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Liebe treue Leserinnen und Leser unserer Homepage.

Aufgrund spezieller Umstände wird sich unser Start in die Sommersaison 2014 etwas verzögern. Hans hat sich am 22. Januar bei einem Skiunfall eine gröbere Schulterverletzung zugezogen. Diese muss nun noch einige Wochen therapiert werden. Wir werden voraussichtlich erst gegen Ende Juni mit der La Touline unterwegs sein.

Als Folge der Schulterverletzung wurde die Bordfrau in einem Crashkurs zur Spitex umgeschult. Dann gibt es noch etwas positiveres von unserer Seite zu erzählen. Wir haben unseren festen Wohnsitz nach Cunter bei Savognin verlegt. Unser Heim liegt nun an der Adresse: sur Baselgia 37 und ist ein Hausteil in einem gemütlichen Schwedenchalet. Wir sind daran uns einzuleben und fühlen uns schon recht wohl.

Nun wünschen wir allen einen sonnigen Frühling; ob zu Land oder zu Wasser und werden, sobald wir auf dem Wasser sind die Homepage aktualisieren.

Juhuiii, Hans hat gestern vom Arzt das OK bekommen, dass er seine Therapie für einige Zeit unterbrechen kann und wir aufs Schiff können. Das Röntgenbild ist gut und er hat gute Fortschritte gemacht.

Wir sind nun am planen. Am 30, Juni werden wir nach Mulhouse reisen und die LaTouline Startklar machen. Unsere Freunde aus Obersaxen, Bea und Rolf werden mitkommen. Hans möchte noch einige Kleinigkeiten ausbessern, bevor das Schiff in's Wasser kommt und Rolf hilft dabei.

Wir hoffen am 1. oder 2. Juli losfahren zu können. Erstes Ziel ist der bewährte Hafen in Neuf Brisach; anschliessend Fahrt nach Strasburg. Fügi kommt ja auch wieder aufs Schiff und mit ihm werden wir dann den Rhein runterfahren; das zweite Ziel ist der Neckar. Wir halten euch auf dem laufenden.

Montag, 31. Juni

Fahrt ab Weggis (wir haben bei den Eltern übernachtet) nach Mulhouse. Autobahnraststätte Pratteln Treffpunkt mit unseren Freunden aus Obersaxen, Bea und Rolf. Sie werden uns die ersten par Tage begleiten. Ankunft in der Werft Probateux wo die LaTouline mit frisch gestrichenem Unterwasserschiff noch immer auf den Böcken steht. Wir vereinbaren, dass morgen Nachmittag eingewassert werden soll. Nochmals Autofahrt ein Stück zurück nach Breisach, wo wir das Auto von Rolf aus dem Areal des Hafen Vogelgrün stehen lassen. Anschliessend Hotelsuche in Mulhouse und am Abend Nachtessen mit Fussballmatch im Fernseher. Die Franzosen gewinnen und das Gehupe des Fahnengeschmückten Autocorso begleitet uns die halbe Nacht. Nicht schlimm, wir sind Müde genug um trotzdem schlafen zu können.

Dienstag, 1. Juli

Hans und Rolf sind in der Werft und bessern noch einige Farbschäden am Bug der LaTouline aus. (Erinnerungen an Berührungen mit Schleusenwänden der letzten Saison) Bea und ich machen Grosseinkauf im Leclerc. Es ist alles leer auf dem Schiff. Nachmittag Einwassern. Wieso läuft eure Bilgenpumpe pausenlos? fragt Lücky der Monteur der Werft beunruhigt. Ein Stecknadel grosses Loch an einer Schweissnaht; Wasser dringt mit einem kleinen Strahl in den Rumpf des Schiffes. Also: Boot nochmals aus dem Wasser, Schweisser aufbieten. Dieser kommt sehr schnell und kann das Löchli von innen schweissen. Boot wieder in's Wasser. Da die Schleusen in der Zwischenzeit bereits abgestellt sind; schlafen wir auf dem Werftareal im Boot und schauen Fussball. Die Schweiz verliert knapp gegen Argentinien.

Mittwoch, 2. Juli

Um 09.30 Uhr fahren wir los; 2 Schleusen in Mulhouse bis zum idyllischen Anleger in Homburg. Es ist recht warm und wir geniessen die erste Fahrt dieser Saison. Am Anleger macht Hans einen Kontrollblick unter die Bodenbretter und macht eine unschöne Entdeckung: Bei uns in der Dusche hat es noch eine munzig kleine Stelle die rinnt. Anscheinend was das Sandstrahlen bis auf den Stahl für unsere alte Lady eine zu grosse Tortour.  Tel.-Anruf in die Werft: am Besten kommt ihr morgen zurück; Schweisser wird organisiert. Rolf träumt in dieser Nacht davon, dass das Schiff vollläuft. Zum Glück ist dies nicht passiert.

Donnerstag, 3. Juli

Rückfahrt nach Mulhouse zu Probateaux. Da der Schweisser erst am NM Zeit hat bleibt das Boot vorerst im Wasser. Wir fahren in die Stadt zum Markt und essen einen feinen Salat in einem Beizli am wunderschönen Rathausplatz. Als es später noch ein Glacé gibt kommt richtige Ferienstimmung auf. Zurück im Hafen wieder Bootsauswasserungs-Prozedere. Der ganze Rumpf wird kontrolliert und abgeklopft. Hans entdeckt unter dem Fäckalientank der Gästekabine nochmals eine Nahtstelle wo Wasser aus dem Innern des Bootes tröpfelt. Schweisser und Crew der Probateaux arbeiten bis nach 19 Uhr; das Boot muss heute noch in's Wasser für die Kontrolle. So verbringen wir nochmals einen Fussball-Fernseh-Abend auf dem Werftgelände. Der Bordgrill kommt zu seinem ersten Einsatz dieser Saison.

Freitag, 4. Juli

Alles dicht, wir fahren ohne weitere Komplikationen bis nach Breisach. Sind froh um die Manpower von Rolf in den Grossschleusen des Grand Canal d'Alsace. Im Hafen Vogelgrün ist "unser" Platz am Kopf des Gästestegs noch frei.

Samstag, 5. Juli

Nochmals einen grösseren Einkauf mit dem Auto, bevor die Beiden wieder nach Obersaxen zurückfahren. Leider war der Start in die Saison nicht ganz so wie wir uns das vorgestellt haben. Aber wir hattens trotzdem glatt zusammen und das Wetter hat auch mitgespielt. Jetzt ist putzen angesagt. Der feine Staub vom Sandstrahlen hat sich überall festgesetzt und auch im innern macht sich bemerkbar, dass das Boot 9 Monate nicht bewohnt war. Aber nach einigem Krampf sind wir so halbwegs zufrieden.

Sonntag, 6. Juli

Fügi wird heute von seinem Arbeitskollegen Nöggi mit dem Auto nach Breisach gefahren. Es ist schwühl und über 30° warm. Wir sitzten bei kalten Getränken an Deck und haben viel zu erzählen. Am Abend kommt noch Besuch aus Emmendingen. Daria holt sich, zusammen mit Ihren Eltern, ihr Geburigeschenk vom Götti ab. Leider wird unser kleiner Umtrunk jäh von einem heftigen Gewitter abgebrochen.

Montag, 7. Juli

Wir machen mit Fügi einen gemütlichen Hafentag; laufen über die Brücke ins gemütliche Städtchen Breisach. Mit dem Ortsbus fahren wir zu OBI; Hans kauft sich eine Schmutzwasserpumpe von Gardena (für alle Fälle!) Leider fährt der Bus zurück in die Stadt erst in zwei Stunden, deshalb laufen wir alles zurück. Keine Frage dass bei dieser Wärme eine Bierpause nötig wurde. Am Abend geniessen wir die schöne Stimmung im Hafen; Abendrot (Schlechtwetterbot!)

Dienstag, 8. Juli

9 Uhr ist der Hafenwart zur Stelle und wir können tanken. 600 Liter Diesel schluckt die LaTouline und die Fahrt auf dem Rhein kann losgehen. Leichter Regen wechselt sich ab mit trockenen Abschnitten. Eine Strecke von ca 70 KM mit vier Grossschleusen bis Strasbourg werden wir heute fahren. In den Schleusen waren wir jeweils hinter einem grossen Frachter. Da die grossen Kammern anscheinend in Revision sind, zwängen sich die 110 Meter langen und 11.4 Meter breiten Pötte in die kleinen Kammern der Schleusen, was richtige Prezisionsarbeit bedeutet, sind doch die kleinen Kammern lediglich kanpp 12 Meter breit.

Nach einer langen Fahrt von über 6 Stunden belegen wir im Jachthafen Kehl vis a vis von Strasbourg am Gästeplatz. Ueber den Fussball-Abend mit dem 7:1 von Deutschland muss ich wohl nichts schreiben !!

Mittwoch, 9. Juli

Fügi war noch nie in Strasbourg, deshalb entscheiden wir uns für einen Ruhetag um die Stadt anzuschauen. Leider ist das Wetter regnerisch und wir können uns erst nach Mittag aufraffen die SBahn zu besteigen.

Da sich der Ticketkauf so in die Länge zu ziehen droht, dass wir den Zug verpassen und das Wetter immer nasser wird, entscheiden wir uns das Taxi zu nehmen. Vor lauter Regenschirmen sieht man leider die tollen Riegelhäuser rund um die Cathedrale fast nicht. Zum Glück gibt’s in Strassburg viele gemütliche Beizli, so zum Beispiel die Bierstub au Vieux Strasbourg. Hier drin sassen wir schon vor einigen Jahren und es ist immer noch so gemütlich, dass man nicht sicher ist, sitzt man jetzt in einer Brockenstube oder gibt’s wirklich was zu trinken. Das Elsässer-Bier und der Flammkuchen haben jedenfalls prima geschmeckt. Als wir nach längerer Zeit wieder auf die Strasse traten, hats doch in der Zwischenzeit tatsächlich ausgehört zu regnen und wir können Fügi noch etwas von Strassburg zeigen. In der Cathédrale zünden wir Kerzli an (Fügi für ein Jahr unfallfreies Töff-fahren !) Die beiden Herren schauen am Abend natürlich noch ellenlang Fussball bis sich beim Penalty-Schiessen endlich herausstellt, dass Argentinien gegen Deutschland um den Weltmeistertitel spielen wird. Die armen Oranies in den Niederlanden !!

Donnerstag, 11.7.

