich seinen Weg durch Kalkfelsen und Wälder. Dem Tourismus-Führer dieser Region entnehme ich, dass Baume-les-Dames die Wiege der Dampfschifffahrt ist. Hier unternahm der Marquis Jouffroy d’Abbans zwischen  1776 und 1778 die ersten Probefahrten unter Dampf. Unterwegs haben wir nach einer Schleuse, vom Schiff aus bestimmt 500 Gramm Brombeeren gepflückt. Das gab ein wunderbares Dessert mit Vanilleglacé

Mittwoch, 14. August 2013

Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir los in Baume-les-Dames. Heute fuhren wir eine Strecke von ca. 30 KM mit 12 Schleusen. Heute übernachten wir in Isle sur le Doubs. Die ganze Fahrt war Natur pur; keine Schiffe unterwegs (doch eines war unterwegs) Der Anleger in diesem Städtchen ist leider etwas nah an der Durchfahrtsstrasse, dafür ist der Intermarché zum Einkaufen nur 2 Minuten entfernt; was auch nicht schlecht ist um den Bier- und sonstige Vorrat wieder aufzustocken. Wir sind nur noch ca. 30 KM von Montpellier entfernt. In dieser Stadt möchten wir am Wochenende sein. Samstag ist dort Markt und wir möchten gerne mal wieder Gemüse und Salat am Markt einkaufen.

Donnerstag, 15. August 2012

Ja, leider ist nichts mit einkaufen; es ist Maria Himmelfahrt; alles Geschäfte sind geschlossen. Daran haben wir natürlich nicht gedacht. Eigentlich wollten wir heute einen Tag Fahrpause einlegen. Haben aber gemerkt, dass dies hier nichts bringt; man kann nicht’s unternehmen. Das Wetter ist  wolkenlos aber es bläst ein kühler Wind. Eigentlich ideales Wetter zum fahren. Wir legen also schon vor 10 Uhr die Leinen los. Die Landschaft hat sich auf den letzten KM wieder verändert. Nicht mehr schroffe Kalksteinfelsen säumen die Ufer, sondern Weideland und grosse Ackerflächen. Im Moment fahren wir an einem riesigen Maisfeld vorbei; es sind bestimmt über 100 Hektaren nur Mais. (zum Glück mit a geschrieben!) Fügi versucht sich im Moment erfolgreich als Steuermann. Wir übernachten an einer Quaimauer in Dampierre s. le Doubs. Ich kann den Captain und den Steuermann zu einem Landgang überreden und wir laufen ein Stück dem Doubs entlang, erkunden am Schluss das kleine Dorf , stellen fest, dass der Bäcker im Moment in den bestimmt wohlverdienten Sommerferien weilt und wir infolgedessen morgen früh kein Brot kaufen können.

Freitag, 16. August 2013

Leinen los um 09.00 Uhr, ohne Frühstück (aber einen Kaffee hat’s noch gegeben) fahren wir los bis Montbéliard. Eine  kurze Strecke mit zwei Schleusen und einer Hebebrücke und schon fahren wir in den Hafen ein. Ein grosses Halloooo, Daniela und Pablo liegen seit gestern hier mit ihrer Ambiance.  Fügi und ich holen per Velo Brot im Städtli und es gibt um 11 Uhr ein feines Zmi-Zmo. Anschliessend sind wir reif für ein Müzi; es ist heute wieder über 30° warm und es weht kein Lüftchen. Es liegen einige Schweizer Boote, auch 3 Schleusenschiffer in diesem Hafen; man merkt die Nähe zur Schweiz. Die Peugot-Stadt hat einiges zu bieten. Die Blumenpracht ist beeindruckend und eine vielfältige Architektur ist zu bestaunen. Zeugen einer 400 jährigen Regentschaft der Prinzen von  Würtemberg. Die älteste protestantische Kirche steht hier und viele schöne Fachwerkhäuser welche schon sehr die Nähe des Elsass zeigen. Daniela und Pablo kommen zu einem gemütlichen Znacht auf die LaTouline. Wir haben viele Erlebnisse auszutauschen; auch einiges unter dem Thema  Pannen.

 Samstag, 17. August 2013

Bei heissem Wetter machen wir einen Marktbummel, wieder mal einen Gemüse,Früchte,Lebensmittel-Markt wie ich ihn liebe (ohne 50 Kleiderstände). Es gibt heute einen feinen Znacht mit frischen Zutaten vom Markt. Sogar noch Erdbeeren aus dem Elsass konnte man kaufen. Hans und Fügi machen später noch einen (Bier-)Einkauf mit den Velo’s bei Lidl. Wir erkunden später, als es ein wenig kühler wird, den wunderschönen Park Prés-la-Rose welcher ganz toll angelegt ist, sogar ein Labyrinth aus Koniferen gibt’s. Wir hören den Soundcheck einer spanischen Band, welche am Abend spielen wird. Zurück im Hafen können wir Daniela und Pablo überreden dass sie mitkommen an’s Konzert. Wir geniessen zusammen das wunderbare Open-Air-Feeling am Konzert der El Camino-Band. Sie spielen Gipsy-Musique und ihre drei Tänzerinnen sind natürlich vor allem für die Herren eine Augenweide. Gegen Mitternacht spazieren wir zurück auf die LaTouline und lassen den schönen Abend mit einem  Schlumi ausklingen.

Parc du Près la Rose à Montbéliard Parc Prés-la-Rose in Montbeliard

Sonntag, 18. August 2013

Leinen los um 10 Uhr; wir verabschieden uns von der Ambiance-Crew. Schön haben wir sie überraschend getroffen. Aus der Schweiz erreichen uns Reklamationen, dass unsere  Homepage nicht aktuell ist. Leider hat anscheinend der Provider Homepage.eu ein Problem mit Sexistischen Seiten und wurde vorübergehend gesperrt. Ich habe im Moment  keine Möglickeit meine Seite zu aktualisieren, hoffe das dauert nicht all zu lange und entschuldige mich bei unseren Leserinnen und Lesern.  Daniela’s Kommentar; wir sollen doch die Livecam aus unserem Schlafzimmer entfernen, lassen wir jetzt mal so im Raum stehen. Smile……. Wir sind nun also auf dem Fluss Allan unterwegs, nicht mehr auf dem Doubs. Die Fahrt geht Richtung Dannemarie. Nach 5 Schleusen geben wir die Fernbedienung für die Schleusen ab und werden nun wieder von einem Schleusenwärter begleitet. Das Wetter ist leicht bewölkt aber düppig warm.