Nach dem gemütlichen Zmorge, fahren wir bei windig, kühlem aber trockenem Wetter kurz nach 10 Uhr los. Die geplante Rheinstrecke sind heute ca. 60 Fahrkilometer und zwei Schleusen bis nach Karlsruhe. Bei der ersten Schleuse geht’s noch recht flott voran; wir können hinter zwei Frachter direkt einfahren. Nach ca. 2 Stunden Fahrt bremst uns dann die nächste Schleuse mächtig aus. Drei Frachter und drei Sportboote warten bereits auf Schleusung. Das kann dauern und es sind dann auch tatsächlich fast 1,5 Stunden vergangen bis wir aus der Schleuse rausfahren. Ein riesig grosse Kammer von 270 Meter Länge und 24 Meter Breite wird bei jedem Schleusengang total aufgefüllt mit Frachtern und Sportbooten. Das Wetter klart auf; wenn man Windgeschützt sitzt ist es schon fast warm …. Die Rheinstrecke wird immer interessanter; ist nur noch stellenweise kanalisiert. Auffällig sind die vielen Kiesgruben und Kiesverladestationen auf dieser Rheinstrecke. Kormorane und Wildgänse sieht man immer wieder vorbeifliegen oder sie breiten auf einem Pfahl ihre Flügel aus zum trocknen. In Neuburg am Rhein, kurz vor Karlsruhe entdecken wir einen idyllischen kleinen Hafen in einem alten Rheinarm. Unsere LaTouline passt gerade so an den Gästesteg. In einem alten Frachter hat der Nautik-Club Neuburg ein kleines Restaurant eingerichtet. Für Euro 6.50 gibt’s dort ein halbes Hähnchen mit Pommes. So günstig kann ich ja nicht mal kochen; also essen wir dort. Gegen Abend zeigt sich sogar etwas die Sonne und wir geniessen, nach einer intensiven Putzaktion , die Ruhe und einen Abend ganz ohne Fussball !!!

Freitag, 11.7.

Mit dem Velo geht’s ins 2 KM entfernte Dorf um am Morgen frische Brötchen zu holen. Ich geniesse diese Fahrt in der frühen Morgenstunde, während der Captain und sein Matrose noch am schlafen sind. Nach dem gemütlichen Frühstück zurück auf den Rhein. Wir landen prompt mitten in einem Pult von Hotelschiff und Frachtern. Auch Gegenverkehr hat es viel heute morgen. Scheint meinen Captain alles gar nicht zu kümmern. Er steuert seine LaTouline ruhig durch das ruppige Wasser. Er ist erfreulicherweise mit seiner Schulter nur leicht eingeschränkt. Das Drehen am grossen Steuerrad ist heute morgen seine Therapie. Wir fahren ca 50 Flusskilometer ohne Schleuse und sind dann im wunderschönen Speyer am Rhein. Hier wurde vor einigen Jahren der alte Stadthafen neu ausgebaut. Moderne Wohnblocks und ein Sealife-Aquarium begrenzen die Hafenzone. Da keine Capitainerie zu sehen ist (ist erst im Bau) rufen wir an und bekommen einen Liegeplatz zugewiesen mit der Aufforderung ab Parkscheinautomat des Baucontainer’s eine Liegegebühr-Karte zu lösen. Mal was anderes. Wir machen uns Stadtfein und machen einen ersten Spaziergang am imposanten Dom vorbei in die autofreie Innenstadt. Viele schöne Riegelbauten, Oleander in riesengrossen Töpfen und viele, viele Biergärten und Beizli erfreuen unser Auge. Dieses Wochenende ist Brezelfest in Speyer. Werden wir am Samstagabend wohl mal hingehen. Wir haben zum Glück den Parkschein bis Sonntagmorgen gelöst. Nach dem feinen Znacht auf dem Schiff geniessen wir die Aussicht auf die z.teil schön gestalteten Terassen der Wohnhäuser und die Bewohner den Blick auf die Schiffe. Ausserhalb des Hafens rauschen immer mal wieder Frachter und Hotelschiffe vorbei. Die Talfahrer in rasanter Fahrt; die Bergfahrer kämpfen sich hoch. Der Pegelstand des Rheins ist 2 Meter über dem Durchschnitt und der Zug ist dementsprechend. Aber hier im Hafenbecken liegt man wie in einer Muschel.

Image result for Photo Dom zu Speyer   Dom zu Speyer

 

Samstag,12.7.

Habe schon einen genussvollen Morgenspaziergang zum Brötchen holen hinter mir. Bin in einem Wohnquartier gelandet mit lauter schön renovierten Riegelhäusern und eine Bäckerei hatte es zum Glück auch. Nachdem gestern das Wetter richtig sonnig wurde in der zweiten Tageshälfte sieht es jetzt wieder eher wie ein Herbstmorgen aus.  Wir spazieren zu einem gemütlichen Gasthaus am Rhein, beobachten die Einschiffung von Flusskreuzfahrtgästen und Losfahrt des Schiffes. Leider gibt’s immer mal wieder einen Sprutz Regen ; später müssen wir noch einkaufen; die Vorräte nehmen beängstigend ab, vorallem Bier und Wasser (in dieser Reihenfolge) aber auch Butter etc. müssen wir einkaufen. In der gemütlichen Einkaufsstrasse, wo wir vor dem Einkauf in einem Beizli sitzen und Leute beobachten, ist der Lebensmittel-laden leider erst ganz am Schluss und wir müssen unsere schweren Einkaufstüten ein grosses Stück tragen zum Hafen. Zum Glück sind wir zu Dritt. Kaum auf dem Schiff geht wieder ein rechter Gewitterregen runter.  Um 18 Uhr müssen wir aber unbedingt wieder in der Stadt sein. Anlässlich des Brezelfestes wird hier heute ein Weltrekordversuch in Polonese in Dirndl und Lederhosen versucht. Es ist unbeschreiblich: (sind wir hier am Oktoberfest, oder was?) 2‘650 Personen werden gezählt (Weltrekord). 

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Wir sassen in der Gartenbeiz und konnten sämtliche Dirndllooks und Lederhosen (mit oder ohne bayrischem Bierbauch) bestaunen. Die richtige Musik dazu eine richtige Gaudi und alle sind so fröhlich und gut drauf. Anschliessend gehen wir dann auch noch aufs Festgelände; eine riesen Kilbi ist aufgebaut, es gibt Livemusik,Bier, Brezel und ne Grillwurst. Prima

Sonntag, 13.7.

Das Wetter ist immer noch unbeständigt. Wir können aber doch draussen zmörgele. Entscheiden uns nochmals in dem schönen Hafen zu bleiben. Hans geht am Ticketautomaten nachlösen, sonst kommen wir dann nicht mehr aufs Schiff; alles ist eingezäunt und man braucht das Ticket um zu den Piers zu gelangen. Im Gespräch mit einem anderen Böötler bekommt er viele Tipps für den Neckar und eine Karte kann er ihm auch noch abkaufen. Da wir uns rel. spät für die Neckarreise entschieden, konnten wir die Neckarkarte nicht mehr besorgen. Die Tel.-Nummer vom Hafenwart in Heidelberg, welches wir unbedingt besuchen wollen, haben wir nun auch schon. Am Nachmittag soll hier in Speyer ein toller Umzug stattfinden. Zum Glück sind wir hiergeblieben…… Wir sind zurück auf dem Schiff, total erledigt von den vielen Eindrücken. Der Umzug, eine Mischung aus Karnevalszug, Oktoberfest- und Fanfahrenzug, hat über zwei Stunden gedauert. Unglaublich jeder Verein, jedes Winzerdorf in der Nähe und jede Karnevalsgruppe hat teilgenommen. Als Anfang ein Sechsspänner der ortsansässigen Brauerei Dombräu mit wunderschönem Geschirr.

 Spielmannszug

 

 Es hat sich sehr gelohnt noch einen Tag hier zu bleiben. Wir warten nun auf den Fussballmatch. Fügi und Hans haben sich entschieden, diesen hier im Schiff zu schauen, nicht in einem Lokal. Falls die Deutschen Weltmeister werden, können wir ja immer nochmals auf die Gasse. Das Resultat kennt ihr ja alle; 1:o in der Verlängerung; haben es sich wohl etwas einfacher vorgestellt. Wir gönnen ihnen den Sieg, kommen hier im noblen Wohnquartier des Yachthafens aber kaum etwas mit von den Feierlichkeiten. Ab und zu hört man in der Ferne, wohl aus einem der vielen Biergärten Raketen. Wir können uns nicht aufraffen zu dieser späten Stunde nochmals ins Städtchen zu laufen. Nach einem gemütlichen Schlummerbecher an Deck geht’s um 1 Uhr Nachts unter die Decke.

Montag, 14. Juli

Tag Eins von Deutschland als Weltmeister !! Heute verlassen wir den Hafen Speyer um das letzte Rheinstück bis Mannheim zu befahren um dann in den Neckar einzufahren. Der Neckar ist mit 202 KM Länge und 27 Schleusen der drittgrösste Nebenfluss des Rheins. Wir freuen uns auf diese liebliche Landschaft mit Burgen und Schlössern und Städten wie Heidelberg und Stuttgart.

 Um ca. 16 Uhr treffen wir in Heidelberg ein, werden sehr freundlich im MYC empfangen, sogar die Wirtin des Hafenrestaurants begrüsst uns am Schiff. Die Fahrt hierhin musste aber verdient werden: Die Einfahrt in den Neckar ist vom Rhein kommend gar nicht so einfach. Erstens sind die Wellen und der Sog im grossen Frachthafen durch den vielen Verkehr sehr stark. Und dann hat das Navigo-System noch einen anderen Weg angegeben, welchem die Scheibende unbedingt gehorchen wollte; zum Glück hat sich der Captain durchgesetzt und ist nach Bauchgefühl gefahren und hat die richtige Einfahrt erwischt. BRAVO ! Die Schleusen im Neckar sind nicht mit Schwimmpoller ausgerüstet und es braucht zum Raufschleusen viel Kraft um das Schiff zu halten. Wir sind das Vorderste von drei Sportbooten und ich bin froh um Fügi's Manpower. Jetzt erholen wir uns an Bord und wollen nachher einen ersten Rundgang in Heidelberg machen. (wir wollten einen ersten Rundgang machen, sind dann im Hafenrestaurant hängen geblieben) Morgen wollen wir den von Daria empfohlenen Philosophen-Weg besuchen.

Dienstag, 15. Juli

Ein strahlend schöner Morgen, die Sonne scheint schon seit 6 Uhr in unsere Kabine. Ich sitze gemütlich auf Deck und schreibe ein par Zeilen. Es ist Frachtmässig schon einiges unterwegs auf dem Neckar. Gerade eben war es der wunderschöne Frachter Stadt Heilbronn. Schwarz-Rot gestrichen richtig mayestetisch und mit 105 Meter Länge passt er gerade so in die Neckar-Schleusen, welche 110 Meter messen. Also hinter so einem Pott hat kein Sportboot mehr Platz und dies soll rechte Wartezeiten an den Schleusen zur Folge haben. Mal schauen wies dann morgen ist, gestern gings eigentlich ganz flott voran. Heute werden wir uns gemütlich Heidelberg anschauen. Brötchen holen war ich schon; es ist ziemlich nah zur Innenstadt mit der Fussgängerzone und den Bäcker musste ich nicht lange suchen. Blick von der Alten Brücke. (Foto: Diemer)

Fusssgängerbrücke über den Neckar.