Montag, 19. August 2013

Ausgerechnet heute, wo wir 15 Schleusen vor uns haben, regnet es bereits am Morgen. Die Landschaft ist eigentlich sehr schön hier; dieSchleusentreppe mit 12 Schleusen ist in rel. kurzer Zeit absolviert und wir sind bereits um 14 Uhr in Dannemarie. Hier gibt es einen gemütlichen, kleine Hafen mit vielen Schweizer Booten. Wasserwanderer und solche die hier ihren festen Platz haben.  René und Christian aus Rheinfelden kommen zum Apéro und wir erfahren wieder einige News aus der Schweiz; vorallem über Fussball.  Dannemarie ist ein schönes Elsässer-Dorf mit vielen Riegelbauten und Blumengärten. Zum Znacht machen wir Omeletten; draussen auf dem kleinen Gasherd. Am Nachmittag wird das Wetter immer besser und am Abend geniessen wir ein tolle Stimmung mit einem Sonnenuntergang.

 Echelle d'écluses - Porte d'Alsace Diese Schleusentreppe haben wir heute "gemacht".Schön

Dienstag, 20. August 2013

Zuerst SMS an Philipp machen, er hat heute Geburtstag. Anschliessend bin ich mit dem Velo nach Dannemarie in's Dorf um unser Frühstücks-Baguette zu holen. Wolkenlos blauer Himmel, das Wetter ist wieder so wie wir es eigentlich gewohnt sind. Wir geniessen heute nochmals einen Tag diese schöne Hafenatmoshäre und fahren erst morgen weiter. Fügi fährt am Donnerstag ab Mulhouse mit dem Zug zurück in die Schweiz. Es reicht also wenn wir morgen Abend in Mulhouse eintreffen. Der Hafen leert sich nach und nach; alle Boote fahren rel. früh los, weil es eine grössere Strecke ist bis Mulhouse. Gegen Mittag kommen dann bereits wieder die nächsten Boote aus der Schleusentreppe in Dannemarie an. Es ist ein spannendes Kommen und Gehen in diesem Hafen. Gegenüber konnten wir heute morgen einem Sportfischer zuschauen, wie er in kürzester Zeit 4 grosse Fische gefangen hat. Er hat sie vorher mit Mais angefüttert. Fügi liegt im Moment  auf dem Vorschiff im Liegestuhl am sünnele und Hans und ich geniessen es mal wieder so richtig Zeit im Internet zu verbringen. Fügi und ich waren zu Fuss einkaufen; er hat schwer geschleppt bei dieser Hitze. Zum Znacht gibt's Pastetli mit selbst gemachter Füllung und für morgen habe ich Beouf-Bourgignone eingekauft. Das Fleisch ist bereits im Rotwein eingelegt.

 Mittwoch, 21. August 2013

Nach einer wolkenlosen Vollmondnacht ist für unser Verhältnisse früh Zmorge-esse angesagt. Wir sind für 08.30 Uhr an der ersten Schleuse, welche zum Glück gleich beim Hafen liegt, angemeldet. Es ist ein rechtes Stück zum fahren bis Mulhouse. Vor uns liegen 22 Schleusen und 23 KM; bei diesem Wetter bestimmt ein reines Vergnügen. Fügi freut sich jedenfalls schon darauf.

 Hier wollen wir heute Abend übernachten: Hafen Mulhouse; er liegt in der Nähe des Bahnhof's, wo Fügi morgen Donnerstag den Zug in die Schweiz besteigen wird. 

Es ist 17 Uhr, wir sind im Stadthafen in Mulhouse. Das Anlegemanöver in diesem engen Hafen war nicht ganz problemos; aber natürlich hat es mein Captain wieder gemeistert. Unsere heutige 22. Schleuse war die 888.Schleuse seit wir Logbuch führen. Es ist sonnig und heiss; Hans und Fügi gehen zu einer ersten Erkundungstour in die Stadt; wohl auf ein kleines Bierli oder so. In meiner Kombüse schmort das Bouef Bourgignone und verbreitet einen feinen Duft. Das muss jetzt mindestens noch zwei Stunden köcheln und dann gibt’s Spätzle dazu. Zu Mulhouse könnte ich euch auch noch einiges erzählen (resp. abschreiben). Mülhausen ist stolz auf seine industrielle Vergangenheit; welche in acht Museen gezeigt wird. Es gibt z.B. ein Eisenbahn- ein Feuerwehr- ein Elektroenerige- ein Keramik- und ein Stoffdruckmuseum. Wohl jeder kann sich auch an die Story der Gebr. Schlumpf erinnern , welche zwar mit ihrer Textilfabrik nicht so erfolgreich waren, aber trotzdem ein Automuseum  mit Duzendenden von Bugattis etc. auf die Beine stellten. Morgen Vormittag ist Markt in der Stadt.

Donnerstag, 23. August 2013

Nach dem Zmorge,(Fügi wurde fast ein wenig wehmütig: dies werde er wieder so vermissen die feinen Zmorge an Deck) laufen wir zum Markt. Es ist ein grosser gemischter Markt mit vielen Ständen. Es hat auffällig viele Frauen mit Kopftüchern und auch sonst ist die Atmoshäre fast wie auf einem orientalischen Markt. Um 13.15 Uhr fährt Fügi mit dem Zug in die Schweiz und wir fahren anschliessend gleich los. Nach der Stadtschleuse Mulhouse befahren wir nun den Canal de Huningue. Ursprünglich hiess er Zweigkanal von Mülhausen und Basel. So nah an der Schweiz waren wir mit unserer LaTouline noch nie. Wir fahren bis zu einem Anleger mitten im Grünen; dem Halte nautique de Hombourg. Nach dem lauten und auch etwas schmutzigen Stadthafen ist diese Idylle und Ruhe hier richtig wohltuend. Das Wasser ist sehr sauber und noch recht warm; ich war noch kurz im Wasser um mich abzukühlen. Es gibt eine vorgelagerte Vogelinsel und wir beobachten mit dem Feldstecher die Wasservögel und sonstigen Tiere. Zwei Bisam sind am Ufer hochgeschwommen, ein Reh war auf einer kleinen Lichtung zu sehen. Ich habe ein ganzes Tupperli voll Brombeeren gepflückt am Waldrand. Das gab ein wunderbares Dessert. Morgen vormittag möchte ich noch mehr davon pflücken um evt. einen Kuchen damit zu backen.

Freitag, 23. August 2013

In kurzer Zeit habe ich, vor dem Zmorge, mein grosses Tupperware mit Brombeeren gefüllt. Dabei sind erst ca. ¼ aller Beeren reif. In einer Woche könnte man an diesem kleinen Waldrand bestimmt 5-6 Kilo Brombeeren pflücken. Hans putzt in der Zwischenzeit das Deck. Wir fahren heute in den Hafen Kembs; werden dort Rolf Auer aus der Fadmatt auf seinem Seebär treffen. Ich habe mit Renate, seiner Frau telefoniert, Rolf ist auf dem Schiff Freitag und Samstag. Wir freuen uns ihn zu sehen und ihm die LaTouline zeigen zu können. Er hat uns bestimmt ein par Tipps für die Weiterfahrt. Da er schon einige Jahre in diesem Hafen zu Hause ist kennt er sich ja bestens aus in diesem Gebiet. Morgen Samstag kommen Marco und Sabrina für’s Wochenende zu Besuch. Leider ist der Wetterbericht alles andere als erfreulich.

Nach der Schleuse Niffer fährt man in den kleinen Kanal bis zum Hafen Kembs. Die Durchfahrtsbreite misst 5.50 Meter und die Strömung ist sehr stark; deshalb wird dies auch Loch Ness genannt.

 

Die Einfahrt in den Hafen Kembs, war dann bedingt durch die Strömung alles andere als einfach. Wir mussten zwei mal einen Anlauf nehmen um in den uns zugewiesenen Gästeplatz reinzukommen. Der Hafenwart hat uns dann aber bestätigt, dass es durch die Strömung hier sehr schwierig sein. Mein Captain braucht sich also nicht zu schämen. Rolf war bereits für ein Bier auf unserem Schiff; hat alles angeschaut und begutachtet. Er wird am Nachmittag mit uns zum einkaufen fahren, dafür hilft ihm Hans jetzt gerade die schweren Batterien in seinem Seebär auszutauschen. Am Abend koche ich dann Z'Nacht; es gibt zwar ein Restaurant in einer Peniche im Hafen; es sei aber sehr teuer; also kochen wir doch besser was feines auf der LaTouline.

 Das ist der kleine Hafen Kembs. Nach der kleinen Brücke geht's nicht mehr weiter; hier muss man umdrehen.

Gleich nach der alten Hebebrücke ist ein kleiner Weiher; hier leben Gänse, welche der alte Brückenwart gezüchtet hatte. Als er starb hat man sie frei gelassen und sie sind trotzdem da geblieben. In diesem Weiher lebt auch eine Nutria-Familie. Die Tiere sind richtig zutraulich und machen auch immer mal wieder eine kleine Tour durch den Hafen um zu betteln. Am liebsten mögen sie Rüebli und Aepfel. Nutria im Hafen Kembs

 

Samstag, 24. August 2013

Es ist früh am morgen; ich geniesse die friedliche Stimmung im Hafen. Die Sonne geht zaghaft auf hinter dem Weinberg. wir haben gerätselt ob dies der Kaiserstuhl sein könnte. Haben leider niemanden gefunden der uns dies bestätigen konnte. Es ist schwach bewölkt. Wie heisst doch die Redewendung: Morgenrot - Schlechtwetterboot; leider stimmt es heute. Wir möchten doch mit Sabrina und Marco eine Ausfahrt machen, aber eben der Wetterbericht. Gestern Abend haben wir einen gemütlichen Znacht mit Rolf verbracht. Er hat es genossen bekocht zu werden und es wurde stundenlang Seemansgarn gesponnen. Von alten Törns und natürlich auch von geplanten Törns, welche leider für ihn nicht mehr zu realisieren sind. Er muss seinen geliebten Seebär nun def. verkaufen. Die letzten beiden Jahre war er während des Sommers jeweils noch 2 Tage die Woche auf dem Schiff im Hafen. Leider hat sich die Sehkraft von Renates Augen dermassen verschlechtert, dass er sie nicht mehr gut allein lassen kann. Das Schiff kommt nun im September entweder nach Strassburg oder nach St.Jean an den Verkaufssteg.  Es ist traurig für ihn, aber er wird auch noch lange von den vielen, schönen Reisen, welche sie mit ihrem Schiff unternommen haben, zehren können. PS: die Brombeer-Wähe aus den selbstgesuchten Beeren hat wunderbar geschmeckt; ich konnte sogar noch ein Stück für Sabrina "retten".

Jetzt haben wir noch einen Tipp für alle Velo-Freaks unter unseren Tagebuchlesern. Dieses Gebiet hier ist traumhaft schön zum Velo fahren. Der ehemalige Treidelpfad entlang dieses Kanals ist wunderbar ausgebaut. Die Strecke Kembs bis Mulhouse stelle ich mir auf dem Velo ganz toll vor.

Hans und ich haben nun gemütlich Zmörgelet und dank dem super Internet-Empfang in diesem Hafen konnten wir mal wieder den ganzen Ländlerzmorge auf Radio Eviva hören. Anfangs war es noch richtig sonnig aber leider ist es jetzt schon ziemlich zu und windig. Bis unser Besuch kommt ist es dann wohl vorbei mit dem schönen Wetter. Schade...

Ja, leider war's dann so: kaum waren Marco und Sabrina an Bord, hat's eigentlich den ganzen Samstag nur noch geregnet. Am späteren Nachmittag, als es mal ein bisschen geschont hat mit regnen haben wir, mit Schirmen bewaffnet, einen Spaziergang gemacht. Riesige Mais- und Hirsefelder sind in dieser Gegend angelegt. Auch den Nutria's haben wir natürlich wieder einen Besuch abgestattet. Zurück auf dem Schiff können wir zum Znacht sogar draussen Tischgrill machen. In der Ferne sehen wir schon länger Blitze am Himmel; aber hier schont es eigentlich noch lange. Wir sind bereits im Bett als der Wind auffrischt und starker Regen einsetzt.