 Da wir soo gemütlich Zmörgelet haben, hat sich der Aufstieg zum Philosophen-Weg bei mittlerweile fast 30° im Schatten zu einem etwas stressigen Spaziergang entwickelt. Der ganze steile Weg, alles mit Kopfsteinpflaster, da kommt man ja schon beim Aufstieg ins philosophieren (ist das wohl die Idee dahinter?) Die Aussicht oben auf dem Weg, auf den Neckar und die Stadt macht alle Anstrengung vergessen. (PS: der Abstieg auf der anderen Seite runter zur alten Brücke war dann auch nicht ohne....... Ich brauche ja gar nicht zu betonen, dass wir uns mit einem feinen Radler frisch vom Fass belohnt haben. Später geht's dann mit der Zahnradbahn hoch zum Schloss. die Pläne für diese Bahn wurden übrigens von einem gewissen Rickenbach gezeichnet, welcher auch die Zahnradbahn auf die Rigi geplant hat ! Das Schloss, halb Ruine halb instandgestellt hat riesige Ausmasse. Im Schlossgarten könnte man sich problemlos verlaufen. Im Weinkeller ist ein riesiges Weinfass zu besichtigen. Es würde 220'000 Liter Wein fassen, wenns dann voll wäre. Zurück in der Altstadt laufen wir uns die Füsse wund in der langen Fussgängerzone, ein Geschäft und Beizli nach einander. Heidelbeg bietet wirklich für jeden etwas.

 

Image result for Foto Heidelberg Schloss Heidelberg mit der alten Brücke im Vordergrund

 

Mittwoch, 16. Juni

Heute soll es also weitergehen auf dem Neckar. Der Wetterbericht ist für die nächsten Tage sommerlich warm und schön. Uns solls recht sein. Die Fahrt führt in Sichtweite des Heidelberger Schlosses in die erste Schleuse des heutigen Tages. weiter am Kloster Stift Neuburg, an Neckargemünd und der Festung Dilsberg vorbei. Auf einem Felsplateau thronend erscheint nun das Wahrzeichen Neckarsteinachs: die Burg Schadeck, besser bekannt unter dem Namen Schwalbennest. Nun sind auch bereits immer wieder Weinberge zu sehen. Es gefällt uns wirklich sehr auf diesem gemütlichen Fluss. Im Internet habe ich noch folgende Information gefunden zu der Strecke, welche wir die nächsten zwei Tage befahren werden: Zwischen  Heidelberg  und Heilbronn verläuft der Neckar in einem tiefer eingeschnittenen Tal. In den dortigen Dörfern und Städten sind die Überreste von zahlreichen Festungen und Burgen zu finden, die im Mittelalter über die Straße von Mannheim nach Prag, die so genannte Burgenstraße, wachten.

 wir sind immer wieder erstaunt über die grossen Schwärme von Wildgänsen. Nicht selten kann man 50-60 Tiere auf einer Wiese beobachten. Die Jungtiere kann man noch gut von den ausgewachsenen Gänsen unterscheiden, da sie eine andere Gefiederfarbe haben und z.Teil. noch ganz flaumig sind.

Die Ausläufer des grossen Odenwaldes reichen oft bis ans Wasser der Neckar. Die Fahrt ist abwechslungsreich und die Schleusenwärter am Neckar sind uns nach wie vor gut gesonnen. „Ich mach euch gleich die Kammer bereit und bei grün könnt ihr dann einfahren,“ heisst es an allen fünf Schleusen, nachdem ich uns per Funk gemeldet hatte. Keine Spur von Wartezeiten. Nach einer engen Neckarkurve kommt linkerhand das wunderschöne Schloss Zwingenberg ins Blickfeld. Es ruht über den langgezogenen Wehrmauern auf einem grossen Felsenmassiv. Lange war das Schloss in der Hand der Herren von Hirschhorn, ging später in den Besitz der Prinzen von Baden über und wird noch heute von einem Abkömmling dieses Hauses bewohnt. Nach der nächsten Abbiegung kommt bereits der Campingplatz mit eigenem Bootsanleger, unser heutiges Etappenziel, in Sicht.  Einen schönen langen Steg,  problemlos zum belegen, so macht es doch Freude. Die Uebernachtsgebühr ist auch moderat. Leider ist nichts mit Brötchenvorbestellung für nächsten Morgen, so muss ich dann wohl morgen mit dem Rad über die grosse Brücke radeln. Vorerst erholen wir uns jetzt an Bord von der langen Fahrstrecke, wir sind über 6 Stunden gefahren. Das Wetter ist wunderschön, die Hitze sind wir leider nur noch nicht gewohnt und liegen bald wie Fliegen in den Stühlen rum. Am Abend geniessen wir die ruhige,schöne Stimmung; leider verhindert eine (zugegeben wunderchöne) Trauerweide den direkten Blick vom Bootsanleger aufs Schloss.

Bildergebnis für Foto Burg Zwingenberg

Donnerstag, 17. Juli

Ueber Heilbronn, unser heutiges Etappenziel kann man viel nachlesen. 1281 wird Heilbronn von Rudolf von Habsburg das Stadtrecht zugesprochen. Ebenso die Berechtigung den Neckar zu stauen, was der Stadt die Industrialisierung und Reichtum brachte. In den Ländereien der Heilbronner Germarkung wird immer noch über die Hälfte des württembergischen Weines erzeugt.  Am 4. Dezember 1944 vernichtet ein Luftangriff über 80% des Stadtzentrums und tötet über 7000 Menschen. Nach Ende des zweiten Weltkrieges vollzieht sich der Wiederaufbau in atemberaubendem Tempo. Alte Gebäude werden aus den Steinen und Schutt wieder aufgebaut und es entsteht daneben eine moderne Innenstadt, welche bis heute architektonisch interessant ist.  Bestimmt fragt ihr euch jetzt wo ich mein „Wissen“ herhabe. In einem Antikuariat in Speyer habe ich für 5 Euro einen wunderschönen Bildband über den Neckar gefunden und daraus meine „Weisheiten“ rausgeschrieben.  Ich schreibe diese Zeilen frühmorgens (wie meistens). Der Tag kündigt sich mit viel Vogelgezwitscher und wolkenlosem Himmel an. Dann hätten wir noch einen Tipp für unsere Camper-Freunde dieses Gebiet muss ein echter Geheimtipp sein zum Campen. Wir haben schon so viele schöne Campingplätze direkt am Neckar gesehen. Dazwischen immer wieder Radwege durch den Odenwald stell ich mir wirklich schön vor. Heute haben wir für die erste Schleuse fast 1,5 Stunden gebraucht. Wir sind zu dritt gestartet ab unserem Anleger, zwei Segler und wir.  Mussten dann einen Frachter abwarten und beim nächsten Schleusenvorgang war nur wenig Platz hinter einem kleinen Frachter. Die beiden Segler sind dann rein und wir mussten nochmals eine Schleusung warten. „Nehm euch bei der nächsten Schleusung alleine hoch“, hats über Funk getönt. War uns auch recht. Wartezeit genutzt um mal wieder zu Hause anzurufen und sünnele. Die nächste Schleuse ging dann wieder wie gewohnt flott voran, sodass wir bereits um halb zwei Uhr in den Hafen Hasssmersheim, kurz vor Heilbronn enfahren. Nachdem wir am Gästesteg belegt hatten, sassen wir bestimmt fast zwei Stunden unter dem schattigen Schirm am Stammtisch des Hafenbeizli. Es war eine redselige Runde zusammen und wir wissen jetzt so einiges über die Clubgeschichte. Im Hafenbecken hat es ganz viele Fische und sogar drei Wasserschildkröten.

Freitag, 18. Juli

Wir sind seit 9 Uhr unterwegs und haben bereits 4 Neckarschleusen geschafft. Ich versuche Euch die Eindrücke der vorbeiziehenden Landschaft etwas zu schildern. Schöne Dörfer mit Riegelbauten, immer mal wieder eine Burg- oder Schlossruine wechseln sich ab mit Rebbergen bis zum Wasser. Es ist fast ein wenig wie auf der Mosel. Die zum Teil steilen, grossen Rebberge machen uns mal wieder bewusst wieviel Arbeit der Winzer mit seinen Leuten leisten muss bis die Traube in der Flasche ist.

Bildergebnis für Foto Weinberge am Neckar

 

Die grosse Stadt Heilbronn haben wir links liegen lassen, es ist mit 32° im Schatten zu heiss für eine Stadtbesichtigung. Ev. machen wir das auf dem Rückweg. In der Schleuse Kochenheim  wird ein Polizeiboot der Wasserschutzpolizei mit uns zusammen hochgeschleust. „Dürfen wir kurz eure Papier kontrollieren“ haben sie dann während des Schleusens Hans gefragt. Nach abgeschlossener Schleusung kommt dann der eine Polizist an unser Boot, kontrolliert die Papier, hat wohl etwas Mühe mit unseren französischen Bootspapieren, Versicherungspapiere interessieren ihn nicht. Alles in Ordnung, wir können weiterfahren und der Schleusenwärter ist bestimmt auch froh, dass seine Kammer wieder einsatzbereit ist. Wir wollen heute so weit wie möglich fahren, mein Wurstsalat wird während der Fahrt gegessen. Hat gut geschmeckt, vor allem wohl wegen der frischen Kräuter, welche Jost nach Savognin brachte und die jetzt auf der LaTouline mitfahren. Am Ende des Tages waren es dann fast 9 Fahrstunden und 8 Schleusen uff!! Zum Glück war der Tipp mit dem MBC Benningen kurz vor Stuttgart dann wirklich super. Wir stehen an einem schönen Steg und ein Bier und ein Radler habe mer auch schon ghabt. Es ist Fügi’s Abschlussabend.. morgen fährt er mit dem Zug wieder zurück in die Schweiz. Wir legen ein Schweinsfillet auf den Grill und dazu gibt’s Tomaten-Mozzarella-Salat. Mehr brauchen wir nicht bei diesem heissen Wetter wird der Hunger mit dem trinken gestillt. Wir sitzen noch lange draussen, geniessen den milden Abend.