Sonntag, 25. August 2013 

Am Morgen ist es eigentlich ziemlich hell; aber es hat merklich abgekühlt. In den warmen Faserpelz-Jacken sitzen wir draussen am Zmorge. Eine Ausfahrt mit der LaTouline ist bei diesen Temperaturen nicht verlockend. Sabrina und Marco entscheiden sich, nach dem Zmorge wieder zurück zu fahren; nach Hause in die gemütliche Wohnung. Schade dass das Wetter nicht mitgespielt hat, wir wären gerne mit ihnen unterwegs gewesen, haben ihren Besuch aber trotzdem genossen. Als Ueberraschungsgast kommt dann Urs Ernst noch zu Besuch. Er hat auf unserer Homepage gelesen dass wir in Kembs im Hafen liegen. Anstatt an seinen Rheinschiffer-Stamm in Basel zu gehen hat er uns besucht auf der LaTouline. Wir haben uns sehr gefreut; er hat als Berufsschiffer natürlich in diesem Bootsrevier unglaublich viel Erfahrung im Navigieren und hat viel zu erzählen über den Rhein und den Canal d'Alsace.  Wir entschliessen uns, nochmals eine Nacht im Hafen zu bleiben und morgen früh weiter zu fahren. Hans wird am Nachmittag im Fernseher das Autorennen mal wieder verfolgen können. Am Abend konnte ich mal wieder einen kitschig schönen Lindgren-Film schauen.

Montag, 26. August 2013

Bevor wir weiterfahren nach Neu Brisach auf dem Canal d'Alsace  habe ich nochmals unseren Laptop gestartet um die aktuellen News zu lesen. Beim Brot holen habe ich wieder diese schönen Riegelbauten, welche es in Kembs hat, bewundert. Lustig ist auch das Sprachgemisch so nahe an Basel. Die Bäckersfrau spricht astreines Französisch; eine Kundin welche reinkam hat dann aber mit ihr Elsässerisch gesprochen, was für meine Ohren so eine Mischung aus Deutsch und Französisch ist. Man muss aber richtig aufpassen um etwas zu verstehen. Neben der Kirche steht : le Pfarrhüs; gross so angeschrieben. Das Wetter ist freundlich, aber es ist merklich kühler als letzte Woche und der Wetterbericht für diese Woche verspricht Temperaturmässig in den nächsten Tagen keine grossen Sprünge. Rolf Auer hat uns für die Weiterfahrt seine Rhein-Bücher zur Verfügung gestellt. Es ist eine rechte Umstellung nach den französischen Kanalführern man muss sich richtig einlesen, damit man damit fahren kann.

Nach der Schleuse Niffer/Kembs  fahren wir nun auf dem Grand Canal d’Alsace. Bei KM 189 kommt uns die vollgeladene Schwägalp der Holcim entgegen. Wohl mit dem Nachfolger von Urs am Ruder.Die Wellen haben die LaTouline noch längere Zeit auf und ab schaukeln lassen. Bei der Schleuse Ottmarsheim werden wir über Funk in die grosse Kammer dirigiert. Die LaTouline wird als einzelnes Schiff in dieser grossen Kammer runtergeschleust. Die kleine Kammer werde revidiert, auf diese hätten wir lange warten können erklärt mir der freundliche Schleusenwärter. Hier wird die Schleusung nicht durch den VNF geregelt, sondern durch Mitarbeiter des EDF. EDF ist der führende Wasserstrom-Produzent Frankreichs und betreibt zwischen Basel und Lauterbourg 12 Wasserkraftwerke. Im Moment fahren wir an riesiegen Ladequai’s vorbei. Bei KM 201 kreuzen wir den Frachter Gerard José aus Belgien. Da er leer ist taucht er als riesiger Bug vor uns auf. In Sichtweite nähert sich bereits der nächste Frachter. Es ist der gelb/schwarze Bug des 111 Meter langen und 11.4 Meter breiten Kiesfrachters Aargau; sowie am Kiesverladeplatz wird das Kiesschiff Bern gerade beladen. Wie unschwer an den Namen zu erkennen ist, fahren beide Schiffe unter Schweizer Flagge. Zur Mittagszeit fahren wir die dritte Schleuse des heutigen Tages an, die Ecluse Fessenheim. Auch hier werden wir in der grossen Kammer alleine runtergeschleusst. Es hat hier Schwimmpoller also völlig stressfrei! Masse dieser Kammer: Hubhöhe 15 Meter, Breite 22 Meter, Länge 185 Meter. Die LaTouline sieht ein bisschen aus wie eine Nussschale darin. Auch hier ist die parallel verlaufende kleine Kammer anscheinend in Revision. Bei der Schleuse Vogelgrun in Breisach werden wir dann doch noch in der kleinen Kammer runtergeschleusst. Gleich nach der Ausfahrt fährt man in den Rhein und dort ist die Hafeneinfahrt zum Hafen Neuf Brisach. Hier auf der französischen Seite des Rhein’s wollen wir die nächsten zwei Tage im Hafen sein. Man hat einen wunderschönen Blick auf das Städtchen Breisach, welches auf der gegenüberliegenden deutschen Seite des Rhein’s liegt. Am Quai stehen zwei Hotelschiffe. Wir wollen später mit dem Velo rüber fahren. Nun ist es aber so mit dem Hafen Vogelgrun; man kann zwar mit dem Boot reinfahren aber als Fussgänger kommst du nicht raus aus dem Gelände und die Capitainerie ist geschlossen bis Dienstag um 9 Uhr. Also bleiben wir auf der LaTouline, geniessen die schöne Aussicht auf Breisach und den sonnigen Nachmittag und Abend. Wir haben genügend Essen und Trinken an Bord; es reicht auch noch für’s Frühstück morgen.

 Dies ist unser Blick vom "geschlossenen" Hafen auf die andere Seite nach Breisach am Rhein

Dienstag, 27. August 2013                                                               

Ein nebliger Morgen; es herbschtelet und dieser Hochnebel hat sich dann erst gegen Abend z.Teil aufgelöst, resp. in Wolken verwandelt. Aber es wurde trotzdem angenehm warm. Mit dem Velo sind wir kurzerhand nach Deutschland geradelt, will heissen auf die deutsche Rheinseite nach Breisach. Ein wunderschönes Weinstädtchen mit einem imposanten Dom auf dem Hügel. Ein Restaurant und Café reiht sich an das Andere; hier braucht niemand Hunger und Durst zu leiden. Auf einem kleinen Frischmarkt haben wir frische Pfifferlinge (Eierschwümmli), feinen Salat, selbstgemachte Nudeln und Schwarzwälder-Schinken, sowie dunkles Brot gekauft. Es gibt also zum Znacht Pilzschnitten mit Salat. Am Wochenende findet in Breisach ein Weinfest mit Feuerwerk am Rhein statt. Da Philipp leider arbeiten muss, können er und Bina uns leider am Wochenende nicht besuchen. Schade !!!!! Am Abend geht dann noch ein ordentliches Gewitter über der Gegend nieder. Es blitzt, donnert und regnet sehr stark. Wir verziehen uns in’s Schiff und schauen einen Krimi im Fernseher.

Mittwoch, 28. August 2013

Hans hat mit seinem Cousin Jürgen in Emmendingen telefoniert. Sie sind ja nur ca. 20 KM  von diesem Hafen entfernt und kommen uns am Wochenende besuchen. Dann können wir mit ihnen an’s Weinfest gehen. Das Wetter ist heute sonnig und warm. Wir beschliessen mit den Velo's nach Neuf Brisach zu fahren. Also heute ein Velotourli wieder in Frankreich; also auf der französischen Seite des Rhein's. Sind dann mal wieder losgefahren ohne Velokarte immer der Nase nach. Leider ist das nicht immer der kürzeste Weg; aber wir haben ja so mal wieder was für unsere Gesundheit getan; haben pro Strecke über eine Stunde gebraucht. Leider hat sich die Velofahrt nicht wirklich gelohnt. Ein verschlafenes Nest, mit einer ruhmreichen Geschichte und vielen alten Mauern, wie es halt so viele gibt in Frankreich.

   Sieht doch aus der Luft noch ganz spektakulär aus; Neuf Brisach

Gegen Abend haben wir einen wunderschönen Spaziergang gemacht; alles dem Rhein entlang. Ca 80 Schwäne tummeln sich hier im Rhein bei Breisach. Sogar einen Wasserskifahrer konnten wir noch beobachten.Breisach am Rhein

 

Donnerstag, 29. August 2013

Beim Aufstehen neblig grau; jetzt 2 Stunden später ist es bereits sonnig und fast wolkenlos. Es soll heute 26 Grad warm werden. Nochmals ein Tag zum sünnele und Wäsche trocknen. Auf dem Tisch leuchtet das Sonnenblumengesteck, welches Marco und Sabrina mitgebracht haben, es ist immer noch wie frisch aus dem Laden. So schön. Momentan sind wir an der Grobplanung unseres letzten Monats an Bord. Wir werden wohl nicht mehr all zu grosse Strecken fahren; uns im Elsass bewegen. Nächste Woche kommen Bea und Rolf aus Obersaxen einige Tage zu Besuch. Mit ihnen möchten wir ev. nach Colmar fahren. 

Wir machen hier in Breisach richtige Veloferien. Haben uns entschlossen in diesem Hafen zu bleiben bis am Samstag. Heute radeln wir wieder auf der deutschen Seite dem Rhein entlang bis zu einem Biergarten. Es herrscht richtige Ferienstimmung und mit viel Glück ergattern wir einen Tisch. Von hier kann man die grossen Pötte, welche hier vorbeiziehen wunderbar beobachten. Der Flammkuchen mit Pfifferlingen hat wunderbar geschmeckt; dazu gab’s ein Panaché. Auf dem Rückweg  kaufen wir bei Edeka noch „deutsche“ Lebensmittel ein. Kaum auf dem Schiff ist Hans in den Badehosen und am sünnele. Es ist in der Zwischenzeit sommerlich heiss geworden.

Freitag, 30. August 2013

Nichts mit Morgennebel, schon am morgen früh ist es sonnig und es soll heute bis 26° warm werden. Haben bereits am morgen einen Tankstop gemacht an der Säule im Hafen und konnten so unseren Platz am Kopfsteg des Gästeponton’s  "retten". Wir haben mit Jürgen,Renate, Fiona und Daria einen schönen Abend verbracht. Nachtessen auf der LaTouline mit der Kulisse des Weinfestes in Breisach. Später sind wir dann an einen Tisch direkt am Rheinufer und haben das schöne Feuerwerk bestaunt.

Samstag, 31. August 2013                                          

Renate bringt heute Morgen Fiona nach Kloten, von wo sie in die Reitferien nach Portugal fährt. Anschliessend kommen sie nochmals zu uns auf’s Schiff. Wir haben eine kleine Tour auf dem Rhein geplant und am Abend wollen wir zusammen an’s Weinfest. Am späteren Nachmittag laufen wir dann zusammen an's Weinfest auf die deutsche Seite. Es ist ein tolles Fest mit ganz vielen Leuten. Man wird an den Ständen vorwärts geschoben. Am ersten Winzerstand kauft man für 2 Euro ein Weinglas, welches dann an den verschiedenen Kaiserstühler Weinstüble aufgefüllt werden können. Wir haben Müller Thurgau, Grauburgunder, Gewürztraminer etc. probiert.  Auf drei Plätzen waren Lifebands am spielen. Eine wirklich tolle Stimmung herrscht. Nach Mitternacht laufen wir wieder zurück in den Hafen; geniessen hier die Ruhe und nehmen noch einen kleinen Schlummertrunk auf Deck.

Sonntag, 1. September 2013

Das Wetter ist zum Glück besser als der Wetterbericht. Wir können draussen zmörgele, später fahren wir mit unserem Besuch ein rechtes Stück den Rhein runter und machen in Borkheim an einem Anleger fest und geniessen den Quarkkuchen. Bei der Rückfahrt in den Hafen war richtig Betrieb auf dem Rhein. Mehrere grosse Frachter und ein grosses Flusskreuzfahrtschiff sind uns begegnet. Nach einem kurzen Zvieri fahren sie dann zurück nach Emmendingen. Wir haben ein tolles Wochenende mit ihnen verbracht. Im Moment während ich diese Zeilen schreibe, hört Hans im Internet der Schlussphase des eidg. Schwingfestes zu

 

Montag, 2. September 2013

Bei strahlend schönem Wetter heisst es Leinen los im Hafen Neuf Brisach. Wir fahren den Rhein runter bis zum Anleger des Nautic-Club Burkheim. Wir finden einen freien Gästeplatz; der Schlüssel für die Türe liegt im Briefkasten, wir kommen also auch raus aus dem Gelände. An dieser kleine, direkt am Rheinufer gelegenen Anleger ist es richtig spannend. Es sind seit wir hier liegen bestimmt schon 12-15 grosse Frachter und Hotelschiffe Rheinauf- oder abwärts vorbei gefahren. Am Nachmittag haben wir dann, dem ca. 2,5 KM entfernten Dorf Burkheim mit dem Velo einen Besuch abgestattet. Ein richtig schönes, kleines Weindorf mit einigen Restaurants und Weinkellern.