Samstag, 19. Juli

Nach dem Frühstück fahren wir mit der S-Bahn von Benningen nach Stuttgart. Nachdem Fügi sein Ticket gelöst hat trinken wir zusammen auf der Königsallee der Einkaufsmeile Stuttgarts ein Abschiedsbierli. Fügi ist knallbraun geworden diese Ferien und er macht sich Sorgen, dass er am Montag den Knopf zum Umschalten nicht finde, so runtergefahren ist er. Hans und ich wollen noch etwas lädele aber bei dieser Hitze macht das keinen richtigen Spass. Wir setzen uns in eine schattige Eisdiele und essen einen feinen Eisbecher. Eine sehr kommunikative ältere Dame erzählt uns dann einiges über ihre Stadt, unter anderem vom Hamburger Fischmarkt, welcher jedes Jahr mit Originalständen in Stuttgart aufgebaut wird. Also nix wie hin. Schade haben wir nach dem grossen Eis keinen Hunger und müssen die leckeren Fischbrötchen links liegen lassen. Die Stimmung ist toll, die Stände wunderschön, z.Teil wie kleine Fischerboote oder einen Stand in einem Leuchtturm, mittendrin eine Livemusik und jede Menge Menschen. Am späteren Nachmittag ist der Weg vom Bahnhof zum Neckar runter, bei gefühlten 35° im Schatten schon fast eine Tortour.  (uii ich darf  ja nicht übers Wetter schimpfen) Die Dusche am kalten Wasserschlauch tut jedenfalls sehr gut..

Sonntag, 20. Juli 2014

Wir entschliessen uns für eine weitere Nacht als Gastlieger beim MBC Benningen zu bleiben. Es ist ruhig hier und wir haben nach der Mamut-Etappe vom Freitag noch keine rechte Lust zu fahren. Haben mit Bina’s Eltern, also Philipps zukünftigen Schwiegereltern telefoniert. Haben den Besuch bei Ihnen in Schwäbisch Gmünd für nächstes Wochenende geplant, wir werden dort zusammen die Bundesgartenschau besuchen und freuen uns schon drauf. Der heutige Sonntag hat sich zu einem Putz- und Aufräumtag ausgeweitet. Ich drinn, Hans an Deck, dass ich viel früher aufgegeben habe, brauche ich ja nicht erst zu betonen. Wenn er mal anfängt, gibt’s kein Halten mehr und bis heute Abend sieht die LaTouline diese Saison vermutlich das erste mal so aus wie es ihm gefällt. Allerdings macht die Wasserpumpe Probleme, sie läuft pausenlos und ist nur durch Sicherung ausdrehen zu stoppen. Leider hat auch die Ferndiagnose von Käpten Ruedi diesmal nichts genutzt. Hans hat Luft ins Expansionsgefäss geblasen, leider erfolglos. Ist hier aber weiter nicht schlimm. Wir duschen im Clubhaus oder spritzen uns mit dem Schlauch ab. Die Sonne scheint heute von einem milchig grauen Himmel, aber es ist trotzdem 28° warm und schwül. Soll heute Abend noch ein Gewitter geben; im Moment sieht es jedenfalls ganz danach aus.

Montag, 21. Juli 2014

Kurz vor halb zehn fahren wir los in Benningen. War sehr angenehm hier, überhaupt sind wir in den Clubhäfen immer sehr gut aufgehoben. Man wird meist sofort vom ersten oder zweiten Vorsitzenden begrüsst, welcher uns die Geflogenheiten des Clubs erklärt. Diese Hierarchien in den Clubs sind für uns erstaunlich. Wir vermissen etwas die Möglichkeiten mal an einem Stadtsteg anzulegen oder auch mal irgendwo in der Pampas, wie wir das aus Frankreich gewohnt sind. Aber in den Yachtclubs haben wir bis jetzt immer einen Platz gefunden zum übernachten und sie freuen sich über Gäste. Wir fahren heute wieder weiter, zum ersten mal jetzt nur zu zweit in die Schleusen. Es ist jetzt Mittagspause und wir haben die beiden Schleusen prima gemeistert. Ich nehme das vordere Tau, hier kommt mehr Druck drauf und wir schleusen Steuerbordseitig, damit Hans nur die rechte, gesunde Seite braucht zum halten. Beim Bootcenter Dölker (Neckar KM 166,5) machen wir halt und hoffen, dass jemand Zeit findet mal unsere Wasserpumpe anzuschauen. Hans vertreibt sich die Wartezeit mit Therapie-Uebungen, seine Therapeutin in Savognin hätte Freude an ihm. Er macht jeden Tag seine Uebungen mit dem Theraband. Die Wasserpumpe funktioniert wieder; der Mechaniker hat zwar nichts gefunden, hat sie nur angeschaut (ohne Kohl). Im Moment tut sie`s jedenfalls. Wir fahren also weiter bis Hofen bei Stuttgart. Der Hafen ist voll, wir dürfen aber am Clubschiff längsseits anlegen. Hier treffen wir dann auch auf den Hafenwart (und zweiter Vorsitzender) des Hafens Heidelberg, welcher auf Urlaub ist. Wir gehen mit ihm und seiner Frau Karin Nachtessen in einem Biergarten. Beim Zurücklaufen in den Hafen nieselt es ganz leicht; was uns aber gar nichts ausmacht. (liegts wohl am Schnaps oder am Wein…?)

Dienstag, 22. Juli 2014

Ein regnerischer, unfreundlicher Morgen so macht es keinen Spass loszufahren. Wir blieben noch einen Tag hier in Hofen. Gehen zu Fuss zum Supermarkt zum einkaufen. Ist leider etwas weit weg und die Velos runterzuladen vom Schiff war nicht möglich, da wir ja am Clubschiff aussen dranhängen. Hans findet im Einkaufscenter einen Coiffeur und lässt sich die Haare schneiden. Ganz kurz, sieht gut aus finde ich. Am Nachmittag habe ich an der nächsten Hecke eine ganze Tupperschüssel Brombeeren gesammelt, welche jetzt zu Konfiture verkocht werden. Es riecht wunderbar in der LaTouline. Plötzlich kommt gegen Abend Hektik auf an den Anlegern. Die meisten Boote liegen an festen Stegen und das Wasser steigt merklich. Es ging nochmals ein Gewitter runter und letzte Nacht hat es schon heftig geregnet. Anscheinend ist im Oberlauf des Neckars sehr viel Wasser, welches nun unweigerlich nach Norden strebt. Wir binden unser Boot zusätzlich noch am Land fest. Ueberall sieht man Bootsbesitzer mit Seilen hantieren. Eines der Wehre kann wegen einer Panne nicht ganz geöffnet werden, deshalb werde der Fluss noch mehr steigen. Hoffentlich wird es eine ruhige Nacht.

Mittwoch, 23. Juli 2014

Das Wasser ist weiter gefallen, die Nacht war ruhig. Das nahe Wehr hat gerauscht wie ein kleiner Rheinfall, so viel Wasser haben sie runtergelassen, nachdem der Schaden behoben war.  Es sieht aus wie im Herbst, es liegt so viel Feuchtigkeit in der Luft, dass sich richtiger Nebel gebildet hat und dies schon im Juli. Der Wetterbericht sieht aber eigentlich gut aus für die nächsten zwei Tage. Wir möchten heute bis Esslingen fahren. Haben nun mit einigen Einheimischen gesprochen, es gibt keine Anlegemöglichkeit in Stuttgart selbst. Auch mein Navigo sagt das gleiche. Eigentlich kaum zu glauben, dass eine so grosse Stadt es nicht schafft einen Anleger oder Hafen zu bauen. Aber wie hat Bruno so schön gesagt. Anleger von den Gemeinde kannst du hier vergeblich suchen, die machen nichts wenn sie nichts daran verdienen können. Eigentlich schade um die schönen Orte die man deswegen nicht besuchen kann. Die Fahrt bis zum Hafen in Oberesslingen war durch das viele Treibholz, welches das Hochwasser mitbrachte , gar nicht so ohne. Wir sind aber zügig durchgekommen; 5 Schleusen später sind wir dann bereits am Zielhafen. Bruno und Karin sind schon hier; sie waren bis Plochingen und sind nun bereits auf der Rückfahrt, machen eine Nacht hier Halt. Der Hafen ist wunderschön gelegen im Oberwasser des Wehres. Prima Duschen, alles gepflegt. Nach dem Anker-Roséschorle machen wir bis vier Uhr Ruhepause und fahren dann zusammen mit dem Bus nach Esslingen rein. Diese wunderschöne kleine Stadt, mit vielen Riegelbauten und tollen Gebäuden ist ein Besuch wert. Wir kragseln die rund 300 Treppenstufen (Hans hat sie gezählt) auf der mit Holz überdachten, alten Stadtmauer nach oben um die Aussicht zu geniessen. Zum Glück gibt’s dort oben ein Restaurant, wo`s dann das verdiente Bier gab. Wieder runter in der Innenstadt (die Läden sind leider in der Zwischenzeit geschlossen) essen wir schwäbische Käsespätzle und Hans frische Pfifferlinge. Für die Rückfahrt spendiert Bruno das Taxi, damit wir die Strassenbahnstation nicht suchen müssen. Ein gemütlicher Schlummertrunk auf der LaTouline mit eiskaltem Prosecco aus Nessie`s Kühlschrank (so heisst ihr Boot) beschliesst den schönen Tag.

Bildergebnis für fotos esslingen am neckar 

 

Donnerstag, 24. Juli 2014

Wiederum strahlend schönes Wetter. Wir frühstücken gemütlich zu viert und dann fahren die Beiden (und ihr kleiner Hund Bienchen) weiter. Es hat Spass gemacht und wir werden uns bestimmt wieder sehen. Auf dem Neckar begegnet man sich immer mal wieder; spätestens in ihrem Hafen in Heidelberg. Ich sitze jetzt gemütlich an Deck im Schatten; Hans ist mal wieder was am streichen; so kleine Roststellen müssen behandelt und überpinselt werden. Meine Arbeit macht die Waschmaschine, welche fleissig am waschen ist. Wir werden in diesem Hafen bleiben bis Montag.

Sonntagabend

Wir sitzen auf dem Achterndeck und geniessen einen schönen Sonnenuntergang; können auf ein wunderschönes Wochenende zurückblicken. Wir waren in Schwäbisch Gmünd bei Bina’s Eltern. Philipp und Bina kamen aus der Schweiz und wir haben zusammen die Landesgartenschau besucht und uns von Renate und Gerhard verwöhnen lassen. Wir hattens richtig schön zusammen, haben toll gegessen. Am Sonntagmorgen sind wir dann in den Hafen zurückgefahren und haben mit ihnen zusammen eine kleine Tour auf dem Neckar gemacht.(4 Schleusen runter, vier wieder rauf, fast bis Stuttgart Innenstadt)  Es hat ihnen gefallen und sie werden (hoffentlich) nächstes Jahr mal ein paar Tage bei uns an Bord sein. Nun sind Bina und Philipp wieder auf dem Rückweg in die Schweiz und Renate und Gerhard nach Schwäbisch Gmünd.