Burkheim: Siebter Himmel Dorfplatz von Burkheim

 

Lebensmittel einkaufen ist allerdings schwierig; Montag ist auch die Bäckerei geschlossen. In einem Hofladen erstehen wir dann geräuchte Forellen, getrocknete Steinpilze und selbstgemachte Zitronen-nudeln. Es gibt also was zum Znacht. Zurück auf dem Schiff, es ist in der Zwischenzeit 28° warm geworden, ab in die Badesachen und im Rhein schwimmen. Das Wasser ist bestimmt noch 22° warm. Herrlich. Hans und ich haben dann gemeinsam rausgefunden, dass wir in dieser Saison in der Rhone, in der Saône, im Doubs, im Rhein und im Mittelmeer geschwommen sind. Schon grossartig. Wir sitzen nun am Abend draussen am Tisch es ist immer noch wunderbar warm; wir werden bestimmt noch einen Sonnenuntergang beobachten können. Die Ueberraschung: es hat Nachts viel Verkehr auf dem Rhein; Frachter und Hotelschiffe welche in der Dunkelheit mi Hilfe von Radar unterwegs sind und jeweils einen rechten Schwell am Anleger auslösen. Wir waren einige Male wach diese Nacht. Gegen Morgen wurde es dann erstaunlicherweise ruhiger.

Dienstag, 3. September 2013

Gleich nach dem Aufstehen und Duschen, Velofahrt nach Burkheim. Fahrt fast mitten durch die Reben mit einer schönen Aussicht bis in die Vogesen entschädigt für den kurzen, aber steilen Aufstieg zum Dorfkern. Tatsächlich die kleine Bäckerei ist geöffnet (bis 10.00 Uhr) es gibt sogar Butter und Käse zu kaufen. Anstelle von Baguette und Croissants kaufe ich hier deutsches Bauernbrot und Weggen. Auch fein. Nach dem Frühstück sind wir bereits wieder in den Badesachen; die Temperatur soll heute fast die 30° Marke erreichen, also haben wir uns für einen Lese- und Sünnelitag entschieden. Wir sind am Törnführer studieren für die Planung 2014. Plötzlich scheint die Rhein-Variante um nach Belgien und Holland zu fahren auch wieder reizvoll. Wir haben ja noch Zeit bis nächsten Frühling. Wir schwimmen nochmals im Rhein und bestaunen die vorbeifahrenden grossen Schiffe. Gegen Abend kommt dann an unserem Steg noch Hektik auf: ein Vater mit seinem Sohn möchte einen älteren Wassertöff starten, welcher er anscheinend gekauft hat. Sie sitzen zu zweit drauf und die Maschine läuft nicht sofort. Schon liegen die Beiden im Wasser und das Töffli schwimmt umgekehrt im Wasser. Sie schwimmen dann zu unserer Plattform und mit vereinten Kräften wird es wieder umgedreht. Nach nochmaligen erfolglosen Versuchen wird das Ding dann mit einem kleinen Boot abgeschleppt. Philipp ruft an; er hat eine starke Schleimbeutel-Entzündung im Ellbogen und darf drei Tage nicht arbeiten. Wir wünschen von hier aus Gute Besserung !!

Mittwoch, 4. September 2013

Weiterhin strahlendes Spätsommerwetter. Heute werden Bea und Rolf aus Obersaxen anreisen und einige Tage mit uns nach Colmar und zurück fahren. Da der Hafen einfach zu finden ist, und sie da ihr Auto auch prima parkieren können, fahren wir wieder zurück in den Hafen Neuf Brisach.

Unser Ziel: Colmar

 

Mittwoch bis Sonntag

Wir haben Rolf und Bea an Bord und fahren mit ihnen bei heissen 30° den Canal du Colmar. Ein kleiner schmaler naturbelassener Kanal, welcher auf einer Strecke von 23 KM mit vier Schleusen die Strecke vom Rhein nach Colmar überwindet.  Am ersten Abend bleiben wir an einem Anleger kurz vor Colmar und geniessen dort als einziges Boot am Anleger einen ruhigen Abend. Zum Dessert gab‘s selbst gesammelte Brombeeren. Heute Freitag sind wir dann im Hafen Colmar stationiert und brechen auf zum Stadtbummel. Leider ist es fast zu heiss; aber zum Glück gibt’s ja kaltes Elsässer-Bier….. Hans und Rolf versuchen im Moment gemeinsam unsere Sat-Antenne zu demontieren und höher zu setzen; da ein „Spezialist“ im Hafen Breisach der Meinung war, dass der Standort zu tief sei und unser Aufstelldach den Empfang störe. Leider hat die ganze, schweisstreibende Arbeit auch nicht’s gebracht; also weiterhin kein Schweizer Fernsehen an Bord. Am Samstagmorgen nach dem Zmorge Rückfahrt durch den Canal de Colmar. Es hat abgekühlt und ist etwas windig, aber im Verlaufe des Nachmittags wird es immer schöner. Kurz vor der letzten Schleuse im Canal machen wir Halt; wir möchten mitten in der Natur an diesem ruhigen Anleger bleiben heute Abend. Gefühlsmässig ist es wie in einem Ententeich; es hat hier bestimmt 50 Enten in diesem Canalabschnitt. Auch den Eisvogel können wir immer mal wieder beobachten. Rolf und ich sind wieder am Brombeeren suchen für’s Dessert. Nach dem Nachtessen ist dann Tennis angesagt. Wawrinka bestreitet am US-Open den Halbfinal. Leider hat er dann doch verloren. Nachts geht ein heftiges Gewitter über dem Gebiet runter. Am Morgen ist die LaTouline übersäht von kleinen Aesten und Laub. Wir können trotz bedecktem Wetter draussen zmörgele und fahren dann Zurück nach Breisach zum Auto. Auf dem kurzen Kanalstück liegen einige grössere Dolder und kleine Bäume im Wasser; anscheinend haben wir noch Glück gehabt, dass an unserem Anlegeort die Bäume stabil waren. Wir trinken noch was zusammen und schon reisen unsere Freunde wieder ab in die Schweiz. Uf wiederluege in Obersaxen…. Es war schön euch an Bord etwas verwöhnen zu dürfen; wir haben die gemütlichen Tage mit euch genossen.

 Montag, 9. 9.2013

Am Morgen ist es noch kühl; wir essen drinnen Zmorge. Kurze Fahrt auf die andere Rheinseite zum Einkaufen. Wir laufen zu EDEKA; ein recht langer Weg durch's Städtli. Es wurde immer wärmer und sonniger und zurück auf dem Schiff können wir gemütlich an der Sonne Zeitung lesen. Wir fahren wieder zurück an "unseren" Gästeplatz im Hafen Neuf Brisach. Hans steigt in die Badehosen und legt sich auf den Liegestuhl. Es ist wieder richtig schön warm; eigentlich viel besser als der Wetterbericht. Morgen Vormittag werden wir den Grand Canal D'Alsace zurückfahren bis an den ersten Anleger via Mulhouse.