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  Fotos der wunderschönen Gartenschau

 

Montag, 28. Juli 2014

Ab heute ist der Rückweg auf dem Neckar geplant. Wir verlassen, nach ausgiebigem Frühstück, um 10.30 Uhr den schönen Hafen Oberesslingen und fahren in die erste Schleuse. Unser heutiges Etappenziel ist der Anleger des MBC Poppenweiler. Leider bremst uns dann diese Schleuse wegen technischer Probleme mächtig aus. Wir können noch einfahren, werden runtergeschleust, das Tor geht auf, aber das Ausfahrtssignal bleibt auf Rot. Wir melden uns beim Schleusenwärter, er berichtet uns von Problemen in der Elektronik; er kann kein Signal der umliegenden Schleusen anwählen; alles ist blockiert. Wir liegen nun seit über einer Stunde in der offenen Schleusenkammer. Dabei wäre es ideales Fahrwetter; nicht zu heiss und doch sonnig. Später gings dann doch noch flott weiter, jedenfalls haben wir 8 Schleusen geschafft und waren um ca. 16.15 Uhr am Anleger. Die Aussicht ist wunderschön, Weinberge und am linken Neckarufer ein Naturschutzgebiet für Seevögel; leider haben wir noch nicht rausgekriegt wie man aus dem Clubgelände rauskommt. Wäre aber auch nicht schlimm; leben wir heute von den Vorräten und vielleicht zeigt sich ja mal jemand von Club. Hans war sogar kurz im Neckar schwimmen.

Dienstag, 29. Juli 2014

Eigentlich wollten wir heute morgen weiter fahren; wir kamen bis zur nächsten Schleuse. Es ist uns schon aufgefallen, dass der Neckar mehr Wasser hat und etwas mehr Zug hat als auch schon, aber wir sind uns von Rhône-Hochwasser ganz anderes gewohnt. Als wir uns, im Oberwasser der Schleuse liegend, per Funk melden, kommt folgender Funkspruch zurück: „ Die Schiffahrt auf dem Neckar ist eingestellt; drehen sie schleunigst wieder um und gehen sie an den Anleger wo sie hergekommen sind“ Was wir natürlich sofort machen. Wir legen kurz darauf wieder beim MBC-Gelände am Gästesteg an. Sind hier also so quasi gestrandet. Ein Telefonanruf beim 2. Vorsitzenden des Clubs : er kann frühestens um 19 Uhr da sein und uns einen Schlüssel bringen. Wir sollen über das Tor klettern um einkaufen gehen zu können. Das Einkaufen war dann auch sonst mit einigen Strapazen verbunden, ist doch der Dorfkern oben am Hang ca 1 KM vom Neckar entfernt. Allerdings hat die feine Metzgerei und der Bäcker für den Marsch entschädigt. Das Wetter hat sich recht gut gehalten. Wir legen uns in den Liegestuhl an Bord, einige Telefonanrufe zu Hause getätigt. Nachts hats dann erneut leicht geregnet; so geht das Wasser wohl kaum runter.

Mittwoch, 30. Juli 2014

Es geht nach wie vor nichts auf dem Neckar. Hans hat die Schleuse angefunkt. Vor morgen wird sich wohl nichts tun. Es nieselt immer mal wieder; also nicht wirklich Sommerwetter. Gegen Mittag bessert sich das Wetter und wir entschliessen uns das Mittelalter-Städtchen Marbach zu besichtigen. Also wieder in’s Dorf raufkraxeln um mit dem Bus in’s 4 KM entfernte Marbach zu fahren. Aus dem Stadtflyer können wir folgendes entnehmen: Fachwerkhäuser, Holdergassen, Türme und Brunnen. Hoch über dem Neckar thront zwischen Streuobstwiesen und Weinbergen die Schillerstadt Marbach. Hier wurde am 10. November 1759 Friedrich Schiller geboren. Man kann sein Geburtshaus besichtigen. Wohl die meisten von uns haben sich mit seiner Glocke rumgeplagt…. An den wunderschönen Fachwerkhäusern fällt oft ein Weinstock auf, aus denen der so genannte Haustrunk gekeltert wurde. Ein lohnender Ausflug; zurück am Neckar stellen wir fest, dass die Grosschiffahrt wieder aufgenommen wurde. Heute fahren wir jetzt nicht mehr los, morgen früh wollen wir uns an der Schleuse erkundigen, ob auch Privatboote wieder geschleust werden. In Marbach ging kurz nochmals ein heftiger Regenguss runter, aber jetzt scheint sich das Wetter def. zu bessern. Der Wetterbericht für die nächsten Tage macht uns zuversichtlich.

Donnerstag, 31. Juli 2014

Heute geht’s weiter. Wir melden uns vom Anleger aus an der Schleuse. Wir sollen noch ca. 45 Minuten warten; er hat zuerst eine Berg- und eine Talfahrt von Berufsschiffen zu schleusen, dann wären wir dran. Ab dann geht’s aber eigentlich ganz flott voran, zumindest drei Schleusen lang. Bei der vierten Schleuse hören wir über Funk;“ fahrt mal an den Wartesteiger, es kann einige Zeit dauern.“ Hier hat’s zum Glück viele reife Brombeeren. Heute Abend gibt’s auf der LaTouline ein feines Dessert, heisse Brombeeren mit Vanille-Glacé. Wenn die Warterei noch länger gedauert hätte, müsste ich jetzt wieder Marmelade einkochen. Das Wetter ist wunderschön; es ist auch schon wieder richtig warm. Bei der nächsten Schleuse dauerte das Warten wieder ziemlich lange, Zeit genug einen schönen Feldblumenstrauss zusammenzustellen. Durch die Sperrung des Neckars hat sich anscheinend einiges an Frachtern angesammelt, welche nun alle unterwegs sind. Dies ist ja alles schön und gut, aber so richtig vorwärts kommen wir in diesem Tempo nicht. Unser heutiger Zielhafen Hassmersheim rückt in weite Ferne. Kurz vor 19 Uhr müssen wir dann einsehen, dass wir es nicht schaffen, wir finden einen Platz am Anleger der Marine-Kameradschaft Heilbronn. In der letzten Schleuse waren wir zusammen mit einem deutschen Boot, dieser hat uns in der Hafeneinfahrt in Heilbronn rechts überholt, weil er Angst hatte keinen Platz zu bekommen. !!!! Sehr sympatisch.. aber wir hatten ja dann auch noch einen Platz am Anleger. Seine proforma-Anlege-Hilfe haben wir ignoriert. Im Moment ist es hier sehr laut; es findet in Heilbronn ein Stadtlauf statt, wir können auf der kleinen Neckarbrücke die verschiedenen Laufstiele analysieren. In die Stadt bringt mich heute niemand mehr. Ich koche uns eine Kleinigkeit; vom feinen Dessert habe ich ja schon gesprochen. Jetzt sitzen wir draussen und geniessen den schönen Sommerabend. Morgen kommen Marco und Sabrina zu Besuch, wir freuen uns sehr.

Freitag, 1. August 2014

Bestimmt habt ihr schon alle eure Schweizerfahnen hochgezogen und der Augustweggen steht auf dem Zmorgetisch. Wir lassen das hier in Deutschland mit der Schweizerfahnen-Girlande. Kommt vielleicht nicht so gut an. Wir fahren zeitig los in Heilbronn; es sind noch drei Schleusen bis Hassmersheim. Dorthin kommen Marco und Sabrina von Zürich aus. Obwohl es in den Schleusen heute morgen eigentlich zügig vorwärts geht ist Marco mit dem Auto vor uns im Hafen. Sabrina und ich gehen im nahe gelegenen Lidl einkaufen (ich muss es benutzen wenn mal wieder ein Auto zur Verfügung steht). Dann fahren wir los; Hans ist dieses Wochenende natürlich entlastet. Marco fährt tiptop und es macht ihm sehr Spass. Das Wetter ist wunderbar; alles bestens bis zur Schleuse Gutenbach, dort heisst es dann über Funk: „ wir haben eine Betriebsstörung hier geht die nächsten par Stunden gar nichts“. Glücklicherweise haben wir zwei Kurven vorher einen schönen Campingplatz mit Anleger gesichtet, wir drehen also um und legen dort an. Zuerst mal ein Glacé-Cornet auf den Schreck. Wir entschliessen uns, hier zu bleiben über Nacht. Nach Anmelden und Bezahlen können wir nun sogar das Schwimmbad benutzen; was wir auch sofort machen. Am Abend geniessen wir ein feines gemütliches Tischgrill-Znacht und sitzen noch lange an Deck zum spröchle. Ab ca. 19 Uhr kommen plötzlich wieder Frachter zu Berg, d.h. die Schleuse ist anscheinend repariert und wir können morgen früh weiter.

Samstag, 2. August

Das Wetter hält was der Wetterbericht verspricht. Ein wunderschöner Morgen; es ist schon richtig warm. Hans und ich waren schon duschen in den Gemeinschaftsduschen des Camping. Mal was anderes. Brötchen konnten wir auch bestellen, es wird also auch einen feinen Zmorge geben auf der LaTouline. Kurz vor halb zehn Uhr fahren wir los. Es wird ein schöner Fahrtag mit einigen Schleusen. Hans und ich machen für Marco den Schiffsjungen. Schleusen ist also unsere Arbeit. Zwischendurch gibt es mal einen kurzen Regenguss, natürlich genau in der Schleuse. Auch auf der Talfahrt geniessen wir die schöne Sicht auf alte Burgen, schöne Dörfer wie Hirschhorn und viel Natur. Kurz vor 16 Uhr fahren wir im bewährten Hafen des MJC Heidelberg an den für uns reservierten Kopfsteg. (Telefonanruf genügt) Sofort geht's in die Ladengasse, Sabrina hat Angst die Geschäfte sind sonst geschlossen. Hans und ich setzen uns schon bald für einen kühlen Drink nieder und beobachten den nicht aufzuhörenden Strom der Kaufwilligen. Das feine Nachtessen geniessen wir dann draussen beim Wirtshaus zum Spreisel an der alten Brücke (Tipp von Bruno) Zurück beim Boot lassen wir an Deck den Abend ausklingen. Schauen zu bis jede Gans auf einem Steg im Hafen ihren Nachtplatz gefunden hat. 