Dienstag, 10. September 2013

Ja, der Wetterbericht hat gestimmt; es ist regnerisch und kühl. Wir haben uns trotzdem entschieden heute den Grand Canal d’Alscace zurückzufahren.  Das Schleusenwetter hat uns in zwei von den vier Grossschleusen voll erwischt; es hat geregnet. Es hat heute erstaunlich wenig Berufsverkehr auf dieser Strecke. Kaum haben wir die Ecluse Niffer, welche von Corbusier gezeichnet wurde (resp. der futuristische Turm) passiert, bessert sich das Wetter. Im canal d’Hunique legen wir am ersten Anleger an. Er liegt mitten im Grünen, rundherum nichts als Wasser, Sträuche und Bäume. Der Anleger liegt bei einer kleinen Vogelinsel, welche im Canal künstlich angelegt wurde und hier eine richtige Idylle für Wasservögel geschaffen hat. Wir laufen etwas auf dem Veloweg bis zu einem grossen Holzausguck. Man hat einen herrlichen Blick über die flache Landschaft und über die weinbewachsenen Hügel in der Ferne. Das Töpperli für Brombeeren war auch wieder dabei und wir haben tatsächlich auch reife Beeren gefunden. Am Abend sorgte die untergehende Sonne für eine wunderbare Ambience mit rosaroten Wolkengebilden, welche sich als Sujet für wunderschöne Photo’s anboten. Wir haben Rummikub gespielt und gelesen. Es wird halt jetzt schon früh dunkel und man kann nicht mehr so lange draussen sitzen.

Mittwoch, 11. September 2013

Lange ausgeschlafen, das kühle Wetter zieht uns nicht nach draussen. Die Wolken hängen tief und es sieht nach Regen aus. Nach dem späten Frühstück schaut Hans (dank Generator) im Sportkanal wie die Nationalmannschaften sich in der WM-Quali geschlagen haben. Die Schweiz hat die Sache gegen Norwegen gut gemacht und er ist sichtlich zufrieden. Hier im Canal fährt auch ab und zu ein grosser Pott vorbei wohl auf dem Weg von Basel nach Mulhouse. Sobald das Wetter sich etwas bessert wollen wir mit dem Velo nach Petit Landau fahren; ein kleines Dorf in der Nähe. Gegen Abend war’s dann nur noch 17° im Salon der LaTouline. Also wurde nach langer Zeit mal wieder unser kleiner Oelofen in Betrieb genommen und bereits nach einer Stunde war es kuschlige 26° warm. Es ist immer noch sehr windig; die Wolken fliegen am Himmel nur so vorbei.

Donnerstag, 12. September 2013

Wir wechseln, nach einer kurzen halbstündigen Fahrt, an den zweiten Anleger im Canal d’Hunique. Wir haben Glück auch hier steht noch kein Boot und wir haben Platz für die LaTouline. Hier habe ich vor ca. 2 Wochen viele Brombeeren gefunden und auch heute haben wir innert kurzer Zeit das Töpperli wieder voll, es gibt also wieder ein Brombeer-Dessert. Zusammen mit Vanille-Yoghurt ist das gesund und sehr fein. Es ist nach wie vor kühl; wenigstens bleibt es trocken. Wir machen einen Spaziergang; freuen uns aber schon wieder auf den warmen Salon der LaTouline. Dank unserem Oefeli ist es schön warm und  wir spielen Rummicub und Yazzy und lesen.

Freitag, 13. September 2013

Freundliches, sonniges Wetter. Dies animiert uns zu einer kleinen Putzaktion heute Morgen. Hans nimmt sich den Bordgrill vor; dieser wird gründlich geputzt und anschliessend versorgt. Die Grillsaison ist also für dieses Jahr beendet. Ich habe im Salon die Lamellen von den kleinen Fliegen- und Spinnendreck-Pünktli befreit und auch mal wieder (zum wievielten mal wohl) die Fenster geputzt. Am Mittag fahren wir bis Mulhouse; allerdings nicht bis in den Hafen, sondern wir halten an einem Anleger vorher. Wir fahren am grossen Commerce-Hafen vorbei. Dazu lesen wir in unserem Kanalführer: Während sich viele Städte vom Binnentransport abgewendet haben, hat die Stadt Mulhouse einen neuen, 40 Hektar grossen Handelshafen gebaut. Er ist über den Niffer-Kanalabschnitt mit dem Rhein verbunden. Seit 1995 transportieren 110 Meter lange Rheinschiffe und Schubverbände Mineralölerzeugnisse; Dünger und Erze bis zum Hafen hinauf. Es werden pro Jahr ca, 1,5 Millionen Tonnen Materialien umgeschlagen.

Zu Fuss besichtigen wir dann die Werft Pro-Bateaux, wo unsere LaTouline überwintern wird. Wir laufen durch das Städtli zurück zu unserem Anleger, geniessen die Atmosphäre  und kaufen noch ein Dessert ein (Millefeuille; Lieblingsdessert von  Hans: Cremeschnitte) So ruhig wie die letzten Tage ist es hier natürlich nicht.  Wir sind nahe an der Strasse und dem Bahnhof. Heute Abend müssen wir nicht mehr heizen; die Sonne  hat das Innere des Schiffes wieder schön aufgewärmt und wir sitzen an der Wärme. Leider ist es bereits um halb neun Uhr dunkel; die Tage sind schon merklich kürzer geworden; nichts mehr mit Abends draussen sitzen.

Samstag, 14. September 2013

Leider heute immer mal wieder ein Regenguss. Am Morgen laufen wir zum Markt. Die Markthalle ist leider etwas weit von unserem Anleger weg; also ein rechtes Stück zu Fuss, aber das macht ja nichts. Frische Bohnen eingekauft; zum Znacht gibt’s heute Rippli mit Bohnen. Schon fast ein Wintermenue. Der Markt ist extrem gut besucht; es hat in Mulhouse anscheinend viele Ausländer, welche den Markt zum wöchentlichen Einkauf benutzen. Am Abend schauen wir den Musikantenstadl im Fernsehen.