Sonntag, 3. August

Hans ist in den Badehosen am sünnele, so schön ist das Wetter heute wieder. Es ist bereits kurz vor fünf Uhr Abends, Marco und Sabrina sind auf dem Heimweg in die Schweiz. Sie haben heute noch ausgiebig Heidelberg angeschaut, waren oben bei der Burg.

Altstadt in Heidelberg Die Aussicht auf die Stadt hat die Beiden auch begeistert.

Hans und ich sind mit dem Zug zurück nach Hassmersheim gefahren um ihr Auto nach Heidelberg zu holen. In Hassmersheim liegt der Bahnhof auf der gegenüberliegenden Neckarseite des Dorfes. Es gibt dort eine schöne alte Fähre welche die Leute die vom Zug kommen, rüberfährt. Ist sogar im Zugticket inbegriffen. Leider sind ihre Tage gezählt. Die Hassmersheimer haben nun eine grossartige Fussgängerbrücke gebaut, welche in 2-3 Wochen eröffnet werden soll und dann wird die Fähre ausgemustert. Sind wir richtig stolz, dass wir noch damit fahren durften. Nach einem kurzen Schwatz im Hafen sind wir dann mit dem Auto nach Heidelberg gefahren. Bruno und Karin sind mit ihrer Nessie auch wieder in ihrem Hafen angekommen. Wir geniessen die Hafenatmoshäre, es sind viele kleine Mietboote unterwegs. Richtiges Sommerfeeling. Hans verfolgt im Internet das Spiel "seines" FC Luzern und ich bin zu einem Radler im Hafenbeizli. Mit der Zeit kommt hier auf der Neckarterasse eine gemütliche Runde zusammen. Bruno und Karin als Hausherren sozusagen, sowie die Gäste aus Berlin und ein Ehepaar aus Basel, welche mit ihren grossen Yachten hier nächtigen. So haben wir wieder viel zu erzählen und man kann von diesen Gesprächen immer mal wieder etwas lernen. Morgen werden die Basler und Berliner Richtung Stuttgart Bergwärts weiterfahren. Wir konnten ihnen ein par Anlegetipps weitergeben und wir hören von Ihnen dass der Rhein immer noch viel Wasser bringt; ev. bleiben wir doch noch ein par Tage im ruhigen Neckar; es gefällt uns ja super gut hier. Karin und Bruno haben uns auf das Reffental neugierig gemacht. Sie sind oft dort mit ihrer Nessie. Es liegt kurz vor Speyer an einem alten Rheinarm. Werden wir auf der Bergfahrt Richtung Breisach bestimmt besuchen. Wir haben ja noch Zeit bis Ende August.

Montag, 4. August 2014

Ein strahlend schöner Tag kündigt sich an. Die Sonne scheint bereits in den Salon. Heute Morgen ist mal wieder putzen,waschen.aufräumen angesagt. Zuerst geniessen wir aber das feine Frühstück, dank Internet mit Radio Eviva-Klängen. Da wir noch in Heidelberg bleiben kann ich euch ja noch etwas über diese sehr sehenswerte Stadt erzählen. Heidelberg ist die älteste Univeritätsstadt Deutschlands. Die erste Uni wurde 1386 gegründet. Hier studieren über 30'000 Studenten, deshalb fallen uns auch die vielen jungen Leute auf in der Stadt. Gegenüber unserem Hafenplatz ist die grosse Neckarwiese. Eine riesige frei Rasenfläche direkt am Neckar. Hier haben Mensch und Tier freien Zugang zum Wasser. Am Morgen kommen die Mütter mit ihren Kindern; Decke wird ausgebreitet und gespielt. Abends sind dann die jungen Leute auf der Wiese; es wird Musik gemacht, grilliert und zusammen gesessen. Schön ! Im Moment zieht gerade ein mächtiges Gewitter auf und ich verziehe mich mit meinem Laptop unter Deck. Keine halbe Stunde hat der Regen gedauert; jetzt ist es schon wieder sonnig und warm. Allerdings ist alles nass; deshalb gehört die Neckarwiese im Moment ganz alleine den vielen Gänsen. Am Abend sind wir bei Karin und Bruno zu Hause zum grillen eingeladen. Er holt uns extra mit dem Auto im Hafen ab. Sie haben eine schöne Wohnung mit einem atemberaubenden Ausblick bis nach Mannheim. Das Steak vom Grill hat wunderbar geschmeckt; später kam noch ein befreundetes Ehepaar dazu und wir hatten einen gemütlichen, schönen Abend zusammen. Bruno möchte nächsten Sommer seine Nessie eventuell für die Ferien an den Vierwaldstättersee transportieren lassen, wir werden ihnen die nötigen Unterlagen zusammenstellen, sobald wir wieder in der Schweiz sind.

Dienstag, 5. August 2014

Heute morgen sieht es mal wieder aus wie im Herbst; Nebel und Wolken später beginnt es zu nieseln. Ich nutze dieses Wetter für einen Frisörbesuch; war dringend nötig. Später nutze ich das Internet mal wieder für einen Skype-Schwatz mit Erica. Später wird das Wetter dann immer besser; wir gehen in die Stadt zum einkaufen. Gegen Abend geniessen wir den Apéro auf der Neckarterasse des Clubs. Zum Znacht gibt's eine feine Lachstranche und Salat auf der LaTouline. Bruno hat uns erklärt, dass hier im Krieg praktisch keine Häuser bombardiert wurden.

Wir lesen dazu auf der Geschichtsseite der Stadt Heidelberg: Heidelberg überstand als eine der wenigen deutschen Großstädte den Zweiten Weltkrieg nahezu unversehrt. Kleinere Luftangriffe in den Jahren 1944 und 1945 hatten nur geringe Schäden angerichtet. Warum Heidelberg verschont blieb, ist nicht gänzlich klar. Zum einen besaß die Stadt wegen der fehlenden Schwerindustrie keine größere strategische Bedeutung, zum anderen ist es nicht ausgeschlossen, dass die Amerikaner bereits vor Kriegsende Heidelberg als Standort ihres Hauptquartiers ins Auge gefasst hatten. Einzig die Brücken über den Neckar, darunter auch die berühmte Alte Brücke, wurden von Wehrmachtstruppen bei ihrem Rückzug am 29. März 1945 gesprengt, um den Vormarsch der Alliierten zu behindern. Einen Tag später marschierte die amerikanische 63. Infanteriedivision in die Stadt ein, ohne auf nennenswerten Widerstand zu treffen.

Noch 60 Jahre später waren über 8000 amerikanische Soldaten und Armeeangehörige in Heidelberg stationiert. Ihr Abzug vor. ca. 2 Jahren hat hier nicht allen Freude gemacht. So lebten doch einige Geschäfte und Hotels von den Amis.

Mittwoch, 6. August 2014

Heute morgen werden wir den Markt besuchen. Seit Mulhouse waren wir auf keinem Markt mehr; hier findet er jeweils Mittwochs und Samstags statt. Wir sind zurück vom Markt, feinen Käse, Früchte und Gemüse einkauft. Das Beste aber ist ein wunderbarer Blumenstrauss aus kurzstieligen, englischen Duftrosen. Der Rosenverkäufer hat mir mit viel Herzblut seine Rosen erklärt. Diese entstammen alle der Rosenzucht eines David Austin in Grossbritanien (mal googeln wenn es euch interessiert) Ich bin immer wieder begeistert wenn jemand sistert ist von dem was er tut, oder was er verkauft. Der wunderschöne kleine Strauss mit 18 solcher Rosen in allen Rosatönen hat 7,5 Euro gekostet und wird mich lange erfreuen.

Wir sitzen am Schatten auf der LaTouline; das Wetter ist wunderschön und warm, die Neckarwiese visavis füllt sich schon wieder und die Nilgänse sind in Einerkolonne auf einer Ekrundungstour auf dem Fluss.

 Die Liselotte, das nostalgische Ausflugsboot ist auch schon unterwegs. Liselotte Rothe Sie wurde 1925 in Stralsund gebaut.

Morgen werden wir also das wunderschöne Heidelberg mit den netten, lieben Leuten im MYC verlassen und via Mannheim den Rhein rauffahren in's Reffenthal. Da ich nicht weis, ob ich dort die nächsten Tage Internet habe, findet ihr untenstehend schon mal ein Foto vom alten Rheinarm im Reffenthal. Dort soll es toll sein zum baden; jetzt wisst ihr wo wir die nächsten Tage sein werden. Hafenplatz ist bereits reserviert für Morgen Abend.

reff04.jpg (26120 Byte)  Reffenthal

Donnerstag, 7. August

Heute verlassen wir den schönen Neckar. Ein interessanter, sehenswerter Fluss der es lohnt ihn zu befahren. Es waren hin und zurück knapp 400 KM und 54 Schleusen (sind wir ja vom Canal du bourgogne ganz anderes gewohnt). Wir haben uns beim letzten Schleusenwärter bedankt für die freundliche Bedienung in den Neckarschleusen. Er hat sich hörbar gefreut und werde dies gerne an seine Kollegen weitergeben. Wir wurden oft alleine geschleusst, was sie eigentlich gar nicht tun müssten. Nun geht’s also wieder auf den Rhein und diesmal bergwärts Richtung Basel. Der Wasserstand ist mittlerweile nochmals einen Meter gesunken aber ist immer noch hoch. In Mannheim war durch Wind und viele Frachter das Wasser sehr unruhig; Hans war ständig am Schrauben und Auskorrigieren mit dem Steuerrad. Zum Glück hat sich das Wasser dann Rheinaufwärts wieder beruhigt und nach ca. 5 Stunden Fahrzeit ab Heidelberg, fuhren wir in den alten Rheinarm ein. Nun sind wir also im Reffenthal; eine richtige Oase mit kleinen Seen und Inseln. Die Boote liegen hier am Anker, es wird gebadet, das Wasser ist glasklar. Ein Ferienrevier für viele Böötler, vor allem auch mit Kindern an Bord. Zum Glück habe ich gestern angerufen die beiden Häfen sind voll. Für die LaTouline ist ein prima Platz reserviert. „Seid ihr die Schweizer die angrufe habe“  tönts vom Pier her und schon wird uns der Platz zugewiesen. Hier werden wir nun einige Tage bleiben.