Sonntag, 15. September 2013

Der Sonntag beginnt regnerisch, leider. In Mulhouse wäre heute Flohmarkt. Es wird ja nicht den ganzen Tag Regnen (hoffe ich). Hans ist noch am schlafen; und ich hab in unserem Logbuch diese Saison zusammengerechnet. Da wir nur noch die kurze Strecke bis zum Winterplatz der LaTouline bei ProBateaux mit einer Schleuse zurücklegen werden, ergibt sich folgendes: wir sind 102 Tage gefahren; unsere Motoren haben 260 Betriebsstunden mehr auf dem Buckel und wir haben seit Beginn unseres Wasserwanderns 906 Schleusen bewältigt. Am Nachmittag kommt die Sonne raus und wir marschieren doch noch in die Altstadt an den gut besuchten Flohmarkt. Konnte für Müschi’s Patchwork-Kunstwerke zwei Stück neuen Stoff ergattern, welchen sie bestimmt für irgendetwas gebrauchen kann. Wir spazieren anschliessend noch ein längeres Stück den Canal entlang, bevor wir vor den tiefliegenden Regenwolken wieder auf die LaTouline „flüchten“. Und richtig: kaum an Bord schüttet es mal wieder.

Montag, 16. September 2013

Nach dem Frühstück kurze Fahrt in den Hafen Mulhouse. Wir bekommen einen Platz am Kopfsteg. Fadri mit seinem Max ist im Hafen.

 

 

 

Wir haben ihn in unserer ersten Saison auf dem Wasser kennen gelernt. Er wohnt seit 5 Jahren ganzjährig auf seinem Max, einem ehemaligen Rettungsboot eines Kreuzfahrers, welcher er in Hamburg geholt hat. Er freut sich als ich ihm den Nespresso-Kaffee im Hafenzelt serviere. Leider ist der Einstieg in die LaTouline zu hoch für ihn; er ist leider durch eine schwere Krankheit ziemlich in der Bewegung eingeschränkt. Wir haben viele Erlebnisse auszutauschen.

Dienstag, 17. September 2013

Leider ist das Wetter immer noch nicht besser. Wir schlafen lange aus; für eine Stunde gehen wir im Bahnhofrestaurant in’s Internet. Anschliessend gleich wieder in’s Schiff an die Wärme. Es war nur noch 15° im Schiff; also hat Hans heute die Zentralheizung in Betrieb genommen und jetzt ist es natürlich gemütlich warm. Wir lesen, spielen Rummikub.

Mittwoch, 18. September 2013

Der Wetterbericht scheint zu stimmen; das Wetter bessert sich so langsam. Es ist z.Teil richtig sonnig. Wir machen einen langen Spaziergang an das neue Becken. Dies war einmal kurzfristig als Hafenbecken für Mulhouse gedacht. Anscheinend hat man es sich anders überlegt und jetzt ist es einfach eine grosse Wasserfläche mitten in der Stadt. Man kann rundrum laufen und den Enten und Schwänen beim schwimmen zuschauen…..  Gegen Abend trinken wir mit Fadri gemütlich eine Flasche Wein und staunen mal wieder über seine philosophischen Lebensanschauungen. Nach einem gemütlichen Raclette spazieren wir nochmals in die Stadt; der Vollmond steht am Himmel und wir bestaunen eine mit Licht und Toneffekten ausgestattete Blumenausstellung vor dem Münster. Zurück auf dem Schiff schaut Hans Fussball im Fernseher.

Donnerstag, 19.September 2013

Wir machen mit Fadri einen Ausflug zum Restaurant chez Silvie. Fadri holt uns mit dem Max ab; sein unüberhörbares Schiffshorn bläst über den ganzen Hafen. Leider ist die Fahrt nur kurz; aber wir waren mit Max on Tour. Gemütlich trinken wir einen Pastis und fahren nach ca. einer Stunde wieder zurück zum Hafen. Die Wolkenlücken werden grösser und die Sonne zeigt sich immer mehr. Ich schreibe diese Zeilen draussen und dies ohne Jacke; das war schon einige Tage nicht mehr möglich. Die Heizung ist längst wieder abgestellt.

Freitag, 20. September 2013

Hans half heute Morgen ca. 2 Stunden das Steuerhaus der Peniche Virunga wieder aufzubauen. Die Virunga wird diesen Winter hier im Hafen überwintern; die letzten zwei Jahre war sie ebenfalls im Hafen Auxonne. Die Virunga ist 28 Meter lang; nachdem ihr in Holland 10 Meter rausgeschnitten wurde. Sie war früher ein 38 Meter langes Frachtschiff welches zu einem komfortablen Wohnboot ausgebaut wurde. Für den Canal de Rhône au Rhin muss er allerdings das Steuerhaus abbauen und mühsam wieder aufbauen. Am Nachmittag haben wir den Zoo Mulhouse besucht. Ein grosszügig angelegeter Zoo welcher gleichzeitig Botanischer Garten ist. Es gibt hier nebst grosszügigen Tiergehägen auch hunderte von beschrifteten Sträuchern und Bäumen. Heute Freitag ist der Zoo nur wenig besucht und wir können ganz in Ruhe die beeindruckenden Sibirischen Tiger, Jaguare, viele Affen, Papageien, Büffel etc. etc. beobachten. Fast drei Stunden sind wir in dem grossen Gelände rumgelaufen; bis wir wieder zurück im Hafen waren ein richtig langer Spaziergang. Zur Apéro-Zeit konnten wir einen gemütlichen Schwatz im Hafenzelt abhalten. Mit einem Schweizer Ehepaar, Edith und Willi welche ihr Boot seit 6 Jahren im Hafen Mulhouse liegen haben und Fadri.

Samstag, 21. September 2013

Hans macht heute den Oelwechsel an den DAF-Motoren. Eine recht langwierige Angelegenheit; er will auch die Oelfilter wechseln. Morgen fahren wir mit dem TGV bis Dijon und von dort mit dem Regionalzug bis St.Jean. Wir gehen zu Ruedi und Katrin auf die Cornelia Helena. Haben die Beiden auch schon sehr lange nicht mehr gesehen. Am Montag holen wir dann unser Auto ab in der Garage in St.Jean und fahren damit zurück nach Mulhouse. Am Dienstag oder Mittwoch wird unser Schiff aus dem Wasser genommen und wird somit den Winter an Land verbringen. Hans wird es noch abkärchern und im Frühling wird dann das Unterwasser neu gestrichen und die Anoden gewechselt. Wir müssen jetzt also noch einiges machen um die LaTouline einzuwintern. Die Bettwäsche wird in Plastiksäcke luftdicht verpackt, Lebensmittel aufbrauchen oder ausräumen et.cetc. Dies ist also mein letzter Eintrag zur Saison 2013. Schön, dass ihr euch für unsere Tour interessiert habt. Uf wiederlese...... im 2014.