Montag, 11. August 2014

Es ist 6 Uhr morgens und ich habe endlich mal wieder meinen Laptop offen. Ich beobachte einen wunderschönen Sonnenaufgang, der Wind rauscht in den vielen Bäumen rund um den See. Wir sind in den letzten Tagen viel Velo gefahren,im Wald spazieren gegangen, haben gebadet, gsünnelet und so richtig Ferienstimmung genossen (tönt bei uns komisch ich weiss). Hier laufen am Morgen viele Boote aus und verankern sich in einem der Arme dieser verschiedenen kleinen Seen. Ein Teil war früher Sperrgebiet der Armee und durfte nicht befahren werden, jetzt ist es dort auch frei und da hat es uns am besten gefallen. Abends fahren dann alle wieder in die Häfen; am Wochenende hat der Platz für die Boote bei weitem nicht gereicht und doch kamen immer wieder so Humoristen erst gegen 7 Uhr in den Hafen und wollten einen Platz. Wir hatten öfters mal ein Boot im Päckli neben der LaTouline. Das Hafenrestaurant hier ist sehr beliebt. Alle sprechen von Moni die so gut gekocht habe; leider hat sie Ende Juli das Handtuch geworfen und jetzt wird am Wochenende mit einem Cateringservies gewirtet. Montag bis Donnerstag bleibt die Küche kalt; da war’s einiges ruhiger im Hafen. Mit dem Velo ist es hier ab dem Yachthafen ca. 30 Minuten bis nach Spyer zum einkaufen. Wir haben hier zwei oder drei schön warme Abende erlebt, wo wir bis 10 oder 11 Uhr ohne Jacke draussen sitzen und den Vollmond bestaunen konnten.

Mittwoch,13. August 2014

Heute fahren wir weiter den Rhein rauf. Wir verlassen das ruhige Reffenthal um wieder auf den stürmischen Rhein rauszufahren. Das Wasser ist etwas gefallen, aber es zieht immer noch heftig. Unsere Reisegeschwindigkeit liegt bei ca. 6 KM in der Stunde Bergwärts, runter gings einiges schneller. Viele Frachter sind unterwegs; sie zeigen uns mit ihrer blauen Tafel auf welcher Seite sie gekreuzt werden wollen. Wenn man dies beachtet ist es eigentlich gar kein Problem mit den vielen grossen Schiffen. Wir bestaunen beim Vorbeifahren nochmals die eindrückliche Kulisse von Spyer mit dem grossen Dom. Schon nach ca. 3 Stunden Fahrt kommt Backbordseitig die schmale Einfahrt in einen weiteren alten Rheinarm, in welchem sogar über Nacht Ankern erlaubt ist, in Sicht. Es hat heute immer mal wieder geregnet und es ist kühler als die letzten Tage. Es gibt hier einen kleinen privaten Yachtclub, den MBC Oberhausen. Hier können wir für 5 Euro am Steg übernachten, allerdings ohne Strom. Da Gewitter mit Sturmböen vorausgesagt sind, ziehen wir den Steg dem Ankern vor. Das Wetter hat sich dann gegen Abend gebessert, Nachtessen gabs aber mal wieder drin in der Dinette.

Donnerstag, 14. August

Nichts von Gewitter in der Nacht. Wir haben ruhig geschlafen; das Wasser ist hier spiegelglatt. Durch die Einfahrt sieht man draussen mit grosser Gewalt den Rhein vorbeiziehen. Die Bewölkung ist aufgeheitert, sogar etwas blauer Himmel ist zu sehen. Heute wird die Fahrt wohl angenehm werden. Nach dem Frühstück, das erste mal diese Saison wird für die Nespresso-Maschine unser Generator in Betrieb genommen, geht die Fahrt weiter den Rhein hoch. Heute wiederum viel Frachtverkehr. Private Boote waren es nur drei auf der ganzen Fahrstrecke. Wir sind heute etwas über 20 KM gefahren bis nach Leimersheim. Die Einfahrt in den kleinen Hafen war mit unserem langsamen Verdränger bei diesem Hochwasser eine kleine Bravourleistung meines Captains. Der talseitige Damm ist überspült vom Wasser, man konnte ihn nur erahnen. Aber wir sind drin im Hafen; welcher durch eine natürliche kleine Insel vom Rhein getrennt ist. Wir sehen die Frachter rauf und runterbrausen und liegen schön ruhig. Die Sonne scheint und wir geniessen den ruhigen Nachmittag. Gegen Abend beginnts dann zu regnen. Am Ende des Hafens hat es eine kleine Kneippe „Rheinblick“. Dort essen wir Würstel mit Kraut zum Znacht.

Freitag, 15. August

Ein regnerischer, kühler Tag. Meine Waschmaschine läuft, ich hoffe die Wäsche trocknet dann auch irgendwie. Am Nachmittag erwischen wir einen trockenen Abschnitt um ins 1,5 KM entfernte Dorf zu laufen. Ein kleines Nest mit einigen Fachwerkhäusern. Die Bäckerei und der kleine Laden mit integrierter Metzgerei sind aber prima zum Einkaufen. Da es schon wieder anfängt zu giessen, nehmen wir das Angebot mit dem Auto zum Hafen zu fahren gerne an. Eine Frau, welche wir gestern im Hafen sahen, hat uns mitgenommen. Am Abend werden wir im Clubhaus zu Dampfnudeln mit Weinsauce eingeladen. Dies sei ein typisches Pfälzer Freitagsgericht. Die Hardliner am Tisch prahlen, dass sie in ihren besten Zeiten 12 Stück davon verdrücken konnten. Ich hab grade mal so mit Mühe drei geschafft. Die Dampfnudeln werden aus einem neutralen Hefeteig (nicht süss) hergestellt. Meine Quiche zum Apéro ist auch gut angekommen. Wir verbrachten wieder einen gemütlichen Abend in geselliger Böötler-Runde. Gesprächsthemen gehen unter Bootsfahrern ja nie aus.

Samstag, 16. August

Falls das Wetter mitspielt wollen wir heute unsere Räder mal wieder runternehmen und eine Runde dem Rhein entlang radeln. Hier wird das Bett des Rheins bei Hochwasser künstlich verbreitert. Man lässt das Wasser über grosse Strecken in Auenwälder einlaufen, welche dann wie jetzt ca 2 Meter unter Wasser stehen. So können Ueberschwemmungen  z.B. in Köln, wo der Rhein schmaler wird, vermieden werden. Mit einem Damm wird das viele Wasser dann in diesen Auenwäldern zurückgehalten. Seit 6 Wochen sei es nicht mehr ganz abgelaufen, so lange ist der Pegel des Rheins schon über Normalstand. Wir bleiben bis Sonntag in diesem gemütlichen Clubhafen. Es hat heute tatsächlich nie geregnet und wir sind trotz Wind ein gutes Stück am Damm entlang mit dem Rad gefahren und anschliessend in den Ort Leimersheim. Allerdings waren in der Zwischenzeit alle Geschäfte bereits geschlossen; macht nichts, zu einem Glacé hats trotzdem gereicht. Zurück zum Hafen ist lesen und faulenzen auf dem Schiff angesagt.

Sonntag, 17. August

Um ca. 10 Uhr fahren wir los. Auch die Ausfahrt aus dem Hafen erfordert einige Fahrkünste. Wir quälen uns, mit 14 KM Fliessgeschwindigkeit über Grund, den Rhein hoch. Ihr könnt euch etwa vorstellen wie schnell wir da unterwegs sind. Mehr als 5 KM sind da nicht mehr drin. Macht aber gar nichts, wir haben uns für heute wieder eine kurze Etappe bis Hafen Maxau vorgenommen. Hier werden wir nach ca. 3 Stunden Fahrt sehr freundlich vom Hafenwart willkommen geheissen. (Telefonanruf vorher ist immer wieder sinnvoll) Das Wetter heute ist sonnig aber es hatte viel Gegenwind beim fahren. Hier liegen wir wieder ruhig hinter einer kleinen Insel.  Es ist auch ein Industriehafen in diesem Becken untergebracht; aber man fühlt sich trotzdem wohl. Morgen  werden wir von hier aus mit der Strassenbahn nach Karlsruhe reinfahren.

Montag, 18. August

Mit S-Bahn und Tram an den Hauptbahnhof Karlsruhe gefahren. Irène und Chrigi sind mit dem Auto unterwegs nach Kehl. Dort haben sie das Auto stehen lassen und sind mit dem Zug nach Karlsruhe gefahren. Wir empfangen die Beiden auf Gleis 7 standesgemäss mit den LaTouline-Mützen. Da uns Karlsruhe nicht wirklich anmacht zum besichtigen, fahren wir mit der S-Bahn wieder zurück nach Maxau in den Hafen. Meine Schwestern beziehen ihre Kabine. Wir geniessen einen gemeinsamen Apéro; Hans hat nun diese Woche alle drei Küng-Mädel an Bord, ich hoffe er ist sich der Verantwortung bewusst.  In einer ausgebuaten Peniche mit Namen Vater Rhein ist eine gemütliche Beiz eingerichtet. Wir können also direkt im Hafen Z`Nacht essen. Es hat prima geschmeckt.

Dienstag, 19. August

Nach dem Frühstück nehmen wir den Anhänger des Clubs und laufen die 15 Minuten bis zum Einkaufscenter. Wir machen einen Grosseinkauf; packen alles in den Wagen und wandern zurück zum Schiff. Als die Einkäufer alle verstaut waren, hiess es Leinen los und schon sind wir wieder auf dem Rhein. Chrigi und Irène staunen über den vielen Frachtverkehr und die starke Strömung. Das Wetter hält sich ganz ordentlich; wenn der Wind noch etwas schwächer wäre, kämen wir sogar ins schwitzen. Nach ca. 3 Stunden Fahrt machen wir am Gästesteg im Hafen Oberrhein in Neuburgweier fest. Die Einfahrt zum Hafen ist gleich nach einer Autofähre, welche hier über den Rhein setzt. Nach einem kleinen Imbiss laufen wir ein Stück dem Rhein entlang; hier gibt’s ein kleiner Getränkekiosk mit vielen Tischen und Bänken. Es hat viele Radler und Pensionäre die hier sitzen und dem Verkehr auf dem Rhein zuschauen. Am Abend gibt’s Tischgrill auf der LaTouline und wir sitzen bis 9 Uhr draussen. Im Moment ist kein Wölklein zu sehen, hoffentlich bleibt das so bis morgen früh. Kurz vor dem Einnachten können wir einen Reiher und einen Eisvogel beim Beutezug beobachten; sie möchten wohl beide auf die Nacht noch einen Fisch in den Magen. Draussen auf dem Rhein fahren weiterhin die Frachter zu Thal und zu Berg, auch ein schneeweisses Hotelschiff ist Richtung Strasbourg unterwegs.

Mittwoch, 20. August

Ein strahlend schöner Himmel, wolkenlos ! Das gibt einen schönen Fahrtag, heute wollen wir bis nach Iffezheim; von dort kann man anscheinend mit den OeV nach Baden-Baden. Diesen schönen Ort möchten wie meinen Schwestern gerne zeigen. Aber vorher sind jetzt mal ca. 5 Stunden Fahrt angesagt. Also fahren wir gleich nach dem Frühstück zum 9 Uhr los.  Wir kommen um  2 Uhr Nachmittags im Hafen in Iffezheim an. Mit OeV nach Baden-Baden ist ab hier leider nicht möglich. Wir entschliessen uns mit dem Taxi nach Badan-Baden zu fahren. Dies wurde dann mit einigen Staus rund um die Stadt ziemlich teuer. Wir erkunden nun die schöne Bäderstadt mit den tollen Geschäften und den wunderschönen Park. Das Friedel Burda Museum ist sehr sehenswert. Im Park fahren Viaker mit livrierten Kutschern, fast wie in Wien.

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 In den Geschäften sind alle grossen Couturier vertreten. Viel ausländisches Publikum ist hier anzutreffen. Im gemütlichen Biergartenlokal Löwenbräu Baden-Baden essen wir fein Znacht. Frische Pfifferlinge (Eierschwämmli). Der asiatische Taxichauffeur haben wir dann mit unserem Fahrziel Yachthafen Iffezheim ziemlich an seine Grenzen gebracht. Wir haben ihn zum Rhein gelohtst und dann hat er den Hafen wirklich gefunden. Kichernd sagte er: kein Herzklopfen mehr, Schiff gefunden hihihi...... Wir sitzen noch gemütlich draussen und machen Pläne für die nächsten Fahrtage. Der Wetterbericht ist für die nächsten zwei Tage recht gut.

Donnerstag, 21. August

Strahlend schönes Wetter; wir nehmen uns Zeit für das feine Frühstück an Bord. Unsere heutige Fahrstrecke ist lediglich 15 KM lang mit einer Grossschleuse. Schon bald sind wir an der Schleuse Iffezheim, können mit dem Flusskruezfahrer Queen in die Kammer einfahren, also keine Wartezeit. Die Fahrt geniessen Irène und ich vorne im Bug und Chrigi assistiert Hans beim Fahren.  Schon bald fahren wir in den Hafen Greffern ein, welcher in einem kleinen Baggersee liegt. Der Empfang durch den Hilfs-Hafenwart war speziell. Auf meine „freundliche“ Frage wie wir aus dem Gelände kommen, zeigt er hochnäsig auf die Tür und sagt: „wer lese kann hat mehr vom Leben“  Punkt ! Ich würde sagen wir wurden schon mal freundlicher begrüsst. Mon Capitain findet allerdings dass ich übertreibe. Nun ist sünnele an Deck angesagt. Es ist richtig sommerlich heiss, wunderschön. Heute vor 38 Jahren war übrigens das gleiche Wetter wie heute, wir haben nämlich heute Hochzeitstag. Angestossen wird mit einem feinen Hugo. Da in der Zwischenzeit ein grosses Boot eingetroffen ist, welches unseren Platz benötigt, müssen wir nochmals umlegen. Machen wir freundlichen Schweizer natürlich sofort. Wir machen dann einen kleinen Spaziergang ins Dorf. Ein verschlafenes Nest mit vielen schönen Einfamilienhäusern und einer Bäckerei.

Freitag, 22. August

Da wir ja lesen können, kennen wir den Türcode 288 288 und Hans läuft am Morgen zum Bäcker um frisches, feines Brot zu holen. Es ist heute Morgen wieder mehr bewölkt und wir montieren eine Jacke zum fahren. Um 11 Uhr legen wir ab und fahren nach ca. einer Stunde in den Petersee ein. Ein recht grosser Baggersee; wir ankern hier für ein par Stunden. Gemütliches sünnele (das Wetter hat sich gebessert) und Schwäne füttern und lesen. Auch die Hin- und Herfahrerei vom Kiesbagger zum Ufer ist mega spannend !! Am späteren Nachmittag fahren wir dann zum ersten Hafen in diesem See liegt. Der Hafenwart ist gerade nicht da aber uns wird von einem freundlichen Böötler ein Platz zugewiesen. Strom gibt’s erst wenn der Chef kommt. Dieser ist dann nicht so begeistert, „wir haben ja eigentlich gar keinen Platz für so grosse Boote“. Ihr Nachbar wird keine Freude haben. Als dieser dann kam waren die super nett und haben mich sogar mitgenommen zum Einkaufen mit Auto. Hier gabs einen Pouletstand und das Menue für heute Abend war schnell klar. Brathänchen und Salat. Wir bewundern noch den schönen Sonnenuntergang und fliehen dann vor den Mücken in’s Innere der LaTouline. Hans und Chrigi schauen irgend einen Fussballmatch und Irène und ich verziehen uns ins Bett zum lesen.

Samstag, 23. August

Obwohl der Wetterbericht gar nicht so vielversprechend war für heute, können wir bei Sonnenschein zmörgele.

 Hans und ich waren am morgen sogar ganz kurz im Wasser. Glasklar aber nur knapp 20° brrr.

 Um ca. 10 Uhr fahren wir los. Heute sind es über 20 KM die wir fahren wollen. Das Tagesziel ist Strasbourg. Kaum im Hafen Kehl eingefahren beginnt es zu regnen. Wir ziehen uns um für den Stadtbummel, laufen zu Chrigi's Auto welches unversehrt auf dem Parkplatz steht. Wir fahren in die Innenstadt; kaum aus dem Parkhaus kommt wieder ein kräftiger Schauer runter. Wir fliehen ins nächste Café.  Kaum ist's wieder trocken laufen wir durch das wunderschöne Quartier Petite  d`Alsace mit seinen alten Fachwerkhäusern. Leider lässt der nächste Gutsch Regn nicht lange auf sich warten;in der Nähe ist zum Glück ein Bistro wo wir uns mit einem feinen Flammkuchen über das Regenwetter hinwegtrösten. Morgen werden meine beiden Schwestern wieder in die Schweiz fahren. Es war toll die Beiden an Bord zu haben, wir hatten`s lustig zusammen; es war fast so wie früher unsere Bateaux-Ferien, leider haben natürlich Ruedi und Katrin gefehlt, dann wäre unsere Crew wieder komplett gewesen.

 Das wunderschöne Quartier (ohne Regen)

Im 5. Jahrhundert nannten die Alemannen diese Siedlung „Burg an der Strasse“; daher kommt wohl der Name Strassburg. Der Ill welcher durch Strassburg führt ist heute noch wichtig für die Stadt. Das Wappentier , den Storch, haben wir am Sonntag gleich nach der ersten Schleuse in grosser Anzahl  lebend gesehen.

Sonntag, 24. August

Irène und Chrigi sind nach dem Frühstück wieder auf dem Rückweg in die Schweiz und wir machen uns für eine weitere Rheinetappe bereit. Im Moment ist es noch trocken aber bereits in der ersten Schleuse, bei welcher wir ca. 45 Minuten warten mussten, wurde dann die Regenjacke erneut montiert. Je länger die Fahrt allerdings dauerte, umso besser wurde das Wetter. Nach ca. 20 KM Fahrt und 2 Schleusen fanden wir einen schönen Gästeplatz im Motorbootclub Lahr. Der Empfang war sehr freundlich. Die Duschen und WC in der umgebauten Peniche sind sauber und schön. Leider fehlt ihnen ein Wirt für das Hafenrestaurant; welches auch in der Peniche untergebracht ist und sehr gemütlich wäre. Die nächsten zwei Stunden war Nichtstun auf dem Liegestuhl angesagt. Es war richtig heiss. Zum Znacht gabs einen Wurst-/Käsesalat und der Sonnenuntergang dazu war wunderbar.

Montag, 25. August

Zu Fünft standen sie heute Morgen zusammen um dem Schweizer beim Ablegemanöver in dem engen Hafenbecken zuzuschauen. Hans hat sich prima aus der Affäre gezogen ist einfach rückwärts aus dem Hafen gefahren und hat erst draussen im Rhein die Nase der LaTouline Bergwärts gestellt. Vor der Schleuse Rheineck stehen drei Berufsschiffe; dies will nichts gutes heissen. Wir müssen dann volle zwei Stunden warten bis wir in der kleinen Schleusenkammer (die grosse ist ausser Betrieb) zusammen mit einem 130 Meter Frachter aus Holland raufgeschleust werden. Die heutige Etappe führt uns in den Hafen Weisweil, wo wir am Kopfsteg Platz finden; hier wird man, wenn ein Frachter vorbeifährt, ziemlich durchgeschüttelt. Der Himmel ist bewölkt aber es bleibt trocken. Hans hantiert draussen mit dem Verlängerunskabel um zu Strom zu kommen und hält immer wieder einen Schwatz mit einem Böötler. Der Austausch mit anderen Böötlern macht ihm schon Freude, dies hat er oftmals in Frankreich vermisst, wenn wir unterwegs waren. Am Abend haben wir einen köstlichen Film geschaut: „Verliebt in ein Hausboot“.

Dienstag, 26. August

Es geht gegen Ende August, wenn man aber rausschaut könnte man meinen es ist November. Alles grau in grau und der Wind pfeift ums Boot. So gegen 9 Uhr raffen wir uns dann doch auf und steigen aus dem Bett. Im Moment sind im Backofen die Frühstücksbrötchen am braun werden. Nach dem Frühstück werden wir nochmals ca. 20 KM fahren und sind dann in Breisach im Hafen Vogelgrün; unser vorläufiges Ziel für diese Saison. Wir lassen die LaTouline bis zum 20. September dort liegen und fahren in die Schweiz. Hans hat Arzt- und Therapietermine und der wichtigste Grund für unsere Heimreise: Philipp und Bina heiraten am 19. September.

Mittwoch, 27. August

Ein ruhiger Morgen im Hafen in Breisach. Es ist bewölkt aber trocken. Gestern waren wir mit unseren Velo's bereits drüben im Städtchen einkaufen und ein wenig bummeln. Es stehen im Moment drei Flusskreuzfahrer am Quai und die Passagiere hat man auch überall in der Stadt gesehen. Wir haben den Platz hier im Hafen für einen Monat bezahlt; werden in den nächsten Tagen in die Schweiz reisen und kommen dann am 20. September mit Marco und unseren Grosskindern nochmals für eine Woche auf's Schiff. Mit ihnen haben wir, je nach Wetter, den Petite Canal de Colmar geplant und dann die Fahrt nach Mulhouse zum Winterplatz der LaTouline.

Als Abschluss meiner diesjährigen Tagebucheinträge habe ich ein Bild des schönen Städtchens Breisach am Rhein eingefügt. Wir sind dankbar über die zwei Monate die wir auf dem Wasser verbringen durften und hoffen, dass die Saison 2015 wieder etwas länger sein wird und ich euch hoffentlich wieder mit dem Tagebuch auf dem Laufenden halten kann. Wir wünschen allen unseren Lesern einen sonnigen Herbst.